Sonntag, 9. November 2014

Der Mauerfall am 9. November 1989



Die Berliner Mauer, das Symbol der deutschen Teilung, fiel in der Nacht von Donnerstag, dem 9. November, auf Freitag, den 10. November 1989, nach über 28 Jahren. Am 9. November 1989 wurden durch einen Beschluss der DDR-Führung die Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik sowie zwischen Ost- und Westberlin geöffnet.



Der "Wind der Veränderung" wehte in die Stadt. Zur Öffnung der Mauer führten zum einen Massenkundgebungen in der Wendezeit und die Forderung nach Reisefreiheit in der damaligen DDR, zum anderen die anhaltende sogenannte „Republikflucht“ großer Bevölkerungsteile der DDR in die Bundesrepublik.



Am 9. November 1989 erlebte Berlin die glücklichste aller Nächte. Die Mauer fiel, die Geschichte wendete sich zum Guten. Die Berliner erlebten die glücklichste Nacht ihrer Geschichte. Ungläubig zuerst, dann mit großer Begeisterung strömten Hunderttausende aus dem Osten der geteilten Stadt Berlin durch die plötzlich geöffneten Übergänge.

Am Grenzübergang Bornholmer Straße wurde am 9. November 1989 Geschichte geschrieben. Die dort stationierten Grenzsoldaten waren noch nicht über das neue Reiserecht informiert, als die Bürger schon in Scharen zu den Grenzübergänge strömten. Als der Druck zu groß wurde, gaben die Soldaten nach und öffneten die Übergänge.

Weblinks:

Mauerfall - Der 9. November - momentedergeschichte.zdf.de

Momente der Geschichte - momentedergeschichte.zdf.de

2014 ist ein historisches "Supergedenkjahr" - Torpedo-Blog - torpedo63.blog.de

Deutschland: Berlin feiert – Vor 25 Jahren fiel die Mauer - www.weltreisejournal.de

Samstag, 8. November 2014

Biermann ist zu einem bösen alten Wolf geworden

Biermann ist zu einem bösen alten Wolf geworden, der mittlerweile besser beißen als singen kann. Biermann war damals gut, als er seine bissigen Balladen gegen die DDR-Obrigkeit richten konnte und ein dankbares Publikum fand.
"Das Reden habe ich mir in der DDR nicht abgewöhnt und werde das hier schon gar nicht tun."

Wolf Biermann

Aus dem gesellschaftskritischen Barden spricht heute der Frust eines alten und zutiefst verbitterten Mannes, der nach seiner Ausbürgerung 1976 ins Niemandsland geraten war, wo er sein altes Publikum verloren hatte und das neue Publikum im Westen nicht so recht aktezptieren wollte, da der Polit-Sänger ihnen zu bissig und zu agitorisch war.
"Ein Drachentöter kann nicht großer Gebärde die Reste der Drachenbrut tapfer niederschlagen."

Wolf Biermann

Die Stimme des Unakzeptierten lies am Freitag im Bundestag mit einer Attacke gegen die linken Kader, die einst dafür gesorgt haben, dass er 1976 ausgewiesen wurde, ihren freien Lauf. Herausgekommen ist statt dem imposanten Auftritt eines klampfenden Barden eine lächerliche Farce, die sich alle Beteiligten hätten ersparen müssen. Wolfes Stimme aus dem Niemandsland hat den Abgeordneten im Bundestag Hohn gesprochen, aber viele haben es noch nicht einmal bemerkt.
"Die Wirklichkeit ist immer noch fantastischer als alle Fantasie."

Wolf Biermann

Weblink: Wolf Biermann | Kölner Sporthalle 1976 - Youtube - www.youtube.com

Mauerfall als Teil der Erinnerungskultur

In diesen Tagen des 25. Jahrestages des Mauerfalls kann man Berichten, Reportagen, Filmen oder Dokumentationen über dieses historische Ereignis kaum ausweichen. Viele Kommentatoren würdigen dieses Jubiläum, jede Zeitung will uns diesen Tag auf unterschiedliche Weise in Erinnerung rufen.

Die Medien in Deutschland sind allerorten bemüht, sich des Themas anzunehmen und den Mauerfall kollektiv in Erinnerung zu rufen. Was jedoch fehlt, ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem historischen Ereignis und eine kritische Aufarbeitung.

Wer all diese Berichte, Reportagen, Filme oder Dokumentationen liest oder sich anschaut, wird schnell merken, dass der Mauerfall 25 Jahre danach längst zu einem Teil der Erinnerungskultur und eines ritualisierten Erinnerungsgedenkens geworden ist, in dem eine Aufarbeitung des Geschehens und seiner Folgen keinen Platz mehr hat. Eine Aufarbeitung der deutschen Geschichte nach dem Mauerfall und der Deutschen Einheit, die eigentlich nötig wäre, wird durch die breite Erinnerung verdrängt. Wer nur noch erinnert und gedenkt, der braucht keine Aufarbeitung mehr!

Freitag, 7. November 2014

Europa und sein moralischer Verfall

Jedem Europäer ist mittlerweile der Name Jean-Claude Juncker ein Begriff: der führende Europa-Politiker ist sogar zum "Inbegriff Europas" geworden. Noch im Europawahlkampf bemühte er sich er zu betonen: "Steueroasen haben keinen Platz in Europa". Mittlerweile ist Juncker Präsident der EU-Kommission und nun müssen wir Europäer erfahren, dass es doch eine Steueroase gibt: nämlich Luxemburg.

Das Großherzogtum hat 350 Unternehmen mit moralisch zweifelhaften Steuersparmodellen angelockt, darunter Eon, Fresenius und die Deutsche Bank. Der Mann, der dafür die politische Verantwortung trägt: Jean-Claude Juncker. 20 Jahre war er Finanz- und Premierminister in Luxemburg. Nun ermittelt eine Kommission unter seiner Leitung den Sachverhalt.

Empörung ist angesichts dieser Geschichte erste Bürgerpflicht. Albert Camus ermuntert uns regelrecht dazu: "Das Absurde hat nur insofern einen Sinn, als man sich nicht mit ihm abfindet."

Juncker ist zu seiner Antithese geworden und moralisch in seiner Steueroase versunken. Es ist hier zu fragen: »Was ist dieses - den Politikern fälschlicherweise überlassene - Europa, das von den Junckers und Junkern aristokratisch regiert wird überhaupt noch wert? - oder andersherum formuliert: "Wie vergammelt dürfen die Eliten überhaupt noch sein, um Europa in Hohngelächter verfallen zu lassen?"

Dass das Europäische Projekt längst gescheitert ist, durften wir leider erst vor kurzem berichten [..]. Wer wollte angesichts Junckers eklatantem Fehlverhatlen daran zweifeln? - Aus diesen Bemerkungen ist zwingend zu folgern: "Europa sollte keinen Platz haben für Politiker vom Schlage eines Jean-Claude Juncker"

Literatur:

Supermarkt Europa: Vom Ausverkauf unserer Demokratie
Supermarkt Europa: Vom Ausverkauf unserer Demokratie
von Michael Raimon (Autor), Robert Misik (Autor)

Donnerstag, 6. November 2014

Konstanzer Konzil 1414 einberufen





Es war ein Großereignis, das fünf Jahre dauerte und nicht nur die Kirchengeschichte, sondern die europäische Geschichte prägte: das Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418, die wohl bedeutendste spätmittelalterliche Kirchenversammlung. In der freien Reichsstadt Konstanz fand die einzige Papstwahl nördlich der Alpen statt. Der Grund für das Mega-Ereignis: die christliche Welt war in Unordnung geraten.

Mehr als 83 Könige aus Asien, Afrika und Europa hatten ihre Gesandten und synodalen Herrschaften nach Konstanz am Bodensee geschickt. Das Konzil war der sichtbare Ausdruck für notwendige Reformen innerhalb der Kirche. Das Konzil fand in turbulenten Zeiten statt, denn seit 1378 war die katholische Kirche durch das "Große Abendländische Schisma" gespalten und drohte zu zerfallen.

Die vom Schisma bedrohte Kirche war in Glaubensfragen so tief gespalten, dass das Konzil ganze fünf Jahre andauern sollte. In fünf Jahren wurden in Konstanz gleich drei Päpste abgesetzt und mit der Wahl von Martin V. zum Papst die seit 1378 andauernde Kirchenspaltung, das Abendländische Schisma, beendet.





Zu Beginn des Konzils gab es gleich drei Päpste. Um die erneute Einigung unter einem einzigen Papst herbeizuführen und dringend nötige Reformen im klerikalen System auf den Weg zu bringen. Am 5. November 1414 begann das Konstanzer Konzil, es sollte vier Jahre dauern. Das Konzil von Konstanz wurde 5. November 1414 bis 22. April 1418 auf Betreiben König Sigismunds von Gegenpapst Johannes (XXIII.) einberufen. Gastgeber war Fürstbischof Otto III. von Hachberg.

Jan Hus wird seine Priesterwürde genommen und aus der Stadt geführt

Den während des Konzils besonders von Jan Hus und Hieronymus von Prag eingeforderten Reformen kam die katholische Kirche allerdings nicht nach. Die böhmischen Reformatoren wurden, obwohl ihnen freies Geleit zugesichert worden war, als Ketzer verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Der wichtigste Punkt der Verhandlungen des Konzils war die "causa unionis": das Abendländische Schisma sollte beendet und damit die Einheit der Kirche wiederhergestellt werden. Die "causa reformationis" bezieht sich auf notwendige Reformen innerkirchlicher Zustände. Schließlich sollten in der "causa fidei" Fragen der kirchlichen Verkündigung und Sakramentslehre geklärt und damit die Ketzerei wirksam bekämpft werden.

Die teilnehmenden Kirchenväter beendeten die Kirchenspaltung und beschuldigten die böhmischen Reformatoren Johannes Hus und Hieronymus von Prag der Häresie. Sie wurden als Ketzer verurteilt und verbrannt.

Weblinks:

Konziljubiläum - 600 Jahre Konstanzer Konzil - www.konstanzer-konzil.de

Konstanzer Konzil - Landesausstellung in Konstanz - www.konstanzerkonzil2014.de

Das Konzil - Hintergründe - www.zum.de

Konstanz 1414-1418: Eine Stadt und ihr Konzil
Konstanz 1414-1418: Eine Stadt und ihr Konzil
von Jan Keupp und Jörg Schwarz

Deutsche Bahn bekommt den starken Arm der GdL zu spüren

Die Deutsche Bahn bekommt den starken Arm der GdL in den Tarifverhandlungen zu spüren. Gewerkschaftschef Claus Weselsky bezeichnet den Tarifvertragsentwurf der Bahn als "Tarifdiktat". Nach Meinung der GdL solle der Gewerkschaft diktiert werden, für einen Teil ihrer Mitglieder nicht zuständig zu sein und auf das Streikrecht zu verzichten. Weselsky hat die Verhandlungen platzen lassen, weil er nicht für die Zugbegleiter und die anderen Berufsgruppen verhandeln durfte. Weselsky will hier mit Biegen und Brechen seine Macht in der Bahn zementieren. Er will mit dem Kopf durch die Wand. Er will nun die Macht, für alle Zugführer und Zugbegleiter verhandeln zu dürfen, obwohl in der EdL wesentlich mehr Zugbegleiter Mitglied sind.

Lokführer weiten Streik auf Personenverkehr aus

Die Lokführergewerkschaft GdL macht Ernst: Seit 2 Uhr treffen die längsten Arbeitsniederlegungen in der Geschichte der Bahn auch die Fahrgäste im Fern- und Nahverkehr, mancherorts stehen auch die S-Bahnen still. Die Bahn legte Ersatzfahrpläne auf. Jetzt heißt es tapfer sein: Vier Tage lang will die Gewerkschaft der Lokführer den Personenverkehr in Deutschland lahmlegen - von Donnerstag um 2 Uhr bis Montag um 4 Uhr.
"Wir werden zu keinem Zeitpunkt unsere Grundrechte an der Garderobe abgeben, um dem Arbeitgeber Deutsche Bahn einen Gefallen zu tun"

Claus Weselsky, Vorsitzender der Lokführergewerkschaft

Das Band der Sympathie, das Lokführer und Fahrgäste bisher verband, ist zum Zerreißen gespannt, denn der Streik der Gewerkschaft wird auf dem Rücken der Fahrgästen ausgetragen.