Montag, 30. Mai 2016

Keimzeit - Irrenhaus live, Jena 28.05









Ich fürchte,

das Lied wird noch immer aktueller ...

Das sinnlose Sterben in der Hölle von Verdun

Sterben in der Hölle von Verdun


Bis heute Sinnbild eines vollkommen sinnlosen Krieges: 300 Tage und 300 Nächte - so lange dauere der Stellungskrieg von Verdun im Jahr 1916. Während der Schlacht vom 21. Februar bis zum 19. Dezember 1916 wurden mehr als 300.000 Soldaten aus beiden Ländern getötet - man könnte auch sagen: geradezu sinnlos verheizt, denn ein Soldat an der Westfront hatte eine Lebenserwartung von lediglich 14 Tagen.

Karte der Schlacht - Situation am 21. Februar 1916


Vor 100 Jahren tobte die bis dahin beispiellose Schlacht von Verdun und hinterlies eine Kraterlandschaft, die an einen fernen Planeten erinnert - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart. Ob diese Geste wohl reichen wird?

Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun".



Einerseits ist es gut, daß es Politiker gibt, die heute an die grausame Schlacht von vor 100 Jahren erinnern. Andererseits ist zu betonen, daß aus der grausamen Schlacht von damals bis heute nahezu nichts gelernt wurde und das gemeisame Erinnern eher als Pflichtübung im Terminkalender zu betrachten ist.

Solange mit Krieg noch so viel Geld verdient wird, ist Verdun nur eine Episode im grausamen Sterben von Menschen durch Krieg und Waffen. Heute ist Verdun praktisch überall - überall auf der ganzen Welt! - Und einige profitieren davon ausgesprochen gut. Gelernt wurde daraus rein gar nichts. - Leider, muss man hier wohl hinzufügen.

Verdun war auch die Hölle in den Köpfen der verantwortlichen Militärs. Damals hat den dilettierenden Militärs bzw. Idioten der deutschen Heeresführung die Niederlage von Verdun wenigstens noch das Amt gekostet. Dreißig Jahre später sollte nach einer noch verheerenderen Niederlage sogar dieses unterbleiben. Damit war gleichzeitig der Weg in den Untergang endgültig besiegelt.

Das Wesen der Menschheit scheint also darin zu bestehen, aus Kriegen absolut nichts zu lernen. In Sachen Krieg ist der Mensch kein lernendes Wesen, solange es noch Profiteure in der Rüstungsindustrie gibt, die vom Krieg erheblichen Nutzen ziehen.- Warum auch, wenn ein Land selbst genug Kanonfutter hat und stets andere für das entstandene und angerichete Desaster verantwortlich machen kann? - Wie sagte Jean-Paul Satre doch so allzu treffend: "Die Hölle, das sind die anderen!"

Weblink:

„Urschlacht des Jahrhunderts" - www.hna.de/politik


Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com


Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Samstag, 28. Mai 2016

Bedingungsloses Grundeinkommen - Geld vom Staat ohne Arbeit

Was würden Sie machen, wenn Sie vom Staat genug Geld zum Leben bekommen - gehen Sie dann noch arbeiten? Für die Schweizer Nachbarn könnte diese Überlegung schon bald Realität werden. Sie stimmen am kommenden Sonntag über ein bedingungsloses Grundeinkommen ab. Alle Menschen, unabhängig ob arm oder reich, sollen ein bedingsloses Grundeinkommen bekommen. Aber wie würde das die Gesellschaft verändern? Was wird aus der Leistungsgesellschaft und wie verhalten sich die Leistungsträger? Und wie lebt es sich, wenn man keinen Erwerbsdruck hat? Bis jetzt sind vor allem reiche Menschen unabhängig. Sind sie deswegen glücklicher? Ist die Zeit überhaupt reif für ein bedingungsloses Grundeinkommen?

Die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen – hierzulande von Teilen der Linken, der Grünen, aber auch von Einzelkämpfern aus Wirtschaft und Wissenschaft erhoben – hat einen anderen Ansatz. Demnach hat jeder Mensch vom Tag eins nach seiner Geburt an einen Anspruch auf lebenslängliche, umfassende Alimentierung. Ob er sich einer Ausbildung unterzieht oder nicht, arbeitet oder nicht, sich anstrengt oder nicht, das alles ist sein Privatvergnügen. Das Grundeinkommen ist ihm sicher. So wird das Bibelwort Wirklichkeit: „Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“

Angeblich, so die Vorkämpfer für die staatlich finanzierte freie Wahl zwischen Arbeit und Vergnügen, werden die vom Grundeinkommen Beglückten sich keineswegs auf die faule Haut legen. Im Gegenteil: Frei von wirtschaftlichen Zwängen werden sie angeblich Höchstleistungen erzielen. Und sich anstrengen, damit genügend Geld beim Staat landet, um dieses wahre Paradies auf Erden zu finanzieren. Glückliche Menschen in einem glücklichen Land!

Gut möglich, dass ein Grundeinkommen solche Effekte hätte – in Einzelfällen vielleicht. Aber es hätte zwei weitere Effekte: Wer heute einfache, niedrig bezahlte Tätigkeiten ausübt, wird gar nicht mehr arbeiten, weil es sich nicht mehr lohnt. Und viele Leistungsträger werden weniger arbeiten, weil die zur Finanzierung des Grundeinkommens notwendigen massiven Steuererhöhungen ihnen die Lust an der Leistung vergällen.

In den Ländern, in denen ein bedingsloses Grundeinkommen eingeführt worden ist, wurden unterschiedliche politische Ziele verfolgt.

Weblinks:

Kein Grundrecht auf subventionierte Faulheit - Schweizer lehnen Grundeinkommen ab - www.tabularasamagazin.de

Ist der Mensch von Natur aus faul? Oder wird er kurz nach seiner Geburt dazu verzogen? - https://faszinationmensch.com

Freitag, 27. Mai 2016

Aus der Wahl in Österreich lernen

Die herrschenden Parteien in Österreich sollten realisieren, was ihnen dieses Fast-Debakel gebracht hat.

Nämlich primär die Flüchtlingswelle und die damit in der insbesondere in der Unterschicht und dem Kleinbürgetum geschürten Ängste.

Weiterhin der miese Zustand, in welchem das Europäische Projekt sich befindet. Von Lobbyisten unterwandert und danach trachtend die Souveränität der Einzelstaaten zu schwächen, wo es nur geht.

Last but not least eine Marktwirtschaft, die die Gesellschaft stark entsolidarisiert hat und somit die Aufnahmebereitschaft für Leute in Bedrängnis verringert.

Das gilt bei Österreichs grossem Nachbarn analog. Aber in beiden Fällen kann man wohl davon ausgehen, das die Eliten unwillig und unfähig sind, aus derartigen Dingen zu lernen.

Das Verhängnis entwickelt sich auf jeden Fall weiter.

Dienstag, 24. Mai 2016

Der künftige Bundespräsident von Österreich

Die österreichische Fahne auf dem Bundeskanzleramt in Wien.


Der österreichische Souverän hat entschieden und das Ergebnis steht nun endgültig fest: der künftige Bundespräsident von Österreich heisst van der Bellen - im ersten Wahlgang noch nahezu chancenlos..

Einen Glückwunsch an Österreich auszusprechen, ist jedoch völlig fehl am Platz. Auch wenn Herr van der Bellen knapp gewonnen hat  und in die Wiener Hofburg einziehen wird, sollte man nicht vergessen, dass knapp die Hälfte der Wähler einen Rechten gewählt hat und zum Präsidenten machen wollte.

Der Kandidat der Grünen hat die Wahl gewonnen, weil sich am Ende 'ganz Österreich' - naja, knapp die Hälfte der Wähler - größte Mühe gegeben hat, den Kandidat der 'Rechten' aus Angst vor der Blamage doch noch zu verhindern.

Denkbar knapp ist das Ergebnis - und deutliches Signal an die 'Etablierten' in ganz Europa: "Paßt gut auf, wir gehen an alle eure Freßpläzte! Ihr arbeitet nicht für uns, wir alimentieren euch darum nicht mehr"!

Samstag, 21. Mai 2016

AfD hat sich radikal verändert

Die Vorsitzende der AfD Frauke Petry hat die Partei radikal verändert. Aus der Anti-Euro-Partei des Bernd Lucke machte sie ein Forum, in dem jeder praktisch tun und lassen kann, was er möchte. Aber noch hat die Partei keine klare und einheitliche Richtung gefunden.

Die AfD tritt in Baden-Württemberg noch immer als Professorenpartei auf, in Thüringen wiegelt der Landesvorsitzende Björn Höcke Tausende mit völkischen Parolen auf. Kritik aus dem Bundesvorstand gibt es allenfalls am Stil.

Die AfD ist die Partei der Enttäuschten, die sich von den etablierten Parteien nichts mehr versprechen. Die AfD folgt einem kynischem Impuls und ist in ihrem Kern subversiv. Ihre Politik speist sich aus subversivem Protest, der von unten kommt und der sich auf der Straße artikuliert.

Seit der Entmachtung Luckes sind sich die Medien darum relativ einig: Die AfD schürt Ängste und Hass und trägt ein Gedankengut in die Bevölkerung, das zu Spaltung und Gewalt führen kann.

Petry wehrt sich gegen diese Vorwürfe: "Ich möchte darum werben, dass wir in beide Richtungen miteinander gelassener umgehen", sagt sie. Die AfD nerve manchmal und sei unbequem, doch es brauche eben eine mutige Opposition, damit der "Einheitsbrei" der Parteien aufbreche.

Dass die rechtspopulistische Partei durchaus lernfähig ist, bewies die Vorsitzende mit ihrem Tipp für die Journalisten: Sie sollten das Ganze doch mit etwas Humor nehmen. Petry macht es es kurzerhand schon mal vor: Fortan will sie nicht mehr von "Lügenpresse", sondern nur noch von "Pinocchio-Presse" sprechen. Wie Pinocchio sollen die Journalisten zur Wahrheit zurückfinden. - Pinocchio musste auch lernen

Weblink:

AfD versucht es noch einmal mit der Presse - www.n-tv.de/politik

Mittwoch, 18. Mai 2016

"Wertekonferenz Gerechtigkeit" der SPD



Auf der "Wertekonferenz Gerechtigkeit" der SPD, meldete sich Sigmar Gabriel zurück. Allen Rücktrittsgerüchten zum Trotz. Auf dem Podium dann konfrontiert mit der Reinigungskraft Susanne Neumann.

Bei der Gerechtigkeitskonferenz sprach Sigmar Gabriel mit dem Neumitglied Susanne Neumann über die SPD, Gerechtigkeit und ihre ersten Erfahrungen in der SPD.

Seit eineinhalb Wochen SPD-Mitglied, konfrontierte sie Gabriel mit ihrer persönlichen Situation - stellvertretend für so viele Menschen in Deutschland. Reinigungskraft Susanne Neumann hat SPD-Chef Sigmar Gabriel die Leviten gelesen. Dass sie SPD-Neumitglied ist, heißt nicht, dass sie mit Kritik an den Sozialdemokraten spart.



So weit ist es also nun mit der einst so stolzen Volkspartei SPD gekommen: Eine Putzfrau fühlt Gabriel auf den Zahn und erklärt dem Parteivorsitzenden, was die einstige Partei der sozialen Gerechtigkeit aus der Sicht eines hart arbeitenden Menschen aus der Reinigungsbranche alles falsch gemacht hat.

Das ist fast schon Schmähkritik!