In Russland sind Tausende Menschen gegen den Ausgang der von
Betrugsvorwürfen begleiteten Parlamentswahl auf die Straße gegangen. Die
wütenden und aufgebrachten Menschen demonstrierten in Moskau und Sankt
Petersburg gegen den Wahlsieg der Kreml-Partei "Einiges Russland".
7.000 Wahlverstöße registrierten Wahlbeobachter der OSZE. In vielen
Großstädten erhielt die Regierungspartei nicht einmal ein Viertel der
Stimmen, die großen Wahlgewinner sind die Kommunisten. Die Partei hat
sich den Wahlsieg offenbar mit massiven Manipulationen erkauft. Die
Menschen sind davon überzeugt, dass Putin den Wahlsieg mit Fälschungen
erkauft hat. Das Volk begehrt auf - auch gegen das System Putin.
In der russischen Hauptstadt beteiligten sich nach Angaben der
Nachrichtenagentur AFP mehr als 3.000 Menschen an der Protestaktion. Es
war eine der größten Demonstrationen der Opposition seit mehreren
Jahren. Die Teilnehmer riefen "Russland ohne Putin" und forderten dessen Rücktritt. "Diese Wahlen sind eine Farce!", war auf Plakaten zu lesen.
Als in Moskau Hunderte Demonstranten zum Sitz der Zentralen
Wahlkommission marschieren wollten, versperrten Polizisten ihnen den Weg
und nahmen Dutzende von ihnen fest. In St. Petersburg beteiligten sich
mehr als 200 Menschen an einer nicht genehmigten Demonstration gegen den
Urnengang. Einem Polizeisprecher zufolge wurden etwa 150 Menschen
festgenommen.
Weblink
Echt getäuscht? - War Russlands Wahl wohl eine einzige Farce? - www.3sat.de/kulturzeit
Torpedo-Blog ist ein infomativer Gesellschafts- und Politik-Blog für Aufklärung und gesellschaftlichen Wandel. Dieser Nachrichten-Blog informiert tagesaktuell über das politische Geschehen und Ereignisse aus aller Welt. Der Blog zu Politik, Gesellschaft und Zeitgeschehen schreibt Artikel über Politik und Gesellschaft im Spiegel der Zeit. Dieser Nachrichten-Blog informiert über das politische Geschehen und Ereignisse aus aller Welt, u.a. über Europa, Brexit, Gelbwesten, May, Macron, Frankreich
Donnerstag, 8. Dezember 2011
Nun droht ein russischer Winter
Die liberale Opposition in Russland ist verbittert und wenig
optimistisch. Die Männer und Frauen, die sich in wachsender Zahl auf
Moskaus Straßen gegen das Regime stellen, nur um Minuten später
festgenommen zu werden, empfinden es als verfrüht, ja als naiv, von
einer großen Hoffnung für ihr Land zu sprechen - nur, weil der
Machtapparat des russischen Regimes Risse zeigt.
Demokratische Reformen, um dem wachsenden Druck der Straße nachzugeben, sind jetzt kaum zu erwarten. Vor der Präsidentschaftswahl im kommenden März droht Russland erst einmal "ein russischer Winter", wie ein Oppositionspolitiker sagte und beileibe kein arabischer Frühling.
Nach der manipulierten Wahl zeigt sich, wie undemokratisch Russland
eigentlich immer noch ist. In Russland geht die Polizei weiterhin gegen
Demonstranten vor, die gegen die Parlamentswahl am vergangenen Sonntag protestieren. KGB und Polizei unterdrücken und verhaften Demonstranten.
Wladimir Putin erweist sich dabei als schlechter Verlierer. Dazu
passt der Versuch Putins, dem Ausland die Schuld für die Wahlschlappe in
die Schuhe zu schieben.
Schlechte Zeiten für Revolutionäre in Russland. Eine Revolution ist, das wissen die liberalen Kräfte in Russland, in weiter Ferne. Nur langfristig besteht Hoffnung darauf, dass die Macht der Antidemokraten bröckelt. Dazu bedarf es noch vieler mutiger Menschen - und vieler Opfergänge.
Demokratische Reformen, um dem wachsenden Druck der Straße nachzugeben, sind jetzt kaum zu erwarten. Vor der Präsidentschaftswahl im kommenden März droht Russland erst einmal "ein russischer Winter", wie ein Oppositionspolitiker sagte und beileibe kein arabischer Frühling.
Schlechte Zeiten für Revolutionäre in Russland. Eine Revolution ist, das wissen die liberalen Kräfte in Russland, in weiter Ferne. Nur langfristig besteht Hoffnung darauf, dass die Macht der Antidemokraten bröckelt. Dazu bedarf es noch vieler mutiger Menschen - und vieler Opfergänge.
Dienstag, 6. Dezember 2011
Merkel rechnet mit Politik ab
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in ihrer Regierungserklärung
im Bundestag für eine Änderung der EU-Verträge ausgesprochen, um die
Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. So hammerhart hat selten ein
Politiker mit der eigenen Zunft abgerechnet!
Angela Merkel im Bundestag über Schuldenstaaten und gebrochenen Euro-Regeln: Die Politik habe während der Euro-Krise nahezu jedes Vertrauen verspielt, verwirkt und fast zerstört - und zwar über Jahre hinweg.
Es werde Jahre dauern, so Merkel, dieses Vertrauen zurückzugewinnen und Europa auf Stabilitätskurs zu bringen. Der Weg dorthin: Europa muss mehr sparen, seine Haushalte konsolidieren und eine Fiskalunion bilden.
Im Bundestag stieß die Kanzlerin mit ihren Ausführungen auf Kritik. Merkel habe durch ihr zögerliches Vorgehen dazu beigetragen, dass aus einer kleinen eine große Krise geworden sei, sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Auch sei es Heuchelei, wenn sie Euro-Bonds als 'Vergemeinschaftung von Schulden' ablehne, zugleich aber nichts gegen die massiven Anleihekäufe durch die EZB unternehme.
Angela Merkel im Bundestag über Schuldenstaaten und gebrochenen Euro-Regeln: Die Politik habe während der Euro-Krise nahezu jedes Vertrauen verspielt, verwirkt und fast zerstört - und zwar über Jahre hinweg.
Es werde Jahre dauern, so Merkel, dieses Vertrauen zurückzugewinnen und Europa auf Stabilitätskurs zu bringen. Der Weg dorthin: Europa muss mehr sparen, seine Haushalte konsolidieren und eine Fiskalunion bilden.
Im Bundestag stieß die Kanzlerin mit ihren Ausführungen auf Kritik. Merkel habe durch ihr zögerliches Vorgehen dazu beigetragen, dass aus einer kleinen eine große Krise geworden sei, sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Auch sei es Heuchelei, wenn sie Euro-Bonds als 'Vergemeinschaftung von Schulden' ablehne, zugleich aber nichts gegen die massiven Anleihekäufe durch die EZB unternehme.
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