Der Terroranschlag von Paris hat eine Debatte über Satire als Mittel des politischen Diskurs ausgelöst. Kurt Tucholsky, dessen Geburt sich zum 125. Mal jährte, hatte 1919 einen klaren Standpunkt zur Satire:
"Satire darf alles". Seine Haltung zur Welt könnte aktueller kaum sein.
Doch dieser Standpunkt Tucholskys ist heute nicht mehr pauschal gültig. Angesichts der Attenate von Paris auf die Satire-Zeitschrift "Charlie Hebo" darf man hinzufügen:
"Satire darf nicht alles! - Satire darf freilich Kritik üben. Nach Schiller stellt die Satire die mangelbehaftete Wirklichkeit einem Ideal gegenüber. Aber darf Satire alles - oder kann sie auch zu weit gehen?
Die Satire ist als eine Kunstform der Übertreibung, Verspottung und Kritik gesellschaftlicher Ereignisse oder Personen durch die Kunstfreiheit, beziehungsweise die Pressefreiheit geschützt. Dieser Freiheit steht das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen gegenüber, das heißt: die Wahrung ihrer Würde.
Zu scharfe Satire macht soch angreifbar und wird selber zur Zielscheibe. Die Grenzen der Satire sind dort erreicht, wo andere Menschen offen beleidigt oder diskriminiert werden. Diskriminierender Spott oder Verächtlichungsmachung sollte nicht das Anliegen der Satire sein. Dort wo der Spott auf Kosten anderer betrieben wird, läuft Satire Gefahr, beleidigend zu wirken.
Auch ist Satire-Freiheit nicht gleichzusetzen mit Presse- und Meinungsfreiheit. Satire wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Kunstfreiheit und Menschenwürde. Dort, wo Satire persönliche oder soziale Diskriminierung übt, ist die Grenze der Meinungsfreiheit offensichtlich überschritten.
Blog-Artikel:
Satire ist Aufklärung oder nichts wert`- http://peterzwey.blog.de
Weblink:
Kurt Tucholsky zum 125. Geburtstag -
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