Mittwoch, 3. Dezember 2014

Schweiz will die Zuwanderung wieder selbst steuern

Das Abstimmungsergebnis in der Schweiz bedarf abseits des Populismus einer differenzierter Betrachtung. Die Wahrheit ist eben nicht schwarz oder weiß. Sie ist bunt.

Die gegenwärtige Lagerbildung ist überhaupt nicht geeignet, den Herausforderungen unserer Zeit zu entsprechen. Bewegung ist angesagt. Da ist tumber Mainstream genau so fehl am Platz wie tumber Protest gegen Zuwanderung.

Alles hängt mit allem zusammen. Wenn man es nicht schafft, die Interessen aller Menschen auf diesem Planeten in einen Hut zu bringen und nicht gegeneinander auszuspielen, wird es nicht gelingen, Frieden zu erreichen.

Die Schweiz will die Zuwanderung wieder selbst steuern, primär auf Basis der Konjunktur. Läufts gut und gibts genügend Arbeitsplätze sollten mehr Menschen einwandern dürfen als wenn es weniger gut geht und die Arbeitsplätze für Einwanderer gar nicht vorhanden sind.

Zudem will sie Inländervorrang bei der Vergabe von Stellen. Inländer ist nicht mit Schweizer Staatsbürger gleichzusetzen, das ist wichtig! Das wurde am 09. Februar so entschieden. Das ist ein vernünftiger Ansatz.

Die Schweiz will keine starren, sondern flexible Quoten, sie will nicht Einwanderung auf immer und ewig faktisch unmöglich machen, aber auch die Möglichkeit erhalten, sie zu steuern und dem Bedarf der Wirtschaft flexibel anzupassen. Das wurde am Sonntag entschieden. Ebenfalls ein vernünftiger Ansatz.

Der Populismus um die Ecopop-Initiative ist der Sache ebenso wenig dienlich wie tiumber Protest gegn Zuwanderung und Übervölkerung. Auch die Medien sollten das Thema differenzierter betrachten.
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Das Geschwätz über rechts, braun, isolationistisch, rassistisch, Überfremdung usw. kann ich nicht mehr hören. Denn wir leben bei einem Ausländeranteil von 24% schon seit Jahrzehnten gut und gerne mit dem/den "Fremden" zusammen. Ich hoffe die Medien beginnen jetzt auch zu differenzieren. -->

Montag, 1. Dezember 2014

Volksabstimmungen in der Schweiz sind krachend gescheitert

Die drei Volksabstimmungen in der Schweiz sind krachend gescheitert. Die Schweizer haben sich nicht vor den populistischen Karren spannen lassen und diesmal pragmatisch und vernünftig gehandelt. Denn das Nein zur zuwanderungsfeindlichen Ecopop-Initiative ist gleichzeitig auch ein Ja zu Europa.

Das Stimmvolk verwarf die Ecopop-Initiative deutlich - ebenso die Initiativen zu den Goldreserven und zur Abschaffung der Pauschalbesteuerung. In den Erklärungen dafür waren sich Befürworter und Gegner für einmal einig.

Mit 74,1 Prozent Nein-Stimmen versenkte das Stimmvolk die Ecopop-Initiative wesentlich wuchtiger als es die Trendumfragen erwarten liessen. Insbesondere die Differenz zum 9. Februar überraschte: Damals nahmen 50,3 Prozent die Masseneinwanderungsinitiative an. Nun rückt deren Umsetzung wieder in den Fokus.

Samstag, 29. November 2014

Ecopop-Bürgerinitiative - Die Schweiz stimmt ab!

<center><img title="Ecopop-Bürgerinitiative - Die Schweiz stimmt ab!" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQRiMnCDiynImwMf4L8LUk1dZ4ouLxPiUUMpDH3kIT1iP0byxUVtQ" height="" width="" alt="Ecopop-Bürgerinitiative"/></center>

Die Schweiz steht vor neuen Volksentscheiden und stimmt wieder ab: Am 30. November 2014 stehen erneut drei Volksentscheide an, die enorm polarisieren. Keine der populistischen Initiativen hat in den Umfragen eine Mehrheit. Die Eidgenossen sind insbes. in der Frage der strengen Zuwanderungsbegrenzung tief gespalten.

Der wohl am meisten polarisierende Volksentscheid kommt von der Gruppierung "Ecopop": Der Name basiert auf einem französischen Wortspiel aus Umwelt (écologie) und Bevölkerung (population). Die Initiative warnt vor einer Überforderung der Natur durch das globale Bevölkerungswachstum.

Deshalb will Ecopop die Zuwanderung in die Schweiz strikt begrenzen und zehn Prozent der Schweizer Entwicklungsgelder in Verhütungsprogramme ärmerer Länder stecken. Bei einem "Ja" zur Ecopop-Initiative "Stopp der Überbevölkerung - zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen" würde die Einwanderung auf 0,2 Prozent der ständigen Schweizer Bevölkerung begrenzt.

Mit etwa 17.000 Einwanderern käme dann nur noch ein Bruchteil der derzeitigen ausländischen Arbeitskräfte pro Jahr neu ins Land. Für die Schweizer Wirtschaft könnte dies ein Problem werden. Kritiker werfen der Ecopop-Initiative Ausländerfeindlichkeit vor. Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften und alle großen Parteien lehnen Ecopop ab. In Umfragen lagen die Gegner Mitte November mit 56 Prozent vorn.

<center><img title="Ecopop-Bürgerinitiative - Die Schweiz stimmt ab!" src="https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSiLjU33pCK7fFG5JoPkJJR5hBeUITVyqdLAIPPG6T2vkIetBK3" height="" width="" alt="Ecopop-Bürgerinitiative"/></center>

Die Gegner dieser populistischen Iniatiive versuchen, den Wolf im Schafspelz zu entlarven. Viel wundern sich, eine solche Diskussion im Jahr 2014 in einem der reichsten und meistentwickelten Länder der Welt überhaupt zu erleben. Doch viele Schweizer lassen sich von Vorurteilen und nicht von Argumenten leiten.