Samstag, 1. September 2018

Sorge über Ausschreitungen von Chemnitz

Ein Plakat auf der Demonstration in Chemnitz, zu der rechtsextreme Gruppierungen aufgerufen hatten.

Dieses verantwortungslose "Weiter so"-Agieren der Politiker führt zu berechtigtem Widerstand, denn ein Kompromiß bedeutet Aufgabe und Ignoranz bedeutet Stillstand. Was ist der Regierung mehr wert, das deutsche Volk mit seiner Identität oder ein künstliches Multikulti-Deutschland? Der ganze Prozeß lief bisher stillschweigend, aber diese Zeit ist nun eben vorbei, weil viele aufgewacht sind.

Mit einer linkspolitisch verschuldeten Desensibilisierung rechten Gedankenguts sehen sich besorgte Bürger nun dem Mob gegenüber, deren Angst vor fremden Kulturen durch politische Bevormundung und Diskreditierung ihrer teilweise nicht vollkommen unberechtigter Sorgen zu Wut und Hass mutiert und nun offen ausgeartet sind.

Polizeiaufmärsche lösen das Problem nicht, denn der Wutbürger macht sich auf der Strasse immer ungehemmter Luft. Die Politik muss sich der gerechtfertigten Kritik annehmen und diese klar vom NS-Gedankengut separieren, um Wutbürger aus den Fängen Rechter zurückzugewinnen.

Mittwoch, 22. August 2018

Ende der Griechenlandhilfen als »Tag der Erlösung«

Eine Reise in die Mythologie; Ithaka & Homers Odyssee

Griechen sind ein Volk, welches (in der Not) gerne die Mythologie beschwört, die ihren Wurzeln verhaftet ist und die Halt und Orientierung gibt. Nach der Entlassung Griechenlands aus dem Sparprogramm hat sich Regierungschef Alexis Tsipras an das Volk gewandt. Er sprach von einem "Tag der Erlösung" und würdigte die Hilfe der Europäer.

Für seine Ansprache hat sich Tsipras einen symbolischen Ort ausgesucht: die Insel Ithaka im Westen des Landes. Hier endete das monumentale Epos der Odyssee - der Irrfahrt des Odysseus. Alles endet in Ithaka, wo Odysseus nach vielen Schwierigkeiten nach Hause zurückkehrt. Und so spricht auch der griechische Regierungschef von einer "Odyssee" seines Landes seit 2010, die jetzt zu Ende geht:

"Griechinnen und Griechen, heute ist ein Tag der Erlösung. Es ist aber auch der Beginn einer neuen Ära. Dabei werden wir nicht den Fehler machen, zu vergessen, was wir aus den Sparprogrammen gelernt haben. Wir werden nie die Ursachen vergessen und diejenigen, die unser Land in die Notlage geführt haben."

Tsipras trägt ein weißes Hemd, im Hintergrund das strahlend blaue Ionische Meer und die Bucht, in die Odysseus nach dem Trojanischen Krieg heimkehrte - so schildert es der antike Dichter Homer. Immer wieder bedient sich Tsipras auch in seiner Ansprache der griechischen Mythologie.

Er lobt die Griechen für ihren Mut, den sie zeigten, als sie ihn vor dreieinhalb Jahren gewählt hatten. Es ist eine Rede, in der der Regierungschef zurückschaut, aber auch immer wieder den Blick nach vorne richtet und versucht, die reformmüden Griechen neu zu motivieren: "Ab heute starten wir mit Vision und Entschlossenheit eine neue Ära für unser Vaterland."

Doch ist die Entlassung Griechenlands aus dem Sparprogramm tatsächlich das "Ende der Odyssee" und die von Tsipras beschworene Erlösung aus der Odyssee und der Start in eine neue Ära?

Weblinks:

Die "Erlösung" aus der "Odyssee"? - www.tagesschau.de

Eine Reise in die Mythologie; Ithaka & Homers Odyssee - www.itinari.com

Dienstag, 21. August 2018

Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968

Ende des Prager Frühlings

Der demokratische Sozialismus war der Sonderweg in der Entwicklung des Sozialismus in der Tschechoslowakei - ein Modell der Vereinbarkeit von Sozialismus und Demokratie. Demokratischer Sozialismus ist eine Gesellschaftsform, die in der Geschichte nur einmal praktiziert wurde: 1968 in der Tschechoslowakei während der Zeit des "Prager Frühlings".

Die Reformbewegung in der damaligen Tschechoslowakei hatte einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" zum Ziel. Unter Dubcek entwickelte sch eine für den Ostblock bislang beispiellose Liberalisierung. Die Reformbewegung in der damaligen Tschechoslowakei wurde von breiten Teilen der Bevölkerung unterstützt.

Obwohl Alexander Dubček den Sozialismus weiterhin für die beste Gesellschaftsform hielt, wollte er das sozialistische Modell der Tschechoslowakei reformieren. Seine Vision des "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" nahm im Aktionsprogramm der KSČ vom April 1968 konkrete Formen an.

Der demokratische Sozialismus war nach nur acht Monaten gescheitert. Er wurde durch die Niederschlagung des "Prager Frühlings" im August 1968 durch den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes gewaltsam beendet. Am 20. August 1968 marschierten sowjetische Truppen im Verbund mit Einheiten aus anderen Warschaupakt-Staaten in der CSSR ein.

Heute ist die Niederschlagung ein Riss, der bleibt. In Tschechien wird der Mythos 68 als Feindbild gemalt. An den 50. Jahrestag der Okkupation erinnern die Tschechen an die Opfer. Das Gedenken spiegelt auch die politische Zerrissenheit der Menschen im Land wider.

Die Idee des demokratischen Sozialismus ist nicht aus der Welt verschwunden. Der Blick auf den demokratischen Sozialismus ist heute nicht mehr verstellt durch dogmatische Denkmuster und durch die gescheiterten Modelle und Parteien eines autoritären Staatssozialismus.

Weblinks:

Prager Frühling - www.planet-wissen.de

Ein Riss, der bleibt - www.tagesschau.de

Alexander Dubček-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de