Sonntag, 29. November 2009

Schlechtes Beispiel der politischen Einflussnahme

Roland Koch hat es nun endlich geschafft, mit der Nichtverlängerung des Vertrages von ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender einen klaren Sieg im Kampf um die politische Einflussnahme auf das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem zu erringen.

Dies ist in der politischen Medienlandschaft ein einmaliger Vorgang, gelang es doch hier, den Vertrag des ZDF-Chefredakteur gegen den Willen des ZDF-Intendanten nicht zu verlängern. Die Sitzverhältnisse im ZDF-Verwaltungsrat, bei der die CDU über eine politische Mehrheit verfügt, erlaubte die Demission des sperrig und unbequem geltenden Brender.

Die Demission Brenders auf politisches Betreiben hin ist nicht gut, weil die Einflussnahme der Politiker auf das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem damit einen Sieg errungen hat. Andererseits kann es auch wieder gut sein, weil damit die Diskussion um diese Einflussnahme möglicherweise nicht zu Ende ist.

Dies ist ein Sieg der politisch verordneten Meinungsfreiheit, die in Zukunft in wohlwollenderer Berichterstattung im öffentlich-rechtliche Rundfunk enden wird. Der hier ausgebremste strukturkonservative Sender sollte allmählich über eine Umgestaltung seiner Gremien nachdenken, die solches politisch motiviertes Verhalten in Zukunft ausschliessen wird.

Schlechtes Beispiel der politischen Einflussnahme

Roland Koch hat es nun endlich geschafft, mit der Nichtverlängerung des Vertrages von ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender einen klaren Sieg im Kampf um die politische Einflussnahme auf das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem zu erringen.

Dies ist in der politischen Medienlandschaft ein einmaliger Vorgang, gelang es doch hier, den Vertrag des ZDF-Chefredakteur gegen den Willen des ZDF-Intendanten nicht zu verlängern. Die Sitzverhältnisse im ZDF-Verwaltungsrat, bei der die CDU über eine politische Mehrheit verfügt, erlaubte die Demission des sperrig und unbequem geltenden Brender.

Die Demission Brenders auf politisches Betreiben hin ist nicht gut, weil die Einflussnahme der Politiker auf das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem damit einen Sieg errungen hat. Andererseits kann es auch wieder gut sein, weil damit die Diskussion um diese Einflussnahme möglicherweise nicht zu Ende ist.

Dies ist ein Sieg der politisch verordneten Meinungsfreiheit, die in Zukunft in wohlwollenderer Berichterstattung im öffentlich-rechtliche Rundfunk enden wird. Der hier ausgebremste strukturkonservative Sender sollte allmählich über eine Umgestaltung seiner Gremien nachdenken, die solches politisch motiviertes Verhalten in Zukunft ausschliessen wird.

Bankenwelt auf neuen Höhenflug

In der Bankenwelt scheinen andere Gesetzmäßigkeiten zu gelten, die sich auf die Geisteshaltung ihrer Manager auswirken. Ihr Wahrnehmungsdefizit erreicht ungeahnte Höhen, bevor die Manager wieder zum Absturz in die nächste Krise ansetzen.

Das gefährliche daran ist, dass die Banker der spekulierenden Großbanken nur einen relevanten Ausschnitt der Realität wahrnehmen - nämlich den des Wirtschaftens unter dem Aspekt der irrationalen Profitmaximerung und Renditeerwartung - und den Rest der Realität in besorgniserregender Weise ausblenden.

Die Bankenwelt pflegt einen geistigen Impressionismus, der wenig mit der wirtschaftlichen Realität in diesem Lande gemein hat. In der Finanzindustrie hat sich eine Parallelwelt etabliert, die von der Realwelt abgekoppelt ist und nun noch nicht einmal mehr in der Lage ist, die Realwirtschaft mit Geld und Krediten zu versorgen. Dass heisst nichts anderes, als dass die von der Finanzkrise betroffenen Banken damit von ihrem ursprünglichen Zweck abgekoppelt worden ist.

Das Handeln dieser Herren der Gewinnsucht, die sich als seriöse Herren des Geldes längst verabschiedet haben, kann man als verantwortungslose und irrationale Profitmaximierung bezeichnen. Diese Herren entgehen bislang nur der Strafverfolgung, weil die Spekulationsgeschäfte zu komplex sind und nicht eindeutig einzelnen Personen als Entscheidungsträgern zugeordnet werden können. Aber glauben diese der Sucht anheimgefallenen Herren wirklich, dass sich ihr Profit auf Kosten und zu Lasten des Steuerzahlers, der die Risiken ihrer Spekulationsgeschäfte zu übernehmen hat, maximieren lässt?

Nichts kann die Gesellschaft derzeit weniger gebrauchen, wie weltferne Banker, die in der Finanzkrise nichts begriffen und daraus nichts haben und bei vielen Betrieben aus Risikoscheu(!) für eine Kreditklemme sorgen. Solche gewinnsüchtigen und eitlen Leute bereiten mit ihrer bedrohlich defizitären Geisteshaltung nur den Weg vor in das nächste Desaster. Man muss diese Süchtigen daher von ihrer Gewinnsucht befreien - notfalls auch von ihren Stuhl.