Mittwoch, 26. Dezember 2018

Mao Tse-Tung 125. Geburtstag


Mao Tse-Tung

Mao Tse-Tung wurde am 26. Dezember 1893 in Shaoyang in der Provinz Hünan geboren. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Dorflehrer.

Mao Tse-Tung war seit 1921 in der kommunistischen Partei tätig, vor allem als Organisator von Bauernverbänden. 1934/1935 war er der Führer der Verbände auf dem Langen Marsch quer durch China auf dem Weg nach Norden.

1947/1948 kämpfte Mao gegen Tsiang und eroberte das chinesische Festland.
Seine Revolution war erfolgreich, weil er die Unterstützung der Landbevölkerung gewinnen konnte.

1949 war er als Revolutionsführer einer der Mitbegründer der Volksrepublik China. Mao Tse-Tung war von 1949 bis 1954 Vorsitzender der Zentralen Volksregierung.

Am 1. Oktober 1949 rief Mao auf dem "Platz des Himmlischen Friedens" die Volksrepublik China aus. Die national-chinesische Kuomintang-Regierung unter Tschiang Kai-Tschek wurde damit nach langem Bürgerkrieg abgelöst.


In den ersten drei Jahren nach der Gründung der Volksrepublik wurde die Volkswirtschaft wiederhergestellt. Nach der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft, des Handwerks und der kapitalistischen Industrie- und Handels unternehmen in den drauffolgenden Jahren 1953 bis 1956 wurde die Hauptrolle des Gemeineigentums an Produktionsmitteln in der Volkswirtschaft festgelegt.

Mitte der 50er Jahre hat sich Mao gewandelt. Er verlor die Fähigkeit, zuzuhören. Damals fingen auch die Verfolgungen der Intellektuellen an. Er ist der Arroganz der Macht erlegen und hat sich von ihr korrumpieren lassen.

Mao setzte gigantische soziale Umbrüche und Umwälzungen in Gang, deren Ausgang völlig ungewiss waren: 1958 den "Grossen Sprung nach vorn", der eine gewaltige Hungersnot auslöste und die Kulturrevolution.

Als Vorsitzender der kommunistischen Partei bestimmte er fast 30 Jahre bis zu seinem Tod diktatorisch die Geschicke der Volksrepublik. Von 1954 bis 1958 war er zugleich Staatspräsident.

Während seiner Herrschaft starben über 70 Milionen Menschen an den Folgen seiner ausbeuterischen Wirtschaftspolitik und durch staatliche Verfolgung während der Kulturrevolution.

Mao veröffentlichte neben Arbeiten zum Marxismus-Leninismus auch Lyrik. Bekannt wurde er im Westen auch durch seine »Mao-Bibel«, eine Sammlung von seinen wesentlichen Aussprüchen.

Der Revolutionsführer Mao Tse-Tung starb am 9. September 1976 in Peking. Noch heute bezieht sich die offizielle Leitidee des staatlichen Handelns in China auf Mao. Der Maoismus beruft sich auf die Schriften von Marx und Engels.
Die wesentlichen Elemente des Kommunismus verschmolz Mao mit traditioneller chinesischer Kultur, wie z.B. des Konfuzianismus.

Vor 40 Jahren begann der Wirtschaftsreformer Deng Xiaoping mit einer vorsichtigen Öffnung der kommnistischen Planwirtschaft.

Vom Maoismus und seiner Lehre ist heute in China nichts übrig mehr geblieben. Heute ist China weder sozialistisch noch Marktwirtschaft. Geblieben ist die zentrale Macht der Kommunistischen Partei, die sie gegen alle demokratischen Bestrebungen verteidigt.


Weblinks:

Mao Tse-Tung-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Mao Tse-Tung-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Mao-Biografie:


Mao
von Jung Chang, Jon Halliday

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Helmut Schmidt hat die deutsche Politik geprägt

Helmut Schmidt

Jahrzehntelang hat Helmut Schmidt die deutsche Politik geprägt - als Krisenmanager, Kanzler und brillanter Rhetoriker. Seine Schlagfertigkeit brachte ihm den Spitznamen "Schmidt-Schnauze" ein. An seinem 95. Geburtstag, ist der überzeugte Raucher beliebter denn je.

Der erfahrene Steuermann Helmut Schmidt übernahm in schwieriger Zeit die notwendige Anpassung an die politischen Realitäten. Helmut Schmidt steuerte das Staatsschiff durch wahrhaft schwieriges Fahrwasser. Gleich zweifach war der Frieden in Gefahr: Der Rüstungswettlauf zwischen Ost und West schürte die Angst vor einer atomaren Eskalation, und im Innern wurde die Republik von der RAF terrorisiert.

Schmidt beeindruckte durch seine Macherqualitäten. Gegen diesen sozialdemokratischen Konservativen hatten weder Strauss noch Kohl bei Wahlen eine Chance. Doch mit Fortune war seine Kanzlerschaft nicht gerade gesegnet. Schmidts Kanzlerschaft markierte das Ende der goldenen Jahre der Bonner Republik. Die Wirtschaft schrumpfte, Arbeitslosenzahlen, Staatsverschuldung, Inflation wuchsen. Der "Lotse" mit der Prinz-Heinrich-Mütze schien ratlos. Der "Weltökonom" geriet in die Energiekrise. Doch Schmidt blieb in der Zeit der Krise unverwüstlich und provokativ.

Helmut Schmidt


In Krisenzeiten zeigt sich der Charakter des Menschen.


Doch das ist dreißig Jahre her und so gut wie vergessen. Schmidt aber ist noch da, mit jeder Schachtel Menthol-Zigaretten scheinbar unverwüstlicher geworden, nur nicht leiser. Als Raucher wie als Redner eine Provokation für den politisch Korrekten. Wie schön, dass sich da einer dem herrschenden Moralismus widersetzt. Und dabei tönt, als könne er die Welt erklären. Seine Nachfolger versuchen es nicht einmal.

Herrscherliche Autorität ist keine Zeitfrage, sondern der Spiegel, worin das Volk sofort seinen Leitwolf erkennt, nach dessen Stab es zu springen und zu tanzen lernt. Nicht der einstige Macher, nicht der Krisenmanager stehen heute in höchstem Ansehen, sondern die unerschütterliche "Schmidt Schnauze". Helmut Schmidt war neben Franz Josef Strauß der beste Redner, der je im Deutschen Bundestag saß. Ein überzeugender Redner benötigt neben brillanter Sprache eben auch festen Überzeugungen. Und über die verfügt und schöpft er noch heute wie aus einem nie versiegenden Brunnen.

Weblinks:

Kanzler, Krisenmanager, Kettenraucher - www.tagesschau.de

Helmut Schmidt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Helmut Schmidt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Dienstag, 18. Dezember 2018

Helmut Schmidt 100. Geburtstag

Helmut Schmidt


Helmut Schmidt wäre heute 100 Jahre alt geworden, der Politiker wurde am 18. Dezember 1918 in Hamburg geboren.

Helmut Schmidt, der letzte Kanzler, der sich einen Dreck um seine Popularität geschert hat, und stets das getan hat, was er für das deutsche Volk für am besten hielt, zeigt sehr nüchtern und eindrucksvoll auf, wie er Politik und Demokratie versteht, warum er wie gehandelt hat, warum er Fehler eingesteht, warum er nie an seinem Posten geklebt hat und wie er die heutige Situation der Welt sieht. Hier kommt ein erfahrener, weiser Mann mit einem tief verwurzelten Demokratieverständnis zu Wort.

Helmut Schmidt zählt zweifelsohne zu den bedeutendsten Kanzlern der Bundesrepublik Deutschland. Für viele verkörperte er den Idealtyp des deutschen Regierungschefs: Erster Diener des Staates, unbestechlich in seiner Urteilsbildung, weltmännisch handelnd und von festen moralischen Überzeugungen getragen.

"Politik ist pragmatisches Handeln zu sittlichen Zwecken", hat Helmut Schmidt einmal gesagt. Weil er stets pragmatisch handelte, hat man ihm früh das Etikett des "Machers" angeheftet. Der Kant-Verehrer war von praktischer Vernunft geleitet und hat die Ratio stets der visionären Weltsicht und der sozialen Romantik vorgezogen und ist damit zu einer historischen Figur geworden.


»Keine Begeisterung sollte größer sein,
als die nüchterne Leidenschaft
zur praktischen Vernunft.«

Als seine Heimatstadt Hamburg 1962 von einer verheerenden Flutkatastrophe heimgesucht wurde, handelte der junge Innensenator Helmut Schmidt, da der zuständige Bürgermeister Nevermann nicht verfügbar war. Von da an galt er als der Krisenmanager. Nun ging es aufwärts: Schmidt wurde Fraktionsvorsitzender und Teil der legendären Troika. Er wurde Verteidigungs- und Finanzminister. Und endlich, 1974, Bundeskanzler. Die Reformpläne der Ära Brandt legte der Realpolitiker zu den Akten. In der Ostpolitik setzte Schmidt jedoch den Kurs seines Vorgängers Willy Brandt fort.


Er war ein bedeutender Staatsmann mit Sachverstand und Tatkraft, der für ihn zur Unzeit regierte, als die Gesellschaft einer terroristischen Bedrohung ausgesetzt war. Überschattet wurde seine Regierungszeit vom "Heißen Herbst" 1977: die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer. Die RAF-Terroristen wollen Gefangene freipressen. Schmidt ging darauf nicht ein - das Todesurteil für Schleyer. Die Sache geht ihm bis heute nach. Schmidts Jahre waren eine bleierne Zeit. Es gab kleine Schritte und große Krisen - aber keine Zeit für große Politik, die er auch zweifelsohne hätte machen können.

Man hat ihn schon damals im Amt geachtet, später wurd eder einstige Macher immer mehr verehrt. »Welterklärer« wurde zu seinem Beruf. Vielen galt er als "der klügste Deutsche". Und doch: Demut wird Helmut Schmidts Sache nicht mehr. Er war mehr klug als weise, hat eine Menge Schwächen, vor allem aber Format. Er war der Deutschen liebster Welterklärer. Von niemandem lassen sich die Deutschen so gern die Welt erklären wie von Helmut Schmidt. Er wußte auf jede Frage eine Antwort.


Weblinks:

Kanzler, Krisenmanager, Kettenraucher - www.tagesschau.de

Helmut Schmidt über sein Verhältnis zu Kant - www.oocities.org


Blog-Artikel:

Helmut Schmidt ist tot - Torpedo-Blog

Literatur:

Helmut Schmidt: Die späten Jahre
Helmut Schmidt: Die späten Jahre
von Thomas Karlauf

Konflikt zwischen Vernunft und Religion: Die Weltethos-Rede
Konflikt zwischen Vernunft und Religion: Die Weltethos-Rede
von Helmut Schmidt