Mittwoch, 21. Januar 2015

Sind die Morde von Paris ein Angriff auf die freie Welt?

Die Morde von Paris seien ein Angriff auf die ganze freie Welt, heißt es. Doch so frei, wie die freie Welt tut, ist sie schon lange nicht mehr.
Es ist in diesem Zusammenhang die Frage zu stellen:
Wie frei ist diese Welt heute noch?. Wie die Erfahrung zeigt: So frei, wie die freie Welt tut, ist sie schon längst nicht mehr.
Was ist eine "freie Welt" heute überhaupt noch?
Friedrich Schiller wusste hierzu anzumerken:
"Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten."

Friedrich Schiller

Auch Karl Marx hatte dazu seine Meinung:
"Freiheit ist ein Luxus, den sich nicht jedermann leisten kann."

Karl Marx

Welche Freiheit ist hier überhaupt gemeint? Ist es die Freiheit der Besitzenden und des Besitzstandes, über andere zu verfügen? Ist hier die bürgerliche Freiheit gemeint oder die Freiheit aller menschen? Ist nicht das Gegenteil - vorherrschender Zwang in einer alles durchdringenden Ökonmie, zum bestimmenden Merkmal dieser Gesellschaft geworden? Sind hier etwa Unwissende oder Heuchler einer nicht nur der Wahrheit verpflichteten Presse am Werk, die nicht wissen, wenn sie von Freiheit schreiben?
"Frankreich hat das republikanische Versprechen nach Freiheit nicht eingelöst."
Die Morde von Paris sind der offensichtliche Ausdruck, daß immer mehr Menschen von dieser besagten Freiheit nichts haben und schlimmer noch - von ihr gänzlich ausgeschlossen werden.

Montag, 19. Januar 2015

Was darf Satire?

Der Terroranschlag von Paris hat eine Debatte über Satire als Mittel des politischen Diskurs ausgelöst. Kurt Tucholsky, dessen Geburt sich zum 125. Mal jährte, hatte 1919 einen klaren Standpunkt zur Satire: "Satire darf alles". Seine Haltung zur Welt könnte aktueller kaum sein.

Doch dieser Standpunkt Tucholskys ist heute nicht mehr pauschal gültig. Angesichts der Attenate von Paris auf die Satire-Zeitschrift "Charlie Hebo" darf man hinzufügen: "Satire darf nicht alles! - Satire darf freilich Kritik üben. Nach Schiller stellt die Satire die mangelbehaftete Wirklichkeit einem Ideal gegenüber. Aber darf Satire alles - oder kann sie auch zu weit gehen?

Die Satire ist als eine Kunstform der Übertreibung, Verspottung und Kritik gesellschaftlicher Ereignisse oder Personen durch die Kunstfreiheit, beziehungsweise die Pressefreiheit geschützt. Dieser Freiheit steht das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen gegenüber, das heißt: die Wahrung ihrer Würde.

Zu scharfe Satire macht soch angreifbar und wird selber zur Zielscheibe. Die Grenzen der Satire sind dort erreicht, wo andere Menschen offen beleidigt oder diskriminiert werden. Diskriminierender Spott oder Verächtlichungsmachung sollte nicht das Anliegen der Satire sein. Dort wo der Spott auf Kosten anderer betrieben wird, läuft Satire Gefahr, beleidigend zu wirken.

Auch ist Satire-Freiheit nicht gleichzusetzen mit Presse- und Meinungsfreiheit. Satire wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Kunstfreiheit und Menschenwürde. Dort, wo Satire persönliche oder soziale Diskriminierung übt, ist die Grenze der Meinungsfreiheit offensichtlich überschritten.

Blog-Artikel:

Satire ist Aufklärung oder nichts wert`- http://peterzwey.blog.de

Weblink:

Kurt Tucholsky zum 125. Geburtstag - Literatenwelt-Blog - http://literatenwelt.blog.de

Sonntag, 18. Januar 2015

1.000 Peitschenhiebe gegen die Freiheit

Der Blogger Raif Badawi ist seit mehr als zwei Jahren in seiner Heimat Saudi-Arabien inhaftiert. Vergangenes Jahr wurde er zu zehn Jahren Gefängnis und 1.000 Peitschenhieben verurteilt.

Die ersten 50 Schläge wurden am Freitag vergangener Woche in Dschidda vollstreckt – öffentlich, auf einem Platz vor der Al-Jafali-Moschee - nach dem Freitagsgebet. Vergangenen Freitag sollten die nächsten 50 Hiebe folgen. Das wurde jedoch aus „gesundheitlichen Gründen“ verschoben.

Badawi, der am Dienstag 31 Jahre alt wurde, ist gebürtiger Saudi. Vor mehreren Jahren gründete er in seiner Heimat das Internetportal „Die saudischen Liberalen“. Es sollte eine Plattform mit Berichten und Analysen über seine Heimat sein, kritisch und offen. Dabei scheute er nicht, politische und religiöse Entscheidungen oder Institutionen in dem islamischen Königreich zu kritisieren.

Für die absolute Monarchie war das zu viel: Badawi wurde vorgeworfen, den Islam auf seinem Portal beleidigt zu haben. Im Juni 2012 verhafteten ihn die Sicherheitsbehörden, seine Webseite wurde geschlossen. Gegen Badawi wurde ein Verfahren wegen „Apostasie“, Abtrünnigkeit vom Islam, eingeleitet. Eine Straftat, die im Königreich mit der Todesstrafe geahndet werden kann.

Das Verfahren zog sich danach hin. Zuletzt verurteilte im Mai das Strafgericht in Dschidda Badawi zu Haft, 1.000 Peitschenhieben, einem anschließenden Reiseverbot und darüber hinaus zu einer Geldstrafe von umgerechnet fast 200.000 Euro. Das Berufungsgericht bestätigte das Urteil Anfang September. Die Peitschenhiebe sollen über 20 Wochen aufgeteilt werden, wie es das Gericht vorschreibt.

Die Ausführung der ersten Peitschenhiebe schlug hohe Wellen. Mit der Auspeitschung des Bloggers Badawi wurde auch das Recht auf freie Meinung ausgepeischt, Seither versuchen die Organisationen »Amnesty International«, die auch den Brief von Badawis Sohn öffentlich machte, und »Human Rights Watch« sowie Demonstranten und Politiker, das Königreich von einer Vollstreckung der Strafe abzubringen – durch Proteste und unzählige Aufrufe im Internet.

Der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert kritisierte das Vorgehen von Saudi-Arabien scharf. Er beklagte, dass Saudi-Arabien erst das Attentat auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ in Paris als „feigen Terrorakt“ verurteilt habe, „der gegen den wahren Islam verstößt“, um zwei Tage später Badawi öffentlich auspeitschen zu lassen.

Mit staatlicher Autorität werde im Namen Gottes „gegen Mindeststandards der Menschlichkeit verstoßen“, sagte Lammert. Die Bundesregierung setzt sich nun für Badawi ein.

Samstag, 17. Januar 2015

Wer ist »Charlie«?

Am 7. Januar 2014 haben islamische Terroristen in der laufenden Redaktionssitzung Mitarbeiter der Pariser Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" kaltblütig erschossen. "Charlie Hebdo" war bis dahin ein recht unbeschriebenes Blatt, das kaum einer kannte.

Es war ein islamistisch motivierter Angriff, um eine Redaktion zu vernichten, deren Karikaturen sich immer wieder in plakativer Schärfe auch gegen den Islam gerichtet haben.

Der Anschlag auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" erschüttert Menschen in der ganzen Welt und somit auch Anhänger aller Religionen. Ihr gewaltsamer Tod hat eine Welle der Solidarität unter dem Slogan "Je suis Charlie" losgelöst. Alle wollen nun "Charlie" sein. Doch wer ist "Charlie"?

Die Redaktion von "Charlie Hebdo" hat sich immer auch über die herrschende Elite lustig gemacht und sah sich als politisch links positioniert. "Charlie Hebdo" hat dabei alle gesellschaftlichen Gruppen und Glaubensrichtungen aufs Korn genommen. Besonders beliebtes Ziel der Angriffe war die katholische Kirche, die auch die meisten Prozsesse gegen das Satire-Blatt angestrengt hat.

Das Satire-Blatt sollte wegen nachhaltiger Erfolgslosigkeit längst eingestellt werden, nach einer wirtschaftlichen Runderneuerung 2009 begannen die Auflagen aber erneut zu sinken.

Die Zeitung nebst ihrer Redaktion jetzt zu Helden der Presse- und Meinungsfreiheit hochstilisieren zu wollen, wirkt überzogen und ist geradezu absurd.

Weblink:

Anschlag auf "Charlie Hebdo" - Eine Übersicht - 3Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Wer ist Charlie?

Am 7. Januar 2014 haben islamische Terroristen in der laufenden Redaktionssitzung Mitarbeiter der Pariser Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" kaltblütig erschossen. Es war ein islamistisch motivierter Angriff, um eine Redaktion zu vernichten, deren Karikaturen sich immer wieder in plakativer Schärfe auch gegen den Islam gerichtet haben. Der Anschlag auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" erschüttert Menschen in der ganzen Welt und somit auch Anhänger aller Religionen. Ihr gewaltsamer Tod hat eine Welle der Solidarität unter dem Slogan "Je suis Charlie" losgelöst. Alle wollen nun "Charlie" sein. Doch wer ist "Charlie"? Die Redaktion von "Charlie Hebdo" hat sich immer auch über die herrschende Elite lustig gemacht und sah sich als politisch links positioniert. "Charlie Hebdo" hat dabei alle gesellschaftlichen Gruppen und Glaubensrichtungen aufs Korn genommen. Besonders beliebtes Ziel der Angriffe war die katholische Kirche, die auch die meisten Prozsesse gegen das Satire-Blatt angestrengt hat. Das Satire-Blatt sollte wegen nachhaltiger Erfolgslosigkeit längst eingestellt werden, nach einer wirtschaftlichen Runderneuerung 2009 begannen die Auflagen aber erneut zu sinken. Die Zeitung nebst ihrer Redaktion jetzt zu Helden der Presse- und Meinungsfreiheit hochstilisieren zu wollen, wirkt überzogen und ist geradezu absurd. Weblink: Anschlag auf "Charlie Hebdo" - Eine Übersicht - 3Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Freitag, 16. Januar 2015

Die Medien und ihr Verhältnis zur Wahrheit

Die Medien in bürgerlichen Demokratien sind nicht unbedingt der objektiven Wahrheit verpflichtet, sondern erschaffen sich nur allzu häufig ihre eigene Wahrheit. Bei den Bürgern besteht aber ein Verlangen nach objektiver Berichterstattung, dem die Medien häufig nicht nachkommen.

Daher hat die Glaubwürdigkeit der Medien gelitten. Die Medienkritik hat in den letzten Monaten deutlich zugeommen. Viele Bürger glauben den Medien und ihrer Berichterstattung nicht mehr, andere bezeichnen sie offen als „Lügenpresse“. Die Frage, ob die Medien denn nun lügen oder nicht, ist nicht leicht zu beantworten, häufig schaffen die Medien sich ihre eigenen Wahrheiten - solche, die ihnen bequem erscheinen.

Dass den Medien in bürgerlichen Demokratien auch und vor allem die Aufgabe der „Gedankenkontrolle“ der Bürgerinnen und Bürger zukommt, hat Noam Chomsky, der meistzitierte Intellektuelle der Welt, in etlichen Publikationen herausgearbeitet und belegt.

Diese Funktion der Medien wird – vor allem wohl aufgrund der Zunahme an Kriegen und gesellschaftlicher Segregation – für immer größere Bevölkerungsteile aktuell evident. Sie betiteln die Medien daher als „Lügenpresse“, legen Programmbeschwerden ein und „basteln“ sich ihre Informationen mehr und mehr aus den wenigen unabhängigen Medien und im Netz zusammen.

Weblink:

Dass man auf die Wahl des Wortes „Lügenpresse“ zum Unwort des Jahres stolz sein kann, begreife ich nicht. - www.nachdenkseiten.de

Die Medien und ihr Verhältnis zur Wahrheit

Die Medien in bürgerlichen Demokratien sind nicht unbedingt der objektiven Wahrheit verpflichtet, sondern erschaffen sich nur allzu häufig ihre eigene Wahrheit. Bei den Bürgern besteht aber ein Verlangen nach objektiver Berichterstattung, dem die Medien häufig nicht nachkommen.

Daher hat die Glaubwürdigkeit der Medien gelitten. Die Medienkritik hat in den letzten Monaten deutlich zugeommen. Viele Bürger glauben den Medien und ihrer Berichterstattung nicht mehr, andere bezeichnen sie offen als „Lügenpresse“. Die Frage, ob die Medien denn nun lügen oder nicht, ist nicht leicht zu beantworten, häufig schaffen die Medien sich ihre eigenen Wahrheiten - solche, die ihnen bequem erscheinen.

Dass den Medien in bürgerlichen Demokratien auch und vor allem die Aufgabe der „Gedankenkontrolle“ der Bürgerinnen und Bürger zukommt, hat Noam Chomsky, der meistzitierte Intellektuelle der Welt, in etlichen Publikationen herausgearbeitet und belegt.

Diese Funktion der Medien wird – vor allem wohl aufgrund der Zunahme an Kriegen und gesellschaftlicher Segregation – für immer größere Bevölkerungsteile aktuell evident. Sie betiteln die Medien daher als „Lügenpresse“, legen Programmbeschwerden ein und „basteln“ sich ihre Informationen mehr und mehr aus den wenigen unabhängigen Medien und im Netz zusammen.

Weblink:

Dass man auf die Wahl des Wortes „Lügenpresse“ zum Unwort des Jahres stolz sein kann, begreife ich nicht. - www.nachdenkseiten.de