Die mythologische Europa war einst eine schöne phönizische Prinzessin, die auf Zypern lebte. Zeus verliebte sich in sie. Er verwandelte sich wegen seiner argwöhnischen Gattin Hera in einen Stier.
Sein Bote Hermes trieb eine Kuhherde in die Nähe der am Strand von Sidon spielenden Europa, die der Zeus-Stier auf seinem Rücken entführte. Er schwamm mit ihr nach Matala auf der Insel Kreta, wo er sich zurückverwandelte.
Eines Tages wurde sie von Göttervater Zeus, der sich eigens in einen großen Stier verwandelt hatte, nach Kreta entführt. Bei Ihrer Flucht verlor Europa den Halt und stürzte in den Tod. Aus Gram über ihren Tod benannte er den Kontinent Europa um sich ihrer ewig zu erinnern.
Diesen Erdteil nannte man später »Europa«, nach dem Namen der schönen, nach Kreta geflohenen Prinzessin. - Soweit die griechische Sage mit dem von ihr geschaffenen und sorgsam gehüteten Mythos von Europa.
Die Zeiten, in denen noch Politik von Göttern gemacht wurde und dabei schöne Prinzessinnen entführt werden, sind heute längst vorbei. Die Europa-Werdung sprüht heute weniger Götterfunken oder gar den Charme von Prinzessinen, dafür eher den spröden Charme der Provinz aus.