Freitag, 22. Januar 2021

Feierliche Amtseinführung von Joe Biden

Joe Biden bei der Vereidigung

An der Westfront des Kapitols in Washington fand eine öffentliche Zeremonie fand statt. Das Ereignis war die 59. Amtseinführung des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Biden sprach den Amtseid als Präsident, zuvor Harris jenen als Vizepräsidentin. „Our Determined Democracy: Forging a More Perfect Union“, ein Verweis auf die Präambel der Verfassung der Vereinigten Staaten, diente als Motto.

Mit der Amtseinführung von Joe Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten begann die vierjährige Amtszeit der Sieger der Präsidentschaftswahl 2020, Joe Biden als Präsident und Kamala Harris als erste Vizepräsidentin in der Geschichte der Vereinigten Staaten, sowie nach individueller Bestätigung durch den Senat die Amtszeit der Mitglieder des Kabinetts Biden.

John F. Kennedy

Mit dem Vortrag eines »Inaugural Poem« griff Biden auf eine Geste der Wertschätzung für die Lyrik zurück, die von John F. Kennedy eingeführt und danach nur von den Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama wiederholt worden war. Die junge afro-amerikanische Poetin Amanda Gorman trug feierlich ihr lyrisches Gedicht »The Hill We Climb« vor. Die Lyrikerin und Aktivistin Amanda Gorman war der eigentliche Star der Inauguration. Ihr vorgetragenes Gedicht nahm einen staatstragenden Topos an: Amerika muß mutig genug sein, um sich der Zukunft anzunehmen.

Die Inauguration wurde nach den Ausschreitungen vom 6. Januar 2021 von starken Sicherheitsmaßnahmen rund um das Kapitol begleitet. Zur Absicherung der Amtseinführung waren insgesamt 25.000 Sicherheitskräfte in Washington, davon 20.000 Soldaten der US-Nationalgarde.

Die früheren US-Präsidenten Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama mit den jeweiligen ehemaligen First Ladies Hillary Clinton, Laura Bush und Michelle Obama nahmen an der Zeremonie teil. Der 39. US-Präsident Jimmy Carter und die frühere First Lady Rosalynn Carter, die seit 1977 jeder Amtseinführung beigewohnt hatten, reisten wegen der COVID-19-Pandemie nicht zu den Feierlichkeiten nach Washington. Die Carters ließen dem designierten Präsidenten Biden und seiner Vizepräsidentin Harris ihre „besten Wünsche“ ausrichten und gaben an, sich auf „eine erfolgreiche Regierung“ der beiden zu freuen.

Donald Trump dagegen gab am 8. Januar 2021 bekannt, nicht an der Amtseinführung teilzunehmen, Vizepräsident Mike Pence hingegen bestätigte einen Tag später seine Teilnahme. Damit war Trump der vierte amtierende Präsident der Vereinigten Staaten in der Geschichte, der einer Amtseinführung seines Nachfolgers fernblieb, und der erste seit Andrew Johnson, der 1869 nicht an der Amtseinführung Ulysses S. Grants teilgenommen hatte.

Der Präsidentschaftsübergang, die geordnete Übergabe der Amtsgeschäfte in den Monaten vor der Amtseinführung, wurde durch Präsident Donald Trump aktiv behindert und verzögert. So rief die General Services Administration unter Trumps Direktion erst am 23. November 2020 einen voraussichtlichen Wahlsieger aus, anstatt wie üblich in den Tagen nach der Wahl.

Antonio Gramsci 130. Geburtstag


Antonio Gramsci wurde am 22. Januar 1891 in Ales auf Sardinien geboren. war ein italienischer Schriftsteller, Journalist, Politiker und marxistischer Philosoph.

Er gehört zu den Begründern der Kommunistischen Partei Italiens (Partito Comunista Italiano), deren Generalsekretär (Vorsitzender) er von 1924 bis 1927 war. Vom 6. April 1924 bis zu seiner Verhaftung durch Faschisten am 8. November 1926 war er Abgeordneter im italienischen Parlament.

Die Linke war für ihn keine ideale, reine Form, sondern eine plastische, stets im Werden begriffene Kraft. Sein dialektischer Materialismus war weniger dem formalistischen Hegelianismus verpflichtet, als dem Energiefluss des Lebens selbst.

Während seiner Zeit im Gefängnis verfasste Gramsci Texte mit philosophischen, soziologischen und politischen Überlegungen, die 32 Hefte füllen. Sie sind als Gefängnishefte bekannt geworden und bilden ein bedeutendes Werk marxistischen Denkens.

Er betrachtete den Marxismus weniger als eine tranzendales Konzept denn als einen Fundus ideologischer Werkzeuge. Die Linke war für ihn keine ideale, reine Form, sondern eine plastische, stets im Werden begriffene Kraft.

Gramscismus bedeutet Gramscis Theorie einer auf das Leben und dessen Bewegugn hin ausgerichteten Linken.

Gramsci entwickelte seine Theorie der Hegemonie. Gramsci formulierte sein Konzept von Hegemonie zunächst anhand von Entwicklungen in der italienischen Geschichte, insbesondere des Risorgimento.

Gramsci bemerkte, dass im Westen die kulturellen Werte der Bourgeoisie mit dem Christentum verknüpft sind. Deshalb richtet sich ein Teil seiner Kritik an der vorherrschenden Kultur auch gegen religiöse Normen und Werte. Er war beeindruckt von der Macht, die die Katholische Kirche über die Gläubigen hat, und er sah, mit welcher Sorgfalt die Kirche verhinderte, dass die Religion der Intellektuellen sich zu stark von der Religion der Ungebildeten entfernen konnte.

Gramsci glaubte, dass es die Aufgabe des Marxismus sei, die in der Renaissance durch den Humanismus geübte Kritik an der Religion mit den wichtigsten Elementen der Reformation zu vereinen. Nach Gramsci kann der Marxismus erst dann die Religion ablösen, wenn er die spirituellen Bedürfnisse der Menschen befriedigen kann, und damit dies der Fall ist, müssen sie ihn als einen Ausdruck ihrer eigenen Erfahrungen wahrnehmen.

Antonio Gramsci starb am 27. April 1937 in Rom.

Amerika in der Identitätskrise

Donald Trump

Amerika ist alles andere als ein Bund und eine Gemeinschaft von vereinigten Staaten. Die USA waren zwar schon vor Trump ein gespaltenes Land, der Riss durch die Gesellschaft hat sich jedoch unter seiner kurzen Amtszeit dramatisch vergrößert. Hinzu kommt, dass Hass und Gewalt ein erschreckendes Ausmaß genommen haben, tradierte Werte, die das Land stark gemacht und ihm zu internationaler Größe und Anerkennung verholfen haben, wurden einfach weggewischt.

Die wiederholte Lüge wurde zum gängigen Instrument der Politik, Andersdenkende zu Feinden, Ausländer zu Gefährdern, die schwarze Bevölkerung zu Fremden im eigenen Land. Mit der "America-First-Politik" wurde die Bevorzugung eines America-Bildes plakatiert, dem eine eigene nationalistisch/faschistische Definition unterlegt wurde.

Joe Biden hat angekündigt, das Land versöhnen zu wollen. Eine Amtszeit wird dafür kaum reichen. Trump hat die USA in Schockstarre versetzt. Dafür wird er sich hoffentlich verantworten müssen, denn nur wenn der Mythos gebrochen wird, werden die Bürger wieder in Frieden und Freiheit leben können.

Amerika steckt tatsächlich in einer tiefen Identitätskrise die vielen Bereichen des Lebens berührt. Es ist bei weitem nicht nur die tägliche Politik sondern es berührt das Leben der Menschen miteinander in allen Lebensbereichen. Es macht teilweise eine normale Kommunikation unmöglich. Erziehung, Schulbildung, Religion, der tägliche Arbeitsprozess, die Bewertung der Wirtschaft, Einstellung zu Kunst und Musik, Militär und Landesverteidigung, Einstellung zur Justiz, Polizei und Rechtsprechung.

Alles driftet auseinander. Und dies mit zunehmender Geschwindigkeit. Mann muss sich abfragen , ist dieser Staat auf Dauer noch lenkbar. Wie kann es wieder zu einem Minimum an wesentliche Gemeinsamkeiten kommen. Wenn man zur Zeit die Leserbriefe in der amerikanische Wirtschaftspresse liest erschreckt man von der aggressive Konfrontation auf breiter Ebene.

Trump mit seiner notorisch narzistischen Grossmannsucht und populistischen Ansichten die Demokraten mit starrsinnigen , undifferenzierten Haltungen und dem Versuch die Meinung von ca 50% der Amerikaner als unmoeglich oder gar rechtsradikal hinzustellen. Trump war kein Antisemit und kein Kriegstreiber. Bei seinen politischen Kardinalfehlern ( Umwelt, Wirtschaft, Einwanderung) hatte er kaum sachliche Opposition. Jetzt kann man es ja besser machen. Auch die Demokraten hätten früh erkennen sollen, daß man nur dieses eine Volk hat.

Ein guter Präsident war Trump nie. Ein guter Präsident hat die Gesetze zu respektieren, die ihn zum Präsidenten gemacht haben und das hat er nie getan. Den Eid, den er geschworen hat, zum Wohle des Volkes zu dienen, hat er oft genug gebrochen.
Seine ständigen Lügen und Falschaussagen haben die Menschen auseinander getrieben, wo er doch vereinen sollte. Dieser Präsident hat mit Mafiamethoden das Land in Zwietracht und Hass gestürzt.
Sich als Präsident für Recht und Gesetz zu präsentieren, ist reinster Hohn. Die USA sind kein verlässlicher Partner mehr, Europa sollte sich endlich auf sich besinnen und nicht mehr nur den US-Interessen folgen.

https://meta.tagesschau.de/id/148097/bilanz-der-amtszeit-trumps-amerika-in-der-identitaetskrise Amerika in der Identitätskrise