Mittwoch, 15. September 2021

Dänemark hebt letzte Corona-Beschränkungen auf



Eine hohe Impfquote ist der Schlüssel, um die Pandemie erfolgreich zu bekämpfen. Die Dänen machen es vor. Corona kann mit einer hohen Impfquote im Zaum gehalten werden.

Eine Impfung schützt die Menschen vor schlimmen Krankheitsverläufen, bewahrt das Gesundheitssystem vor Überlastung und bringt der Gesellschaft die Freiheit zurück. Das ist der Weg, der funktioniert.

Eine Aufhebung der Beschränkungen wie in Dänemark könnte es bei uns auch geben, wenn wir nicht so viele Impfskeptiker hätten. Die sind dafür verantwortlich, dass die Mehrheit trotz Impfung noch Beschränkungen erdulden muss.
Dänemark hatte auch ähnliche Anti-Corona-Maßnahmen wie Deutschland. So wurde auch dort und zwar schon früher, der "Corona-Pass" eingeführt, der mehr Möglichkeiten erschloss.

Vielleicht gelten die Dänen deswegen regelmäßig als die glücklichsten Menschen der Welt, weil sie nicht aus jeder Frage eine Grundsatzdiskussion machen, Experten einfach mal glauben und sich nicht so viele für schlauer halten, als der Rest der Welt.

Vielleicht liegt es auch vielmehr daran, dass die Dänen einfach "hyggelig" sind .

Samstag, 11. September 2021

Vor 20 Jahren: Anschlag auf das World Trade Center

Verkehrsflugzeug nähert sich dem World Trade Center.

Der Terror-Anschlag war ein Trauma, das an den Fundamenten des Selbstbewußtseins rüttelte, Amerika in eine tiefe Krise stürzen und die Welt verändern sollte: Am 11. September 2001 — also vor genau 20 Jahren — entführten mehrere Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Al-Qaida unter Befehl von Osama bin Laden vier Flugzeuge und steuerten zwei davon in die Türme des World Trade Center in New York City. Am 11. September 2001 flog ein Verkehrsflugzeug in New York in den Wolkenkratzer, einem Wahrzeichen der Stadt.

Es war der schlimmste Terror-Anschlag, den die USA auf eigenem Boden erleiden mussten — 2.996 Menschen verloren an diesem Tag ihr Leben in den Twin Towers, im Pentagon, wo ein drittes Flugzeug einschlug und in den vier entführten Flugzeugen, von denen eines durch das mutige Eingreifen der Passagiere statt in Washington, DC, auf einem Feld in Pennsylvania abstürzte.

Amerika fühlte sich von Terroristen, die Verkehrsflugzeuge mit einem Teppichmesser angriffen, tief gedemütigt und sann mit dem »Krieg gegen den Terror« auf Vergeltung für den Anschlag. Dabei waren IS, Mudschaheddin, Taliban, Kurden etc. ja zunächst Freiheitskämpfer, die mit US-Hilfe ausgebildet, bewaffnet und finanziert wurden, bevor sie selbst wiederum zu Terroristen wurden, die mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden mussten. Der amerikanische Neo-Imperialismus lebt seit den Anschlägen von New York wieder auf.

Die Unterstützung Israels und der Hass auf eine freie Lebensweise, die Amerika wie kein anderes Land verkörpert war der Hauptgrund für diese Anschläge und auch für 09/11.

Der »Krieg gegen den Terror« hat Amerika den Krieg gegen Afghanistan beschert, der, obwohl militärisch gegen den unsichtbaren Feind der Taliban sinnlos, aber politisch von der Führung gewollt, zwar Osama bin Laden aus Afghanistan vertrieben hat, dafür aber die USA zu Besatzern in einem fremden Land gemacht, das nur durch ein großes Kontingent an Soldaten das Land befrieden konnte, ohne die geringste Aussicht, in einem Land der paschtunischen Stammesfürsten jemals demokratische Verhältnisse zu etablieren.

Der Terroranschlag hat eine ganze Kette von Ereignissesn ausgelöst, welche die Welt verändern sollte und deren Folgen bis heute andauern. Bis heute leiden Hunderttausende unter den Folgen der Anschläge: Ersthelfer*innen, deren Traumata in der Gesellschaft kaum Gehör finden und die durch den giftigen Bauschutt einem höheren Krebsrisiko ausgesetzt sind, SoldatInnen und ZivilistInnen im »Krieg gegen den Terror« unter anderem in Afghanistan, Irak und in Pakistan, amerikanische BürgerInnen, die sich plötzlich aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Religion einem Terrorverdacht ausgesetzt sahen. Auch über die USA hinaus machen sich diese Folgen bemerkbar.

In vielen Städten Amerikas wird heute dem Anschlag und ihrer Opfer mit Gedenkveranstaltungen gedacht. Präsident Biden will im Laufe des Tages alle Anschlagsorte besuchen.


Montag, 30. August 2021

50 Jahre Greenpeace: Jubiläum einer Umweltorganisation



Am 15. September 1971, vor 50 Jahren, begann die Geschichte der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Bekannt wurden sie mit waghalsigen Aktionen, in kleinen Schlauchbooten gegen riesige Fischerboote, mit Abseilaktionen, Besetzungen – friedlich, aber nicht immer ganz legal.

Greenpeace ging aus der Anti-Atomkraft-Organisation "Don't Make a Wave Committee" hervor, die 1969 von Dorothy und Irving Stowe, Marie und Jim Bohlen, Ben und Dorothy Metcalfe und Robert Hunter mitbegründet wurde. Dorothy und Irving Stowe waren es auch, die 1971 Greenpeace gründeten. Die erste Greenpeace-Protestfahrt begann am 15. September 1971. Vom kanadischen Vancouver aus brach man in Richtung Amchitka auf den Aleuten auf, um einen US-Atomwaffentest zu verhindern. Links im Bild ist Bob Hunter (der spätere Präsident von Greenpeace International) an Bord der Phyllis Cormack mit Greenpeace-Finanzchef Hamish Bruce, kurz bevor das Schiff in Greenpeace umbenannt wurde.

Am Anfang war es nur eine spontane Idee: "Wir hoffen, dass wir mit einem Boot nach Amchitka segeln und uns der Bombe entgegenstellen werden", sagte der amerikanische Ingenieur Jim Bohlen 1970 zu einem Reporter der "Vancouver Sun". Genau das hatte kurz zuvor Bohlens Frau Marie vorgeschlagen, als beide überlegten, wie sie gegen die Atomtests der USA im Nordpazifik protestieren könnten.

Ein Boot hatten die Bohlens da noch gar nicht. Gemeinsam mit Freunden trieben sie einen alten Fischkutter namens "Phyllis Cormack" auf. Sie nannten ihn "Greenpeace" und machten sich damit am 15. September vor 50 Jahren auf die abenteuerliche Reise. Die Aktion sorgte für so viel Aufmerksamkeit und internationale Empörung, dass das Atomwaffentest-Programm schließlich abgebrochen wurde. Und: Die Umweltschutzorganisation Greenpeace war gegründet.

Gerade in den 1980er und 1990er Jahren machte Greenpeace vor allem mit spektakulären und auch oft umstrittenen Aktionen Schlagzeilen. Berühmt wurden die Einsätze der "Rainbow Warrior": Aktivisten zogen mit dem grün angemalten Schiff und dem fröhlichen Regenbogen in den Kampf gegen die Aufbereitung von Atommüll, gegen das Schlachten von Robben-Babies, den Walfang und gegen französische Atomtests auf dem Mururoa-Atoll.

Ein halbes Jahrhundert später ist Greenpeace eine der größten Umweltschutzorganisationen der Welt, in mehr als 55 Ländern aktiv, mit rund drei Millionen Unterstützern. Allein in Deutschland, wo es 1980 die erste Aktion gab, hat Greenpeace nach eigenen Angaben mehr als 600.000 Mitglieder.

Greenpeace erhält viel Lob - für den Einsatz für bleifreies Benzin oder für schadstofffreie Kühlschränke etwa. Aber gefährliche Aktionen sorgen auch für Kritik. Zuletzt war das die missglückte Aktion beim Spiel Deutschland gegen Frankreich bei der Fußball-Europameisterschaft in München im Sommer. Ein Gleitschirm-Flieger hatte bei einer Bruchlandung im Stadion zwei Männer verletzt. Eigentlich sollte er nur einen Ball in die Arena werfen und gegen Sponsor Volkswagen protestieren. Greenpeace entschuldigte sich.

Gefeiert wird das Jubiläum mit einem Festakt in Stralsund. Zum Jubiläumsfest am heutigen Montag werden unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Stralsund erwartet.

Greenpeace will mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen kämpfen. Das sei auch ein Kampf für soziale Gerechtigkeit weltweit, betont Galit Gun im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Gun ist Leiterin der Globalen Kampagnen für Klima und Energie am Hauptsitz von Greenpeace in Amsterdam.

Mit Hilfe zahlreicher Experten prangert die Organisation Umweltprobleme an, hat viele von ihnen aufgedeckt, und scheut den Kampf gegen große Konzerne nicht. Greenpeace will Verursacher und Regierungen zum Handeln zwingen - etwa im Kampf gegen den Klimawandel.

Spektakuläre Aktionen werde es aber weiterhin geben, sagt Kampagnen-Chefin Gun. "Und sicher auch mit Schiffen", sagt Gun. So wie es vor 50 Jahren angefangen hatte. "Wir müssen gerade jetzt im Kampf gegen die Klimakatastrophe alles und jeden einsetzen - es ist: alle Mann an Deck."

Um auf die Gefährdung eines Meeresschutzgebietes in der Ostsee aufmerksam zu machen, versenkten Greenpeace-Aktivisten 2020 Granitblöcke vor Rügen.

Der weltweite Druck der Bürger werde nicht verschwinden, sagte jüngst auch die Exekutiv-Direktorin von Greenpeace, Jennifer Morgan, der Zeitschrift "Rolling Stone". "Die Demonstrationen werden immer weiter anwachsen." Sie betonte, dass direkte Aktionen und gewaltlose Proteste zur Identität von Greenpeace gehören.

Greenpeace ist heute eine schlagkräftige Organisation mit 3 Milllionen Mitgliedern und ist in 56 Staaten vertreten.