Den Kommunen steht das Wasser bis zum Hals. Die kommunalen Ausgaben
nehmen - auch wegen der Aufbürdung von zusätzlichen Lasten - immer mehr
zu, während die Einnahmen zurückgehen. Sparend kommen die Kommunen nicht
mehr auf einen grünen Zweig. Selbst mit einer "Rotstiftpolitik" kommen
sie nicht mehr zu einem ausgeglichenen Haushalt.
Die Zahl der Kommunen, die aus eignener Kraft nicht mehr aus der
Krise herauskommen, wächst ständig. Die beliebte Kritik an
Kommunalpolitikern, sie sollten erst mal mal Sparen lernen und kein
überflüssigen Verkehrskreisel bauen, bevor sie über Geldnot klagen, ist
oft leeres Gerede. Denn die meisten Kommunen haben ihr Sparpotential bis
über die Schmerzgrenze hinaus ausgereizt und stehen dennoch vor einem
Rekorddefizit.
Die Koalition in Berlin will nun helfen, und zwar mit durch die
Abschaffung der Gewerbesteuer. Sie will den Städten ihre wichtigste
Einnahmequelle nehmen und diese durch Luftbuchungen ersetzen. danach
stimmt die Statik der Finanzierung für die Kommunen erst recht nicht
mehr.
Das ist so sinnvoll, als ob man einen Ertrinkenden aus einem Fluss
mit Krokodilen ziehen und dann hungrigen Löwen vorsetzen würde. Kein
Stadtoberhauopt der Republik, ob die Kommune nun nun klein oder groß
ist, rot oder pechschwarz, will so "gerettet" werden.
Da die Bundesregierung nun so vernünftig war, weitere
Steuersenkungen auszuschließen, sollte sie auch das - mutmaßlich von der
FDP betriebene - abenteuerliche Projekt Abschaffung der Gewerbesteuer
beenden.
Bund, Länder und Kommunen müssten etwas ganz anderes tun: alle
Ausgaben, zu denen die Städte von Bund und Ländern gezwungen werden, auf
ihre Notwendigkeit hin überprüfen. Und sie müssten für eine ordentliche
Gegenfinanzierung sorgen. Man kann schließlich nur das Geld ausgeben,
das man vorher eingenommen hat.