Samstag, 12. März 2011

Erdbebenkatastrophe in Japan

Eines der schwersten Erdbeben in der Geschichte des Landes hat am Morgen des 11. März den Nordosten Japans erschüttert. In mehreren Fabriken kam es zu Explosionen und ein Atomkraftwerk wurde schwer bseschädigt.
Ein zehn Meter hoher Tsunami rollte über zahlreiche Orte an der Küste hinweg.

Etwa 130 Kilometer vor der Nordostküste in der Präfektur Miyagi lag das Epizentrum des schweren Bebens, das den Tsunami auslöste. Die Welle drang bis zu zehn Kilometer ins Landesinnere ein. Das Wasser ist bislang nicht abgeflossen.

Flutwellen mit bis zu zehn Metern Höhe trafen auf die Nordostküste Honshus, der grössten und am dichtesten besiedelten der vier japanischen Hauptinseln.

Die ganze Region gleicht einem Schlachtfeld: Die bis zu zehn Meter hohe Tsunami-Welle riss am Freitag Autos wie Spielzeug weg, warf Lastwagen um und spülte Schiffscontainer aus den Häfen. Reisfelder stehen unter Wasser.

Wo einst Städte und Dörfer an der Nordostküste Japans standen, haben das verheerende Erdbeben und der Tsunami alles dem Erdboden gleich gemacht. Ganze Kulturlandschaften an der Nordostküste sind über Jahre vernichtet.

Immer wieder wird Japan von Nachbeben erschüttert. Die Erde kommt nicht zur Ruhe. Gewaltige Flutwellen überschwemmten am Freitag riesige Flächen und Küstenstreifen.

Weblink:

Satellitenbilder von der Katastrophe in Japan - www.tagesschau.de

Freitag, 11. März 2011

Dalai Lama ist der Politik müde

Jahrzehntelang hat sich der Dalai Lama unermüdlich und gebetsmühlenartig für die Belange Tibets eingesetzt und mit demonstrativer Friedfertigkeit rund um die Welt für Tibets Autonomie geworben. Doch viel erreichen konnte er nicht - China hält die Region unverändert fest im Griff.

Jetzt hat der 75-Jährige seinen Rückzug von der Spitze der tibetischen Exilregierung angekündigt, um Platz für einen demokratisch gewählten Nachfolger zu machen. Bei Exil-Tibetern löst er mit diesem Schritt gemischte Gefühle aus.

Der Dalai Lama will sich aus der Politik zurückziehen und seine politischen Ämter aufgeben. In einem Rückzug auf Raten gibt der Dalai Lama politische Macht ab. Das Oberhaupt der Tibeter sagte, er wolle durch seinen Schritt die Demokratie innerhalb der Exilgemeindes stärken.

Doch wird er weiterhin um die Welt reisen und sich für Tibet einsetzen. Der Ministerpräsident der Exilregierung äußerte indes die Hoffnung, der Dalai Lama werde seine Ankündigung noch überdenken.
Obwohl der Dalai Lama seine politischen Rolle einschränken will, wird der das geistliche Oberhaupt der Tibeter bleiben. Er betontte, er werde sich immer für die "gerechte Sache Tibets einsetzen".

Sich aus politischen Angelegenheiten herauszuhalten, hatte er bereits mehrfach angekündigt und in diesem Zusammenhang immer wieder von einer Art "Ruhestand" gesprochen. Nun will der Dalai Lama die politische Führung abtreten und seinen Ruhestand wohl antreten.

Für die Tibeter im Exil wäre es das Ende einer Ära.

Weblinks:

Dalai Lama will politische Führung abtreten - stern-Reportage

Dalai Lama Dossier - SPIEGEL-Dossier

Tibeter im Exil:   Dalai Lama will politische Macht loswerden

Dienstag, 8. März 2011

»Gorbatschow Mensch und Macht. Eine Biografie« von György Dalos

Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie
Gorbatschow Mensch und Macht
Die Rolle eines Politikers hängt immer davon ab, welches Bild man von ihm sehen will. Die Rolle von Michail Gorbatschow in der Geschichte ist durchaus ambivalent. Der ungarische Autor Györgi Dalos widmet sich dem Aspekt "Mensch und Macht". Wie es der Untertitel andeutet, geht es in dieser Biographie nicht nur um die Person von Michail Gorbatschow, sondern auch um die uralten Fragen, was Macht ist, wie sie entsteht, wer ihr erliegt und warum sie universell und überzeitlich ist. Viele Antworten müssen natürlich offen bleiben. György Dalos hat ein Buch verfasst, das sich nach den üblichen Kriterien schwer einordnen lässt. Wissenschaftlichen Ansprüchen kann es nicht genügen, weil Quellenangaben fehlen, eine psychologische Studie der Macht ist es wegen der fehlende Tiefe nicht und eine Beschreibung des sowjetischen Machtapparates ist es ebenfalls nur bedingt.


Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie



"Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie", von György Dalos

C.H. Beck Verlag,
20. Januar 2011
Gebundene Ausgabe,
288 Seiten, 19,95 EUR.
ISBN-13: 978-3406613401

Samstag, 5. März 2011

Der Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg markiert eine tiefe Zäsur



Nun ist er gegangen. - Gutt so! - Der Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg markiert eine tiefe Zäsur - für die Parteien und für die politische Kultur im Land. Sein Comeback ist nicht ausgeschlossen, aber Kanzler darf er nicht mehr werden.

Für die Zukunft der politischen Kultur im Land ist der Fall Guttenberg hingegen ein Segen. Es hat sich gezeigt: An Politiker werden besonders hohe Ansprüche in Sachen Anstand, Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit gestellt - und zwar ohne Ausnahme.

Was ist das für ein Drama? Eben noch war Karl-Theodor zu Guttenberg Deutschlands beliebtester Politiker, der Held der Basis, der Sonnyboy des Boulevards. Karl-Theodor zu Guttenberg wurde als möglicher Kanzler gehandelt, gefeiert. Nun ist er weg, verglüht innerhalb von 14 lausigen Tagen, wie eine Sternschnuppe, ein Shootingstar. Hier passt das Bild wirklich.

Es gibt Menschen, die ihre eigene Wahrheit erfinden.


»Ich bin nämlich eigentlich ganz anders, aber ich komme nur so selten dazu.«

Ödön von Horváth

So lautet ein berühmtes Zitat des österreichisch-ungarischenr Schriftstellers Ödön von Horváth (1901 - 1938).
Karl-Theodor zu Guttenberg wehrt sich: Die Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit wies Karl-Theodor zu Guttenberg scharf zurück. Er werde jedoch vorübergehend auf seinen Doktortitel verzichten, erklärte er vor einer Gruppe handverlesener Journalisten. In der Bundespressekonferenz verlangten die Hauptstadt-Korrespondenten von Regierungssprecher Steffen Seibert Antworten auf diese Fragen. Dabei verlas Karl-Theodor zu Guttenberg gleichzeitig im Verteidigungsministerium seine Erklärung - vor "ausgewählten Medienvertretern", wie Guttenberg-Sprecher Steffen Moritz sagte. Ein Affront. Der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, Werner Gößling, rügte das Verfahren. Die Hauptstadt-Korrespondenten verließen protestierend den Saal. Nach etwa zehn Minuten wurde die Veranstaltung abgebrochen.

Donnerstag, 3. März 2011

Michail Gorbatschow - Reformer, Zerstörer oder Held?

 
Wer ist Michail Gorbatschow -
Reformer, Zerstörer oder Held?

Die Meinungen über den Mythos Michail Gorbatschow, der vor 80 Jahren am 2. März 1931 in Priwolnoje bei Stawropol im Nordkaukasusgebiet geboren wurde, sind heute sehr geteilt. Die einen sehen ihn als Reformer, die anderen als Zerstörer, für den Westen ist er ein Held, in Russland ist er längst in Vergangenheit geraten. Der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow gilt bis heute im Westen als Lichtgestalt, in seiner Heimat aber als Verräter. ,

Im Westen wird Gorbatschow hoch geschätzt, weil er den Kalten Krieg beendete und maßgeblich am Gelingen der Deutschen Einheit beteiligt war. Zudem kanalisierte er die beim Zerfall des Sowjetreiches frei werdenden Kräfte nach innen, in eine Implosion, anstatt sie in aggressiver Form nach außen dringen zu lassen, etwa in einem Krieg. In Russland ist sein Ruf dagegen weit schlechter als im Westen, weil er nach verbreiteter Meinung den Zusammenbruch der Sowjetunion und die folgende Phase wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit verursacht hat. Viele Russen wissen gar nicht mehr, wer Gorbatschow ist und dass er einmal Generalsekretär der Kommunistischen Partei war.

"Ich sehe in Gorbatschow den
größten Reformer des Jahrhunderts."
 Alexander Jakowlew, Gorbatschows Vertrauter, 1995



Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie



"Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie", von György Dalos

C.H. Beck Verlag,
20. Januar 2011
Gebundene Ausgabe,
288 Seiten, 19,95 EUR.
ISBN-13: 978-3406613401



Die Rolle eines Politikers hängt immer davon ab, welches Bild man von ihm sehen will. Die Rolle von Michail Gorbatschow in der Geschichte ist durchaus ambivalent. Der ungarische Autor Györgi Dalos widmet sich dem Aspekt "Mensch und Macht". Wie es der Untertitel andeutet, geht es in dieser Biographie nicht nur um die Person von Michail Gorbatschow, sondern auch um die uralten Fragen, was Macht ist, wie sie entsteht, wer ihr erliegt und warum sie universell und überzeitlich ist. Viele Antworten müssen natürlich offen bleiben. György Dalos hat ein Buch verfasst, das sich nach den üblichen Kriterien schwer einordnen lässt. Wissenschaftlichen Ansprüchen kann es nicht genügen, weil Quellenangaben fehlen, eine psychologische Studie der Macht ist es wegen der fehlende Tiefe nicht und eine Beschreibung des sowjetischen Machtapparates ist es ebenfalls nur bedingt.

    Weitere Michail Gorbatschow-Bücher

Michail Gorbatschow


Michail Gorbatschow
Über mein Land
Über mein Land.
Rußlands Weg ins
21. Jahrhundert
Mein Manifest für die Erde
Mein Manifest
für die
Erde
Michail Gorbatschow-Weblinks Michail Gorbatschow Biografie - Die Biografien.de Michail Gorbatschow - SPIEGEL-Dossier Ein großer Mensch - D-Radio Kommentar Michail Gorbatschow-Biografie - Whoswho.de Michail Gorbatschow-Biografie - Uniprotokolle Michail Gorbatschow-Biografie - bwbs.de SPIEGEL ONLINE Michail Gorbatschow-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Mittwoch, 2. März 2011

Michail Gorbatschow 80. Geburtstag


Am 2. März 2011 wird Michail Gorbatschow 80 Jahre alt. Michail Gorbatschow wurde vor 80 Jahren am 2. März 1931 in Priwolnoje bei Stawropol im Nordkaukasusgebiet geboren. Er war von März 1985 bis August 1991 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und von März 1990 bis Dezember 1991 Staatspräsident der Sowjetunion.

Der Weltveränderer läutete das Ende des Kalten Krieges ein, ließ den Eisernen Vorhang fallen und ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung. Die welthistorischen Veränderungen, die er ab 1985 als neuer Kreml-Chef einleitete, wirken weit in die Gegenwart hinein. Durch seine modernisierende Politik von "Glasnost" (Offenheit) und "Perestroika" (Umbau) leitete er das Ende des Kalten Krieges ein. Ihm ist die Deutsche Wiedervereinigung zu verdanken. Er erhielt 1990 den Friedensnobelpreis.

Der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow gilt bis heute im Westen als Lichtgestalt, in seiner Heimat aber als Verräter. Im Westen wird Gorbatschow hoch geschätzt, weil er den Kalten Krieg beendete und maßgeblich am Gelingen der Deutschen Einheit beteiligt war. Zudem kanalisierte er die beim Zerfall des Sowjetreiches frei werdenden Kräfte nach innen, in eine Implosion, anstatt sie in aggressiver Form nach außen dringen zu lassen, etwa in einem Krieg.

In Russland ist sein Ruf dagegen weit schlechter als im Westen, weil er nach verbreiteter Meinung den Zusammenbruch der Sowjetunion und die folgende Phase wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit verursacht hat. Viele Russen wissen gar nicht mehr, wer Gorbatschow ist und dass er einmal Generalsekretär der Kommunistischen Partei war.

"Ich sehe in Gorbatschow den
größten Reformer des Jahrhunderts."
Alexander Jakowlew, Gorbatschows Vertrauter, 1995

    Weitere Michail Gorbatschow-Bücher

Michail Gorbatschow


Michail Gorbatschow
Über mein Land
Über mein Land.
Rußlands Weg ins
21. Jahrhundert
Mein Manifest für die Erde
Mein Manifest
für die
Erde
< /td>
Michail Gorbatschow-Weblinks:



Michail Gorbatschow - SPIEGEL-Dossier

Ein großer Mensch - D-Radio Kommentar

Michail Gorbatschow-Biografie - Whoswho.de

Michail Gorbatschow-Biografie - Uniprotokolle

Michail Gorbatschow-Biografie - bwbs.de

SPIEGEL ONLINE


Weblink:

Michail Gorbatschow-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Minister und die Krise - Guttenberg-Rücktritt



Minister fallen nicht über eine Krise, sondern über ihr Krisen-Management - also ihren eigenen Umgang mit der Krise. Verteidigungsminister Guttenberg ist nicht an der Krise gescheitert, die er ausgelöst hat, sondern über seine eigenen Fehler gestolpert, die er sehr denkwürdig schlecht kommuniziert hat.

Ein gravierender Mangel an Einsicht in die eigenen Fehler, falsche politische Reflexe im Umgang mit den Fehlern und einen Mangel an Demut nach Bekanntwerden seiner Verfehlungen in der Plagiatsaffäre haben Deutschlands beliebtesten Minister sein geliebtes Amt gekostet. Nun gitl der gefallene Minister als nicht mehr ministrabel.

Am Ende der Plagiatsaffäre steht Karl-Theodor zu Guttenberg ohne Doktorgrad und ohne sein Ministeramt da. Lange setzte er sich gegen die Vorwürfe und Rücktrittsforderungen zur Wehr. Doch die Debatte über seine Doktorarbeit und seine Glaubwürdigkeit ging weiter - bis Guttenberg dem Druck nachgab.

Es ist das vorerst letzte Kapitel einer abgeschmackten Inszenierung des "Großmeisters des schönen Scheins". Gutt so!


Guttenberg Biografie



Guttenberg Biografie,
von Eckart Lohse, Mark Wehner


Droemer Verlag,
1. März 2011
Gebundene Ausgabe,
416 Seiten, 19,99 EUR.
ISBN-13: 978-3426275542

Weblinks: Guttenberg ist zurückgetreten… - Blog zum Rücktritt von Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg Der Pöbel vs. Baron Guttenberg @ Harald Schmidt (ARD) - www.youtube.de Raubkopierer Guttenberg @ ZDF Heute Show - www.zdf.de Ein BILD von einem Mann - Wie man sich die Gunst der Bild-Zeitung erkauft - www.taz.de Vom Lügner zum Märtyrer? - www.sueddeutsche.de SPIEGEL ONLINE