Sonntag, 22. Februar 2015

Das Drama der Griechen

Die Griechen haben schon immer einen besonderen Hang zur Dramatik. Das Dramatische, das ihnen seit der Antike im Blut liegt, ist für sie eine Ausdrucksform des Lebens. Die Handlung eines Dramas ist häufig in Akte und diese wiederum sind in Szenen oder Auftritte gegliedert.

Das Drama der Griechen ist ein moderner Schacher und heisst „Grexit oder Euro-Rettung“ und wird auf der europäischen Bühne in der Inszenierung der EU gespielt. Hauptdarsteller sind neben dem griechischen Finanzminister Varoufakis die Finanzminister der EU. Gefeiltscht wird in diesem Drama um viel Geld, das der eine nicht hat und der andere nicht mehr länger geben will.

Griechenland droht bei einem „Grexit“, der Rückkehr zur Drachme, der Absturz in noch größeres Elend, als es das vermeintliche „Rettungsprogramm“ in den vergangenen fünf Jahren ohnehin schon über das Land gebracht hat. Während die Akteure rund um die griechische Schuldenkrise um Worte feilschen – Hilfsprogramm, Kreditprogramm, Brückenprogramm – gerät aus dem Blick, worum es in Wirklichkeit geht: die Stabilität des Euro, die Zukunft der Währungsunion und, was meist völlig ausgeblendet wird, das Schicksal der Griechen selbst.

Für Griechen ist kein Wort schlimmer als "Mnimonio". Gemeint sind damit das Euro-Hilfspaket und die Bedingungen, unter denen das Land die Kredite abzahlen muss. Viele Griechen verstehen darunter das "barbarische Spardiktat von Angela Merkel". Mit diesem Slogan lassen sich Wahlen gewinnen. Die linksradikale Partei Syriza hat es vorgemacht. Kein Wunder, denn viele Griechen erleben einen Albtraum, aus dem sie jeden Tag erwachen möchten. Wie stark trifft die Krise Griechen aller sozialen Schichten? Menschen, die obdachlos wurden, Beamte, deren Gehalt mehrmals gekürzt wurde. Und außerdem Reeder, die bis heute in Griechenland per Gesetz keine Steuern zahlen müssen.

Freitag, 20. Februar 2015

Keine Rettung in Sicht: Wer rettet wen?

Es wird gerettet, aber es ist trotz "Rettung" keine Rettung in Sicht.
<i>Wer rettet eigentlich wen?</i> Es ist kein einziger Grieche gerettet worden, kein Wunder, denn es geht gar nicht um die Rettung der Griechen.

Es geht nicht um die Rettung der Griechen oder anderer Südeuropäer, sondern um das Wohl der mit hochriskanten Papieren spekulierenden Banken. Für sie ist die Finanzkrise ein lohnendes Geschäftsmodell, können sie doch auch in der Krise noch ordentlich gutes Geld verdienen.

Kommt es zu einem Ausfall der Risikopapiere, muß der Staat einspringen, die Verluste übernehmen und die Banken retten. Dass es zur Krise kommen konnte, liegt vor allen den den hochriskanten Produkten der Finanzindustrie: den sog. Derivaten.

Die Banken machen das Geschäft und die Politik schaut zu <!-- und unterwirft sich den Finanzmärkten -->, obwohl die Regulierung der Finanzmärkte und ein Verbot von Derivaten längst überfällig ist.

Weblink:

<a title="»Die Krise in Griechenland: Ursprünge, Verlauf, Folgen« von Ulf-Dieter Klemm und Wolfgang Schultheiß" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3593503085/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Die Krise in Griechenland: Ursprünge, Verlauf, Folgen" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3593503085.03.TZZZZZZZ.jpg" width="60" border="0"/><br/>Die Krise in Griechenland: Ursprünge, Verlauf, Folgen</a>
von Ulf-Dieter Klemm und Wolfgang Schultheiß

Donnerstag, 19. Februar 2015

Fastenzeit bringt Gewinn durch Verzicht

Fastenzeit – das klingt zunächst nach Enthaltsamkeit und unzeitgemäßer Askese. Doch dieser ritualisierte Verzicht hat für den Menschen etwas Reinigendes: die Zahl derer steigt, die den Aschermittwoch als Stichtag nehmen, um das alltägliche Konsum- und Genussverhalten zu unterbrechen.

Viele Menschen wollen während der knapp sieben Wochen bis Ostern auf etwas verzichten, das zur automatischen Gewohnheit oder sogar zum Laster geworden ist. Einer Forsa-Umfrage von 2011 zufolge haben 40 Prozent der Bundesbürger schon einmal im Leben gefastet oder bewusst über längere Zeit auf Genussmittel verzichtet.

Verzichtbare Dinge gibt es genug. Es muss nicht gleich der katholische Klassiker „Fleischverzicht“ sein oder das Heilfasten bei Wasser, Tee und Brühe. Neben Alkohol, Tabak und Schokolade steht in der Fastenzeit zunehmend auch der Computer auf der Liste der verzichtbaren Dinge. 78 Prozent der Deutschen würden in der Fastenzeit am ehesten auf Alkohol verzichten, zeigte die Forsa-Umfrage. Es folgen Süßigkeiten (69 Prozent), Rauchen (53 Prozent), Fleisch (48 Prozent) und Fernsehen (42 Prozent).

Eine Änerung der Konsumgewohnheiten bieten sich an. Viele, die fasten, nehmen die Fastenzeit als willkommenen Anlass, freiwilligen Verzicht auf Gewohntes im Alltag zu üben. Sie haben dabei oft ganz profane Gründe: Sie wollen nach der Winterzeit ein paar Pfund abnehmen. Einige wollen sich selbst überwinden, sich rundzuerneuern und dadurch ihr Ego stärken. Man muss die Askese ja nicht so weit treiben wie einige Menschen, die sich in Frostzeiten die Heizung versagen – weil sie die spirituelle Erfahrung schätzen, sich den elementaren Herausforderungen der Natur zu stellen. Die „New York Times“ berichtete im vergangenen Winter über solche Totalverweigerer zivilisatorischer Bequemlichkeiten.

Fasten dagegen ist ein Akt der Demut und der inneren Einkehr - eine Einkehr in sich selbst.

Weblink:

Deutsche hatten Verzicht für sinnvoll - www.rp-online.de

Mittwoch, 18. Februar 2015

Der Wahrheit ins Auge blicken

Die EU-Politer sollten der Wahrheit ins Auge blicken und endlich eingestehen, dass die Griechen die Schulden nicht unter den üblichen Bedingungen abtragen können. Seit Beginn der ungeeigneten Rettungsmaßnahmen, sind die Schulden in wenigen Jahren erheblich gestiegen. Die EU-Staaten haben nur die unverantwortlich handelnden Banken bevorzugt gerettet und sitzen dafür jetzt auf deren wertlosen Forderungen. Die Banken haben die Zinsen eingestrichen und das Risiko ausgelagert. Es ist eigentlich wie immer bei Banken: Die Gewinne werden eingestreichen und für die Verluste hat gefälligst der Steuerzahler aufzukommen. Und die Politik hat nur tatenlos zugesehen, statt die Ursachen dieses Übels endlich zu beseitigen. Selbst wenn die Griechen wie die Bettler leben und alle erzielbaren Überschüsse an die Gläubigerstaaten abführen, werden sie auf Jahrzehnte diesem Schicksal nicht entgehen können. Da wäre für sie ein Ende mit Schrecken vorzuziehen. Wenn die Schulden nicht abgeschrieben werden sollen, die Schuldner aber quasi Pleite sind, bleibt nur ein Weg, eine niedrig verzinsliche Anleihe, die über viele Jahrzehnte oder gar ewig läuft, aufzulegen. Dann bleiben die Buchwerte langfristig erhalten und alle könnten mehr oder weniger zufrieden sein.

Montag, 16. Februar 2015

Kritik am Versagen vieler Medien

Lügenpresse

Die Kritik am Versagen vieler Medien, an ihren Manipulationsversuchen und unterlassener Information beginnt zu wirken. Besonders der Vorwurf der "Lügenmedien" wiegt schwer. Viele Medien fürchten um ihre Glaubwürdigkeit. Die so "getrefften" Medien schlagen zurück. Fintenreich schlägt ein beleidigte Presse zurück.

Die Medien wehren sich gegen diese Kritik auf ihre Weise. Einige maßgebliche Medien haben begonnen, sich auf seltsame – man könnte auch sagen: auf unerträgliche – Weise zu wehren. Sie verteilen gängige Etiketten, meist diffamierender Art.

"Ich nenne "Journalismus" alles, was morgen weniger interessant ist als heute."
André Gide

Die Medien würden sich niemals fragen, warum sie als "Lügenpresse" beschimpft werden, denn das Hinterfragen ihrer eigenen Rolle gehört nicht zu ihrem Geschäft. Zieht ihnen die blauen Anzüge ihrer Glaubwürdigkeit aus und niemand wird ihnen mehr glauben.

Die meisten Medien, die jetzt die Kritik an ihnen kritisieren, neigen zu Pauschalurteilen und zur unbegründeten Diffamierung. Ihre wichtigsten Etiketten sind:
  • Verschwörungstheoretiker
  • Wutbürger
  • Anti-Amerikaner
  • Antisemiten
  • Populisten
  • Besserwisser, Bescheidwisser
  • Totalablehner
  • Systemopposition
  • Pegida-Anhänger, Nähe zu Pegida
  • AfD-Versteher
  • Spinner und ähliches
  • Gutmensch (Ein Nachtrag aus FB: “Sissy Hankshaw: In der Aufzählung fehlt noch “Gutmensch”, ein Wort, das mich inzwischen richtig aggressiv macht.)

In der ZDF-Sendung „Die Anstalt“ vom vergangenen Dienstag ist dieser Vorgang meisterhaft beschrieben worden.

Sonntag, 15. Februar 2015

Deutschland ist der große Euro-Profiteur

Deutschland ist der große Euro-Profiteur. Von 2002 - seit der offiziellen Einführung der Einheitswährung - bis zum Ausbruch der Finanzkrise wanderte das deutsche Investmentkapital in die Südperipherie ab und fehlte als Investitionen im eigenen Land. Und als die Party an den europäischen Finanzmärkten vorbei war kam das Kapital wieder zurück in den sicheren Hafen. Herr Draghi und seine Vorgänger haben alles getan und ihr Ziel erreicht, damit wir aus dem D-Mark Euro endlich einen schwachen Euro bekommen haben. Und dieser politisch motivierte, monitäre Selbstmord mit Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien eine Währung zu teilen, ist das ... den Südländern, die nicht mehr in der Lage sind, durch Abwertung ihrer eigenen Währung für Wettbewerbsfähigkeit zu sorgen.

Griechenland aus der Sicht der deutschen Medien

Deutsche Medien verwenden und verbreiten wieder ungeniert die rassistischen Stereotype der faulen, undankbaren und unverschämten Griechen - freilich ohne die Frage zu stellne, woher diese unverschämten Griechen denn eigentlich kommen sollen. Im Umgang der "Journalisten" mit dem Thema Griechenland, lässt sich das ganze Desaster des "Journalismus" in diesem merkelwürdigen Land akribisch beobachten. - Kein Wunder, daß ihnen kaum noch einer so recht glauben will und sie als "Lügenpresse" bezeichnet. Wer als solch erkannter "Journalist" - d.h. ein "Lügenpressist" - umfähig ist, Zusammenhänge der Kreditvergabe an Griechenland zu erkennen und dabei nicht Ursache von Wirkung unterscheiden, geschwiege über einen tatsächlich geretteten Griechen berichten kann, sollte lieber die Finger von der bezahlten Feder lassen - statt unqualifizierte Meinungen boulevardesk zu verbreiten. Nebenbei sei noch anzumerken, daß jedes Blatt nur die Leser hat, die es auch verdient und die wollen schließlich "bedient" werden.