Die Oligarchenpartei "Nea Dimokratia" kommt zurück an die Macht. Eine zumindest ehemals korrupte Partei, die u.a. die Reichen und Superreichen in Griechenland massiv durch Wegsehen darin unterstützt hat, die Bezahlung der geschuldeten Steuern zu vermeiden, kehrt an die Macht zurück. Tsipras hat das Land konsolidiert und darf nun gehen. Jetzt ist jemand an der Macht, der für das alte System steht. Das System, das Griechenland in den Abgrund geführt hat.
Kyriakos Mitsotakis ist der Sohn von Konstantinos Mitsotakis, der u.a. Ministerpräsident von 1990 bis 1993 war und damit für den Schlamassel durchaus mitverantwortlich. Bei den Wahlen am 8. April 1990 gewann die "Nea Dimokratia" unter Konstantinos Mitsotakis die Mehrheit, nach dem die beiden vorherigen Wahlen zu keiner handlungsfähigen Regierung geführt hatten.
Die Konservativen haben Griechenland einst in den Ruin getrieben. Es sei an die zahlreichen Korruptionsskandale der Konservativen unter Samaras erinnert. Damit hatte Tsipras doch etwas aufgeräumt. Samaras hatte den Generalsekretär für Steuereinnahmen sofort abgesetzt, da der auch Betuchtere ins Visier nahm und er versorgte seine Freunde mit lukrativen Posten (Staatssender, ausgerechnet auch die Leitung des Dezernats für Wirtschaftskriminalität).
Neuer Wein aus alten Schläuchen. Daß jetzt ausgerechnet die alte Oligarchenpartei wieder ans Ruder kommt, ist für Griechenland alles andere als ein Hoffnungszeichen. Die konservative ND bringt angebliche Lösungen mit, die aus der konservativ-ideologischen Mottenkiste stammen: Steuersenkungen für Unternehmen - sprich, im Wesentlichen für Großunternehmen wohl - und das Vorantreiben von Privatisierungen.
Wenn man sich Griechenland und die finanzielle Situation den Landes anschaut, stellt man fest, daß für Steuersenkungen gar kein Spielraum vorhanden ist. Desweiteren glaubt man, daß Griechenland aus irgendwelchen Gründen einen phänomenalen wirtschaftlichen Aufschwung erleben wird. Woher soll der kommen?
Griechenland wird es erst danm besser gehen, wenn die deutsche Dominanz in der EU gebrochen wird, wenn man nicht mehr nur auf Währungsstabilität setzt, sondern auch auf Wirtschaftswachstum.