Mittwoch, 10. August 2016

Uli Hoeness will wieder Präsident des FC Bayern werden



Die Unschuld vom Landsberg ist zurück und steht vor der Rückkehr in Amt und Würden. Uli Hoeness will wieder Präsident des FC Bayern werden. Keine Person wird dem etwas entgegensetzen. - Ist das okay? Rechtlich ja. Und moralisch? Das scheint aber in Münchnen niemand zu interessieren.

Wenn Uli Hoeness im November wieder zum Präsidenten des FC Bayern gewählt wird, dann hat er seine dreieinhalbjährige Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung noch gar nicht ganz verbüßt. Der Rest ist zur Bewährung ausgesetzt, Hoeneß lebt seit einigen Monaten auf freiem Fuß. Was sagt es aus über den Klub, dass Hoeneß demnächst ins Amt zurückkehren dürfte (bisher ist kein Gegenkandidat für die Wahl im November bekannt)?

Rechtlich ist die Frage klar: Natürlich darf Hoeness wieder Präsident des FC Bayern werden. Es kann nicht das Ziel einer Freiheitsstrafe sein, Menschen lebenslang zu stigmatisieren oder ihnen ein Berufsverbot aufzuerlegen. Hier gilt das Prinzip Resozialisation.

Zwar gab es früher einen eigenen Passus in der Satzung des Vereins, demzufolge "nur unbescholtene Personen" überhaupt Mitglieder werden durften. Dieser war aber im Zuge der Hoeneß-Affäre stillschweigend geändert worden. Inzwischen darf jeder mitmischen, der nicht gegen die Interessen des FC Bayern handelt. So weit sind die moralischen Ansprüche in Bayern also gesunken. Da muss der FC Bayern eben sehen, wie er damit klar kommt, nicht eben die Krone der Moralität zu sein.

Moralisch ist die Sache allerdings fragwürdig, denn hier kandidiert ein Vorbestrafter um das Amt des Präsidenten. Es ist ein klassischer Konflikt zwischen Recht und Moral.

Weblink:

Uli Hoeneß' Rückkehr: Die Unschuld vom Landsberg - SPIEGEL ONLINE - www.spiegel.de

Samstag, 6. August 2016

Eröffnung der Olympischen Spiele mit bunter Party und einem Pfeifkonzert

Der frühere brasilianische Langstreckenläufer Vanderlei de Lima entzündete das Olympische Feuer im Maracana-Stadion.


Spektakel, Feuerwerk, Einlauf der Athleten - mit einer Show vor 50.000 Zuschauer sind die XXXI. Olympischen Spiele in Rio de Janeiro eröffnet worden - doch auch bei der großen Party im Maracana-Stadion zeigte sich die politische Krise in Brasilien.

Das hat es so bei einer Olympischen Eröffnungsfeier noch nicht gegeben. Ein hochnotpeinliches Pfeifkonzert wird für den ersten Mann im Staat zum Debakel: Ein Kontrast zur unbändigen Lebensfreude und grandiosen Musik dieser Stadt, die bei der Maracanã-Show verzaubert.

Um 4.26 Uhr MESZ hat Michel Temer seinen großen Auftritt. Er soll laut Programm nur 40 Sekunden dauern. Brasiliens Interimspräsident muss sagen: »Ich erkläre die Spiele von Rio de Janeiro zur Feier der XXXI. Olympiade für eröffnet«. - Aber für immer wird mit ihm nun verbunden sein, dass Temer es wohl gesagt hat, aber seine Worte in einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert im Maracanã-Stadion untergegangen sind.

Bei den Menschen hat endlich ein Umdenken stattgefunden, wie man ja schon bei der lustlosen Fussball-EM beobachten konnte. Die Luft ist raus, und der Sinn dieser Veranstaltungen sollte gründlich überdacht werden, sonst heißt es irgendwann einmal: "Stell Dir vor, es ist Olympia, und niemand geht hin."

Brexit muss nun befolgt werden


Brexit heißt Brexit - und zwar mit allen Folgen.

Es hat mit Selbsterhalt der EU, die Briten so nahe wie möglich an der EU zu halten und mit nicht noch weiter gehenden Kompromissen und Extrawürsten den Briten entgegenzukommen. Damit belohnt man den Exit und bietet anderen Staaten Anreize, dem britischen Beispiel zu folgen. Ziel muss sein die Fortbestand und den Zusammenhalt der EU im Zentrum der Interessen zu behalten.


Der Zugang zum Binnenmarkt beinhaltet Arbeitnehmerfreizügigkeit. Da kann es keine Kompromisse geben. Blaupause sind die Verträge Norwegens und der Schweiz mit der EU. Auch dort muss die Arbeitnehmerfreizügigkeit respektiert werden. Rosinenpickerei zuzulassen, um GB möglichst nahe an die EU zu binden, muss Tabu bleiben.

Es besteht jedoch die Befürchtung, dass Merkel da ein kräftiges Korrektiv aus den anderen Staaten, insbesondere des Südens benötigt.