Vor allem in Frankreich stürzte die 68er-Bewegung den Staat in eine tiefe Krise. Die Verquickung von Studentenprotest und Arbeiterstreik brachte im Mai das konservativ-autoritäre Frankreich de Gaulles in seinen Grundfesten bedrohlich ins Wanken, aber es fiel nicht. Der aufgechreckte Staatspräsident de Gaulle floh von den Protesten aufgeschreckt, am 29. Mai Knall auf Fall ins Hauptquartier der französischen Truppen nach Baden-Baden.
De Gaulle kam zurück, um per Rundfunk anzusagen: „Ich habe meine Entschlüsse gefasst. Unter den gegenwärtigen Umständen werde ich mich nicht zurückziehen. Ich werde nicht den Premierminister wechseln, der die Anerkennung von uns allen verdient. Ich löse heute die Nationalversammlung auf. Ich beauftrage die Präfekten, die Subversion zu jeder Zeit und an jedem Ort zu verhindern.“
Was rundum gelang, denn direkt nach de Gaulles Radio-Ansprache endete der Generalstreik. Mitte Juni wurde in allen Betrieben Frankreichs wieder regulär gearbeitet. Bei den Parlamentswahlen Ende Juni hängte die gaullistische Koalition Sozialisten und Kommunisten dank des französischen reinen Mehrheits-Wahlrechts in Vor- und Stichwahl schließlich deutlich ab.
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