Donnerstag, 8. November 2018

Freistaat Bayern vor 100 Jahren ausgerufen


Der Freistaat Bayern wurde vor 100 Jahren ausgerufen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Absetzung des bayerischen Königs beginnt der magische Moment, in dem alles möglich erscheint: radikaler Pazifismus, direkte Demokratie, soziale Gerechtigkeit, die Herrschaft der Fantasie. An der Spitze der Rätebewegung stehen die Schriftsteller Ernst Toller, Gustav Landauer und Erich Mühsam, die Literatur in Wirklichkeit verwandeln wollen. Doch auf die Tage euphorischer Aufbruchstimmung folgt rasch Ernüchterung. Der Traum währte nur solange, bis die reaktionären Kräfte zurückschlugen und die Revolution niederschossen.

Nachdem die Revolutionäre Einrichtungen wie den Hauptbahnhof, Gebäude der Regierung oder militärische Einrichtungen ohne Widerstand besetzt hatten, hielt Kurt Eisner eine Versammlung im Franziskaner-Bierkeller ab und nahm danach im Mathäserbräu an einer Massenveranstaltung teil. Dort wurde ein Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrat gebildet. Zum Vorsitzenden wurde Franz Schmitt (SPD) gewählt.

Kurt Eisner verkündete in der ersten Stunde des 8. November den Freien Volksstaat Bayern als Freistaat.



Der bayerische Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrat wählte eine Revolutionsregierung aus USPD und SPD mit Kurt Eisner (USPD) als Ministerpräsident und Außenminister, Erhard Auer (SPD) als Innenminister, Johannes Hoffmann (SPD) als Kultusminister, Edgar Jaffé (USPD) als Finanzminister und Albert Roßhaupter (SPD) als Militärminister.

Ein provisorischer Nationalrat, der sich aus Vertretern des Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrates, der Gewerkschaften, der Berufs- und Frauenverbände und den Fraktionen der SPD und des Bauernbundes im bayerischen Landtag zusammensetzte, trat an die Stelle des ehemaligen Landtags der Monarchie.


»Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen« ist ein historiographischer Roman des Autors und Journalisten Volker Weidermann über einen besonderen Moment der bayrischen Geschichte. Der Freistaat Bayern wurde im November 1918 ausgerufen. Kurt Eisner verkündete in der ersten Stunde des 8. November den Freien Volksstaat Bayern als Freistaat. Und die Dichter an der Macht blieben eine bayrische Episode, denn die Restauration hat die Revolution besiegt.

Der Autor erzählt spannend von den Protagonisten und Widersachern der Münchner Räterepublik, wechselt behände die Perspektive zwischen Eisner, Mann und Hitler, dass es einem ganz wirr im Kopf wird, aber es waren eben auch wirre Zeiten.

Weblinks:

Revolution, 1918/1919 – Historisches Lexikon Bayerns - www.historisches-lexikon-bayerns.de

Freistaat Bayern – Historisches Lexikon Bayerns - www.historisches-lexikon-bayerns.de

November 1918 – das Ende einer Ära - bergundtotschlag.wordpress.com


Literatur:


Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen
von Volker Weidermann

Dienstag, 6. November 2018

Kanzlerin Merkels Rücktritt und die Folgen

Angela Merkel

Kanzlerin Merkel erklärt ihren Rücktritt - die Message ist ja endlich bei Merkel angekommen, sie hatte als Wissenschaftlerin eine sehr ungewöhnlich lange Leitung. Sie hinterlässt uns nichts ausser verbrannter Erde in Deutschland und noch den maximalen GAU mit gestärkten Grünen, einer präsenten AfD sowie ein Land gefüllt mit ca. 2 Millionen Neuankömmlingen, die keiner wirklich gebrauchen kann.

Ihre konsequente antideutsche Politik hat am Ende zuviele deutsche Wähler vertrieben, wer hätte das gedacht. Good job, Angie. Frau Merkel sollte nicht noch in Versuchung kommen und auf ihrem Weg in ihre persoenliche Bedeutungslosigkeit noch den Global Pakt for Migration zu unterschreiben, denn dass würde ihr niemand verzeihen. Das einzig Gute dabei ist, die SPD hat es nochmal über die 5 Prozent Hürde geschafft, aber auch die Basis dort muss sich überlegen wieviele historische Wahlniederlagen sie mit ihrem Spitzenpersonal noch einfahren will bis endlich mal einer konsequent den Stecker zieht. -->

Frau Merkel hat sich mit ihrer vierten Kanzlerschaft und Regierung einen Bärendienst erwiesen und sich dabei keinen Gefallen getan und sollte dieses Sterben auf Raten beenden und Platz machen für einen Neuanfang mit jungen, dynamischen und mutigen Politikern.

Es kann folgendes Szenario entstehen: Mit einem Vorsitzenden Merz oder Spahn rückt die CDU weiter nach rechts, wo die CSU längst ist, kämpft um die AfD-Klientel - und links davon ist genug Raum für eine vernünftige solide soziale weltoffene ökologische Koalition anderer Parteien, damit die C-Parteien sich gut erholen und erneuern können.

Ihr angekündigter Rücktritt ist ein Abschied auf Raten: Es ist völlig klar, dass Merkel mit einem Vorsitzenden Merz oder Spahn auch als Kanzlerin nur noch wenige Wochen im Amt bleiben würde.


Weblinks:

Angela Merkel-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Angela Merkel-Zitate - www.die-zitate.de

Samstag, 3. November 2018

Götterdämmerung - Kanzlerin Merkel erklärt ihren Rücktritt

Angela Merkel

Es ist der Beginn vom Ende der Ära Merkel: Die CDU-Chefin will im Dezember den Parteivorsitz abgeben. Nach Ende der Legislaturperiode zieht sie sich aus der Politik zurück. Die Kanzlerin ist am Ende ihrer Kanzlerschaft angekommen. Es scheint, als hätte sie die Zeichen der Zeit erkannt.

Frau Merkel zieht nur teilweise die richtigen Konsequenzen, denn sie sollte auch als Kanzlerin sofort zurücktreten, und den Weg für Neuwahlen freimachen. Im letzten Jahr hatte Frau Merkel leider auch nicht verstanden, das es ein Fehler ist, noch einmal als Kanzlerin anzutreten, und das es ein noch größerer Fehler war, in diese GroKo einzutreten. Jetzt steht sie quasi vor dem Scherbenhaufen ihres politischen Lebens.

Merkel hat zu spät verstanden und sollte sich schneller zurück ziehen, als es sich jetzt darstellt. Auch muss völlig neues Personal für Erneuerung ans Werk. Die angekündigten KandidatInnen sind alle fehl am Platz. Nun ist Merkel nach eigenen Aussagen das, was die US-Amerikaner eine „lame duck“ nennen, d.h. ein Politiker, dessen Tage im Amt gezählt sind.

Sie hat zeitweise die FDP und aktuell die SPD praktisch ruiniert, durch unkluge Migrantenpolitik das Erstarken von Rechtsradikalen ermöglicht und kein einziges zukunftswichtiges Problem angepackt oder geloest. Die Agenda 2010 ihres Vorgaengers hat sie durch die eigene Amtszeit getragen. Die Aufarbeitung der Merkel Aera wird sich weit in die kommenden Generationen hineinziehen.

Die CDU wird versuchen, nach Merkels Abgang wieder in ihre alte Ecke zu kommen. Der Linksdrift unter Merkel hat der CDU nämlich genügend Stimmen gekostet. So lange Merkel aber Kanzlerin ist werden die Verluste steigen.

Die Kanzlerin der konservativen Besitzstandswahrung Merkel war politisch ein reiner Rohrkrepierer. Keines der zukunftsweisenden Probleme wurde von ihr angegangen, geschweige denn gelöst: Vom Atomausstieg bis zur Migrantenfrage, Politik wurde meist in Panik oder durch Aussitzen entschieden. Allzu viele Fehlbesetzungen bei den Ministern, welche dem Land nicht wirklich gedient haben, ergaben ihr Übriges.

Die SPD vor dem Absturz

SPD

Die SPD steht nach den Landtagswahlen in Hessen und Bayern vor dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Die SPD hat es nochmal über die 5 Prozent Hürde geschafft, aber auch die Basis dort muss sich überlegen, wieviele historische Wahlniederlagen sie mit ihrem Spitzenpersonal noch einfahren will, bis endlich mal einer konsequent den Stecker zieht.

Die SPD steht heute für keine Werte und Vorstellungen mehr, mit der sich die Wähler identifizieren können und so ist es kein Wunder, daß die SPD für viele heute keine wählbare Alternative mehr darstellt und die Wähler ihre Stimme anderen Parteien geben oder den Wahlen fernbleiben.

Die SPD kämpft ihren Agenda 2010 Krieg mit der Anti-Werbung "Gerhard Schröder" plus seinen Konsorten, anstatt sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren und ein oder zwei Themen massiv zu besetzen. Die SPD schläft und schläft und schläft und die CDU ist zu einer Wischi-Waschi-Partei geworden.

Solange die SPD die falsche Schrödersche Politik (Hartz 4, starke Steuersenkungen für die Unternehmen, Ausbau der Leiharbeit) weiterhin im Grunde fortführt, wird der Abstieg dieser einstmals so stolzen Volkspartei auch 2019 fortgesetzt werden.

Weil die Sozialdemokraten der inzwischen voll auf Neoliberalismus eingeschworenen Ökonomie halfen, ihre Vorstellungen von Gesellschaft umzusetzen, fielen sie ihren Wählern immer mehr in den Rücken.

Gabriel, Schulz oder Nahles, die sind so sehr mit Überleben beschäftigt, die kommen gar nicht dazu, Probleme zu erkennen.

Der Ruf nach einer Erneuerung der alten Partei bleibt jedoch ungehört. Politischer Mut gehört nicht zu den Charaktereigenschaften der SPD-Politiker.

So bleibt der SPD das Klammern an der GroKo, zu der sie ein neuerliches Bekenntnis abgelegt hat und an der sich die Partei wie an einen Strohhalm festklammert, um an der Macht zu bleben.

Die Grünen auf dem Weg zur Volkspartei

Logo

Die Grünen sind die neue soziale Kraft der Mitte, welche die Themen angeht, die die anderen Parteien vernachlässigen, dem Bürger und Wähler aber wichtig sind. Die Klimaziele verfehlt, von den Autofirmen, der Kohlelobby und dem Bauernverband verschaukelt. Der Planet ist bis zum Hals vermüllt. Darum wählen Menschen grün.

Die Grünen haben kein abgrenzbares Spektrum - das macht sie einerseits in den Ländern so unterschiedlich und so wenig vergleichbar. Andererseits kann es zu überraschenden Höhenflügen führen, aber genauso auch zum tiefen Abstieg, wie man nach Rot-Grün 2003 gesehen hat.

Die Grünen sind das Besserwisser- und Leistungsbürgertum, die die Sozialpolitik der Agenda 2010 mitinszeniert und mitgetragen hat. Das haben aber anscheinend alle vergessen. Die Grünen sind also eine Spartenpartei monetären Ursprungs.

Das Leistungsbürgertum hat einen faschistischen Denkansatz. Die Welt wird nicht besser durch Öko-Weizen für 20 EUR das Kilo, denn dieser wird in Rumänien usw. angepflanzt, und führt zu Getreidemangel für die arme Bevölkerung. Hura in München, Freiburg, Tübingen.



Montag, 29. Oktober 2018

Eine hessische Ohrfeige

Die Spitzenkandidaten der Parteien Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD,r) und Volker Bouffier (CDU), Ministerpräsident von Hessen

Hessen hat gewählt und der Wähler hat den Volksparteien der GroKo eine schallende Ohrfeige erteilt. Die Hessenwahl war eine Abstrafung der Politik der Großen Koalition mit ihren dauerenden Querelen, mit der viele Wähler nicht mehr einverstanden sind..

Der schlechte Ruf der Großen Koalition hat sowohl die SPD als auch die CDU heruntergezogen. Das war eine Denkzettel-Wahl, welche die Bundesregierung heftigst anzählt. Es herrschen unsichere Zeiten in Berlin.

Die Große Koalition ist vom Wähler massiv abgestraft worden.

Fast 4,4 Millionen Hessen waren aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Die Wahl ergab ein denkbar knappes Votum für die amtierende Landesregierung. Dies ist ein denkbar knapper Vertrauensbeweis, aber dennoch ein Votum für weitere fünf Jahre Schwarz/Grün.

SPD und CDU haben beide über 10 Prozent der Wählerstimmen verloren. Davon profitiert haben die Grünen und die AfD.

Der Zugewinn der Grünen ist ein klares Bekenntnis der Hessen für eine bunte und offene Gesellschaft und einen humanen und toleranten Umgang mit Minderheiten und Flüchtlingen.

Die AfD ist erstmals im hessischen Landtag und nun in allen 16 Landesparlamenten vertreten.

Blog-Artikel:

Vor der Landtagswahl: Hessens Erfolg


Samstag, 27. Oktober 2018

Vor der Landtagswahl: Hessens Erfolg hat Kehrseiten

Zwei Angestellte in Frankfurt trinken am Mainufer

Am kommenden Sonntag wählen die Hessen einen neuen Landtag. Die beiden Regierungsparteien betreiben Wahlwerbung mit dem wirtschaftlichen Erfolg. Dem Land geht es gut. Die Wirtschaft boomt. Doch auf der Kehrseite des Erfolgs steigen die Mieten. Straßen und der Bahnverkehr sind überlastet.

Hessen geht es gut? Dem Land ja, aber nicht den Menschen!

Der wirtscahftliche Erfolg überlagert die sozialen Probleme. Viele Hessen haben von dem wirtschaftlichen Erfolg nichts. Die Entwicklung der Wirtschaft vom Wohlergehen der Menschen entkoppelt. Der Wirtschaft geht es toll. Warum sollte das die Bürger interessieren? Ihre Mieten steigen massiv.

Die alte Regel, dass es den Menschen gut geht, wenn es der Wirtschaft gut geht, stimmt nicht mehr! Deshalb ist es auch Wurst, wenn es "Hessen gut geht". Diese Aussage verschleiert die Wirklichkeit. Nämlich, dass es den Hessen nicht gut geht!

Arbeit zu haben scheint aber heutzutage nicht mehr der einzige Wunsch der Menschen in Bayern, BW und Hessen zu sein. Es darf gern auch etwas mehr Umweltschutz und Bürgernähe, dafür etwas weniger Lobbyismus und Politik nur für die Großverdiener sein.

Ein grundsätzliches Problem in unserem Land ist, daß bestimmte Ballungsräumen boomen, immer mehr Menschen zieht es dahin. Aber weder der Wohnungsbau noch die Verkehrsinfrastruktur halten damit Schritt. Das ist in Frankfurt offensichtlich das gleiche Problem, wie in München.

Weblink:

Vor der Landtagswahl: Hessens Erfolg hat Kehrseiten