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Sonntag, 19. November 2017

Angela Merkel auf dem Weg nach Jamaika


Die straffen Segel setzen und mit schwarz-gelb-grüner Takelage gehts los nach Jamaika. Doch die Schiffsreise mit den vielen Leichtmatrosen an Bord ist beschwerlich. Das voll beladene Narrenschiff kommt kaum voran und die Kapitänin an Deck wirkt eigenartig müde.Wer nichts waget, der darf nichts hoffen.

"Wir sind nichts; was wir suchen, ist alles." 

Friedrich Hölderlin

Wenn die Sondierungs- und Koalitionsgespräche in Berlin abgeschlossen sind, wird klar sein, wie Deutschland in Zukunft regiert wird. Aber auch, welche Richtung die Kanzlerin mit der Union eingeschlagen hat. Ihre Biografie zeigt: Sie kann sich sowohl einen grünen als auch einen liberalen Anstrich geben.

Unter dem Druck der Stimmenverluste bei der Bundestagswahl brechen innere Verwerfungen auf – und Angela Merkel versucht, ihrer Partei durch die Rückbesinnung auf die eigenen Ursprünge Orientierung zu geben.

"Konservativ, christlich-sozial und liberal.
Diese drei Wurzeln zusammenzuhalten, das ermöglicht die Volkspartei."


Weblink:

Angela Merkel auf dem Weg nach Jamaika - www.deutschlandfunk.de

Sonntag, 5. November 2017

Die Jamaika-Gespräche stocken


Teilnehmer der Sondierungsgspräche stehen auf dem Balkon der Parlamentarischen Gesellschaft

Nicht nur wegen inhaltlicher Differenzen stocken die Jamaika-Gespräche. Teilen der Parteieen von CSU und Grünen fällt es schwer, ihre über Jahrzehnte gewachsene politische Feindschaft aufzugeben.

Beide Parteien und zukünftige Koalitionäre wollen ihre Interessen gegenüber ihren Wählern wahren. Diese Koalition wird sicher keine Liebesheirat, aber wächst hier zusammen, was nicht zusammengehört?

Die Koalitionäre sind ein Konglomerat von ganz unterschiedlichen Interessen. Die pragmatischen Realisten in dieser Partei sind zumeist eigentlich nur in Bayern und Baden-Württemberg zu finden, der Rest der Grünen ist programmatisch viel weiter links eingestellt.

Und ob nun gerade dieser linke Flügel der Grünen vier Jahre mit der konservativen CSU klarkommen wird, daran haben viele ihre berechtigten Zweifel. Konfliktpotential für zukünftigen Koalitionsstreit ist auf jeden Fall genug vorhanden.

Doch wer regieren will, muss Kompromisse schliessen und bereit sein zum Dialog. In der Wurstigkeit gegen alle Probleme liegt eine Vorahnung davon, ihnen gewachsen sein.



Sonntag, 8. Oktober 2017

Wie viel Willy Brandt braucht die SPD?

Willy Brandt

Nur noch 20,5 Prozent bei der Bundestagswahl: Die SPD hat schon bessere Zeiten erlebt. Viele Genossen erinnern sich da gerne an Willy Brandt, der heute vor 25 Jahren starb. Willy Brandt war das, was den Sozialemokraten heute fehlt: ein Mann mit Mut, Entschlossenheit und Visionen.

Willy Brandt, der Europäer, der Sozialpolitiker. Er wollte die SPD nicht in die Mitte oder nach rechts rücken, sondern diese Mitte nach links verschieben. Wie die Sozialdemokraten sich jetzt erneuern wollen à la Brandt, ist völlig offen: Wie viel Brandt brauchen die Genossen jetzt? Welche Visionen, und auch wie viel Mut?


Willy Brandt



»Die Demokratie ist uns keine Frage der Zweckmäßigkeit,

sondern der Sittlichkeit.«





Als Bundeskanzler legte er am 7. Dezember 1970 unmittelbar vor der Unterzeichnung des Warschauer Vertrags zwischen Polen und der Bundesrepublik am Ehrenmal der Helden des Warschauer Ghettos einen Kranz nieder und verharrte schweigend und auf Knien. Auch wenn viele Bundesbürger Brandts Geste zunächst für überzogen hielten - auf internationaler Ebene fiel das Urteil schon damals anders aus: 1971 erhielt er für seine Außenpolitik den Friedensnobelpreis.


„Die Zukunft wird nicht gemeistert von denen, die am Vergangenen kleben.“

Willy Brandt




Weblinks:

Willy Brandt-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de


Willy Brandt-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de


Willy Brandt: Wir waren so stolz auf ihn! Vorärts! - www.vorwaerts.de

Literatur:

Willy Brandt: 1913-1992 - Visionär und Realist
Willy Brandt: 1913-1992 - Visionär und Realist
von Peter Merseburger




Samstag, 16. September 2017

Wahlen gehören zur Folklore einer Demokratie

In der Demokratie sind grundgesetzlich Menschen durchaus gleicher als andere. Es sind dies diejenigen Menschen, die über Geld und Kapital verfügen, die Wohlhabenden des Landes also. Sie sichern sich durch Macht und Geld unmittelbaren Einfluss auf politische Entscheidungen, welcher denjeinigen, die kein Geld und Einfluß haben, verwehrt ist. Wahre Politik wird über die Brieftasche gemacht, denn Demokratie, wie sie uns vorgegaukelt wird, ist somit lediglich vorgegaukelte Folklore.

Wahlen gehören folglich zur Folklore einer Demokratie. Natürlich ist die Erkenntnis, dass man über den Weg der Wahlurne wenig, bis nichts Konkretes erreichen kann, weder neu, noch besonders originell. Nichts destotrotz ist sie gerade heute hilfreich. Erst recht in Deutschland, wo das Entsetzen über die zukünftige Besetzung des mächtigsten Postens der westlichen Welt, besonders ausgeprägt vorhanden ist.

Wahlen gehören zur Folklore einer Demokratie.

In der Demokratie westlicher Prägung zählt nicht etwa der Wille des Volkes, sondern Macht und Einfluß, d..h. die Einflußnahmemöglichkeit auf die Politik. Wir leben in einer Welt, in welcher es kaum mehr um Ideen und Moral, dafür umso mehr um Geld geht. Wer sich durchsetzen will, muss über Geld und Kapital verfügen und der Politik finanzielle Argumente liefern. Hierfür sorgt der weit verbreitete Lobbyismus, der politische Entscheidungen gezielt beeinflusst. Das Volk jedoch hat keine Lobbyisten.

Der Sumpf aus Lobbyismus und politischer Einflußnahme bestimmt die Regeln der Demokratie. Die SPD hat das Problem, dass sie der CDU zum Verwechseln ähnlich ist: es ist egal, ob ein Ministerpräsident der SPD oder der CDU angehört, beide müssen der Industrie (z.B. VW) ihre Regierungserklärungen vorlegen. Es wäre einfach, die Einflußnahmemöglichkeiten wirtschaftlicher Interessen auf die Politik durch eine Änderung des Grundgesetzes zu unterbinden, doch das ist politisch nicht erwünscht. Die politische Ungleichheit in der Demokratie ist also gewollt.

Dienstag, 12. September 2017

Heiner Geißler gestorben

Heiner Geißler

Er galt als prominenter Querdenker in der CDU: Der frühere Bundesminister und CDU-Generalsekretär Heiner Geißler ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Als Generalsekretär teilte Geißler ordentlich aus, seine Attacken auf die SPD sind legendär.

Geißler war ein wertkonservativer Politiker, aber er war anders als die übrigen glattgebügelten Mainstream-Politiker der CDU. Er war modern, zeitgemäß, kontrovers und konnte polarisieren. Er war auch ein Vorreiter der Öffnung der CDU für eine tolerantere Gesellschaft.

Geißler formte seine Partei massgeblich zu einer Mitglieder- und Programmdatei auf dem Fundament des christlichen Menschenbildes.Geißlers Bestreben lag in der neuen Ausrichtung seiner Partei als Volkspartei.

Er war ein streitbarer Mann mit tiefer sozialer Ader, der sich oft genug gegen den Mainstream seiner Partei gestellt hat, der seiner persönlichen Überzeugung treu blieb. Christliche Werte hat er selbst immer als Maßstab für sein Handeln gesehen.

Es gibt Geld wie Heu,
es ist bloß in den Händen der falschen Leute.
 
Heiner Geißler

Mal visionär, mal provokativ, mal kontrovers. Heiner Geißler galt als Querdenker. In seiner eigenen Partei war er ein Querdenker und Störenfried. Leider wurde Heiner Geißler von Helmut Kohl völlig zur Seite gedrängt, wie heute fähige Politiker von Merkel. Er mischte sich auch nach dem Rückzug aus der Politik ein – und fiel oft durch pointierte Zitate auf.

Auch als Vermittler war Heiner Geißler eine nach wie vor eine gefragte Person. Ab 1997 vermittelte Geißler in verschiedenen Tarifkonflikten und war dabei mehrfach als Schlichter tätig. In den Jahren 2010 und 2011 fungierte er als Schlichter im Konflikt um das Bahnhofsbauprojekt Stuttgart 21.

Was Heiner Geißler ebenso auszeichnet hat, war die Fähigkeit zum Kompromiß und zur politischen Vermittlung. Er verkörperte viele Eigenschaften, welche Politiker heute nicht mehr aufweisen. Ein Verlust für die politische Landschaft und Kultur Deutschlands.


    Heiner Geissler-Bücher


Intoleranz
Intoleranz
Das nicht gehaltene Versprechen

Das nicht
gehaltene Versprechen
Nach dem Krieg. Vor dem Frieden. Wie es weitergehen kann
Nach dem Krieg ...


Weblinks:

Heiner Geißler-Biografie - www.die-biografien.de

Heiner Geißler-Zitate - www.die-zitate.de

Dienstag, 14. Februar 2017

Frank-Walter Steinmeier wird neuer Bundespräsident

Frank-Walter Steinmeier

Frank-Walter Steinmeier ist der neue Repräsentant im Amt des Bundespräsidenten. Steinmeier wechselt vom außen- in das innenpolitische Fach. Statt auf Staatsmänner und -frauen wird er nun auf das eigene Volk zugehen müssen, um dabei die passenden Worte zu finden.

Repräsentieren und reden, das hat Steinmeier bereits als Außenminister zur Genüge getan. In seinem neuen Amt als Bundespräsident wird er sich wieder stärker innenpolitischen Themen widmen müssen - und klarere Worte als sein Vorgänger im Amt finden, um die Menschen überhaupt noch zu erreichen.

Am 19. März wird er ins Schloss Bellevue einziehen. Vor ihm liegt eine schwierige Aufgabe. Sein Amtsvorgänger Joachim Gauck bescheinigte dem Land eine "Phase der inneren Unruhe".

"Wer sind wir? Wer sind wir in Europa? Wo gehen wir hin? Und viele Leute fragen sich, ob ihre Kinder noch dieselben Chancen haben, die sie selber haben", sagte Gauck gegenüber der ARD zum Ende seiner Amtszeit. Auf Steinmeier warten die großen Fragen. Es sind genau diese Fragen, auf die Frank-Walter Steinmeier nun Antworten geben muss.

Der ehemalige Außenminister steht noch für die Große Koalition, für Kontinuität und Kompromiss statt Aufbruch. Neue Impulse zu setzen wird für ihn sicherlich die größte Herausforderung werden. Und vor allem diejenigen zu überzeugen, die mit Politik nicht mehr viel anfangen können, die sowieso nur noch von "denen da oben" reden. Für die Politikverdrossenen gehört Steinmeier ebenfalls dazu.

Bundespräsident Joachim Gauck hatte diese Menschen am Ende seiner Amtszeit nicht mehr erreichen können und schon so gut wie aufgegeben, sprach nur noch vom "Verdruss da draußen". Steinmeier will wieder ein Zusammengehörigkeitsgefühl in Deutschland beschwören: "Was ist eigentlich der Kitt, der unsere Gesellschaft im Kern zusammen hält und hält er auch in der Zukunft?"

Will er mehr sein als ein bloßer Repräsentant, dann muß er deutlich Stellung beziehen und auch Antworten geben. Grüßaugust - auch Grußaugust, Grußonkel oder Grüßonkel - ist eine salopp abwertende oder scherzhafte Bezeichnung für eine Person, die ein repräsentatives Amt bekleidet, mit dem aber keinerlei Machtbefugnisse verbunden sind.

Weblink:

Grüßaugust - de.wikipedia.org

Blog-Artikel:

Joachim Gauck - ein blasser Bundespräsident

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Ende der Schlacht von Verdun

Ende der Schlacht von Verdun

Kurz vor Weihnachten 1916 endete die schrecklichste Schlacht des Ersten Weltkrieges um die lothringische Kleinstadt Verdun an der Maas. Vom 21. Februar bis zum 15. Dezember 1916 tobte die blutigste Schlacht des Ersten Weltkrieges. Sie ist bis heute in Frankreich wie ein Deutschland unvergessen. Die Waffen schwiegen, doch bis zum Ende des Ersten Weltkrieges sollte es fast noch zwei Jahre dauern.

Vor 100 Jahren begann die Schlacht von Verdun - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. 300.000 Soldaten, darunter auch der berühmte expressionistische Maler Franz Marc, wurden in der Schlacht, die auch als Blutpumpe bekannt wurde, getötet. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart.


Während des Ersten Weltkrieges tobte in Verdun die grausamste Schlacht seiner Zeit. Millionen von Soldaten auf engstem Raum in Schützengräben zwischen Ratten, Schlamm und Leichen. Immer wieder fallen tausende von Granaten mit Gas oder Sprengstoff gefüllt auf sie herab. Die Generäle wollen einander ausbluten.

Ein eisernes Kreuz dritter Klasse für Monate im Schlamm, Granatenhagel, Giftgasangriffen und tausender toter Kameraden. Verdun war das Ergebnis des Alleinganges weniger Mächtiger in Europa mit Hilfe einer uebermaechtigen Propaganda.

Die Schlacht von Verdun kostete wegen der Unfähigkeit der deutschen Generalität, die glaunte, Frankreich ausbluten zu können, 100.000 deutscher Soldaten das Leben.


Verdun steht für den Irrsinn des Krieges schlechthin, steht für grauenvolles Leiden und Sterben: Am 21. Februar 1916 begann die 5. Deutsche Armee vor Verdun den Angriff auf französische Stellungen und leitete damit eine der schrecklichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ein.



Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun". Mehr als 700 000 Soldaten starben, wurden verwundet oder blieben vermisst, ohne dass sich der Frontverlauf wesentlich änderte.

»Wer den Krieg mitgemacht hat, weiß kaum noch, was ein Toter ist.
Und da ein toter Mensch dann etwas wiegt, wenn man ihn tot geseahen hat,
sind hundert Millionen über die Geschichte verstreute Leichen,
nichts als Rauch in der Einbildung.«

Albert Camus, »Die Pest«
Ein junger französischer Offizier hatte Glück im Unglück. Zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe um Verdun wurde seine Einheit aufgerieben, doch er selbst war nur verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. Sein Name: Charles de Gaulle. Der Mann, der 1944 als Sieger über die deutschen Besatzer durch Paris schritt, war knapp drei Jahrzehnte zuvor als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht worden. Mehrmals versuchte er auszubrechen.

Das Bild, das sich De Gaulle von den Deutschen machte, erfuhr im Ersten Weltkrieg seine erste Prägung.

Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918
von Herfried Münkler

Freitag, 1. Juli 2016

Beginn der Schlacht an der Somme



Die Schlacht an der Somme war eine der größten Schlachten an der Westfront des Ersten Weltkrieges. Sie begann am 1. Juli 1916 im Rahmen einer britisch-französischen Großoffensive gegen die deutschen Stellungen.

Fast fünf Monate, von Juli bis November 1916, tobte die Schlacht an der Somme, einem Fluss in Nordfrankreich. Sie war die verlustreichste und blutigste Schlacht, die während des Ersten Weltkriegs geschlagen wurde. Mehr als eine Million deutscher, britischer und französischer Soldaten liessen in
diesem Gemetzel ihr Leben.

Waren zunächst die Deutschen überlegen, als die britischen Generäle krasse Fehler begingen, die Zehntausenden ihrer Soldaten das Leben kosteten, so wendete sich später das Blatt für Briten und Franzosen durch eine flexible Kampftaktik und nicht zuletzt durch den Einsatz der ersten Panzer.

Diese Schlacht wird auch als ein Wendepunkt in der neueren Militärgeschichte gesehen. Sie ist in Grossbritannien das herausragende Symbol fuer den Ersten Weltkrieg. In Deutschland ist Verdun zwar der bekannteste Name einer Schlacht des Ersten Weltkriegs, aber die Ereignisse an der Somme waren von ebenso grosser und schrecklicher Bedeutung für Deutsche, Briten und Franzosen.

Die schlacht wurde am 18. November desselben Jahres abgebrochen, ohne eine militärische Entscheidung herbeigeführt zu haben. Mit über einer Million getöteten, verwundeten und vermissten Soldaten war sie die verlustreichste Schlacht des Ersten Weltkriegs.

In der Schlacht an der Somme starben noch über 700.000 Soldaten - mehr als in der Schlacht von Verdun.

Weblink:

Schlacht an der Somme - Wikipedia.org

Literatur:

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918>
von Herfried Münkler

Donnerstag, 2. Juni 2016

Historisches Gedenken über den Gräbern von Verdun

Angela Merkel und François Hollande im Beinhaus von Douaumont


Tausende Jugendliche aus Deutschland und Frankreich haben bei einer bewegenden Zeremonie im Beisein von Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande an die Schlacht von Verdun erinnert. Die beiden Politiker entzündeten eine Flamme - und warnten vor nationalstaatlichem Denken.

Eine symbolischer Akt des stillen Gedenkens und eine ewige Mahnung gewiss. In Sonntagsreden und in Gedenkstätten wird an die Grausamkeit vergangener Kriege als ritualisiertes Gedenken erinnert. In der Gegenwart werden sie jedoch paradoxerweise bedenkenlos fortgesetzt.

Die Schlacht von Verdun, bekannt als die Knochenmühle, war zweifellos schlimm - wie auch der ganze industrialisierte Krieg, ein Wahnsinn, den man als normal denkender Mensch kaum erfassen kann. 300.000 Tote und sinnlose Opfer, für nichts und wieder nichts.

In Sonntagsreden und in Gedenkstätten
wird an die Grausamkeit vergangener Kriege
als ritualisiertes Gedenken erinnert.


Die Propaganda von damals mit ihrer klaren Erschaffung von Feindbildern sollte eine Mahnung sein. Noch im Sommer 1939 war die Auffassung der britischen Regierung, ein Krieg solcher Dimension sei doch gar nicht mehr vorstellbar. Irgendwie scheinen wir aktuell wieder an diesem Punkt zu stehen, wir sehen die Zeichen und Mahnungen aus der Vergangenheit, wissen aber rein gar nichts damit anzufangen.


Aus der Vergangenheit zu lernen ist für viele Politiker gar nicht so einfach, besonders wenn die Gegenwart das Gegenteil von dem beweist, daß aus der Vergangenheit irgend ewas gelernt worden ist.


Weder die Gräuel des Ersten Weltkriegs, noch die des Zweiten Weltkrieges inklusive Holocaust sind Warnung genug, eben nicht den Weg von Aggression und Konfrontation zu gehen, "die da oben" machen es einfach schon wieder. Und von denen "hier unten" machen zuviele einfach kritiklos mit, oder laufen gleich noch Schlimmerem hinterher.

Das Wesen der Menschheit scheint also darin zu bestehen, aus Kriegen absolut nichts zu lernen. In Sachen Krieg ist der Mensch kein lernendes Wesen, solange es noch Profiteure in der Rüstungsindustrie gibt, die vom Krieg erheblichen Nutzen ziehen.- Warum auch, wenn ein Land selbst genug Kanonenfutter hat und stets andere für das entstandene und angerichete Desaster verantwortlich machen kann? - Wie sagte Jean-Paul Satre doch so allzu treffend: "Die Hölle, das sind die anderen!"

Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, 
der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!

Jean-Claude Juncker

Den Nationalisten keine Chance geben. Hollande und Merkel sind auch nur Nationalisten. Sie wollen einen europäischen Superstaat. Schuld am Ersten Weltkrieg sind nicht die Nationen, sondern es war die Bündnispolitik, die den Ersten Weltkrieg erst begünstigt hat.

Und auch die EU hat nicht für Frieden in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg gesorgt, so wie es der Nobelpreis für die EU propagandiert, sondern es waren die Atombomben mit dem Potenial der gegenseitigen Selbstauslöschung und die zwei riesigen Militärbündnisse Nato und Warschauer Pakt, die sich gegenüber standen.

Es ging bei der Gedenkfeier auch um die Botschaft für heute. Hollande und Merkel warnten bei dem Gedenken vor nationalstaatlichem Denken. Aber warum werden dann die Nationalfaschisten in der Ukraine unterstützt? Warum wird in Frankreich wie in Deutschland seit Jahrzehnten eine Politik fabriziert, die das Volk massenhaft in die Arme der Rechtsnationalen Parteien treibt?

Aus Fehlern der Vergangenheit für heute lernen sieht anders aus!- Ob es Merkel und Hollande wohl verstanden haben? Dies darf ernsthaft bezweifelt werden!

Weblinks:

Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Ergreifendes Gedenken über den Gräbern von Verdun - meta.tagesschau.de

Montag, 30. Mai 2016

Das sinnlose Sterben in der Hölle von Verdun

Sterben in der Hölle von Verdun


Bis heute Sinnbild eines vollkommen sinnlosen Krieges: 300 Tage und 300 Nächte - so lange dauere der Stellungskrieg von Verdun im Jahr 1916. Während der Schlacht vom 21. Februar bis zum 19. Dezember 1916 wurden mehr als 300.000 Soldaten aus beiden Ländern getötet - man könnte auch sagen: geradezu sinnlos verheizt, denn ein Soldat an der Westfront hatte eine Lebenserwartung von lediglich 14 Tagen.

Karte der Schlacht - Situation am 21. Februar 1916


Vor 100 Jahren tobte die bis dahin beispiellose Schlacht von Verdun und hinterlies eine Kraterlandschaft, die an einen fernen Planeten erinnert - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart. Ob diese Geste wohl reichen wird?

Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun".



Einerseits ist es gut, daß es Politiker gibt, die heute an die grausame Schlacht von vor 100 Jahren erinnern. Andererseits ist zu betonen, daß aus der grausamen Schlacht von damals bis heute nahezu nichts gelernt wurde und das gemeisame Erinnern eher als Pflichtübung im Terminkalender zu betrachten ist.

Solange mit Krieg noch so viel Geld verdient wird, ist Verdun nur eine Episode im grausamen Sterben von Menschen durch Krieg und Waffen. Heute ist Verdun praktisch überall - überall auf der ganzen Welt! - Und einige profitieren davon ausgesprochen gut. Gelernt wurde daraus rein gar nichts. - Leider, muss man hier wohl hinzufügen.

Verdun war auch die Hölle in den Köpfen der verantwortlichen Militärs. Damals hat den dilettierenden Militärs bzw. Idioten der deutschen Heeresführung die Niederlage von Verdun wenigstens noch das Amt gekostet. Dreißig Jahre später sollte nach einer noch verheerenderen Niederlage sogar dieses unterbleiben. Damit war gleichzeitig der Weg in den Untergang endgültig besiegelt.

Das Wesen der Menschheit scheint also darin zu bestehen, aus Kriegen absolut nichts zu lernen. In Sachen Krieg ist der Mensch kein lernendes Wesen, solange es noch Profiteure in der Rüstungsindustrie gibt, die vom Krieg erheblichen Nutzen ziehen.- Warum auch, wenn ein Land selbst genug Kanonfutter hat und stets andere für das entstandene und angerichete Desaster verantwortlich machen kann? - Wie sagte Jean-Paul Satre doch so allzu treffend: "Die Hölle, das sind die anderen!"

Weblink:

„Urschlacht des Jahrhunderts" - www.hna.de/politik


Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com


Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Freitag, 18. März 2016

»Das Gefühl der Welt: Über die Macht von Stimmungen« von Heinz Bude

»Das Gefühl der Welt: Über die Macht von Stimmungen« von Heinz Bude Wie ist die Stimmung? Nicht so gut. Von Zuversicht kann keine Rede sein. Wir fühlen uns bedroht, wollen das Erreichte sichern. Wer weiß, was die Zukunft bringt?

Was sagen uns die Landtagswahlen vom 13. März 2016 über die Stimmung in der Republik? Ist Stimmung ein immer wichtigerer Faktor im politischen Prozess? Wie kann die Politik auf Stimmungen reagieren?

Für den Soziologen Heinz Bude sind Stimmungen die Gefühle der Gesellschaft. Er analysiert, wie sie entstehen, wie sie beeinflusst werden können, aber auch, wie sie kippen können. Stimmungen entscheiden darüber, wie wir die Welt wahrnehmen, deshalb ist es Politikern so wichtig, die Stimmung der Wähler zu kennen.

Heinz Bude zeigt, warum Stimmungen in der Politik oft mehr entscheiden als Argumente. Stimmungen sind vage, flüchtig und unberechenbar. Aber wer verstehen will, wie unsere Demokratie funktioniert, muss von ihrer Macht über die Menschen wissen.



Weblink:

Das Gefühl der Welt: Über die Macht von Stimmungen
Das Gefühl der Welt: Über die Macht von Stimmungen
von Heinz Bude

Donnerstag, 17. März 2016

Keine Einigung bei Treffen der Unionsspitze



Rund dreieinhalb Stunden haben Kanzlerin Merkel und CSU-Chef Seehofer beraten - über unterschiedliche Ansichten in der Flüchtlingspolitik, aber auch in anderen Streitfragen. Einigen konnte man sich offenbar nur darauf, dass man in entscheidenden Punkten weit auseinanderliegt.

Kanzlerin Merkel setzt auf die europäische Lösung mit einer Kontigentierung und Aufteilung der Flüchtlinge auf die europäischen Staaten. CSU-Chef Seehofer dagegen setzt auf eine nationale Lösung mit einer Obergrenze für die Flüchtlinge.

Seehofer setzt dabei auf eine deutliche Abgrenzung zur Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Merkel. Seehofer hat seine von der Bundesregierung abweichende Position ebenfalls in einem Interview mit der "Passauer Neuen Presse" noch einmal bekräftigt: Er werde nicht akzeptieren, "dass am Ende der Verhandlungen ein Flüchtlingskontingent steht, das ausschließlich Deutschland zu stemmen hat".

Der CSU-Chef übte erneut scharfe Kritik am Kurs von Angela Merkel: "Wenn es wirklich so käme, wie die Kanzlerin angekündigt hat, würde die Union ihren Sinkflug, der am vergangenen Sonntag streckenweise zu einem Sturzflug wurde, fortsetzen." Dass derzeit weniger Flüchtlinge an Bayerns Grenzen ankämen, sei "nicht auf eine politische Entscheidung in Berlin zurückzuführen, sondern ausschließlich auf die Entscheidungen der Länder entlang der Balkanroute, die nun genau das tun, was wir Bayern seit Monaten von der Bundesregierung fordern".

Zur europäischen Lösung gehört eine Einigung mit der Türkei, damit sich Menschen nicht länger in die Hände von skrupellosen Schleppern und auf eine lebensgefährliche Reise begeben. Die illegale und unkontrollierte Migration soll durch legale und kontrollierte Kontingente zu ersetzt werden.

Merkel will auf dem EU-Gipfel eine Einigung mit der Türkei erreichen, um den Flüchtlingsstrom zu begrenzen und somit das Flüchtlingsproblem von Europa fernzuhalten und damit quasi outzusourcen.


Weblink:

Keine Einigung bei Treffen der Unionsspitze - meta.tagesschau.de

Mittwoch, 16. März 2016

Wahlsieger brauchen neue Partner



Nach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt ist keines der drei Länder ohne neue Koalition regierbar. In allen drei Ländern müssen die Parteien neue Koalitionen schmieden, um regieren zu können.

Guido Wolf hat sich von der Kanzlerin am wenigsten abgegrenzt und hat am meisten Stimmen verloren. Frau Klöckner hat sich abgegrenzt, aber ihr hat dazu wohl am Schluß der letzte Mut gefehlt. Herr Haseloff hat seine eigene Politik gemacht und sich am meisten abgegrenzt und er wird Ministerpräsident. Frau Merkel wird es aber verstehen die Wahl anders zu interpretieren.

In Baden-Württemberg war es eine Personenwahl (Kretschmann), der eher konservative Politik betreibt als grüne. In Rheinland-Pfalz war es auch mehr ein Personenwahlkampf zwischen der Weinkönigin Klöckner und der bereits amtierenden Dreyer.

Wahl gewonnen, aber die Mehrheit verloren: Sowohl Kretschmanns Grüne als auch Dreyers SPD und Haseloffs CDU brauchen neue Partner. Einfach so weiterregieren kann keiner. Die Regierungsbildungen werden schwierig - auch wegen der starken AfD.

Weblink:

Landtagswahlen: Die Sieger suchen neue Partner - www.tagesschau.de

Samstag, 27. Februar 2016

Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts

Die Schlacht bei Verdun 1916 war die Urschlacht des Jahrhunderts. Die Schlacht dauerte 300 Tage, änderte den Frontverlauf kaum, aber kostete 300.000 Soldaten das Leben. Für die Soldaten war die Schlacht die "Hölle von Verdun". "So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein", entsetzte sich ein Augenzeuge. Nie wieder starben mehr Soldaten auf so engem Raum wie in Verdun 1916.

Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun".


Verdun steht für den Irrsinn des Krieges schlechthin, steht für grauenvolles Leiden und Sterben: Am 21. Februar 1916 begann die 5. Deutsche Armee vor Verdun den Angriff auf französische Stellungen und leitete damit eine der schrecklichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ein.



Die Kriegslage Anfang 1916: Die deutsche Offensive gegen Frankreich war schon im Herbst 1914 steckengeblieben, man befand sich seitdem im Stellungskrieg. Für das Kaiserreich war es so wichtig, wieder in den Bewegungskrieg zu kommen. Die Rückkehr zum Bewegungskrieg war für die deutsche Militärführung sehr wichtig.

Ein operativer Durchbruch wäre für die Heerführer aller Mächte auf dem französischen Kriegsschauplatz der „Heilige Gral“ gewesen. Auf den Stellungskrieg waren weder der deutsche Generalstabschef Erich von Falkenhayn noch der französische General Joseph Joffre oder der Kommandeur des britischen Expeditionskorps, Feldmarschall Douglas Haig, vorbereitet.

»Wer den Krieg mitgemacht hat, weiß kaum noch, was ein Toter ist.
Und da ein toter Mensch dann etwas wiegt, wenn man ihn tot geseahen hat,
sind hundert Millionen über die Geschichte verstreute Leichen,
nichts als Rauch in der Einbildung.«

Albert Camus, »Die Pest«

Vor allem aus deutscher Sicht schien die Rückkehr zum Bewegungskrieg besonders wichtig. Die Mittelmächte - Deutschland, Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich - waren den Entente-Mächten militärisch und wirtschaftlich unterlegen, ein langer Abnutzungskrieg war nicht in ihrem Interesse. Mit Raumgewinnen in einem Bewegungskrieg hoffte man dagegen, den Durchhaltewillen von Franzosen und Briten brechen und das militärische Ruder noch einmal herumreißen zu können.

Der Erste Weltkrieg hat die Brutalität der industrieellen Kriegsführung der Welt vor Augen geführt. Eine ganze Generation von hoffnungsvollen jungen Menschen ging im Ersten Weltkrieg verloren. Die, die überlebt hatten, waren oft schwer verwundet oder traumatisiert.

Weblink:

„Urschlacht des Jahrhunderts" - www.hna.de/politik/ Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Mittwoch, 24. Februar 2016

Verdun ist eine Mahnung für die Gegenwart

Vor 100 Jahren begann die Schlacht von Verdun - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. 300.000 Soldaten wurden getötet. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart.

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts


Diese Mahnung sollte man besonders allen Waffenlobbyisten ins (Partei)buch schreiben. Solange noch mit Krieg so viel Geld verdient wird, ist Verdun nur eine Episode im grausamen Sterben von Menschen durch Krieg und Waffen.

Heute ist Verdun überall! Überall auf der ganzen Welt! - Und einige profitieren davon ausgesprochen gut. Ein Blick in die Welt von heute beweist: Gelernt wurde rein gar nichts.

Weblink:

Verdun als Mahnung für die Gegenwart - meta.tagesschau.de


Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918>
von Herfried Münkler

Sonntag, 21. Februar 2016

Beginn der Schlacht von Verdun 1916

Beginn der Schlacht von Verdun

Vom 21. Februar bis zum 15. Dezember 1916 tobte um die lothringische Kleinstadt Verdun an der Maas die schrecklichste Schlacht des Ersten Weltkrieges. Sie ist bis heute in Frankreich wie ein Deutschland unvergessen.

Vor 100 Jahren begann die Schlacht von Verdun - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. 300.000 Soldaten, darunter auch der berühmte expressionistische Maler Franz Marc, wurden in der Schlacht, die auch als Blutpumpe bekannt wurde, getötet. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart.


Während des Ersten Weltkrieges tobte in Verdun die grausamste Schlacht seiner Zeit. Millionen von Soldaten auf engstem Raum in Schützengräben zwischen Ratten, Schlamm und Leichen. Immer wieder fallen tausende von Granaten mit Gas oder Sprengstoff gefüllt auf sie herab. Die Generäle wollen einander ausbluten.

Ein eisernes Kreuz dritter Klasse für Monate im Schlamm, Granatenhagel, Giftgasangriffen und tausender toter Kameraden. Verdun war das Ergebnis des Alleinganges weniger Mächtiger in Europa mit Hilfe einer uebermaechtigen Propaganda.

Die Schlacht von Verdun kostete wegen der Unfähigkeit der deutschen Generalität, die glaunte, Frankreich ausbluten zu können, 100.000 deutscher Soldaten das Leben.


Verdun steht für den Irrsinn des Krieges schlechthin, steht für grauenvolles Leiden und Sterben: Am 21. Februar 1916 begann die 5. Deutsche Armee vor Verdun den Angriff auf französische Stellungen und leitete damit eine der schrecklichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ein.



Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun". Mehr als 700 000 Soldaten starben, wurden verwundet oder blieben vermisst, ohne dass sich der Frontverlauf wesentlich änderte.

»Wer den Krieg mitgemacht hat, weiß kaum noch, was ein Toter ist.
Und da ein toter Mensch dann etwas wiegt, wenn man ihn tot geseahen hat,
sind hundert Millionen über die Geschichte verstreute Leichen,
nichts als Rauch in der Einbildung.«

Albert Camus, »Die Pest«
Ein junger französischer Offizier hatte Glück im Unglück. Zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe um Verdun wurde seine Einheit aufgerieben, doch er selbst war nur verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. Sein Name: Charles de Gaulle. Der Mann, der 1944 als Sieger über die deutschen Besatzer durch Paris schritt, war knapp drei Jahrzehnte zuvor als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht worden. Mehrmals versuchte er auszubrechen.

Das Bild, das sich De Gaulle von den Deutschen machte, erfuhr im Ersten Weltkrieg seine erste Prägung.

Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918
von Herfried Münkler

Mittwoch, 13. Januar 2016

»Basta mit Basta« - Satz des Jahres 2010

Heinr Geißler

Heiner Geißler, der es im vergangenen Jahr als Schlichter im Streit um das Milliarden-Projekt Stuttgart 21 noch einmal auf die mediale Bildfläche geschafft hat, hat mit seinem Ausspruch »Die Zeit der Basta-Politik ist vorbei." die »Wahl zum Satz des Jahres 2010« gewonnen.

Zur Begründung teilte die Jury mit: "Die Worte Geißlers drücken [...] prägnant den Anspruch vieler Bürgerinnen und Bürger aus, stärker an Entscheidungen zu öffentlichen Großprojekten beteiligt zu werden." Damit bringe Geißlers Satz einen wichtigen gesellschaftspolitischen Trend des Jahres 2010 auf den Punkt.

Geißler brachte damit zum Ausdruck, dass es in der Politik jetzt »Basta mit Basta« ist. Wort des 2010 ist übrigens "Wutbürger".

Samstag, 12. Dezember 2015

Angela Merkel, das politische Irrlicht



Angela Merkel ist wie ein politisches Irrlicht. Wenn es denn mal aufflackert, zeigt sein trügerischer Schein meist in die falsche Richtung.

Dieser Frau zu folgen, ist wie einem Irrlicht zu folgen: Es führt dich in die falsche Richtung.Weit weg vom begehbaren Weg. Aber geblendet vom hellen Schein, folgst du ihm weiter. Bis es dich über die Klippe führt.

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

Amtseid (Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Artikel 56)

Merkel ist die große Ankünderin. Eine, die Forderungen stellt anstatt Probleme zu lösen - redet sie darüber. Seehofer hatte so etwas von recht bei seiner Kritik an der irrlichternden Kanzlerin beim CSU-Parteitag.

Es geht dabei weniger um den Inhalt, weswegen er ihr Vorwürfe machte; sondern darum, dass wir alle uns nicht länger von ihren Ankündigungen, denen nie die richtigen Taten, sondern immer nur Behelfslösungen, folgen - in die Irre führen lassen.

Samstag, 5. Dezember 2015

Merkels Politik ist grandios gescheitert

Schatten auf der Wand mit dem CDU-Logo

Merkels Politik ist grandios gescheitert. Planlos, Konzeptlos, Kopflos - Deutschland treibt stetig schneller dem Abgrund entgegen. Merkel muß weg und das ist alternativlos.

Merkel soll mal mit ihren immer gleichen Sprüchen - anders kann man es ja nicht mehr nennen - erst mal ihre eigenen Leute überzeugen.

Die nächsten Landtagswahlen werden das politische Bild in Deutschland ändern. Es ist zu beobachten, wie dann die Basis der CDU reagieren wird, wenn viele Abgeordnete ihre Jobs verlieren werden.

Es ist schon interessant, wie eine Kanzlerin wochenlang immer wieder die gleichen Floskeln in die Welt posaunt. Wo sind denn ihre Erfolge in Europa?

Die Schweden haben indirekt aufgegeben. Das liberale Volk im Norden kann den Weg nicht mehr mitgehen. Frankreich sagt ja implizit das gleiche. Über Osteuropa braucht man nicht mehr zu sprechen.

Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls hat sich für einen Aufnahmestopp von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten in Europa ausgesprochen. "Wir können nicht noch mehr Flüchtlinge in Europa aufnehmen - das ist nicht möglich."


Aber Merkel macht unbeirrt weiter, träumt von einer europäischen Lösung und einer Bekämpfung der Fluchtursachen. Mehr Realitätsverlust geht kaum noch.

Merkel steht allein! Das war schon Anfang September so und ist jetzt Ende November noch immer so!

Aber sie versucht noch immer ihren Weg Europa aufzudrücken.

Die Menschen werden weiter nicht gehört. Die Probleme weiter nicht angegangen. Die Af wird weiter dazu gewinnen.

Welche ernsthafte Alternative, bei Parteien bzw. Politikern hat Deutschland.noch? Das ist ja das große Dilemma. Aber man sieht Frau Merkels konsequentes planvolles handeln.

Man erkennt, Merkel handelt planvoll, nicht im Sinne Dt.s (Eurorettung - Rettung vor allem der franz. Banken, emotionaler Atomausstieg) Profitiert hat sie von der Agenda 2010.

Merkels Plan ist rein egoistischer Natur, alles andere hat sich unterzuordnen - aber alle jubeln!



Freitag, 4. Dezember 2015

Prof. Dr. Albert Fuchs: In den nächsten Krieg? Nicht in meinem Namen! Offener Brief

Offener Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags:

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Deutschen Bundestags,

werte Entscheiderinnen und Entscheider über Krieg und Frieden ?im Namen des Volkes?,
am morgigen Freitag sollen Sie im Bundestag über einen Einsatz der Bundeswehr in Syrien entschei-den. Ich bitte Sie eindringlich, dem entsprechenden Antrag der Bundesregierung Ihre Zustimmung zu verweigern.

Mit blankem Entsetzen habe ich die Bilder und Berichte von den Terroranschlägen in Paris verfolgt. Mit ähnlichem Entsetzen verfolge ich, wie besinnungslos (die) westliche(n) Regierungen durch Erwei-terung und Intensivierung des militärischen Engagements die Konflikteskalation in die Höhe treiben. Keine Spur eines selbstkritischen Nachdenkens über die eigene Verwicklung in den internationalen Terrorismus; und das eigene Handeln wird einfach als ?alternativlos? hingestellt. Der herrschende Mythos rettender, ja ?erlösender? Gewalt ist, so scheint es, weder durch den selbstgesetzten verfas-sungs- und völkerrechtlichen Rahmen zu bändigen noch kann entgegenstehende Evidenz ihm etwas anhaben. Er kleidet Militärgewalt in den Mantel einer Naturnotwendigkeit und einer letzten Zuflucht, einer Gottheit also. Und natürlich verlangt diese Gottheit ?Opfer?.

Bisher liegt jedenfalls keine Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vor, die den frag-lichen Einsatz legitimieren oder wenigstens legalisieren könnte. Die Berufung auf den Artikel 42,7 des EU-Vertrags von Lissabon, in dem einem Mitgliedstaat für den Fall eines Angriffes Beistand zugesagt wird, reicht dazu nicht. An die (übrigen) von großkirchlichen ?Friedensethikern? viel beredeten, gerne als trennscharf propagierten und weithin akzeptierten ethischen Prüfkriterien für einen verantwortba-ren Rückgriff auf ?rechtserhaltende Gewalt? erinnert man sich lieber erst gar nicht. Und was die Evi-denz betrifft: Die Probleme im Nahen und Mittleren Osten wurden durch die interventionistische mili-tärische Gewalt seit der Epochenwende von 1989/90 zweifelsohne verschlimmert. Destabilisierung und Zerrüttung staatlicher Strukturen insbesondere in Afghanistan, im Irak und in Libyen haben eine Vervielfältigung und Ausbreitung terroristischer Akteure und Netze befeuert.

Eine Ausweitung des Krieges in Syrien wird vor allem die gegensätzlichen Interessen der Konfliktpar-teien bedienen und eine Befriedung der Region weiter erschweren. Mehr vom selben kann keine Ursa-chen der Gewalt und der Fluchtbewegungen beheben, verschlimmert voraussichtlich aber die Lebens-situation der Menschen und dürfte im Übrigen den IS als Quasi-Staat aufwerten und als Terroristen-Rekrutierungsprogramm wirken.

Wichtig erscheint mir dagegen, dass die bestehenden staatlichen Strukturen in Syrien so weit als mög-lich erhalten bleiben. Dazu muss der Konflikt ent-personalisiert werden, insbesondere darf die Präsi-dentschaft Assads kein Grund für einen Ausschluss Syriens von Verhandlungen über Syrien sein! Deutschland sollte als Vermittler agieren, aber auch alles daran setzen, dass der IS die ökonomische Basis verliert, dass vor allem der schwunghafte Handel mit Öl und Waffen unterbunden wird. Geld-ströme aus dem Ausland, insbesondere aus Saudi-Arabien, müssen erfasst und gekappt werden. Die immensen Mittel, die unser Land im Zuge des erweiterten militärischen Einsatzes buchstäblich zu verpulvern im Begriffe steht, sollten dazu verwandt werden, die miserable Lebenssituation der betrof-fenen Bevölkerung zu verbessern und so Kriegs- und Fluchtursachen zu bekämpfen. Nicht zuletzt braucht die Krisenregion eine realistische und doch überparteiliche Wiederaufbauperspektive.

Verweigern Sie dem Kriegsbeschluss des Bundeskabinetts Ihre Zustimmung!
Die Bundeswehr in den nächsten Krieg? Jedenfalls nicht mit mir, nicht in meinem Namen!

Mit besten Grüßen

A. Fuchs, 03.12.2015

Prof. Dr. Albert Fuchs | An der ev. Kirche 39 | 53340 Meckenheim