Michail Gorbatschow gilt als der grosse Weltveränderer - eine Person, welche die
"Zeichen der Zeit" erkannt hat, den Lauf der
Geschichte verändert hat und ohne den die Welthistorie anders verlaufen wäre. Der russsische Provinz-Apparatschik und Reformpolitiker Michail Gorbatschow läutete das Ende des Kalten Krieges ein, ließ den Eisernen Vorhang fallen und ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung. Am 2. März 2021 wird Michail Gorbatschow 90 Jahre alt.
Die welthistorischen Veränderungen, die Gorbatschow in seiner Funktion als Generalsekretär der KPdSU und ab 1985 als neuer Kreml-Chef einleitete, wirken weit in die Gegenwart hinein. Durch seine modernisierende Politik von "Glasnost" (Offenheit) und "Perestroika" (Umbau) leitete er das Ende des Kalten Krieges ein. Ihm ist die Deutsche Wiedervereinigung zu verdanken. Für seinen
Mut zur politischen Veränderung erhielt der Reformkommunist Gorbatschow 1990 den Friedensnobelpreis.
Der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow gilt bis heute im Westen als
Lichtgestalt, in seiner Heimat aber als Landesverräter. Im Westen wird Gorbatschow hoch geschätzt, weil er den Kalten Krieg beendete und maßgeblich am Gelingen der Deutschen Einheit beteiligt war. Zudem kanalisierte er die beim Zerfall des Sowjetreiches frei werdenden Kräfte nach innen, in eine Implosion, anstatt sie in aggressiver Form nach außen dringen zu lassen, etwa in einem Krieg.
Die Geister, die er rief, wurde er nicht mehr los. - Im heutigen Russland ist sein Ruf dagegen weit schlechter als im Westen, weil er nach verbreiteter Meinung den Zusammenbruch der Sowjetunion und die folgende Phase wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit verursacht hat. Viele Russen wissen gar nicht mehr, wer Gorbatschow ist und dass er einmal Generalsekretär der Kommunistischen Partei war.
Literatur:
Über mein Land. >Rußlands Weg ins 21. Jahrhundert von Michail Gorbtschow