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Innenminister Horst Seehofer (CSU) freut sich in der Pressekonferenz zu seinem "Masterplan", daß an seinem 69. Geburtstag 69 Flüchtlinge abgeschoben wurden. Bei SPD und Grünen zeigt man sich entsetzt.
Wieder und wieder kokettiert er mit seinem Rücktritt. Das Amt und die Würde des Amtes sind ihm dabei offensichtlich egal. Das Land auch. Es geht ihm nur um sich und sein Vermächtnis – "Nach mir die Sintflut".
Inhaltlich gibt der sogenannte Masterplan nicht viel Neues und schon gar nicht viel Konkretes her. Im Kern sind es weitere Verschärfungen im Asylrecht und das Abwälzen von Verantwortung auf andere Länder.
Vom letzten Abschiebeflug nach Afghanistan spricht Seehofer mit einer befremdlichen Zufriedenheit: Ausgerechnet an seinem 69. Geburtstag seien 69 Personen zurückgeführt worden, das liege über dem, was bisher üblich war.
Seehofers Devise: "Nach mir die Sintflut". Daraus klingt ein bisschen Stolz. Das ist nur noch zynisch. Seehofer hat das Maß verloren.
Mit der WM-Vergabe an Russland hat der Fifa-Fußball seine Unschuld verloren. Die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland beschert den teilnehmenden Spielorten schöne neue Stadionbauten. Zuweilen wurde auch die Infrastruktur der Städte verbessert. Es wird die teuerste Fußball-Weltmeisterschaft der Geschichte.
Die WM 2018 in Russland ist eine Veranstaltung der großen Distanzen. Über 2.500 Kilometer liegen die Spielorte im größten Land der Erde verstreut - von der Exklave Kaliningrad ganz im Westen bis nach Jekaterinburg am Ural. Die Fluggesellschaften haben angekündigt, dass die Tickets für Inlandsflüge 2018 Jahr um mehr als ein Drittel teurer werden dürften.
Leider wird auch diese sportliche Großveranstaltung von den üblichen negativen Begleiterscheinungen nicht verschont. Die vorherrschende Korruption hat zu überteuerten Stadionbauten trotz Niedriglöhnen geführt. Obwohl die Konstruktion der neuen Stadien Jahre an Bauzeit und Milliarden Euro Kosten verschlangen, die nun in den städtischen Sozialetats fehlen, war häufig Pfusch vom Fundament bis zur Dachkonstruktion zu beheben. Und die Fifa gab zu, sie wisse, dass in Petersburg Arbeiterkolonnen aus Nordkorea mitgewirkt haben. Und auch, dass diese Arbeitsmigranten zu Frondiensten unter menschenunwürdigen Bedingungen herangezogen werden.
Für manche der elf Austragungsorte bringt die WM tatsächlich einen Schub beim Ausbau der Infrastruktur. Rostow am Don zum Beispiel hat einen neuen Flughafen bekommen, die russischen Eisenbahnen haben neue Züge angeschafft, um die Fans kostenlos zu den Spielen zu fahren. Das dürfte allerdings nur in Ausnahmefällen praktikabel sein.
Moskau ist einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Dabei ist die Stadt als einzige mit zwei Stadien vorgesehen. Hierzu sind das im Umbau befindliche Olympiastadion Luschniki und die 2014 errichtete Otkrytije Arena, die ebenfalls für den FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 genutzt wird, als Spielstätten vorgesehen. In dem für Olympia 1980 gebauten Stadion soll auch das Finale stattfinden.
Seehofers bemühte Asylpolitik sorgt für Streit in der Union. Er hat seine politische Zukunft von einem Einlenken der CDU im Asylstreit abhängig gemacht.
Der Innenminister hat angeblich einen "Masterplan", legt ihn aber nicht vor. Wie kann er auf die Idee kommen, (à la Trump) Grenzkontrollen gegen jeglicher Vernunft, den anderen Bundesländern (außer Bayern) und dem EU-Abkommen alleine einzuführen?
Er verbeisst sich in einen Vorschlag, der schon vor Umsetzung tot ist, weil er von den befreundeten Populisten Österreichs und Italiens abgelehnt wird. Und das alles aus einer Mischung aus persönlicher Eitelkeit und Starrsinn einerseits und einem fatalen Tunnelblick auf die bayrische Landtagswahl andererseits. Der Mann ist nicht mehr zu halten.
Seehofer fühlt sich hier wohl an einen fremdelnden Satz von Hölderlin erinnert:
"... Übrigens, wenn uns die Menschen nur nicht unmittelbar antasten und stören,
so ist es nicht schwer, im Frieden mit ihnen zu leben. Nicht sowohl, daß sie so sind,
wie sie sind, sondern daß sie das, was sie sind für das Einzige halten und
nicht anderes wollen gelten lassen, das ist das Übel."