Sonntag, 18. Januar 2015

1.000 Peitschenhiebe gegen die Freiheit

Der Blogger Raif Badawi ist seit mehr als zwei Jahren in seiner Heimat Saudi-Arabien inhaftiert. Vergangenes Jahr wurde er zu zehn Jahren Gefängnis und 1.000 Peitschenhieben verurteilt.

Die ersten 50 Schläge wurden am Freitag vergangener Woche in Dschidda vollstreckt – öffentlich, auf einem Platz vor der Al-Jafali-Moschee - nach dem Freitagsgebet. Vergangenen Freitag sollten die nächsten 50 Hiebe folgen. Das wurde jedoch aus „gesundheitlichen Gründen“ verschoben.

Badawi, der am Dienstag 31 Jahre alt wurde, ist gebürtiger Saudi. Vor mehreren Jahren gründete er in seiner Heimat das Internetportal „Die saudischen Liberalen“. Es sollte eine Plattform mit Berichten und Analysen über seine Heimat sein, kritisch und offen. Dabei scheute er nicht, politische und religiöse Entscheidungen oder Institutionen in dem islamischen Königreich zu kritisieren.

Für die absolute Monarchie war das zu viel: Badawi wurde vorgeworfen, den Islam auf seinem Portal beleidigt zu haben. Im Juni 2012 verhafteten ihn die Sicherheitsbehörden, seine Webseite wurde geschlossen. Gegen Badawi wurde ein Verfahren wegen „Apostasie“, Abtrünnigkeit vom Islam, eingeleitet. Eine Straftat, die im Königreich mit der Todesstrafe geahndet werden kann.

Das Verfahren zog sich danach hin. Zuletzt verurteilte im Mai das Strafgericht in Dschidda Badawi zu Haft, 1.000 Peitschenhieben, einem anschließenden Reiseverbot und darüber hinaus zu einer Geldstrafe von umgerechnet fast 200.000 Euro. Das Berufungsgericht bestätigte das Urteil Anfang September. Die Peitschenhiebe sollen über 20 Wochen aufgeteilt werden, wie es das Gericht vorschreibt.

Die Ausführung der ersten Peitschenhiebe schlug hohe Wellen. Mit der Auspeitschung des Bloggers Badawi wurde auch das Recht auf freie Meinung ausgepeischt, Seither versuchen die Organisationen »Amnesty International«, die auch den Brief von Badawis Sohn öffentlich machte, und »Human Rights Watch« sowie Demonstranten und Politiker, das Königreich von einer Vollstreckung der Strafe abzubringen – durch Proteste und unzählige Aufrufe im Internet.

Der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert kritisierte das Vorgehen von Saudi-Arabien scharf. Er beklagte, dass Saudi-Arabien erst das Attentat auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ in Paris als „feigen Terrorakt“ verurteilt habe, „der gegen den wahren Islam verstößt“, um zwei Tage später Badawi öffentlich auspeitschen zu lassen.

Mit staatlicher Autorität werde im Namen Gottes „gegen Mindeststandards der Menschlichkeit verstoßen“, sagte Lammert. Die Bundesregierung setzt sich nun für Badawi ein.

Samstag, 17. Januar 2015

Wer ist »Charlie«?

Am 7. Januar 2014 haben islamische Terroristen in der laufenden Redaktionssitzung Mitarbeiter der Pariser Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" kaltblütig erschossen. "Charlie Hebdo" war bis dahin ein recht unbeschriebenes Blatt, das kaum einer kannte.

Es war ein islamistisch motivierter Angriff, um eine Redaktion zu vernichten, deren Karikaturen sich immer wieder in plakativer Schärfe auch gegen den Islam gerichtet haben.

Der Anschlag auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" erschüttert Menschen in der ganzen Welt und somit auch Anhänger aller Religionen. Ihr gewaltsamer Tod hat eine Welle der Solidarität unter dem Slogan "Je suis Charlie" losgelöst. Alle wollen nun "Charlie" sein. Doch wer ist "Charlie"?

Die Redaktion von "Charlie Hebdo" hat sich immer auch über die herrschende Elite lustig gemacht und sah sich als politisch links positioniert. "Charlie Hebdo" hat dabei alle gesellschaftlichen Gruppen und Glaubensrichtungen aufs Korn genommen. Besonders beliebtes Ziel der Angriffe war die katholische Kirche, die auch die meisten Prozsesse gegen das Satire-Blatt angestrengt hat.

Das Satire-Blatt sollte wegen nachhaltiger Erfolgslosigkeit längst eingestellt werden, nach einer wirtschaftlichen Runderneuerung 2009 begannen die Auflagen aber erneut zu sinken.

Die Zeitung nebst ihrer Redaktion jetzt zu Helden der Presse- und Meinungsfreiheit hochstilisieren zu wollen, wirkt überzogen und ist geradezu absurd.

Weblink:

Anschlag auf "Charlie Hebdo" - Eine Übersicht - 3Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Wer ist Charlie?

Am 7. Januar 2014 haben islamische Terroristen in der laufenden Redaktionssitzung Mitarbeiter der Pariser Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" kaltblütig erschossen. Es war ein islamistisch motivierter Angriff, um eine Redaktion zu vernichten, deren Karikaturen sich immer wieder in plakativer Schärfe auch gegen den Islam gerichtet haben. Der Anschlag auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" erschüttert Menschen in der ganzen Welt und somit auch Anhänger aller Religionen. Ihr gewaltsamer Tod hat eine Welle der Solidarität unter dem Slogan "Je suis Charlie" losgelöst. Alle wollen nun "Charlie" sein. Doch wer ist "Charlie"? Die Redaktion von "Charlie Hebdo" hat sich immer auch über die herrschende Elite lustig gemacht und sah sich als politisch links positioniert. "Charlie Hebdo" hat dabei alle gesellschaftlichen Gruppen und Glaubensrichtungen aufs Korn genommen. Besonders beliebtes Ziel der Angriffe war die katholische Kirche, die auch die meisten Prozsesse gegen das Satire-Blatt angestrengt hat. Das Satire-Blatt sollte wegen nachhaltiger Erfolgslosigkeit längst eingestellt werden, nach einer wirtschaftlichen Runderneuerung 2009 begannen die Auflagen aber erneut zu sinken. Die Zeitung nebst ihrer Redaktion jetzt zu Helden der Presse- und Meinungsfreiheit hochstilisieren zu wollen, wirkt überzogen und ist geradezu absurd. Weblink: Anschlag auf "Charlie Hebdo" - Eine Übersicht - 3Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Freitag, 16. Januar 2015

Die Medien und ihr Verhältnis zur Wahrheit

Die Medien in bürgerlichen Demokratien sind nicht unbedingt der objektiven Wahrheit verpflichtet, sondern erschaffen sich nur allzu häufig ihre eigene Wahrheit. Bei den Bürgern besteht aber ein Verlangen nach objektiver Berichterstattung, dem die Medien häufig nicht nachkommen.

Daher hat die Glaubwürdigkeit der Medien gelitten. Die Medienkritik hat in den letzten Monaten deutlich zugeommen. Viele Bürger glauben den Medien und ihrer Berichterstattung nicht mehr, andere bezeichnen sie offen als „Lügenpresse“. Die Frage, ob die Medien denn nun lügen oder nicht, ist nicht leicht zu beantworten, häufig schaffen die Medien sich ihre eigenen Wahrheiten - solche, die ihnen bequem erscheinen.

Dass den Medien in bürgerlichen Demokratien auch und vor allem die Aufgabe der „Gedankenkontrolle“ der Bürgerinnen und Bürger zukommt, hat Noam Chomsky, der meistzitierte Intellektuelle der Welt, in etlichen Publikationen herausgearbeitet und belegt.

Diese Funktion der Medien wird – vor allem wohl aufgrund der Zunahme an Kriegen und gesellschaftlicher Segregation – für immer größere Bevölkerungsteile aktuell evident. Sie betiteln die Medien daher als „Lügenpresse“, legen Programmbeschwerden ein und „basteln“ sich ihre Informationen mehr und mehr aus den wenigen unabhängigen Medien und im Netz zusammen.

Weblink:

Dass man auf die Wahl des Wortes „Lügenpresse“ zum Unwort des Jahres stolz sein kann, begreife ich nicht. - www.nachdenkseiten.de

Die Medien und ihr Verhältnis zur Wahrheit

Die Medien in bürgerlichen Demokratien sind nicht unbedingt der objektiven Wahrheit verpflichtet, sondern erschaffen sich nur allzu häufig ihre eigene Wahrheit. Bei den Bürgern besteht aber ein Verlangen nach objektiver Berichterstattung, dem die Medien häufig nicht nachkommen.

Daher hat die Glaubwürdigkeit der Medien gelitten. Die Medienkritik hat in den letzten Monaten deutlich zugeommen. Viele Bürger glauben den Medien und ihrer Berichterstattung nicht mehr, andere bezeichnen sie offen als „Lügenpresse“. Die Frage, ob die Medien denn nun lügen oder nicht, ist nicht leicht zu beantworten, häufig schaffen die Medien sich ihre eigenen Wahrheiten - solche, die ihnen bequem erscheinen.

Dass den Medien in bürgerlichen Demokratien auch und vor allem die Aufgabe der „Gedankenkontrolle“ der Bürgerinnen und Bürger zukommt, hat Noam Chomsky, der meistzitierte Intellektuelle der Welt, in etlichen Publikationen herausgearbeitet und belegt.

Diese Funktion der Medien wird – vor allem wohl aufgrund der Zunahme an Kriegen und gesellschaftlicher Segregation – für immer größere Bevölkerungsteile aktuell evident. Sie betiteln die Medien daher als „Lügenpresse“, legen Programmbeschwerden ein und „basteln“ sich ihre Informationen mehr und mehr aus den wenigen unabhängigen Medien und im Netz zusammen.

Weblink:

Dass man auf die Wahl des Wortes „Lügenpresse“ zum Unwort des Jahres stolz sein kann, begreife ich nicht. - www.nachdenkseiten.de

Donnerstag, 15. Januar 2015

„Lügenpresse“ - das Unwort des Jahres

Lügenpresse
„Lügenpresse“ ist das Unwort des Jahres 2014 und manche werden fragen: Warum Unwort? Stimmt es etwa nicht, dass wir im Fernsehen und in den Zeitungen Tag für Tag Un- oder Halbwahrheiten aufgetischt bekommen, nicht selten im Dienste mächtiger politischer und ökonomischer Interessen? „Lügenpresse“ entspringt der völkischen Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts und wurde später als Kampfbegriff zu einem der Lieblingsworte von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels. Gemeint war die demokratische, die nicht-nationalsozialistische Presse. Doch dort, wo die Wahrheit heute nur allzu häufig den politischen und ökonomischen Interessen durch einflußreiche Interessengruppen geopfert wird, bleiben häufig nur Un- oder Halbwahrheiten, die die Bürger aufgetischt bekommen. Das Unwort „Lügenpresse“ ist zur medialen Wahrheit im Alltag geworden. Doch die alten Gewissheiten der journalistischen Meinungsführer geraten ins Wanken. Die Jury hat sich für „Lügenpresse“ entschieden. Diese Wahl lenkt ab von wesentlichen Problemen und lenkt hin auf Nebensächlichkeiten, vor allem hin zu den Anliegen der Medien selbst. Weblink: Dass man auf die Wahl des Wortes „Lügenpresse“ zum Unwort des Jahres stolz sein kann, begreife ich nicht. - www.nachdenkseiten.de Blog-Artikel: “Lügenpresse” ist für selbsternannte Jury das Unwort des Jahres von hubwenzl-Blog

»Weiter wie bisher« ist das Motto der Politik

»Weiter wie bisher«, ist das Motto der Politik. Daran werden auch die feigen Morde von Paris, dieser selbst produzierten Gefährdungslage der modernen Gesellschaft, nichts ändern. An den Grundfesten der Politik werden auch diese Morde nicht zu rütteln vermögen! Stattdessen wird diese Politik des gesellschaftliche Nichtstuns im Bündnis mit verblödenden Medien und demoskopischrm Schwindel weiter schöngeredet, bloß um auch weiterhin nichts tun und anpacken zu müssen. So gibt es jetzt Betroffenheitsbekundungen und ein bischen Aktionismus als potlsicher Reflex zur Seelnberuhigung. Ein bisschen Panik hier, etwas Betroffenheit da, eine Prise Aktionismus, mit neuen Gesetzchen drohen, Kompromisschen suchen und dazutun und schon ist das Süppchen fertig. Nirgends der Wille endlich Anzupacken. Bildungs- und Ausbildungssysteme radikal modernisieren und jedem Kind bis Jugendlichen einen Platz in der Gesellschaft verschaffen, wären ein Punkt in einem Minimalprogramm. Das würde aber bedeuten Milliarden in die Hand zu nehmen und für etwas sinnvolles Einzusetzen. Mit einer unterbesetzten und unterbezahlten Polizei wird weiter auf die Jagd nach bestens vernetzten, ausgerüsteten und bezahlten Dshihadisten gehen. »Weiter wie bisher« - danm schau'n mer mal, wann es wieder Grund für Betroffenheitsbekundungen gibt.