Mittwoch, 5. Februar 2020

Was wird aus Großbritannien nach dem Brexit?


Was wird aus Großbritannien nach dem Brexit? - Ein Großteil der Abgehängten in Großbritannien haben für den Brexit gestimmt. Werden sie nun von der Regierung dafür belohnt? Werden die Globalisierungsgewinner aus London oder die feinen Aristokraten vom Lande nun ihr soziales Gewissen entdecken und den "Abgehängten" einen Teil ihres Wohlstandes abgeben, z.B. durch höhere Steuern, mit denen ein vernünftiges Gesundheitssystem finanziert werden könnte?

Borsi Johnson palnt das Gegenteil, denn er will mit Steuerdumping Konzerne nach Großbritannien locken, um anderen Ländern die Unternehmenssteuern und Arbeitsplätze zu entreißen. Das soll neues Geld in die Taschen der Eliten spülen, macht die Konzerne noch einflussreicher, dünnt den Mittelstand aus und macht die "Unterschicht" noch machtloser.

Die EU muss dagegen die richtige Antwort finden.

Die EU ist zerstritten

Die Brexiteers haben gegenüber den Remainers erreicht, daß jetzt die etwas größere Hälfte des britischen Volkes über die etwas kleinere triumphieren kann und dass die Nation hoffnungslos gespalten ist. Der Brexit ist das Ende eines langen Weges zwischen Großbritannien und der EU. Grund für den Austritt ist das zunehmende Mißtrauen der Briten gegenüber der Bevormundung der Staaten durch Brüssel.

Die Briten werden uns und der ganzen EU zeigen wie gut ein Leben und eine Wirtschaft ohne die EU funktioniert. Und genau das ist der Albtraum unserer Frau Merkel und co. Und nichts anderes. Aber das Volk der Ja-Sager steht wacker zum Prinzip Befehl und Gehorsam.

Das anfängliche Kopfschütteln über den Brexit-Plan hat sich mittlerweile in ein großes Verständnis für den Austritt der Briten gewandelt. Der Grund dafür, ist die Art, wie in jüngster Zeit bei der EU-Wahl das Volk verdummt und Führungsposten verschachert wurden - an Personen mit zweifelhafter Reputation und womöglich ungenügender Qualifikation.

Es ist zu befürchten, daß der Demokratie-Abbau voranschreitet und auch die EU-Führung eine Union der Berater etabliert.

Die EU ist weder "Fisch noch Fleisch", auf der einen Seite will man den Krümmungsgrad der Gurke reglementieren, auf der anderen Seite ist man in wichtigen Fragen total zerstritten (Flüchtlingsverteilung, Finanzen, Maut usw.). Durch dieses Einstimmigkeitsprinzip wird nie Ordnung einkehren.

Und die wirtschaftlich starken Länder machen die kleineren Länder kaputt. Man wirbt Fachkräfte ab, die diese schwächeren Länder eigentlich dringendst bräuchten, ist das Solidarität? Diese Gelder bekommen aus Brüssel, aber nur mit Geld läßt sich keine Wirtschaft aufbauen. Mit der Aufnahme weiterer Länder haben sich die wirtschaftlich starken Länder Absatzmärkte geschaffen - mehr nicht.

Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
Eliten und Macht in Europa:
Ein internationaler Vergleich


In seinem hellsichtigen und lesenswerten Buch »Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich« aus dem Jahr 2007 liefert der Darmstädter Soziologe Michael Hartmann eine akribische Recherche, wie Elite in Europa rekrutiert und durch welche Strukturen sie befördert wird.

Sonntag, 2. Februar 2020

Brexit: Großbritannien hat die EU verlassen


Die EU ist nun um einen Mitgliedsstaat ärmer: Pünktlich um Mitternacht mitteleuropäischer Zeit hat Großbritannien die Europäische Union verlassen und der britische Premier Boris Johnson versprach sogleich, den Brexit zu einem "unfassbaren Erfolg" zu machen.

Die Engländer kehren der EU den Rücken und müssen sich damit nicht mehr den oftmals fragwürdigen Bestimmungen von Brüssel unterwerfen. Das ist ein Riesenschritt in Richtung Freiheit und Selbstbestimmung. Vor allem haben sie die Cleverness und die wirtschaftliche Stärke, den Brexit zu einem Erfolgsmodell zu machen. Genau das möchte die bürokratische EU verhindern. Und die ganzen Nachplapperer, die vor den angeblich gravierenden Folgen des Brexit gewarnt haben, werden als Märchenerzähler enttarnt.

Viele hätten sich gewünscht, daß die Briten in der EU geblieben wären, nicht weil sie die EU lieben oder attraktiv finden. Nein, weil damit der zweitgrößte Nettoeinzahler die EU verläßt. Irgendwer muß die Lücke schließen und es z befürchten, dies wird dann Deutschland sein.

Komisch auch, das sich jetzt beide Seiten im Brexit-Streit als Sieger fühlen. Und keiner spricht mehr von der Nordirlandgrenze, war wohl doch nur eine Nebelkerze, um den Briten den Austritt schwer zu machen.
Ich kann nur hoffen, das der Brexit keine Schule macht, denn geht noch ein Nettozahler von Bord, dann ist die EU Geschichte.

Es ist schon interessant zu sehen, wie schnell vergessen wurde, dass das Vereinigte Königreich vor seinem Eintritt in die EU der "kranke Mann" Europas war. Margaret Thatcher hatte das Vereinigte Königreich zwar fit gemacht - aber zu welchen Kosten. Es war die Politik der Konservativen, aber auch die der Labour Regierungen, die zum Niedergang weiter Teile des Vereinigten Königreichs geführt haben.


Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
Eliten und Macht in Europa:
Ein internationaler Vergleich


In seinem hellsichtigen und lesenswerten Buch »Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich« aus dem Jahr 2007 liefert der Darmstädter Soziologe Michael Hartmann eine akribische Recherche, wie Elite in Europa rekrutiert und durch welche Strukturen sie befördert wird.