Mittwoch, 10. März 2021

Michail Gorbatschow - der Weltveränderer



Michail Gorbatschow gilt als der grosse Weltveränderer - eine Person, welche die "Zeichen der Zeit" erkannt hat, den Lauf der Geschichte verändert hat und ohne den die Welthistorie anders verlaufen wäre. Der russsische Provinz-Apparatschik und Reformpolitiker Michail Gorbatschow läutete das Ende des Kalten Krieges ein, ließ den Eisernen Vorhang fallen und ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung. Am 2. März 2021 wird Michail Gorbatschow 90 Jahre alt.

Die welthistorischen Veränderungen, die Gorbatschow in seiner Funktion als Generalsekretär der KPdSU und ab 1985 als neuer Kreml-Chef einleitete, wirken weit in die Gegenwart hinein. Durch seine modernisierende Politik von "Glasnost" (Offenheit) und "Perestroika" (Umbau) leitete er das Ende des Kalten Krieges ein. Ihm ist die Deutsche Wiedervereinigung zu verdanken. Für seinen Mut zur politischen Veränderung erhielt der Reformkommunist Gorbatschow 1990 den Friedensnobelpreis.

Der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow gilt bis heute im Westen als Lichtgestalt, in seiner Heimat aber als Landesverräter. Im Westen wird Gorbatschow hoch geschätzt, weil er den Kalten Krieg beendete und maßgeblich am Gelingen der Deutschen Einheit beteiligt war. Zudem kanalisierte er die beim Zerfall des Sowjetreiches frei werdenden Kräfte nach innen, in eine Implosion, anstatt sie in aggressiver Form nach außen dringen zu lassen, etwa in einem Krieg.

Die Geister, die er rief, wurde er nicht mehr los. - Im heutigen Russland ist sein Ruf dagegen weit schlechter als im Westen, weil er nach verbreiteter Meinung den Zusammenbruch der Sowjetunion und die folgende Phase wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit verursacht hat. Viele Russen wissen gar nicht mehr, wer Gorbatschow ist und dass er einmal Generalsekretär der Kommunistischen Partei war.

Literatur:

Über mein Land
Über mein Land. >Rußlands Weg ins 21. Jahrhundert von Michail Gorbtschow

Sonntag, 7. März 2021

Es fehlt an einer Perspektive



Das anfängliche Lob, als die Krise letztes Jahr begann, ist längst zurecht vergessen. Stattdessen wird nur weitergewurschtelt und das in allen Facetten der Corona-Krise. Die Impfungen laufen derzeit so langsam, dass laut NZZ es bis Herbst 2023 dauern wird, bis die 70 Prozent erreicht werden - zum Vergleich Großbritannien schafft diesen Ziel in diesem Jahr, Israel bis April.

In Deutschland ist die Politik in der Corona-Krise zwar nicht tatenarm, aber auch nicht sonderlich gedankenvoll, sondern eher seltsam konzeptlos. - Die Corona-Maßnahmen sind alle wenig in sich konsistent. Man muss kein Corona-Leugner zu sein, dass mir ein Besuch in einem Kleinen Laden, wo man selbst zu Normalzeiten weniger als 5 Personen gleichzeitig sah, weniger gefährlich erscheint, als eine Fahrt in einem vollen Bus. Ähnliches gilt für Friseure, die ja im Vergleich zu den öffentlichen Verkehrsmittel strenge Hygiene-Auflagen haben. Das Festhalten an der Inzidenz kann keine Perpesktive geben.

Bei den Maßnahmen ging es nie um die Inzidenz an sich und nie darum, keine neue Fälle zu haben, sondern darum, die Epidemie unter Kontrolle zu haben. Ein Blick ins Ausland könnte helfen, denn Deutschland ist im Kampf gegen die Pandemie mittlerweile nicht mehr der Maßstab. - In der ersten Welle noch als Vorbild von vielen gefeiert, ist Deutschland längst zur Lachnummer bei der Bewältigung der Corona-Pandemie geworden.

Corona legt Mißstände im Gesundheitswesen offen

Das Virus legt schonungslos offen, dass zu viel aus den Fugen geraten ist, und leider zu oft einseitig und fahrlässig gehandelt wurde. Die Corona-Krise legt die Mißstände im Gesundheitswesen offen und zeigt die Defizite und Mängel.

Das mit der Privatisierung von Kliniken, Pflege- und Altersheimen ist wirklich keine gute Idee. Es sollte mit der Pflege von Kranken und auch alten Menschen kein Geld verdient werden, das dann an Investoren oder Aktionäre fließt.

Leider aber ist dies seit vielen Jahren ein Markenzeichen der Politik, die Verantwortung für die Grundversorgung in private Hände zu geben, damit dort dann die Systeme zu reinen Profit- Systemen umgebaut wurden. Alle zu Lasten der Arbeitnehmer und oft auch den Steuerzahlern, die dazu zahlen müssen, die echt und brutal geschröpft werden. Unrentable Bereiche wie Kinderkliniken werden geschlossen, weil damit nichts verdient werden kann.

Leider tut die Politik auch etlichen Bereichen durch eine total daneben liegender Gesetzgebung den Gefallen, dass sich viele in Deutschland in grasser Weise sogar noch relativ legal bereichern können, und den Staat auf Kosten der Allgemeinheit betrügen.