Ägyptens Präsident Hosni Mubarak hat die Forderung des Volkes nach seinem Rücktritt nicht erfüllt und will weiter im Amt bleiben. In einer mit Spannung erwarteten Rede kündigte er lediglich an, einen Teil seiner Macht an seinen Vertrauten und Vizepräsidenten Omar Suleiman zu übertragen: "Der Vizepräsident der Republik hat seine Aufgaben gemäß der Verfassung übernommen."
Hunderttausende Demonstranten, die auf dem Tahrir-Platz in Kairo die Rede verfolgten, zeigten sich wenig begeistert und reagierten wütend. Die aufgebrachte Menschenmenge zeigte Mubarak symbolisch Schuhsohlen, das höchst Zeichen der Verachtung in der arabsichen Welt. Die Menschen schrien "Mubarak weg, Suleiman weg".
Mubarak, der die Zeichen der Zeit immer noch nicht verstanden hat, will sich nun mit Verfassungsreformen im Amt halten. Er sagte weiter, es werde Änderungen an sechs Verfassungsparagrafen und Maßnahmen für einen friedlichen Übergang geben. Wenn im Land Ruhe einkehre, werde der Ausnahmezustand aufgehoben. Mubarak will nicht an seinem Amt wie »Pattex« kleben bleiben. Er wiederholte, dass er im September nicht noch einmal kandidieren und die Macht an einen neu gewählten Präsidenten übertragen werde.
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Dauer-Herrscher mit verzerrtem Selbstbild - Hosni Mubarak im Porträt - www.tagesschau.de/ausland