Freitag, 8. Mai 2015

»Das Ende: Kampf bis in den Untergang - NS-Deutschland 1944/45« von Ian Kershaw

Das Ende: Kampf bis in den Untergang - NS-Deutschland 1944/45
Das Ende: Kampf bis in den Untergang -
NS-Deutschland 1944/45

»Das Ende: Kampf bis in den Untergang - NS-Deutschland 1944/45« von Ian Kershaw und Klaus Binder - am 11. Februar 2013 erschienen - schildert den apokalytischen Untergang von Nazi-Deutschland und den deutschen Hang zum Untergang. Ian Kershaw, emeritierter Professor für Modern History an der University of Sheffield, begleitet die zwölfjährige Nazi-Diktatur in ihrem letzten Kapitel.

Die detailreiche und gekonnte Geschichtsschreibung ist gut recherchiert, aber in der deutschen Übersetzung nicht eben verständlich geschrieben. Das Werk ist aber dennoch ein herausragendes und packend geschriebenes zeitgeschichtliches Dokument.

Der schlichte Buchtitel "Das Ende" klingt nicht so, als könnte man über die Zeit des Zweiten Weltkriegs noch wesentlich Neues erfahren. Und doch schafft es der Autor, den Blick auf einen Aspekt der Forschung zum Nationalsozialismus zu richten, der bisher wahrscheinlich noch nicht ausreichend beleuchtet wurde. Es geht um die Frage, warum Hitler bis zum Schluss sich halten konnte. Warum erhob sich das deutsche Volk nicht gegen ein Regime, dass es offensichtlich in den Untergang trieb?


In der Endphase des Zweiten Weltkriegs glich das Leben in Deutschland einem Albtraum, die Städte lagen in Trümmern, Millionen von Menschen waren tot. Warum kämpften die Deutschen bis zum bitteren Ende weiter? Ian Kershaw schildert die letzten Monate des »Dritten Reichs«, vom Attentat auf Hitler im Juli 1944 bis zur Kapitulation im Mai 1945, und zeichnet dabei meisterhaft das Räderwerk nach, das das nationalsozialistische Herrschaftssystem bis zum Schluss in Gang hielt.


Das »Dritte Reich« kämpfte nicht nur bis zum bitteren Ende, bis zur totalen Niederlage, es funktionierte auch bis zum Schluss. Bis die Rote Armee vor den Pforten der Reichskanzlei stand, wurde die öffentliche Ordnung in Deutschland, das täglich ein Stück mehr unter alliierte Besatzung geriet, weitgehend aufrechterhalten. Löhne wurden gezahlt und die Verwaltung arbeitete – wenngleich unter großen Schwierigkeiten – weiter. Aber warum war das so? Zentral bei der Frage nach Antworten, warum das Regime so lange durchhalten konnte, sind die Strukturen von Hitlers Herrschaft und die Mentalitäten, die sie untermauerten.

Die Frage die Ian Kershaw in seinem Buch aufwirft, wurde in dieser Art meines Erachtens noch nie beantwortet. Kershaw setzt hier einmal mehr einen wichtigen Meilenstein in der Geschichtsschreibung. Es geht um die wichtige Frage: Warum kämpften die Deutschen bis zum bitteren Ende?

Wer beim Autor alt bekannte Antworten sucht, der wird nicht fündig werden. Kershaw dringt tiefer in die Materie ein. Ganz bewusst hat der Autor kein Werk der Militärgeschichte geschrieben, sondern kehrt beharrlich immer wieder zu seiner Ausgangsfrage zurück.

Das Buch ist eine ernstzunehmende wissenschaftlich-historische Dokumentation und für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem historischen Thema geeignet. Ian Kershaw gleitet nicht wie Antony Beevor zu oft in Phrasen ab, wie man sie in den "Kriegsschinken" der 1960er und 1970er Jahren zu lesen bekommt.

Weblink:

Das Ende: Kampf bis in den Untergang - NS-Deutschland 1944/45
Das Ende: Kampf bis in den Untergang - NS-Deutschland 1944/45
von Ian Kershaw und Klaus Binder

Dienstag, 5. Mai 2015

Die Bundesregierung und der BND-Skandal

Der BND als willfähriges Werkzeug der NSA, unverhohlen lügende Minister, eine schweigende Bundeskanzlerin. Was hätte wohl der unvergessene Dieter Hildebrandt dazu gesagt:

Was macht ein Versicherungsvertreter? Verkauft Versicherungen. Staubsaugervertreter? Verkauft Staubsauger, Ein Volksvertreter?
Dieter Hildebrandt
Der Bundesnachrichtendienst hat sich als Staat im Staat längst verselbständigt, führt ein seltsames Eigenleben und unterliegt und keinerlei Kontrolle - schon gar nicht von seiten der Bundesregierung.


"Wir werden von der Bundesregierung
relativ ungeschickt belogen. "

Erich Schmidt-Eenboom, Geheimdienst-Experte
Nun kommt im BND-Spionage-Skandal noch eine pikante Note - ein Skandal im Skandal - hinzu:
Wir werden von der Regierung relativ ungeschickt belogen und es soll einfach verdeckt werden, daß Kontrolle beim BND nicht funktioniert hat. Möglichweise war sie auch gar nicht vorgesehen.

Sonntag, 3. Mai 2015

Baltimore ist mittlerweile fast überall in den USA

Globalisierung ist eine der Ursache für die Unruhen in Baltimore und anderen Städten in den USA.

Das Versagen der politischen Führung und der ökonomischen Vertreter - von "Eliten" ist an dieser Stellen nicht mehr zu reden(!) - sich auf die Globalisierung einzustellen und entsprechend darauf zu reagieren, ist eine andere Ursache. Mit Profitmaximierung kann man jedenfalls kaum dauerhaft der Globalisierung entgegentreten, ohne dabei den Staat zu ruinieren. Genau das erleben die USA derzeit.

So stehen die USA vor dem wirtschaflichen Kollaps. Der Kapitalismus in Amerika befindet im Endstadium. Der Staat hat längst vor der Realität kapituliert - ein prima Thema übrigens für eine ZDF auslandsreportage :-)

Wahrscheinlich ist das Ganze aber bereits so schlimm, daß sich keiner der "Journalisten" mehr traut, darüber ernsthaft zu berichten. Aber genau das macht ausgerechnet ein scharfzüngiger deutscher Kabarettist.

Volker Pispers ist ein scharfzüngiger Kabarettist der alten Schule, ein präziser Denker und ein bissiger Kommentator. Seine scharfen Analysen, mit denen er sein Publikum zu unterhalten versteht, sind bissig und treffend.
Laut Volker Pispers befindet sich Amerika bereits im Endstadium des Kapitalismus. Als Beweis führt er die gefährliche soziale Lage in den Randbezirken der Großstädte an, wo sich keine Polizei mehr hineintraut.

Heute sitzen in den USA prozentual mehr Menschen im Gefängnis als in der Sowjetunion zu Stalins Zeiten. Mehr als ein Drittel der Inhaftierten sind junge afroamerikanische Männer.

Wer in einem Schwarzenviertel aufwächst, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit noch vor seinem 18. Geburtstag auf der Fahndungsliste der Polizei landen - nicht wegen seines deutlich höheren kriminellen Potenzials, sondern weil das US-amerikanische Strafverfolgungssystem bei Schwarzen und Weißen mit zweierlei Maß misst.

Wenn die Republikaner bei den nächsten Wahlen wieder an die Macht kommen sollten, brauchen die eigentlich nur noch den Sargnagel draufzumachen und der Kai springt in die Kiste.
Baltimore ist mittlerweile fast überall in den USA und Dank der deutschen Lügenpresse hat's bisher fast keiner gemerkt. - So funktioniert gleichgeschalteter "Journalismus" heute!

Weblink:

Volker Pispers: Die USA im Endstadium des Kapitalismus