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Dienstag, 21. November 2017

Der neue Klimaretter kommt aus Paris

Macron

Der neue Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel heißt Emmanuel Macron. Das Klima ist durch Merkel nicht mehr zu retten, weil Merkel stets vage ist und nichts für den Klimaschutz tut.

Der neue Retter sprach direkt nach der Kanzlerin. Ein Weiter-so in der Klimapolitik würde bedeuten, dass „viele Völker, die hier vertreten sind, bis 2100 verschwinden würden. Dazu sind wir nicht bereit“, sagte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und forderte, „klare Zeichen“ zu setzen.

Nur so könnten die in Paris formulierten Klimaziele überhaupt noch erreicht werden. Dass es die französische Regierung damit ernst meint, hat sie bereits bewiesen: Bis 2021 sollen alle Kohlekraftwerke im Land stillgelegt werden. Das Aus des Verbrennungsmotors wird 2040 besiegelt sein. Auch müsse Europa das von den USA gerissene Loch bei der Finanzierung der Klimaforschung füllen.

Die Rede der deutschen Regierungschefin war international wie national mit Spannung erwartet worden: Zum einen gilt Deutschland in vielen Ländern als Klima-Vorreiter (obwohl es seine selbstgesteckten Klima-Ziele aller Voraussicht nach krachend verfehlen wird), zum anderen ist gerade die künftige Klimaschutzpolitik einer der Knackpunkte für eine mögliche Jamaika-Koalition.

Doch statt die in Bonn versammelte Weltgemeinschaft aufzurütteln und sich mit klaren Aussagen zum Klimaschutz zu bekennen, kamen von Merkel nur Allgemeinplätze. Der Klimawandel sei für die Welt „eine Schicksalsfrage“. Es gehe beim Klimaschutz um „Vertrauen und Verlässlichkeit“. Die Industrienationen trügen eine „historische Verantwortung“. Konkreter wurde die Kanzlerin nicht. Eine klare Aussage zum Ausstieg aus der Kohle? Fehlanzeige!

Für den 12. Dezember, den Jahrestag der Unterzeichnung des Pariser Abkommens vor zwei Jahren, hat Macron zu einer weiteren Klimakonferenz in die französische Hauptstadt eingeladen. Dort soll es um die Finanzierung von Maßnahmen für den Klimaschutz und die Anpassung an klimatisch bedingte Veränderungen gehen. Der wahre Klima-König sitzt künftig in Paris, nicht in Berlin.

Samstag, 21. Oktober 2017

Macron und seine Vision von Europa

Emmanuel Macron

Nachdem Jean-Claude Juncker seine Vision zur Zukunft der EU vor knapp vier Wochen in seiner Grundsatzrede dargelegt hatte - Der Euro als Rettung aus der Euro-Krise - präsentierte Macron kurze Zeit später - zwei Tage nach der Bundestagswahl - seine Zukunftsvorstellungen vor einer Zuhörerschaft an der Pariser Universität Sorbonne. Macron hat seine eigene Vision von Europa und stellte nun dessen politische Konturen in der Öffentlichkeit vor. Er fühlte sich nun berufen, die Initiative zu ergreifen.

Es war eine Rede gegen den Kleinmut: Emmanuel Macron hat in einer teils emotionalen Ansprache weitreichende Reformen der EU gefordert, die in ihrer Summe einer Revolution gleichkämen. Europa sei "zu langsam, zu schwach, zu ineffektiv", sagte Macron vor Studenten der Pariser Sorbonne-Universität. "Der einzige Weg vorwärts ist die Neugründung eines souveränen, vereinten und demokratischen Europas", erklärte der Präsident. "Wir haben vergessen, Europa zu verteidigen, wir haben vergessen, uns für Europa einzubringen und zugelassen, dass sich Zweifel breitmacht."

Der reformwillige Regierungschef will Europa grundlegend reformieren. Dazu braucht er die Zustimmung der großen EU-Staaten, denn im nationalen Alleingang kann er die notwendige Reform nicht erreichen. Wichtiger aber ist es, die marode EU zu reformieren.

Mit seinen Ideen zur "Neugründung" (refondation) der EU zielte er auf eine weitaus größere und mächtigere Menge von Adressaten. Die Frage ist, welche Beachtung oder Bedeutung seine Vision in relevanten politischen Kreisen bekommt. Dazu gehört als wichtiger Adressat die Zuhörerschaft Berlin, Angela Merkel und eine Institution, die es noch gar nicht gibt: die neue Bundesregierung. Es kann Wochen dauern, bis die schwierigen Koalitionspartner einen Vertrag ausgehandelt haben.

Genau in diese Situation hinein zielte Macron nach Ansicht französischer Medien. Er wolle eine Richtung vorlegen, bevor ein Berliner Koalitionsvertrag die Spielräume schon weit eingeengt hat und er zähle auf Merkels Unterstützung.

Macron

Macron machte immer deutlich, dass er ein Europapolitiker ist. Bei seinen Reden nach der Wahl zum französischen Präsidenten war stets die EU-Flagge mit im Bild. Schon im Wahlkampf gegen Marine Le Pen sprach er davon, dass die EU reformiert werden muss. Sie soll effektiver werden, einfacher, weniger bürokratisch und transparenter, lautet sein Anspruch. Dafür brauche es eine Vision und eine Debatte.

»Es ist meine feste Überzeugung, dass Frankreich und Europa&


heute eine neue Kultur schaffen oder untergehen müssen.«

Albert Camus, »Fragen der Zeit«

Das Überraschungsmoment der Vision Macrons liegt auch mehr im Timing als in den Inhalten. Sechs "Hauptachsen" präsentierte der französische Präsident. Die Grundideen wurden allen schon einmal in der ein oder anderen Form zur Sprache gebracht; neu ist, dass sie in einen Zusammenhang gestellt werden und unter dem Dach eines Großprojekts vorgebracht werden von jemandem, der es ernst meint. Angedeutet hatte Macron manches schon zuvor. In den letzten Wochen haben sich nun ein paar Konturen herausgebildet:

Für eine gemeinsame EU-Verteidigungspolitik schlägt Macron eine gemeinsame Eingreiftruppe vor, ein gemeinsames Verteidigungsbudget und eine gemeinsame Doktrin. Auch der Geheimdienst soll eine europäische Akademie bekommen.

Für eine gemeinsame Migrationspolitik, die auf Kontrolle achtet, plädiert der französische Staatspräsident für eine Reform des europäischen Asylrechts, für die Schaffung einer europäischen Asylbehörde und einer europäischen Grenzpolizei. Außerdem will er eine "europäische Staatsanwaltschaft" schaffen, um den Kampf gegen den Terrorismus zu verbessern.

Die künftige Entwicklungspolitik, insbesondere gegenüber Afrika, soll von einer erweiterten Finanztransaktionssteuer bezahlt werden.

Für die Finanzierung des ökologischen Übergangs will Macron an den Grenzen Europas eine CO2-Steuer einführen. Zudem plädiert er für eine "Reform des europäischen Handels mit Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten (CO2). Ein Preis von unter 25 bis 30 Euro pro Tonne CO2 sei nicht ausreichend. Derzeit liegt der Preis an der Börse bei etwa sieben Euro".

Für die "digitale Transformation" will er eine europäische Behörde für Innovation schaffen, damit Europa mehr Finanzmittel für die Forschung hat. Zudem sprach er sich für eine Stärkung der Urheberrechte aus.

Finanzpolitik: Macron erneuerte seinen Vorschlag, einen Euro-Finanzminister einzusetzen und ein eigenes Euro-Budget aufzulegen.

Weblink:

Macrons Vision von Europa -www.heise.de



Blog-Artikel:

Frankreich auf dem Weg zu Reformen

Parlamentswahl in Frankreich - Macron startet durch

Macron wird neuer Präsident in Frankreich

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben

Mittwoch, 6. September 2017

Frankreich vor Reformen

Frankreichs Premierminister Edouard Philippe und Arbeitsministerin Muriel Penicaud

Frankreichs Regierung muss sich auf heftige Außeinandersetzungen einstellen. Mit der Reform des Arbeitsmarkts will sie zwar die Massenarbeitslosigkeit im Land beseitigen. Doch die Gewerkschaften sehen die Rechte der Arbeitnehmer beschnitten. Die Reform des Arbeitsmarkts ist die wichtigste Reform. Von ihrem Gelingen hängt das politische Schicksal von Ministerpräsident Macron ab.

"Jede große und umfassende Gefahr gibt, wenn ihr wohl begegnet wird,
dem Staat, für den Augenblick, ein demokratisches Ansehen."

Heinrich Kleist

Nach über 100 Tagen im Amt wird es Ernst für Emmanuel Macron. Er muss sich politisch bewegen und in der angekündigten Reformpolitik beweisen und dabei erste Erfolge einfahren. Dass er dabei auf politischen Widerstand stossen wird, ist absehbar.

In der französischen Regierung ist man sich der Tragweite der Reformen wohl bewusst. Und man ist fest entschlossen. Frankreich könne es sich nicht leisten, sich nicht zu bewegen, sagte Philippe. Die Präsidenten-Partei "La République en Marche" - "Die Republik in Bewegung" - will den Franzosen Beine machen mit der Reform des Arbeitsrechts.

Donnerstag, 22. Juni 2017

Macron in der Bredoullie

Macron

Drei Tage nach seinem souveränen Sieg bei den Parlamentswahlen steht dem französischen Präsidenten Macron eine Regierungskrise ins Haus. Vier Ministerstühle sind leer. Wer hätte gedacht, daß die jungen, modernen und natürlich "Sauberen" in Frankreich schon nach einigen Tagen solch immense Probleme haben ?

Es wird kein Problem sein, die Lücken aus den Reihen der "En Marche"-Abgeordneten zu schließen. Sie kommen zur Hälfte aus der Bank Credit Agricole,dem Finanz-und Versicherungskonzern AXA. Und an Kreativität mangelt es denen nicht, wie daß Spendensammeln für die Bewegung schon bewies: Dinner in London und New York - aus steuerrechtlichen Gründen.

Ein in diesem Zusammenhang häufig benutztes Wort ist "magouillage", also Mauschelei. Affären und kleine Betrügereien scheinen in Frankreich eine gewisse Tradition zu haben, insbesondere in den oberen Etagen. In diesen gesellschaftlichen Kreisen legt man gerne Gesetze und Vorschriften zu seinen Gunsten aus, bereichert sich auch mal mit unzulässigen kriminellen Methoden, besticht und lässt sich bestechen - so gesehen ist das also nichts wirklich Neues.

Nur schräg, dass als Erstes ein "Saubermanngesetz" vorgelegt wurde und ein paar Tage später dann schon die erste Bedrouille daraus folgt. Man darf gespannt sein, was zur Steueraffäre Macron und zu seiner Wahlkampf-Finanzierung noch ans Licht kommt. Der Sumpf aus Korruption und Steuerbetrug und Vorteilsnahme bleibt, nur ein paar Frösche wurde ausgewechselt.


Literatur:

Emmanuel Macron: Die Biographie
Emmanuel Macron: Die Biographie
von Anne Fulda und Elisabeth Raether

Revolution: Wir kämpfen für Frankreich« von Emmanuel Macron
Revolution: Wir kämpfen für Frankreich
von Emmanuel Macron


Blog-Artikel:

Parlamentswahl in Frankreich - Macron startet durch

Macron wird neuer Präsident in Frankreich

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben

Dienstag, 13. Juni 2017

Parlamentswahl in Frankreich - Macron startet durch

Präsident Emmanuel Macron

Frankreichs Präsident Macron hat die erste Runde der Parlamentswahl gewonnen und steuert auf eine absolute Mehrheit in der Nationalversammlung zu. Seine noch junge Partei "Au marche" ("Vorwärts") erhielt laut Hochrechnungen mehr als 32 Prozent der Stimmen.

Bei einer absoluten Mehrheit in der Nationalversammlung hätte Macron ungewohnte politische Gestaltungsmöglichkeiten, die wirtschaftliche und soziale Misere Frankreichs zu beenden. Macron stünde dann die Möglichkeit zu umfangreichen Reformen offen. Es käme dann auf ihn und seinen Gestaltungswillen an. Sobald er jedoch dem Einfluß der Eliten unterliegt, ist auch eine Einflußnhme auf seine politischen Inhalte zu befürchten. Die Reformen würden sich dann wieder einmal gegen das Volk richten.

Nach glänzenden Bildungsabschlüssen verstand er beizeiten, Beziehungen aufzubauen. Seine Gabe, Menschen für sich einzunehmen, wird allenthalben hervorgehoben. So gelangte er an vorwiegend ältere einflussreiche Persönlichkeiten, die ihn schützend und stützend begleiteten. Von vielen seiner Mentoren wird sein Charme, seine Freundlichkeit und sein Interesse am Gegenüber immer wieder gewürdigt.

Macron startet durch. Scheinbar aus dem Nichts entsteht eine neoliberale Partei, angeführt von einer Person, die in den etablierten Parteien Karriere gemacht hat und in den elitären Schichten Frankreichs zu Hause ist. Sowohl der Wahlkampf um die Präsidentschaft, als auch der Wahlkampf für die Nationalversammlung kosten Millionen von Euro. Viele fragen sich daher, wer hinter dem unabhängigen Kandidaten Macron steht und die beiden Wahlkämpfe finanziert.

Wer reich ist, hat meist auch Einfluss. Privater Reichtum eröffnet die Möglichkeit, wirtschaftlich und politisch Macht auszuüben. Umgekehrt bedeutet Armut, ökonomische und soziale Ohnmacht zu erfahren. Großunternehmer, Kapitalanleger, Industriekonzerne, Banken, Versicherungen und ihre Interessenverbände bestimmen maßgeblich die Politik.

Einflußreiche Kreise werden Macron beim Durchstarten gewiss in gwohnter Manier begleiten und ihn schon bald umarmen. In den Mmedien ist zu lesen, dass verschiedene bekannte Wirtschaftführer Frankreichs Macron intensiv persönlich und auch finanziell unterstützen. Warum ist das so? - Weil dieser Personenkreis es doch gewohnt ist, nur dann zu investieren, wenn sich der Ertrag des Investments lohnt.

Weblink:

Emmanuel Macron - de.wikipedia.org


Literatur:

Emmanuel Macron: Die Biographie
Emmanuel Macron: Die Biographie
von Anne Fulda und Elisabeth Raether

Revolution: Wir kämpfen für Frankreich« von Emmanuel Macron
Revolution: Wir kämpfen für Frankreich
von Emmanuel Macron


Blog-Artikel:

Macron wird neuer Präsident in Frankreich

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben

Präsidentschaftswahl in Frankreich

Literatur:

Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
von Michael Hartmann


Montag, 5. Juni 2017

Macron - Mann der neuen Töne

Emmanuel Macron

Nachdem Donald Trump seine Entscheidung bekannt gegeben hatte, aus dem Klimaabkommen auszusteigen, trat der französische Präsident Macron vor die Presse. Und fand in einer Replik die richtigen Worte.

"Make our planet great again".

Der neue französische Präsident Macron hat auf den Austritt der USA aus dem Pariser Abkommen schnell und deutlich reagiert. Mit einem Aufruf an die Amerikaner sagte Macron auf Englisch: "Make our planet great again". So etwas hat sich noch kein amtierender Präsident getraut.

Es ist ein gewitztes Wortspiel mit dem Slogan des US-Präsidenten "Make America great again". Eine Aktion, ein Satz, der deutlich macht: Emmanuel Macron spielt mit auf dem internationalen Parkett.


Weblinks:

Macron - Mann der neuen Töne - www.heute.de

Macron wandelt Trump-Spruch ab: "Make our planet great again" - www.tagesspiegel.de/politik

Macron an Trump: „Make our planet great again“ - www.faz.net

"Make our planet great again": Macron zeigt sich als starker Mann - www.n-tv.de/politik

Emmanuel Macron - de.wikipedia.org


Literatur:

Emmanuel Macron: Die Biographie
Emmanuel Macron: Die Biographie
von Anne Fulda und Elisabeth Raether

Revolution: Wir kämpfen für Frankreich« von Emmanuel Macron
Revolution: Wir kämpfen für Frankreich
von Emmanuel Macron


Blog-Artikel:

Parlamentswahl in Frankreich - Macron startet durch

Montag, 8. Mai 2017

Macron wird neuer Präsident in Frankreich

Emmanuel Macron spricht vor dem Louvre in Paris zu seinen Anhängern.

Der sozialliberale Kandidat Emmanuel Macron hat die Stichwahl bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich gewonnen. Emmanuel Macron ist der neue Präsident der französischen Republik - und mit 39 Jahren noch dazu der jüngste Präsident, den Frankreich je hatte. Der unabhängige Kandidat kann sich auf eine breite Mitte von Konservativen, Liberalen und Sozialisten stützen. Le Pen hatte bei der Stichwahl keine realistische Chance mehr, die breite Mehrheit ist gegen sie.

Er ist der typischte Vertreter der Elite, den man sich vorstellen kann. Er ist Absolvent der ENA, der Elitehochschule. Die gesamte politische Elite mit ihren Medien hat sich offensichtlich für ein "Weiter so" mit Macron ausgesprochen und es wäre ein Wunder, wenn er es nicht schaffen würde. Der soziallieberale Poltliker aus Amiens im Norden Frankreichs erscheint als ein durchaus wählbarer Kandidat.

Macron ist jedoch ein Vertreter der alten EU, der elitären, von Bankern und Konzernbossen beherrschten EU. Er ist aber auch ein Vertreter Finanzkapitals und der Banken dem die Arbeitnehmer und Arbeitslosen am Arsch vorbeigehen. Er wird womöglich "Reformen" wie Schröder machen und massiven Sozialabbau betreiben.

Macron ist nun der neue Hoffnungsträger - allerdings auch der im politischen Rennen einzig verbliebene. Er spricht von Optimismus, von Hoffnung, davon, es dort besser zu machen, wo Le Pen den Niedergang der Großen Nation sieht. Und genau deshalb hat Macron die Wahl gewonnen: Er ist der Optimist und das ist, was die Leute wollen. Ob er es besser machen kann, muß er aber erst noch beweisen.

Der neue Shooting-Star Macron steht vor gewaltigen Aufgaben: Hohe Arbeitslosigkeit, ein Bildungssystem, das nicht chancengerecht ist und enorme Staatsschulden. In dieser Lage verspricht der neue Staatspräsident Emmanuel Macron Hoffnung und Zuversicht für die Franzosen. Für einen großen Wurf fehlt das Geld, helfen muss ihm vor allem sein Geschick.

Wird Macron tatsächlich ausscheren aus den traditionellen Mustern der Politik und Einflußnahme oder gar eine Politik für das Volk machen? Es stellen sich zwei Fragen: Welchen Einfluß auf die Politik wird Macron geltend machen und welchen Einfluß werden die Eliten auf Macron nehmen?

Blog-Artikel:

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben

Parteiendemokratien sorgen für ungeeignete Kandidaten

Präsidentschaftswahl in Frankreich


#Présidentielle 2017:

#Présidentielle2017 – Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich. Der 2. Wahlgang findet am 7. Mai 2017 statt

#Présidentielle2017: Hendrik Uterwedde analysierte das Resultat des Ersten Wahlgangs


#Présidentielle2017 : Der erste Wahlgang am 24. April 2017

Présidentielle 2017 IV : Die Nichtwähler könnten das Zünglein an der Waage werden – Donnerstag, 9. März 2017


Wahl in Frankreich:

Emmanuel Macron Die zweite französische Revolution

Porträt Extrem entschlossen, stahlharter Kern

Brüssel zur Frankreich-Wahl Schiere Erleichterung


Kommentar Macrons märchenhafter Aufstieg


Blog-Artikel:

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben

Parteiendemokratien sorgen für ungeeignete Kandidaten

Präsidentschaftswahl in Frankreich



Donnerstag, 4. Mai 2017

Franzosen müssen wieder mit der Demokratie versöhnt werden

Wahlplakate von Le Pen und Macron

Frankreich ist ein politisch und sozial tief gespaltenes Land, das in einer tiefen Krise steckt. "Die Demokratie sind wir" - getreu dem Vorbild Ludwig XIV., dem Sonnenkönig, der sich selbst als "der Staat" sah, müssen die Franzosen müssen wieder mit der Demokratie versöhnt werden.

Der Pöbel ist nur dafür da, der Elite ihren Wohlstand zu mehren - mehr ist leider nicht von der Demokratie, der offenen Grenzen für Finanzströme und billigen Arbeitskräften übrig geblieben. Demokratie ist zu einem Selbstbedienungsladen der Reichen und Mächtigen verkommen - und die Politiker waren mit den "Deregulierungen" die Steigbügelhalter.

Nicht nur die Franzosen müssen wieder mit der Demokratie versöhnt werden! Nein, die Eliten müssen wieder lernen, das Demokratie Verantwortung für diejenigen Menschen bedeutet, die einem gewählt haben - zum Wohl des Volkes - nicht zum Wohl des eigenen Bankkontos.

Damit Macron als Präsident eine Erfolgsgeschichte wird, muss das Prinzip ausgehebelt werden: Wer die stärkste Lobby hat - wer viel Geld hat - bestimmt die Entscheidungen der Politik in erster Linie mit. Das führt dazu, dass die Mehrheit der Menschen machtlos zusieht, wie sich die Reichen immer mehr bereichern und die kleinen Leute die Lasten zu tragen haben und imer ärmer werden. Das bestrifft auch mittlere Einkommen.

Aber auch Meacron wird dem Einfluß der Eliten in Frankreich nicht widerstehen können.

Blog-Artikel:

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben

Parteiendemokratien sorgen für ungeeignete Kandidaten

Präsidentschaftswahl in Frankreich


Weblink:

Der Stallgeruch macht's - www.sueddeutsche.de/karriere/

Literatur:

Der Mythos von den Leistungseliten: Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft
Der Mythos von den Leistungseliten:
Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft
von Michael Hartmann

Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
von Michael Hartmann

Samstag, 29. April 2017

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben

Wahlplakate von Le Pen und Macron

Der Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron kann sich auf eine breite Mitte von Konservativen, Liberalen und Sozialisten stützen. Le Pen hat bei der Stichwahl keine realistische Chance mehr, die breite Mehrheit ist gegen sie.

Die gesamte politische Elite mit ihren Medien hat sich offensichtlich für ein "Weiter so" mit ihrem Kandidaten Macron ausgesprochen und es wäre ein Wunder, wenn er es nicht schaffen würde. Der soziallieberlae Poltliker aus Amiens im Norden Frankreichs erscheint als ein durchaus wählbarer Kandidat. Macron ist jedoch ein Vertreter der alten EU, der elitären, von Bankern und Konzernbossen beherrschten EU.

Macron ist nun der neue Hoffnungsträger - allerdings auch der im politischen Rennen einzig verbliebene. Er spricht von Optimismus, von Hoffnung, davon, es dort besser zu machen, wo Le Pen den Niedergang der Großen Nation sieht. Und genau deshalb wird Macron die Wahl gewinnen: Er ist der Optimist und das ist, was die Leute wollen.

Der Einfluß der Eliten hat in den letzten Jahren zu einer Spaltung der Gesellschaft in Frankreich geführt. Im Falle eines Sieges bei der Stichwahl wartet eine gewaltige Aufgabe auf den neuen Shooting-Star Macron: Er muss die Franzosen mit der Demokratie wieder versöhnen. Gelingt ihm das nicht, könnten populistische Parteien in ganz Europa davon profitieren.


#Présidentielle 2017:

#Présidentielle2017 – Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich. Der 2. Wahlgang findet am 7. Mai 2017 statt

#Présidentielle2017: Hendrik Uterwedde analysierte das Resultat des Ersten Wahlgangs


#Présidentielle2017 : Der erste Wahlgang am 24. April 2017

Présidentielle 2017 IV : Die Nichtwähler könnten das Zünglein an der Waage werden – Donnerstag, 9. März 2017


Blog-Artikel:

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben

Parteiendemokratien sorgen für ungeeignete Kandidaten

Präsidentschaftswahl in Frankreich


Weblink:

Der Stallgeruch macht's - www.sueddeutsche.de/karriere/

Literatur:

Der Mythos von den Leistungseliten: Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft
Der Mythos von den Leistungseliten:
Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft
von Michael Hartmann

Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
von Michael Hartmann

Samstag, 22. April 2017

Präsidentschaftswahl in Frankreich

Passant geht an Plakaten von Fillon und Le Pen vorbei.

Frankreich wählt einen neuen Präsidenten. Zur Wahl stehen die Kandidaten der drei großen politischen Fraktionen der Sozialisten, Konservativen und der rechten Nationalisten, die eigentlich nicht in der Lage sind, die gewaltigen sozialen Probleme des multi-ethnischen Landes zu lösen.

Die Sozialisten haben in den letzten fünf Jahren bewiesen, daß sie in dem gesellschaftlich erstarrten Land nicht in der Lage sind, Politik zu machen, die konsensfähig und zukunftsfähig ist und sich damit selbst abgewählt. Frankreich leidet an einem Reformstau, unbewältigter Ausländerintegration und -politik, rechtem Nationalismus und einer tiefen Wirtschaftskrise.

Die Konservativen haben immer nur Politik für die Wohlhabenden gemacht und so das Land noch tiefer gespalten. Was gibt es an einer toten Gesellschaft wohl durch Konservatismus noch zu konservieren?

Die rechten Nationalisten haben die Vergessenen der Politik gegen Ausländer und den Islam hetzend eingesammelt, welche die beiden anderen Parteien durch ihre Politik im Sinne der Eliten nicht angesprochen haben.

Das Land hat also die Wahl zwischen Pest und Cholera. Da keine der drei großen politischen Fraktionen bei der Präsidentschaftswahl die Mehrheit erringen dürfte, wird in Frankreich alles auf eine Große Koalition hinauslaufen, welche für eine weitere Erstarrung und eine noch tiefere Spaltung sorgt.

Frankreich, das nach der Revolution im Jahr 1789 unter dem Banner von "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" glorreich angetreten ist, eine gerechte Gesellschaft zu erschaffen, ist heute weitgehend eine erstarrte Gesellschaft von einer Politik regiert, unfähig zur Lösung der gesellschaftlichen Probleme.

Was fehlt, ist eine echte politische Alternative für Frankreich im Sinne einer Erneuerung (Reformation), welche erst im Interesse der Zukunftsicherung jenseits des bestehenden politischen Spektrums durch eine wache Intelligenz als Partei oder Bewegung noch zu gründen wäre.

#Présidentielle 2017:

#Présidentielle2017 – Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich. Der 2. Wahlgang findet am 7. Mai 2017 statt

#Présidentielle2017: Hendrik Uterwedde analysierte das Resultat des Ersten Wahlgangs


#Présidentielle2017 : Der erste Wahlgang am 24. April 2017

Présidentielle 2017 IV : DieNichtwähler könnten das Zünglein an der Waage werden – Donnerstag, 9. März 2017


Blog-Artikel:

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben

Parteiendemokratien sorgen für ungeeignete Kandidaten


Samstag, 1. April 2017

Frankreich vor der Wahl

Franzosen mit Nationalflaggen

François Fillon, Marine le Pen, Emmanuel Macron - diese Kandidaten haben die besten Chancen und wollen an die Spitze Frankreichs. Selten war eine Frankreich-Wahl so wichtig. Gebannt verfolgt ganz Europa den französischen Wahlkampf.

Im Vorfeld der Wahl bringen sich die Kandidaten durch Skandale schon mal munter um ihre Wahlschancen. Um als Kandidat ungeeignet zu sein muss das Verhalten allerdings nicht immer strafrechtlich relevant sein. Es reicht, wenn es moralisch fragwürdig ist.

Der Skandal um den konservativen Kandidaten Fillon zeigt die Korruptheit der herrschenden Klasse in Frankreich überdeutlich und dass das Vertrauen in diese Parteien zu recht verloren gegangen ist. Wenn sich die Vorwürfe gegen Fillon bestätigen und im Moment sieht es ja so aus, dann dürfte er kein geeigneter Kandidat für das Präsidentenamt sein. Ein Raffke der allerersten Sorte, der Steuergelder in die Familienkasse umleitet- und dann von den Franzosen Opfer erwartet und Verzicht predigt.

Wenn Le Pen ein maximales Wählerpotential von 25 Prozent hat, kann sie zwar in der Vorwahl weiterkommen, weil die gemäßigten Politiker sich gegenseitig die Stimmen klauen. Sobald aber nur noch sie und die gemäßigtere Alternative im Rennen ist, stünde es denn 75 % zu 25 %. Es geht also nicht darum, dass sich die Elite gegen Le Pen entschieden hätte. Es geht darum, dass die Bevölkerung sie nicht will.

Die Franzosen haben die Wahl und da auch die Bürgerlichen und Gebildeten Le Pen nicht mehr von vorn herein ausschließen. läßt das vollkommen neue Konstellationen zu. Von daher ist nichts unmöglich.


Donnerstag, 15. Dezember 2016

Ende der Schlacht von Verdun

Ende der Schlacht von Verdun

Kurz vor Weihnachten 1916 endete die schrecklichste Schlacht des Ersten Weltkrieges um die lothringische Kleinstadt Verdun an der Maas. Vom 21. Februar bis zum 15. Dezember 1916 tobte die blutigste Schlacht des Ersten Weltkrieges. Sie ist bis heute in Frankreich wie ein Deutschland unvergessen. Die Waffen schwiegen, doch bis zum Ende des Ersten Weltkrieges sollte es fast noch zwei Jahre dauern.

Vor 100 Jahren begann die Schlacht von Verdun - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. 300.000 Soldaten, darunter auch der berühmte expressionistische Maler Franz Marc, wurden in der Schlacht, die auch als Blutpumpe bekannt wurde, getötet. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart.


Während des Ersten Weltkrieges tobte in Verdun die grausamste Schlacht seiner Zeit. Millionen von Soldaten auf engstem Raum in Schützengräben zwischen Ratten, Schlamm und Leichen. Immer wieder fallen tausende von Granaten mit Gas oder Sprengstoff gefüllt auf sie herab. Die Generäle wollen einander ausbluten.

Ein eisernes Kreuz dritter Klasse für Monate im Schlamm, Granatenhagel, Giftgasangriffen und tausender toter Kameraden. Verdun war das Ergebnis des Alleinganges weniger Mächtiger in Europa mit Hilfe einer uebermaechtigen Propaganda.

Die Schlacht von Verdun kostete wegen der Unfähigkeit der deutschen Generalität, die glaunte, Frankreich ausbluten zu können, 100.000 deutscher Soldaten das Leben.


Verdun steht für den Irrsinn des Krieges schlechthin, steht für grauenvolles Leiden und Sterben: Am 21. Februar 1916 begann die 5. Deutsche Armee vor Verdun den Angriff auf französische Stellungen und leitete damit eine der schrecklichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ein.



Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun". Mehr als 700 000 Soldaten starben, wurden verwundet oder blieben vermisst, ohne dass sich der Frontverlauf wesentlich änderte.

»Wer den Krieg mitgemacht hat, weiß kaum noch, was ein Toter ist.
Und da ein toter Mensch dann etwas wiegt, wenn man ihn tot geseahen hat,
sind hundert Millionen über die Geschichte verstreute Leichen,
nichts als Rauch in der Einbildung.«

Albert Camus, »Die Pest«
Ein junger französischer Offizier hatte Glück im Unglück. Zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe um Verdun wurde seine Einheit aufgerieben, doch er selbst war nur verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. Sein Name: Charles de Gaulle. Der Mann, der 1944 als Sieger über die deutschen Besatzer durch Paris schritt, war knapp drei Jahrzehnte zuvor als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht worden. Mehrmals versuchte er auszubrechen.

Das Bild, das sich De Gaulle von den Deutschen machte, erfuhr im Ersten Weltkrieg seine erste Prägung.

Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918
von Herfried Münkler

Mittwoch, 31. August 2016

Frankreich will TTIP beenden

TTIP

Es wird nun spürbar enger für das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP, das politisch immer mehr Gegenwind bekommt und nun erstmals auf der Kippe steht. Besonders kritisch sehen die Franzosen das geplante Vorhaben. Die Regierung will die EU-Kommission auffordern, die Verhandlungen mit Washington zu stoppen.

Diese Aufforderung zum Stop ist ein wichtiger und richtiger Schritt, um das Vertrauen der Bürger in die EU zu stärken und zu zeigen, dass auch der Wille der Bevölkerung sich im Handeln der Regierenden widerspiegelt.

Dieses Abkommen wird mittlerweile - auch aufgrund der Geheimniskrämerei - von weiten Teilen der Bevölkerung definitiv abgelehnt. Dennoch wurde von der Bundesregierung mit den Verhandlungen immer weitergemacht.

Gerade in der aktuell schwierigen Brexit-Situation, in der sich die EU nach dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU befindet, ist das Handeln Frankreichs auch ein starkes Zeichen: Keine Kapitulation vor Lobbyiseten und Großkonzernen. Der Wille der Bürger spiegelt sich endlich auch im Willen der Regierung wieder.

Und doch hätte man sich gewünscht, dass auch die deutsche Regierung diesen Schritt gewagt hätte, doch das ist bei deren streng orthodoxer Wirtschaftsgläubigkeit und ökonomischer Heilserwartung nicht zu erwarten. Eine deutsche Regierung wird sich niemals freiwillig gegen TTIP stellen.

Die Befürworter der detuschen Wirtschaft, die TTIP unbedingt einführen wollen, setzen dabei offenbar voll auf den nicht vorhandenen ökonomischen Sachverstand von Kanzlerin Merkel und des Parlaments. Vermutlich kennen und/oder verstehen weder Regierung und Parlamentarier die Inhalte dieses Abkommens schlicht und einfach nicht einmal.

Zum Glück taten dies nun im kluger Voraussicht die französischen Nachbarn, um ein drohendes Desaster von Staat, Gesellschaft und Haushaltskasse abzuwenden.

Dienstag, 14. Juni 2016

In Frankreich ist die Reform des Arbeitsmarktes heftig umstritten

Flagge Frankreich


In Frankreich ist die Reform des Arbeitsmarktes heftig umstritten. Die in Frankreich heftig umstrittene Reform steht vor einer neuen Hürde: dem Senat. Die zweite Kammer des Parlaments, die von der konservativen Opposition dominiert wird, dürfte das Gesetz noch verschärfen.

Hollande eifert einem übreraus schlechtem Vorbild aus dem Nachbarland nach! Das hat Schröder schon falsch gemacht, denn mit der Reform des Arbeitsrechts sollten damals Unternehmenschefs mehr Flexibilität erhalten, um dann wiederum auch mehr Menschen einzustellen.

Die Deutschen wurden mit dieser politischen Mogelpackung und vorgeblichen Reformen hinters Licht geführt. Jeder weiß mittlerweile, daß Schröders "Reformen" keine Reformen waren, sondern neoliberale Arbeitsmarktpolitik mit katasrophalen Folgen im Sozialbereich, die seine eigene "sozialdemokratische" Partei zugrunde gerichet hat. Man kann auch aus den Fehlern anderer lernen - zugegebenermaßen fällt selbsternannten "Sozen" das Lernen offensichtlich allgemein schwer.

Schröders "Reformen" haben die damals prognostizierte Zementierung des Prekariats voll erreicht. Die Generation 'Probezeit', prekäre Leiharbeit und Hartz IV mit rund 6 Millionen Menschen, die in der BRD vom Sozialamt alimentiert werden sind ganz sicher kein Beleg für Reformen der Art, welche Hollande jetzt durchsetzen will.

Frankreich steht damit vor dem Weg in eine andere Republik. Wenn die Franzosen klug sind und Hollande politisch überleben will, werden sie sich vor solchen vermeintlichen "Reformen" zu hüten wissen.


Weblink:

Das große Ringen in Paris - Reformpläne im Senat


Torpedo63-Blog: Blog-Artikel

Frankreich vor Sozialreformen

»Hartz IV und die Folgen: Auf dem Weg in eine andere Republik?« von Christoph Butterwegge - Torpedo63-Blog

Literatur:

Hartz IV und die Folgen: Auf dem Weg in eine andere Republik?
Hartz IV und die Folgen: Auf dem Weg in eine andere Republik?
von Christoph Butterwegge

Donnerstag, 2. Juni 2016

Historisches Gedenken über den Gräbern von Verdun

Angela Merkel und François Hollande im Beinhaus von Douaumont


Tausende Jugendliche aus Deutschland und Frankreich haben bei einer bewegenden Zeremonie im Beisein von Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande an die Schlacht von Verdun erinnert. Die beiden Politiker entzündeten eine Flamme - und warnten vor nationalstaatlichem Denken.

Eine symbolischer Akt des stillen Gedenkens und eine ewige Mahnung gewiss. In Sonntagsreden und in Gedenkstätten wird an die Grausamkeit vergangener Kriege als ritualisiertes Gedenken erinnert. In der Gegenwart werden sie jedoch paradoxerweise bedenkenlos fortgesetzt.

Die Schlacht von Verdun, bekannt als die Knochenmühle, war zweifellos schlimm - wie auch der ganze industrialisierte Krieg, ein Wahnsinn, den man als normal denkender Mensch kaum erfassen kann. 300.000 Tote und sinnlose Opfer, für nichts und wieder nichts.

In Sonntagsreden und in Gedenkstätten
wird an die Grausamkeit vergangener Kriege
als ritualisiertes Gedenken erinnert.


Die Propaganda von damals mit ihrer klaren Erschaffung von Feindbildern sollte eine Mahnung sein. Noch im Sommer 1939 war die Auffassung der britischen Regierung, ein Krieg solcher Dimension sei doch gar nicht mehr vorstellbar. Irgendwie scheinen wir aktuell wieder an diesem Punkt zu stehen, wir sehen die Zeichen und Mahnungen aus der Vergangenheit, wissen aber rein gar nichts damit anzufangen.


Aus der Vergangenheit zu lernen ist für viele Politiker gar nicht so einfach, besonders wenn die Gegenwart das Gegenteil von dem beweist, daß aus der Vergangenheit irgend ewas gelernt worden ist.


Weder die Gräuel des Ersten Weltkriegs, noch die des Zweiten Weltkrieges inklusive Holocaust sind Warnung genug, eben nicht den Weg von Aggression und Konfrontation zu gehen, "die da oben" machen es einfach schon wieder. Und von denen "hier unten" machen zuviele einfach kritiklos mit, oder laufen gleich noch Schlimmerem hinterher.

Das Wesen der Menschheit scheint also darin zu bestehen, aus Kriegen absolut nichts zu lernen. In Sachen Krieg ist der Mensch kein lernendes Wesen, solange es noch Profiteure in der Rüstungsindustrie gibt, die vom Krieg erheblichen Nutzen ziehen.- Warum auch, wenn ein Land selbst genug Kanonenfutter hat und stets andere für das entstandene und angerichete Desaster verantwortlich machen kann? - Wie sagte Jean-Paul Satre doch so allzu treffend: "Die Hölle, das sind die anderen!"

Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, 
der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!

Jean-Claude Juncker

Den Nationalisten keine Chance geben. Hollande und Merkel sind auch nur Nationalisten. Sie wollen einen europäischen Superstaat. Schuld am Ersten Weltkrieg sind nicht die Nationen, sondern es war die Bündnispolitik, die den Ersten Weltkrieg erst begünstigt hat.

Und auch die EU hat nicht für Frieden in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg gesorgt, so wie es der Nobelpreis für die EU propagandiert, sondern es waren die Atombomben mit dem Potenial der gegenseitigen Selbstauslöschung und die zwei riesigen Militärbündnisse Nato und Warschauer Pakt, die sich gegenüber standen.

Es ging bei der Gedenkfeier auch um die Botschaft für heute. Hollande und Merkel warnten bei dem Gedenken vor nationalstaatlichem Denken. Aber warum werden dann die Nationalfaschisten in der Ukraine unterstützt? Warum wird in Frankreich wie in Deutschland seit Jahrzehnten eine Politik fabriziert, die das Volk massenhaft in die Arme der Rechtsnationalen Parteien treibt?

Aus Fehlern der Vergangenheit für heute lernen sieht anders aus!- Ob es Merkel und Hollande wohl verstanden haben? Dies darf ernsthaft bezweifelt werden!

Weblinks:

Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Ergreifendes Gedenken über den Gräbern von Verdun - meta.tagesschau.de

Montag, 30. Mai 2016

Das sinnlose Sterben in der Hölle von Verdun

Sterben in der Hölle von Verdun


Bis heute Sinnbild eines vollkommen sinnlosen Krieges: 300 Tage und 300 Nächte - so lange dauere der Stellungskrieg von Verdun im Jahr 1916. Während der Schlacht vom 21. Februar bis zum 19. Dezember 1916 wurden mehr als 300.000 Soldaten aus beiden Ländern getötet - man könnte auch sagen: geradezu sinnlos verheizt, denn ein Soldat an der Westfront hatte eine Lebenserwartung von lediglich 14 Tagen.

Karte der Schlacht - Situation am 21. Februar 1916


Vor 100 Jahren tobte die bis dahin beispiellose Schlacht von Verdun und hinterlies eine Kraterlandschaft, die an einen fernen Planeten erinnert - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart. Ob diese Geste wohl reichen wird?

Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun".



Einerseits ist es gut, daß es Politiker gibt, die heute an die grausame Schlacht von vor 100 Jahren erinnern. Andererseits ist zu betonen, daß aus der grausamen Schlacht von damals bis heute nahezu nichts gelernt wurde und das gemeisame Erinnern eher als Pflichtübung im Terminkalender zu betrachten ist.

Solange mit Krieg noch so viel Geld verdient wird, ist Verdun nur eine Episode im grausamen Sterben von Menschen durch Krieg und Waffen. Heute ist Verdun praktisch überall - überall auf der ganzen Welt! - Und einige profitieren davon ausgesprochen gut. Gelernt wurde daraus rein gar nichts. - Leider, muss man hier wohl hinzufügen.

Verdun war auch die Hölle in den Köpfen der verantwortlichen Militärs. Damals hat den dilettierenden Militärs bzw. Idioten der deutschen Heeresführung die Niederlage von Verdun wenigstens noch das Amt gekostet. Dreißig Jahre später sollte nach einer noch verheerenderen Niederlage sogar dieses unterbleiben. Damit war gleichzeitig der Weg in den Untergang endgültig besiegelt.

Das Wesen der Menschheit scheint also darin zu bestehen, aus Kriegen absolut nichts zu lernen. In Sachen Krieg ist der Mensch kein lernendes Wesen, solange es noch Profiteure in der Rüstungsindustrie gibt, die vom Krieg erheblichen Nutzen ziehen.- Warum auch, wenn ein Land selbst genug Kanonfutter hat und stets andere für das entstandene und angerichete Desaster verantwortlich machen kann? - Wie sagte Jean-Paul Satre doch so allzu treffend: "Die Hölle, das sind die anderen!"

Weblink:

„Urschlacht des Jahrhunderts" - www.hna.de/politik


Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com


Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Samstag, 27. Februar 2016

Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts

Die Schlacht bei Verdun 1916 war die Urschlacht des Jahrhunderts. Die Schlacht dauerte 300 Tage, änderte den Frontverlauf kaum, aber kostete 300.000 Soldaten das Leben. Für die Soldaten war die Schlacht die "Hölle von Verdun". "So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein", entsetzte sich ein Augenzeuge. Nie wieder starben mehr Soldaten auf so engem Raum wie in Verdun 1916.

Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun".


Verdun steht für den Irrsinn des Krieges schlechthin, steht für grauenvolles Leiden und Sterben: Am 21. Februar 1916 begann die 5. Deutsche Armee vor Verdun den Angriff auf französische Stellungen und leitete damit eine der schrecklichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ein.



Die Kriegslage Anfang 1916: Die deutsche Offensive gegen Frankreich war schon im Herbst 1914 steckengeblieben, man befand sich seitdem im Stellungskrieg. Für das Kaiserreich war es so wichtig, wieder in den Bewegungskrieg zu kommen. Die Rückkehr zum Bewegungskrieg war für die deutsche Militärführung sehr wichtig.

Ein operativer Durchbruch wäre für die Heerführer aller Mächte auf dem französischen Kriegsschauplatz der „Heilige Gral“ gewesen. Auf den Stellungskrieg waren weder der deutsche Generalstabschef Erich von Falkenhayn noch der französische General Joseph Joffre oder der Kommandeur des britischen Expeditionskorps, Feldmarschall Douglas Haig, vorbereitet.

»Wer den Krieg mitgemacht hat, weiß kaum noch, was ein Toter ist.
Und da ein toter Mensch dann etwas wiegt, wenn man ihn tot geseahen hat,
sind hundert Millionen über die Geschichte verstreute Leichen,
nichts als Rauch in der Einbildung.«

Albert Camus, »Die Pest«

Vor allem aus deutscher Sicht schien die Rückkehr zum Bewegungskrieg besonders wichtig. Die Mittelmächte - Deutschland, Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich - waren den Entente-Mächten militärisch und wirtschaftlich unterlegen, ein langer Abnutzungskrieg war nicht in ihrem Interesse. Mit Raumgewinnen in einem Bewegungskrieg hoffte man dagegen, den Durchhaltewillen von Franzosen und Briten brechen und das militärische Ruder noch einmal herumreißen zu können.

Der Erste Weltkrieg hat die Brutalität der industrieellen Kriegsführung der Welt vor Augen geführt. Eine ganze Generation von hoffnungsvollen jungen Menschen ging im Ersten Weltkrieg verloren. Die, die überlebt hatten, waren oft schwer verwundet oder traumatisiert.

Weblink:

„Urschlacht des Jahrhunderts" - www.hna.de/politik/ Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Sonntag, 21. Februar 2016

Beginn der Schlacht von Verdun 1916

Beginn der Schlacht von Verdun

Vom 21. Februar bis zum 15. Dezember 1916 tobte um die lothringische Kleinstadt Verdun an der Maas die schrecklichste Schlacht des Ersten Weltkrieges. Sie ist bis heute in Frankreich wie ein Deutschland unvergessen.

Vor 100 Jahren begann die Schlacht von Verdun - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. 300.000 Soldaten, darunter auch der berühmte expressionistische Maler Franz Marc, wurden in der Schlacht, die auch als Blutpumpe bekannt wurde, getötet. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart.


Während des Ersten Weltkrieges tobte in Verdun die grausamste Schlacht seiner Zeit. Millionen von Soldaten auf engstem Raum in Schützengräben zwischen Ratten, Schlamm und Leichen. Immer wieder fallen tausende von Granaten mit Gas oder Sprengstoff gefüllt auf sie herab. Die Generäle wollen einander ausbluten.

Ein eisernes Kreuz dritter Klasse für Monate im Schlamm, Granatenhagel, Giftgasangriffen und tausender toter Kameraden. Verdun war das Ergebnis des Alleinganges weniger Mächtiger in Europa mit Hilfe einer uebermaechtigen Propaganda.

Die Schlacht von Verdun kostete wegen der Unfähigkeit der deutschen Generalität, die glaunte, Frankreich ausbluten zu können, 100.000 deutscher Soldaten das Leben.


Verdun steht für den Irrsinn des Krieges schlechthin, steht für grauenvolles Leiden und Sterben: Am 21. Februar 1916 begann die 5. Deutsche Armee vor Verdun den Angriff auf französische Stellungen und leitete damit eine der schrecklichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ein.



Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun". Mehr als 700 000 Soldaten starben, wurden verwundet oder blieben vermisst, ohne dass sich der Frontverlauf wesentlich änderte.

»Wer den Krieg mitgemacht hat, weiß kaum noch, was ein Toter ist.
Und da ein toter Mensch dann etwas wiegt, wenn man ihn tot geseahen hat,
sind hundert Millionen über die Geschichte verstreute Leichen,
nichts als Rauch in der Einbildung.«

Albert Camus, »Die Pest«
Ein junger französischer Offizier hatte Glück im Unglück. Zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe um Verdun wurde seine Einheit aufgerieben, doch er selbst war nur verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. Sein Name: Charles de Gaulle. Der Mann, der 1944 als Sieger über die deutschen Besatzer durch Paris schritt, war knapp drei Jahrzehnte zuvor als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht worden. Mehrmals versuchte er auszubrechen.

Das Bild, das sich De Gaulle von den Deutschen machte, erfuhr im Ersten Weltkrieg seine erste Prägung.

Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918
von Herfried Münkler