Freitag, 7. März 2014

Der Kampf um die Krim – droht ein neuer Kalter Krieg?

Auf der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist die Lage weiter angespannt. Das moskautreue Parlament der Autonomen Republik sprach sich in Simferopol einstimmig für einen Beitritt zu Russland aus.

Die Situation im Kampf um die Krim ist weiter angespannt: Während der russische Staatspräsident Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt mit den Säbeln rasselt, ringt der Westen mit Mitteln der Diplomatie um eine friedliche Lösung.

Nach Russlands Krim-Intervention spricht Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier von der schärfsten Krise seit dem Mauerfall und bemüht sich um eine internationale Kontaktgruppe, die für eine Annäherung zwischen Moskau und der neuen Regierung in Kiew sorgen soll.

Der internationale Druck auf Putin nimmt zu: Sollte Russland seine Truppen nicht in absehbarer Zeit von der Krim abziehen, könnten die europäischen Staats- und Regierungschefs beim EU-Sondergipfel an diesem Donnerstag Sanktionen beschließen – mit möglichen gravierenden Folgen für die Weltwirtschaft und Finanzmärkte.

Im Zuge der Krim-Krise verhängen die USA erste Sanktionen gegen Russland. Diese betreffen Einreiseverbote und weitere Strafmaßnahmen gegen diejenigen, die für die Gefährdung der ukrainischen Sicherheit verantwortlich sind.

Weblink:

Kalter Krieg auf der Krim - USA verhängen Sanktionen gegen Russland - www.n-tv.de

Donnerstag, 6. März 2014

Krim-Parlament für Anschluss an Moskau

Das Parlament der ukrainischen Halbinsel Krim hat einstimmig für einen Anschluss an Russland gestimmt. Zudem beschlossen die Abgeordneten in Simferopol, das Referendum über den künftigen Status der Krim um zwei Wochen auf den 16. März vorzuverlegen.

Dabei sollen die Krim-Bewohner darüber entscheiden, ob die Autonome Republik im Staatsverband der Ukraine bleibt oder sich künftig Russland anschließt.

Die Volksabstimmung war am Wochenende bereits einmal vorverlegt worden - vom 25. Mai auf den 30. März. Dort sollte es aber darum gehen, ob die Krim "staatliche Autonomie" innerhalb der Ukraine genießen solle.

Mittwoch, 5. März 2014

Gefährlicher Konfrontationskurs um die Halbinsel Krim

Nach dem Umsturz in Kiew wachsen die Spannungen zwischen der Ukraine und seinem Nachbarn Russland. Die Ukraine und Russland sind weiter auf einem gefährlichen Konfrontationskurs um die Halbinsel Krim. Das ukrainische Parlament forderte den Nachbarn Russland in einem scharfen Appell auf, alle Handlungen zu unterlassen, welche die territoriale Einheit des Landes gefährden.

Russlands Präsident Wladimir Putin rief gestern dazu auf, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Die mehrheitlich von Russen bewohnte Autonome Republik Krim setzte für den 25. Mai ein Referendum über ihre Zukunft an. An diesem Tag wird in der Ukraine auch ein neuer Präsident gewählt. Ex-Boxprofi Vitali Klitschko tritt dabei auch gegen Ex- Regierungschefin Julia Timoschenko an.

Der gestürzte ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch erklärte in Russland, er halte sich weiter für den rechtmäßigen Staatschef und er wolle um sein Land kämpfen. Zugleich warnte er vor einem Blutvergießen auf der Krim. Was dort geschehe, sei eine „natürliche Reaktion“auf die Machtergreifung durch „Banditen“in Kiew. Die Krim solle mit einer erweiterten Autonomie im Bestand der Ukraine bleiben.

Russische Abgeordnete heizten die Diskussion über eine Abspaltung der Krim von der Ukraine mit einem Gesetzentwurf weiter an. Künftig soll bereits ein Referendum und nicht wie bisher ein völkerrechtlicher Vertrag genügen, damit sich ein fremdes Land oder Landesteil Russland anschließen kann, heißt es in dem Entwurf, der in der Duma in Moskau vorgestellt wurde.

Unbeeindruckt von fieberhafter internationaler Krisendiplomatie verstärkt Russland seine Militärpräsenz auf der Krim. Den ganzen Tag über soll auf dem Luftweg Verstärkung gebracht worden sein. Für Verwirrung sorgten Berichte über ein Ultimatum Russlands.

Sonntag, 2. März 2014

Sewastopol Cartoon


Sewastopol

Den Bären zum Affen gemacht

Quelle:

Revolutionäre Situation in der Ukraine

Der demokratisch gewählte Präsident gestürzt, sein Regime in Auflösung, die Oppositionsführerin auf freiem Fuß. Der Machtkampf in der Ukraine hat innerhalb weniger Tage eine Dynamik entfaltet, die den Begriff der Revolution rechtfertigt. Es ist eine revolutionäre Situation in der Ukraine enstanden. Und wie immer in solchen Situationen ist der Ausgang wie auch die politische Zukunft ungewiss.

Das Land ist in mehrere Lager gespalten und es ist ein gefährliches Machtvakuum im Land entstanden, von dem zur Stunde niemand weiß, wer es letztlich füllen wird. Das Russland zugeneigte Lager wird den Sturz des Präsidenten kaum widerstandslos hinnehmen. Der bis zuletzt Janukowitsch-treue Geheimdienst und seine berüchtigten Killerkommandos werden sich schon bald wieder sammeln.

Werden die Kräfte der Opposition siegen und die Oberhand gewinnen? - Das Oppositionslager ist aber tief zerstritten und konzeptlos wie alle die Jahre zuvor. Zumal auch hier extremistische und militante Kräfte ein unberechenbarer Faktor sind. Dass Julia Timoschenko von ihren Anhängern als Hoffnungsträgerin gefeiert wird, mag aus deren Sicht verständlich sein. Tatsächlich aber hat sie in der Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass sie nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems ist.

Da die Olympischen Winterspiele nun zu Ende sind, wird sich Wladimir Putin persönlich und aktiv dem ukrainischen Krisenherd vor seiner Haustür zuwenden. Den Sturz des Partners Janukowitsch hat er hinnehmen müssen, um Sotschi, sein persönliches Prestigeobjekt, nicht zu gefährden. Nun aber droht die Gefahr, dass Putin sich kühl Genugtuung für den Verlust verschaffen wird.

Das ohnehin tief gespaltene Land droht zum Pulverfass zu werden. Der Ausgang der Situation in der Ukraine bleibt ungewiss.

Samstag, 1. März 2014

Die Ukraine steht vor der Zerreißprobe

Auf dem Maidan in der Ukraine fand eine Revolution statt. Eine ihrer Kernfragen war: Gehört die Ukraine zu Russland oder zu Europa?

In der Ukraine hat eine Revolution stattgefunden und noch weiß niemand, wie es weitergeht. Die Ukraine steht vor der Zerreißprobe.

Wohin soll das Land steuern? Und ist Europa bereit, dies auch finanziell zu unterstützen? - Wie wird sich der große Nachbar Russland verhalten? Er wird dem Treiben sicher nicht untätig zusehen. Auf der Krim gibt es bereits Abspaltungsbewegungen.

Das ohnehin tief gespaltene Land droht zum Pulverfass zu werden. Der Ausgang der Situation in der Ukraine bleibt ungewiss. Die Zukunft des instabilen Landes muß verhandelt werden.

Freitag, 28. Februar 2014

Timoschenko-Rede löste geteiltes Echo aus

Julia Timoschenko bei ihrer Rede auf dem Maidan

Die emotionale Rede von Julia Timoschenko löste ein geteiltes Echo aus. Die Reaktionen auf die Rede unter den Demonstranten waren gemischt: Während viele die Ansprache begrüßten, pfiffen andere.

Die Reaktion der Demonstranten spiegelt durchaus Timoschenkos Status wieder, denn die Politikerin ist in der Ukraine alles andere als unumstritten. Die 53-Jährige ist eine der schillerndsten, aber auch umstrittensten Figuren der Ukraine. Die machtbewusste Politikerin war eine der Führerinnen der »Orangenen Revolution« von 2004.

Bevor Timoschenko politisch breit in Erscheinung trat, war sie erfolgreiche Unternehmerin. Ihr Vermögen wurde 2007 auf mehrere hundert Millionen Dollar geschätzt, die sie im Energiesektor verdiente.

In diesem Zusammenhang gab es mehrfach Ermittlungen gegen Timoschenko. 2011 war sie wegen angeblichen Amtsmissbrauchs festgenommen und zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte dies stets als politisch motiviert bezeichnet.

Weblink:

"Ihr dürft jetzt nicht aufhören" - www.tagesschau.de/ausland

Donnerstag, 27. Februar 2014

Julia Timoschenko von einer jubelnden Menge begeistert empfangen

Julia Timoschenko bei ihrer Rede auf dem Maidan

Bei ihrer Ankunft auf dem Maidan im Zentrum der Hauptstadt wurde die frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko von einer jubelnden Menge begeistert empfangen. Bei ihrem Auftritt saß die Politikerin, die an einer Rückenerkrankung leidet, im Rollstuhl.

Ihre ersten Worte lautete: "Ehre den Helden." Sie erinnerte damit an die mindestens 82 Toten, die in den vergangenen Tagen bei den Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei ums Leben gekommen waren.

"Als Scharfschützen mit Kugeln in die Herzen unserer Jungen feuerten, trafen sie auch unsere Herzen, und dort werden diese Wunden immer bleiben", sagte sie bei ihrer Rede auf dem Maidan. Bereits bei ihrer Ankunft in Kiew forderte Timoschenko, diejenigen zu bestrafen, die für den Tod der Demonstranten verantwortlich seien.

Julia Timoschenko scheint nicht die geeignete Person für einen Neuanfang in der Ukraine zu sein. Die Politikerin und frühere Öl-Baronin war während ihrer Amtszeit selbst massiv in Korruption verwickelt. Die Ukraine braucht aber einen Neuanfang mit neuen Kräften, welche die politische Zukunft des Landes gestalten können.

Weblink:

"Ihr dürft jetzt nicht aufhören" - www.tagesschau.de/ausland

Dienstag, 25. Februar 2014

Timoschenko fordert Fortsetzung der Maidan-Proteste

Julia Timoschenko bei ihrer Rede auf dem Maidan

Die ehemalige ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko ist nach mehr als zweieinhalb Jahren Haft wieder frei. Am Tage der Absetzung von Staatschef Janukowitsch vom Parlament wurde sie in Charkiw aus der Haft entlassen.

Julia Timoschenko ist auf dem Maidan wie eine Heldin gefeiert worden. Das war so nicht unbedingt zu erwarten. Die "Ikone" der Opposition forderte die Demonstranten auf, keinesfalls den Druck zu verringern.
In der Hauptstadt Kiew hat die ehemalige Präsidentin Julia Timoschenko die Menschen in einer bewegenden Rede aufgerufen, weiter zu demonstrieren und den Kampf um die Freiheit nicht aufzugeben.

Proteste in Kiew

Wenige Stunden nach ihrer Freilassung hat die frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko die Demonstranten auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew zur Fortsetzung der Proteste aufgerufen.
Die Ex-Regierungschefin will offenbar bei der nächsten Präsidentenwahl antreten. Es ist jedoch fraglich, ob die Regierungschefin mit zweifelhafter Vergangenheit die geeignete Person ist, die Ukraine in die Zukunft zu führen.

Timoschenko scheint nicht die geeignete Person für einen Neuanfang in der Ukraine zu sein. Sie war selbst massiv in Korruption verwickelt und wird nun von allen als »Revolutionsheld« gefeiert. Eine etwas verquere Heldenverehrung, denn sie war es nicht, die auf dem Maidan ihr Leben für eine neue Ukraine gegeben hat.

Weblink:

"Ihr dürft jetzt nicht aufhören" - www.tagesschau.de/ausland

Sonntag, 23. Februar 2014

In der Ukraine hat das Parlament Janukowitsch abgesetzt

Viktor Janukowitsch

In der Ukraine überstürzen sich die Ereignisse, doch der Machtkampf scheint entschieden. Das Parlament in Kiew hat den ukrainischen Präsidenten Janukowitsch seines Amtes enthoben und Neuwahlen am 25. Mai beschlossen. Janukowitsch lehnte kurz davor einen Rücktritt ab und sprach von einem Staatsstreich. Die Ex-Regierungschefin Timoschenko kam frei und will als Präsidentschaftskandidatin antreten.

Das ukrainische Parlament hat Präsident Viktor Janukowitsch entmachtet. Seine politische Ära ist zu Ende gegangen. Eine große Mehrheit von 328 Abgeordneten stimmte für die Amtsenthebung und erklärte ihn für abgesetzt. Der Staatschef übe sein Amt nicht aus, erfülle seine Verpflichtungen nicht und habe sich widerrechtlich Vollmachten angeeignet, begründeten die Parlamentarier den Beschluss.

Zugleich stimmten die Abgeordneten dafür, am 25. Mai vorgezogene Neuwahlen abzuhalten. Nach der Abstimmung erhoben sich viele Parlamentarier von ihren Sitzen, applaudierten und sangen die Nationalhymne.

Etwa eine Stunde zuvor hatte Janukowitsch in einem Fernsehinterview einen Rücktritt ausdrücklich abgelehnt. "Ich habe nicht vor zurückzutreten", sagte er in dem Interview in der ostukrainischen Stadt Charkiw. Er sei weiterhin "der rechtmäßig gewählte Präsident" des Landes und werde die Ukraine nicht verlassen.

Die aktuellen politischen Entwicklungen bezeichnete er als Staatsstreich. Die jüngsten Beschlüsse des Parlaments in Kiew seien gesetzwidrig. "Alles, was derzeit in diesem Parlament geschieht, ist Banditentum." Er fügte hinzu: "Wir sehen die Wiederholung des nationalsozialistischen Umsturzes der 1930er-Jahre in Deutschland."

Die frühere Regierungschefin Julia Timoschenko, die seit mehr als zwei Jahren nach einer Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs inhaftiert war, wurde kurz nach der Absetzung Janukowitschs freigelassen. Sie verließ das Krankenhaus in Charkiw, in dem sie zuletzt behandelt worden war. Die machte sich noch am Abend auf den Weg in Richtung Kiew.

Timoschenko kündigte an, bei der nächsten Präsidentenwahl kandidieren zu wollen. Sie erklärte, dass eine Diktatur gestürzt worden sei. Es müsse alles getan werden, um sicherzustellen, dass kein Demonstrant vergeblich gestorben sei.

Weblink:

Janukowitsch abgesetzt, Timoschenko frei - www.tagesschau.de/ausland

Samstag, 22. Februar 2014

Die Spiele, Sotschi und die Folgen

Olympische Winterspiele in Sotschi, in einem Badeort am Schwarzen Meer? Für Wladimir Putin kein Problem. Dort, wo das nationale Prestige auf dem Spiel steht, spielen Geld und die Menschen keine Rolle. - Was aber macht der große Umbau mit dem ehemals beschaulichen Sotschi und seinen Menschen? - Für Sotschi und seine Bewohner bedeuten die Olympische Winterspiele große und einschneidende Veränderungen.

Die Stadtverwaltung sorgte für einen reibungslosen Ablauf des Großprojektes, sie musste die bewohnte Flächen, die sie für sein Olympiaprojekt brauchte, vorher von seinen Bewohnern aber freiräumen lassen. Die Stadtverwaltung - das ist vor allem Bürgermeister Anatolij Pachomov - hat für einen reibungslosen Ablauf des Mammutprojekts gesorgt - und sich um diejenigen gekümmert, die vom Beton des präsidialen Großprojekts überrollt wurden.

<i>"Wir haben hier mehr als 2.000 Umsiedler"</i>, erklärt der Bürgermeister. <i>"Und man muss schon sagen, dass so etwas wie in China oder Vancouver bei uns nicht vorkommt. Bei uns werden keine Leute gegen die Olympiade schreien. Diese Aufgabe hat uns Wladimir Putin gestellt."</i> Als unsere Umstrukturierung begann, sagte er: <i>"Wir bauen ein großes Sportfest für die ganze Welt, aber nicht ein einziger Einwohner Sotschis darf dabei leiden. Deshalb kann ich sagen: Jedem Einzelnen wird glasklare Aufmerksamkeit gewidmet."</i>

Es gibt mehr als 2.000 Umsiedler in Sotschi, viel Aufmerksamkeit also für die Stadtverwaltung. Doch diese griff zu einem altbekannten Rezept: Wer aufmuckt, wird zwangsgeräumt - und zwangsbeglückt mit einem neuen Häuschen. Ein Räumkommando der Polizei stürmte das Haus eines Anwohners und steckte die Familie in ein Wohnheim. Zurück blieben nur Trümmer. 

Die Organisation dieses zentral gelenkten Großprojekts zeigt deutlich, was die Olympiade für die Menschen bringt. Vielleicht werden die Olympischen Spiele künftig nur noch in autoritären Staaten stattfinden - in denen die Freiheit des Einzelnen nichts zählt angesichts eines milliardenteuren Mega-Events. <!-- Für die Menschen in Sotschi wird die Zukunft erst nach den Spielen beginnen. -->
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<a href="http://www.3sat.de/themen/173824/index.html">  Sotschi und die Folgen - Der Dokumentarfilm "Homes For Games" - 3 Sat -->

Mittwoch, 19. Februar 2014

Winterspiele in Sotschi als ein Ideal

<center><img title="Winterspiele in Sotschi als ein Ideal" src="https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRQLABm7pNOfrNGy6udzBJQfcgHb2A9akPEspEq5i6kBRD6BuwhYQ" alt="Sotschi Olympiastadion"/></center>

Die olympischen Winterspiele in Sotschi sind ein Ideal, das die Nation vereinen soll. Die Spiele sind von nationalem Prestige und sie sind zugleich Balsam auf die russische Seele und eine Offenbarung des heutigen Russlands.

Dass im Olympiaort Sotschi Winterspiele in einem Badeort, die teuersten Spiele aller Zeiten und massive Eingriffe in die Umwelt stattfinden, liegt daan, dass in Russland alles von einem einzigen Kopf entschieden wird. Und Putin sucht nach Herausforderungen. Natürlich wäre es viel einfacher, in Sibirien Winterspiele zu machen.

In drei Vierteln des russischen Territoriums liegt neun Monate im Jahr Schnee. Aber das wäre keine richtige Aufgabe für diesen "ewigen" Präsidenten. Deshalb hat er Sotschi ausgesucht. Das hat vor ihm noch keiner gemacht, an einem Badeort Winterspiele zu veranstalten.

Die olympischen Winterspiele in Sotschi waren von Anfang an das große Projekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Kremlchef hatte sich nicht nur für die Vergabe der Spiele an die russische Schwarzmeerstadt mit großem persönlichen Einsatz stark gemacht. Putin hatte selbst, wie er immer wieder betont, die Idee entwickelt, an den Hängen des Westkaukasus Winterspiele auszutragen.

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Dass Putin die Entscheidung für Sotschi getroffen hat, liegt auch an den alten Minderwertigkeitskomplexen, die das Land noch immer hat. Selbst 20 Jahre nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums fühlt sich Russland noch immer abgeschnitten vom Rest der Welt. Und deshalb versucht Putin, so viele internationale Projekte wie möglich an Land zu ziehen. Das dient dem Zweck, das Land wieder in die Weltgemeinschaft zu bringen. Und dann kommt die Weltgemeinschaft und sagt: Nicht alle Hotels sind fertig.

Durch diese Winterspiele sind sehr viele Wunden des heutigen modernen Russlands offenbart worden. Durch die internationale Aufmerksamkeit sind offene Debatten angestoßen worden. Vieles, was vorher im Dunklen möglich war, wird nun nicht mehr möglich sein. Diese Winterspiele mit ihrer ganzen Kritik werden zu einer Liberalisierung des Systems führen.

Wenn die Spiele auch etwas der Bevölkerung bringen sollen, dann ist zu hoffen, dass viele Menschen nach Russland kommen und mit der Bevölkerung in Kontakt treten. Allein das bringt das Land schon voran. Und es hilft den Russen, sich nicht mehr als Außenseiter und als Ergebnisse eines gescheiterten sozialistischen Experiments zu betrachten, sondern als normale Menschen.

Weblinks:

<a href="http://www.tagesschau.de/ausland/interview-kaminer100.html" target="blank">Wladimir Kaminer zu Olympia in Sotschi: "Hinfahren und meckern"</a> -
Interview Wladimir Kaminer zu den Spielen in Sotschi - www.tagesschau.de

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Samstag, 15. Februar 2014

„Schaufenster des neuen Russland“

<center><img title="Schaufenster des neuen Russland" src="https://encrypted-tbn1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQaTPAhrOyP7CVgHa0fqcc3eMso9M1NCz0C2YEeUjf31Q-PTycFbA" alt="Olympiapark in Sotschi"/></center>

Die olympischen Winterspiele sind das große Prestige-Projekt Russlands und von nationalem Interessse. Die Welt schaut auf Sotschi. Bei der Olympiade steht Russland im Fokus der Weltöffentlichkeit und die internationale Aufmerksamkeit bringt Russland voran.

Die Kaukaususregion um Sotschi soll nach dem Willen des damaligen russischen Ministerpräsidenten und jetzigen Präsidenten Putin zum „Schaufenster des neuen Russland“ werden, d. h. exklusiv und „in jeder Beziehung Weltspitze“.

Zu diesem Zweck hat er die olympischen Winterspiele nach Sotschi geholt. Wladimir Putin gilt als der »Vater der Olympischen Winterspiele« in Sotschi. Die olympischen Winterspiele in Sotschi waren von Anfang an das große Projekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Mit der Vergabe der Olympische Winterspiele nach Sotschi ist vor allem Putins ganz persönlicher Traum in Erfüllung gegangen.

<center><img title="Schaufenster des neuen Russland" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQBq5LLpJRrdWiV6PbJDo7A6I2BjaOS2e9jrhfwcyBujrOGZZZl" alt="Olympiapark in Sotschi"/></center>

<!-- Der Kremlchef hatte sich nicht nur für die Vergabe der Spiele an die russische Schwarzmeerstadt mit großem persönlichen Einsatz stark gemacht. Der damalige russische Ministerpräsident und jetzige Präsidenten Putin hatte selbst, wie er immer wieder betont, die Idee entwickelt, an den Hängen des Westkaukasus Winterspiele auszutragen. -->
Winterspiele in einem subtropischen Badeort - musste das wirklich sein? Der Schriftsteller Wladimir Kaminer sieht das nicht so eng. <i>"Das Geld ist sowieso schon verbraten, jetzt können wir auch feiern."</i> Und die internationale Aufmerksamkeit bringt Russland voran. Er empfiehlt also: <i>"Hinfahren und meckern"</i>. Kritik ist genau das, was Russland braucht.

Weblinks:

<a href="http://www.tagesschau.de/ausland/interview-kaminer100.html" target="blank">Wladimir Kaminer zu Olympia in Sotschi: "Hinfahren und meckern"</a> -
Interview Wladimir Kaminer zu den Spielen in Sotschi - www.tagesschau.de

<a href="http://www.regionen-russland.de/regionen-auf-einen-blick/sued/" target="blank">Föderaler Verwaltungsbezirk Süd</a> - www.regionen-russland.de

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Die Welt schaut viel genauer auf Sotschi als auf die Winterspiele zuvor. Man braucht schon ein bisschen guten Willen beim Blick auf diese Spiele. Wenn man von vornherein eine kritische Haltung hat, wird immer etwas nicht stimmen. Ich denke, die Gastgeber haben alles getan, um der Welt ihre Gastfreundschaft zu präsentieren.
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Mittwoch, 12. Februar 2014

Putins Spiele - Olympia in Russland

<center><img title="Putins Spiele - Olympia in Russland" src="http://www.mdr.de/artour/Putins106_v-teaserTop_zc-11a84362.jpg?version=28547" alt="Olympia- Sportstätten in Sotschi"/></center>

Wladimir Putin gilt als der »Vater der Olympischen Winterspiele« in Sotschi. Die olympischen Winterspiele in Sotschi waren von Anfang an das große Projekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Als Macher der Winterspiele in Sotschi sieht sich Russlands Präsident Putin. Ein Bild, das er gerne vom russischen Staatsfernsehen verbreiten lässt.

<i>"Millionen Russen eint der Olympische Traum"</i>, versicherte Putin, nachdem Russland den Zuschlag für die Spiele in Sotschi erhielt. Mit der Vergabe der Olympische Winterspiele nach Sotschi ist vor allem Putins Traum in Erfüllung gegangen.

Der Kremlchef hatte sich nicht nur für die Vergabe der Spiele an die russische Schwarzmeerstadt mit großem persönlichen Einsatz stark gemacht. Putin hatte selbst, wie er immer wieder betont, die Idee entwickelt, an den Hängen des Westkaukasus Winterspiele auszutragen.
<!-- Noch am Sonntag strahlte das russische Staatsfernsehen eine Dokumentation aus, in der Putin als Vater der Olympischen Winterspiele in Sotschi gewürdigt wurde.-->

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In den zurückliegenden Jahren präsentierte sich Putin immer wieder als Macher der Spiele. Regelmäßig war er vor Ort, kontrollierte publikumswirksam die Bauarbeiten, forderte von allen Beteiligten große Anstrengungen ein, um das Ziel, Spiele auf höchstem Niveau durchzuführen, zu erreichen.

Putin sieht die Winterspiele von Sotschi gemäß seiner  Idee als persönliche Herausforderung. Für Kritik an den negativen Begeleiterscheinungen dieser Winterspiele wie den gigantischen Kosten, den massiven Eingriffen in die Natur, der Korruption und Vetternwirtschaft ist da kein Platz mehr.

Der Kreml wird darauf hoffen, dass die Kritik an Vorbereitung, Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen verstummen wird, wenn die Spiele erst einmal begonnen haben. Wenn die Athleten in den neuen Arenen am Meer und auf den schneebedeckten Hängen des Westkaukasus um die Medaillen kämpfen, gibt es wahrscheinlich doch noch das von Putin erhoffte Wintermärchen - zumindest für die russischen Fernsehzuschauer.

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Mit den Spielen in Sotschi will Putin der Welt und seinen Landsleuten beweisen, dass Russland ein modernes, leistungsstarkes Land ist, das ein solches Sport-Event stemmen kann. Für den Moskauer Politologen Dmitrij Oreschkin erfüllen die Winterspiele aus Sicht des Kreml gleich mehrere Funktionen.

"Die Spiele dienen auch als symbolische Bestätigung der Tatsache, dass sich Russland von den Knien erhoben hat. Man ist wieder wer. Diese Botschaft richtet sich nach innen und nach außen. Wir haben die finanziellen Mittel, Olympia zu stemmen. Wir haben die Spiele verdient", so Oreschkin.

Die zweite Ebene sei die, dass Russland dort gewinnen müsse. "Sportliche Niederlagen werden in Russland eng mit der Politik verknüpft. Es gibt die Haltung, dass Siege im Sport für das bessere gesellschaftliche Modell stehen", sagt der Politologe.

Für Kritik an den gigantischen Kosten, an massiven Eingriffen in die Natur, an Korruption und Vetternwirtschaft war auf den staatlich kontrollierten TV-Sendern kein Platz.
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Als Macher der Winterspiele in Sotschi sieht sich Russlands Präsident Putin. Ein Bild, das er gerne vom russischen Staatsfernsehen verbreiten lässt. Putin will der Welt zeigen, wie leistungsstark sein Land ist. Kritik an den Spielen lässt er nicht gelten.

Warum konnte ein Land, das für seine harten Winter geradezu berühmt ist, keinen anderen Ort für die Olympischen Winterspiele finden, als den beschaulichen Kurort Sotschi am Schwarzen Meer?
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Samstag, 8. Februar 2014

Zehn Jahre Facebook

"Was wir nach zehn Jahren Facebook so gut wie gesichert feststellen können: Die Facebook-Menschen sind die bestaufgeklärten, reichsten, noch immer irgendwie freiesten, aufgeschlossensten Menschen, die bisher über den Planeten Erde gewandelt sind. Und es wird die Sozialpsychologen der Zukunft noch ausgiebig beschäftigen: Warum jene Menschen nichts anderes gemeinschaftlich zustande brachten, als ein albern vor sich hinflackerndes Gesichterbuch mit Gewinnspielbonus."

Mehr als eine Milliarde "aktive"(!?) Nutzer verbringen im Monat rund 700 Milliarden Minuten mit Facebook. Knapp 6.000 Nutzerprofile hat Facebook offiziell an die NSA weitergegeben. 2013 machte Facebook einen Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar.

Quelle:
Katja Kullmann in 'der freitag' vom 6.2.14

Mit Olympia will Russland ein Zeichen setzen

<center><img title="Mit Olympia will Russland ein Zeichen setzen" src="https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRQLABm7pNOfrNGy6udzBJQfcgHb2A9akPEspEq5i6kBRD6BuwhYQ" alt="Sotschi Stadion"/></center>

In Sotschi finden die ersten Winterspiele in der Geschichte Russlands statt. Präsident Putin will sich und das Land von seiner besten Seite zeigen. Mit Olympia will Russland ein Zeichen setzen. Ein sportbegeisterter Präsident zeigt der Welt, wozu Russland mit Macht und Milliarden in der Lage ist. Mit Olympia im Kaukasus setzt sich Wladimir Putin vor allem selbst ein Denkmal.

Größer und teurer geht es kaum: Sotschi präsentiert sich der Welt zu den Olympischen Winterspielen 2014 als Hochglanzkulisse. Sotschi, das sind die bisher wohl teuersten Spiele in der olympischen Geschichte. Etwa 50 Milliarden Dollar (rund 37 Millarden Euro) wurden unter anderem für Liftanlagen, Hotels, fünf Eisstadien und das Olympiastadion ausgegeben - hochgezogen aus dem Nichts.

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Doch über den olympischen Winterspielen liegt ein langer Schatten, denn sie sind begleitet von missacheten Menschenrechten, zerstörter Umwelt, horrenden Kosten, Ausbeutung der Arbeiter und viel Korruption. Überschattet werden die Spiele auch von Anschlagsdrohungen, Demonstrationsverboten und diskriminierenden Gesetzesverschärfungen. Auch der große Aufwand, mit dem Winterspiele an der warmen Schwarzmeer-Küste möglich gemacht wurden, wird kritisiert.

<center><img title="Mit Olympia will Russland ein Zeichen setzen" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSTFrHVC98lctraKQe_ihKwX8aHj7nPbDqVP8nGZgisa9kOiM6Vvw" alt="Sotschi Stadion"/></center>

Weil Sotschi als Badeort bekannt ist, <!-- sonst aber wenig und schon gar nicht -->aber nicht für Wintersport, müssen sämtliche Wettkampfstätten für die Spiele erbaut werden. Dazu eine Autobahn, eine Bahnstrecke, viele Hotels, Unterkünfte für die Athleten und neue Pressezentren. Das geht ins Geld, mittlerweile rechnet man mit 37 Milliarden Euro. Die Spiele in Sotschi kosten damit mehr als alle bisherigen olympischen Winterspiele zusammen.

Die Spiele im subtropischen Sotschi kosten horrend viel Geld, von dem aber nur wenig bei den Erbauern der Sportstätten ankommt. Die meisten der neuen Gebäude haben Gastarbeiter errichtet. Viele von ihnen haben ihren Lohn nie bekommen und schuften unter unwürdigen Bedingungen. Doch diese Schattenseiten von Sotschi sollen vor den Sportlern und Gästen aus aller Welt möglichst verborgen bleiben.

Die Olympiade im eigenen Land ist bei den Russen populär und das Interesse ungebrochen: 78 Prozent der Russen haben in einer repräsentativen Umfrage angegeben, dass sie die Olympiade verfolgen werden. 1,7 Millionen Russen werden die Olympiade auch persönlich besuchen.

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Olympische Winterspiele in Sotschi, in einem Badeort am Schwarzen Meer? - Warum nicht? Für Wladimir Putin kein Problem. Und wenn der ganze Ort deshalb umgebaut für das milliardenteure Mega-Event werden muss.

Olympia ist ein kühner Plan, bei dem Menschen nur im Wege stehen. Die Leute werden vom Beton des präsidialen Groß-Projektes einfach überrollt.

Was aber macht der große Umbau mit dem ehemals beschaulichen Sotschi? Wer bei dem milliardenteuren Mega-Event im Wege steht, wird einfach weggeräumt.

Sotschi und die Folgen: Wahrscheinlich werden die Spiele nur noch in autoritären Staaten stattfinden,
bei denen der Einzelne nichts zählt.

Vielleicht werden die Spiele künftig nur noch in autoritären Staaten stattfinden - in denen die Freiheit des Einzelnen nichts zählt angesichts eines milliardenteuren Mega-Events. Wer aufmuckt, wird zwangsgeräumt - und zwangsbeglückt mit einem neuen Häuschen. -->

Freitag, 7. Februar 2014

Getrennte Ukraine

Getrennte Ukraine
Getrennte Ukraine

Bild: Petar Pismestrovic, Kleine Zeitung, Austria/Cagle.com


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Die Lage ist sehr ernst in der Ukraine

Proteste in Kiew


Die Lage ist sehr ernst in der Ukraine. Das Land steht vor einer Zerreißprobe. Angesichts der schweren Krise in der Ukraine hat sich erstmals die Armee zu Wort gemeldet und vor einer Eskalation des Machtkampfs gewarnt. Bei einer weiteren Zuspitzung drohe die Spaltung des Landes, warnten die Militärs in einer Mitteilung.

Um das Land vor einer Spaltung zu bewahren und das Eingreifen der Militärs in den Machtkampf zu verhindern, müsse der Präsident Viktor Janukowitsch weiter auf die Opposition zugehen, lautete die Forderung der Regierungsgegner.

Nach längerem Zögern ruderte Janukowitsch unter dem Druck der Ereignisse endlich zurück und nahm die international umstrittene Einschränkung demokratischer Freiheiten zurück. Die als diktatorisch kritisierten Gesetze zur Begrenzung der Versammlungs- und Pressefreiheit hatten vor zwei Wochen blutige Proteste in Kiew ausgelöst.

Es gab bei den Demontrationen in Kiew mindestens vier Tote. Allerdings fordern die Regierungsgegner um den schlagfertigen Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko weiter den Rücktritt des pro-russischen Präsidenten und die bedingungslose Freilassung von mehr als 230 festgenommenen Demonstranten.

Der Staatschef hat den Ernst der Lage wohl begriffen: er unterzeichnete ein umstrittenes Amnestiegesetz. Das Dokument sieht einen Straferlass für alle in den vergangenen zwei Wochen festgenommenen Demonstranten vor. Allerdings soll die Opposition im Gegenzug besetzte Verwaltungsgebäude sowie Barrikaden räumen. Das lehnen wiederum die Janukowitsch-Gegner ab. Sie fordern eine bedingungslose Freilassung.

Mittwoch, 5. Februar 2014

In der Ukraine wird nicht nur in Kiew demonstriert

Demonstration in der Ukraine

Mit aller Härte wird in der Ukraine um die Macht gekämpft. Es herrscht ein erbitterter Machtkampf. Mittlerweile wird jedoch nicht nur in der Hauptstadt Kiew demonstriert, sondern haben sich die Demonstrationen auf das ganze Land ausgeweitet.

Im Westen der Ukraine fühlt man sich Europa nah. Hier schlägt auch das kreative Herz des Aufstands gegen Präsident Viktor Janukowitsch. Täglich demonstrieren die Menschen gegen dessen pro-russischen Kurs.
Dagegen ist im Osten des Landes, wie in den Städten Donetzk und Dnjepropetrowsk, die Zahl der Unterstützer von Janukowitsch groß. Aber auch hier gibt es Menschen, die seinem Kurs nicht mehr folgen wollen.

Nach den landesweiten Demonstrationen wächst der Druck auf Präsdident Janukowitsch, durch Verhandlungen für eine friedliche Lösung des Konfliktes in der Ukraine zu sorgen.

In der Ukraine wird nicht nur in Kiew demonstriert

<center><img title="In der Ukraine wird nicht nur in Kiew demonstriert" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQ1hwZnqUzeYPt-Skl6zYUY-YyiQ9PDJPN0enqYjKGg0KL7K_evlA" alt="Demonstration in der Ukraine"/></center>

Mit aller Härte wird in der Ukraine um die Macht gekämpft. Es herrscht ein erbitterter Machtkampf. Mittlerweile wird jedoch nicht nur in der Hauptstadt Kiew demonstriert, sondern haben sich die Demonstrationen auf das ganze Land ausgeweitet.

Im Westen der Ukraine fühlt man sich Europa nah. Hier schlägt auch das kreative Herz des Aufstands gegen Präsident Viktor Janukowitsch. Täglich demonstrieren die Menschen gegen dessen pro-russischen Kurs.

Dagegen ist im Osten des Landes, wie in den Städten Donetzk und Dnjepropetrowsk, die Zahl der Unterstützer von Janukowitsch groß. Aber auch hier gibt es Menschen, die seinem Kurs nicht mehr folgen wollen.

Nach den landesweiten Demonstrationen wächst der Druck auf Präsdident Janukowitsch, durch Verhandlungen für eine friedliche Lösung des Konfliktes in der Ukraine zu sorgen.

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Die Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte. Karl Marx
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Montag, 3. Februar 2014

»Ukrainischer Spagat«

Ukrainischer Spagat Ukrainischer Spagat
Bild: Petar Pismestrovic, Kleine Zeitung, Austria/Cagle.com

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Die Lage in der Ukraine eskaliert zunehmend

Die Lage in der Ukraine eskaliert

In der Ukraine eskaliert die Lage zunehmend. Bei den Protesten gegen die Regierung Janukiowitsch erstmals Menschen, die auf die Barrikaden gegangen sind, ums Leben gekommen. In der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft drei Menschen getötet, zwei davon starben durch Schussverletzungen.

Auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz Maidan, auf dem sich die Regierungsgegner versammelt haben, wächst derweil das Aggressionspotential: die Menschen bereiten sich auf eine Stürmung des Platzes vor. Demonstranten rufen demnach alle Menschen mit Waffen auf, dort zusammenzukommen.

Die Polizei war gewaltsam gegen die Demonstranten im Zentrum von Kiew vorgegangen und hatte mehrere Barrikaden gestürmt, sowie Regierungsgegner festgenommen. Sie wollten offenbar mit Hilfe von Tränengas ein Lager der Opposition auflösen. Daraufhin kam es zu schweren Ausschreitungen, bei denen auch Benzinbomben geworfen wurden.

Die Einsatzkräfte setzten Schlagstöcke ein, um die Demonstranten zurückzudrängen. Zudem beschlagnahmten sie eigenen Angaben zufolge Kanister mit giftigen Chemikalien, deren Einsatz Kundgebungsteilnehmer vorbereitet hätten.

Sonntag, 2. Februar 2014

2013 war ein Traumjahr! Oder etwa nicht?

Nun, das hängt ganz von Ihrem Einkommen ab. Falls Sie Millionär oder gar Milliardär sind, dann war es ein Traumjahr. Originalton HNA und Manager Magazin: „Noch nie gab es so viele Milliardäre. Noch nie verfügten sie über so viel Geld.“

Sie gehören nicht dazu? Dann sieht es ganz anders aus: „Wieder kein Plus bei den Reallöhnen.“ Auch falls Sie ein paar Prozente brutto mehr verdient haben sollten, nach Abzug von Steuern, erhöhten Gebühren und Preissteigerungen haben Sie netto und real weniger als im Jahr zuvor. Und das geht bereits seit rund 15 (!!) Jahren so.

Aber Sie haben ja noch Gespartes? Dafür bekommen Sie zurzeit ein halbes Prozent Zinsen. Haben Sie das mal mit den Preissteigerungen verglichen? Seit Ende 2011 verliert Ihr Sparguthaben stetig an Wert! Der Anteil armutsgefährdeter Menschen in Deutschland ist demzufolge stetig auf mittlerweile fast 20% der Bevölkerung angestiegen.

Aber Sie sind ein vollbeschäftigter deutscher Durchschnittsverdiener? Dann müssten so cirka 3.500 Euro brutto auf Ihrer Gehaltsabrechnung stehen, auf Ihrem Konto würden als Netto so cirka 2.200 Euro überwiesen worden sein.

Um einen Jahresverdienst einstreichen zu können wie die Vorstände der großen Konzerne und Banken in Deutschland, müssten Sie bei Ihrem jetzigen Verdienst so cirka 50 bis 200 Jahre arbeiten. Von den weitaus größeren Steuersparmöglichkeiten unserer Spitzenverdiener reden wir dabei noch gar nicht.
Aber, Sie haben Recht. Das ist eine Neiddebatte!

Schauen wir über den großen Teich in die USA. 1970 verdiente dort ein Vorstandsvorsitzender (CEO) nur rund 39mal so viel wie ein Durchschnittsverdiener. 1999 verdiente er schon das 1045fache. Und heutzutage verdient so ein Top-CEO mit rund 50 Millionen Dollar (pro Jahr!) das 1.100fache eines US-Durchschnittsverdieners.

Während das Durchschnittseinkommen der ärmeren 90 % der US-Bevölkerung zwischen 1970 und 2012 von 33.000 Dollar auf 30.000 Dollar gesunken ist, hat sich das Einkommen der reichsten 10 % im gleichen Zeitraum fast verdoppelt.

Da geht’s uns doch noch Gold, oder?
Obwohl, ein wenig fröstelt es mich schon hier in Hessisch-Sibirien.

Samstag, 1. Februar 2014

Auf der Suche nach politischen Lösungen für Griechenland

Die neue Athener Regierung agiert politisch nicht geschickt, denn sie ist unerfahren und sie macht in ihrer Unerfahrenheit Fehler. Der Linkspopulist Alexis Tsipras glaubte offenbar anfangs, Europa erpressen zu können. Darin täuscht er sich. Der Wahlsieg seines Linksbündnisses Syriza mag für ihn ein Triumph sein, und Umfragen zeigen, dass Tsipras inzwischen noch mehr Zustimmung findet als zum Zietpunkt seiner Wahl. Aber das Votum der Griechen setzt die Regeln Europas und die Spielregeln auf den Finanzmärkten nicht außer Kraft. Das muss der griechische Premier nun nach und nach erkennen. Griechenland durchläuft gerade einen Prozeses der politischen Anpassung an die Realität. Sein Vorteil ist, daß der frischen Wind in das erstarrte Europa gebracht hat, wo nach politischen Lösungen für Griechenland gesucht werden muss. In einem Punkt kann man Tsipras aber schwer widersprechen: Das bisherige Hilfskonzept ist gescheitert. Der brutale Sparkurs hat Griechenland in die tiefste und längste Rezession gestürzt, die ein europäisches Land in Friedenszeiten je erleben musste. Die Arbeitslosenquote hat sich verdreifacht, Hunderttausende Familien sind von Armut bedroht, Lebensentwürfe wurden zerstört. Das ist das eigentliche Drama der Griechen. Weblink: Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise
Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise
von Yanis Varoufakis

Freitag, 31. Januar 2014

Die neue griechische Regierung meint es Ernst

Die neue griechische Regierung meint es Ernst und bietet der permanent gepredigten Alternativlosigkeit die Stirn. Denn die systematisch betriebene Verarmung eines Landes hat mit Rettungspolitik nichts zu tun.

Das kleine Griechenland treibt seinen Rettern die Zornesröte ins Gesicht. Da wäre zunächst einmal die Regierungsbildung zu nennen, die entgegen aller demokratischen Gepflogenheiten, bereits einen Tag nach der Wahl als abgeschlossen gelten konnte.

Wie geht denn so was, fragte sich der Rest der europäischen Wertegemeinschaft. Weiß doch jeder, dass unter normalen Bedingungen lange zwischen den Koalitionspartnern verhandelt werden oder aber irgendetwas Geschäftsunfähiges über den Ablauf der Legislaturperiode hinaus im Amt bleiben müsse.

Als nächstes machte sich die neugewählte Regierung um Ministerpräsident Alexis Tsipras daran, die eigenen Wahlversprechen in die Tat umzusetzen. Auch das schockte die übrige europäische Wertegemeinschaft, die demokratische Wahlen lediglich als bizarre Showveranstaltung begreift.

Hierzulande ist es bekanntlich unfair, Politiker an den Versprechen zu messen, die sie vor einer Wahl abgegeben haben, sagte einmal der große Spezialdemokrat Franz Müntefering. Diesem Offenbarungseid haben sich schließlich alle politischen Lager angeschlossen. Deshalb kann der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger heute auch mit ernster Mine behaupten, das Verhalten der griechischen Regierung sei frech und unverschämt.

Samstag, 25. Januar 2014

Europa der Nationalstaaten

<center><img title="Europa der Nationalstaaten" src="https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQLSU2RPxp7VSWZrlv0jUQ0vDKMRqju4dn2aGB4CdtRiusGoxh8jw" alt="Europa der Nationalstaaten"/></center>

Das Europa vor dem Ersten Weltkrieg war ein Europa der Nationalstaaten. Die europäischen Staaten waren in unterschiedlichen Bündnissen in einem komplizierten Bündnissystem miteinander verbunden. Es galt, ein Gleichgewicht der Kräfte herzustellen. Die Bündnispolitik der europäischen Mächte sollte für Frieden in Europa sorgen.

Eine militärische Rivalität hatte die Nationalstaaten in Europa herausgeformt. Nachdem sich die Nationalstaaten im 19. Jahrhundert herausgeformt hatten, war auf dem europäischen Kontinient kein Platz für weitere Expansion, doch der Expansionsdrang ging ungehindert weiter. Die größeren Nationalstaaten wollten Weltpolitik betreiben und sich im Streben nach Weltherrschaft einen »Platz an der Sonne« sichern.

<center><img title="Europa der Nationalstaaten" src="https://encrypted-tbn2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQRvgZ7KItwOECz9-u6mfhGE8OfFWHWZZmV4mlQ95fBk3M4MfX2DA" alt="Europa der Nationalstaaten"/></center>

Um im Zuge ihres wirtschaftlichen Wachstums weiter expandieren zu können, mussten die Nationalstaaten eine Expansionspolitik nach außen betreiben. Durch den Nationalismus und die Machtphantasien der Herrscher angetrieben, expandierten die Staaten auf allen Kontinenten der Welt. Doch schon bald war die Welt aufgeteilt.

Der Glaube an die Überlegenheit des eigenen Volkes führte zu einem Wettlauf der Staaten, der von Nationalismus und Patriotismus befeuert wurde. Es wurde ein Mechanismus in Gang gesetzt, der sich immer mehr zu einer Bedrohung für die Völker Europas entwickeln sollte.

Freitag, 24. Januar 2014

Europa zwischen Tradition und Moderne



In der Zeit um die Jahrhundertwende befand sich Europa zwischen Tradition und Moderne. Die Moderne führte zu einen ungeahnten Fortschritt auf den Gebieten der Wissenschaft, der Kunst und Kultur und der Wirtschaft. Die Industrialisierung setzte eine folgenschwere Beschleunigung in Gang, die Gesellschaft veränderte sich in gravierendem Maße. Ein tiefgreifender Wandel und die schwindelerregende Dynamik in dieser Epoche hatten gesellschaftliche Umwälzungen zur Folge. Nicht alle waren den Folgen gewachsen: Europa geriet ins Taumeln

Die Zeit war vor allem eine Ära des Umbruchs: neue Technologien und Kommunikationsformen lösten einander in rasendem Tempo ab, die globale Wirtschaft explodierte und er Ausatauch der Handelsbeziehungen florierte, psychische Krankheiten grassierten, um Feminismus wurde heftig gestritten. Es herrschte einerseits schrankenloser Optimismus und blinder Fortschrittsglaube, andererseits Hektik, Nervosität und Neurasthenie.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden im Zuge des Wandels in Europa kleine Nationen während große Reiche stehen vor ihrem Ende standen und ein komplexes Geflecht aus Allianzen  den Kontinent durchzog. Seltsam vom Fortschritt unberührt blieb die Politik. In Deutschland und der Habsburger-Monarchie herrschten weiter die alten Kaiser und Dynastien. Sie standen dem Fortschritt zwar aufgeschlossen gegenüber, betrieben jedoch faktisich eine Politik der »Restauration«. Die Gesellschaft beschleunigte sich, es solte jedoch zumindest politisch alles beim Alten bleiben - die Herrschaftsverhältnisse änderten sich nicht. Der Sehnsucht nach Fortschritt stand hier noch allzusehr die alte Tradition gegenüber.

Die Tradition suchte die gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und Europa zu bewahren. Deutschland in der Mitte Europa betrieb keine seiner Lage entsprechend ausgewogene Bündnispolitik, die eine kriegerische Auseinandersetzung hätte verhindern können. Ein höchst verhängnisvoller Fehler, der dem deutschen Kaiser und seinen ergebenen Militärs gar nicht in den Sinn kam. Die europäischen Länder waren dank der Industrialiserung und einsetzenden Massenproduktion bis an die Zähne bewaffnet. So genügte bereits ein kleiner Funke, um das Pulverfass zur Explosion zu bringen.

Der Aufbruch in die Moderne führte in eine ungewisse Zukunft. Am Horizont zogen schon die Wolken auf, die das kommende Unheil wenige Jahre später bringen sollten.

In den Jahren zwischen 1900 und 1914 befand sich Europa im Aufbruch. Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war eine Epoche voller radikaler Veränderungen und großer Umbrüche. Es herrschte ungehemmter Optimismus und Fortschrittsgläubigkeit - alles schien möglich. Viele Entdeckungen und Entwicklungen waren vor 100 Jahren aufregend neu. Autorennen, Flugzeuge, permanente Kommunikation - was unser heutiges Leben bestimmt, hat um 1900 begonnen.

Durchbrüche in Technik und Wissenschaft veränderten die Welt von heute auf morgen fast über Nacht. Die zweite Welle der Industriellen Revolution, mit Schwerpunkten in der chemischen Industrie, der Elektrotechnik, der Stahlindustrie und im Verkehrswesen, hatte eingesetzt. Das Zeitalter der industriellen Massenproduktion hatte begonnen und die Verstädterung setzte ein.

Die Menschen dieser Periode, aufgewachsen mit Pferdekutschen, schummrigen Gaslicht und ohne Strom sahen sich plötzlich einer ganz neuen Lebensqualität gegenüber. Die Menschen waren optimistisch hinsichtlich der politischen, technischen und kulturellen Aussichten. Die Umwälzungen waren so rapide, dass sie viele Menschen überforderten. Der berechtigte Stolz über diese Entwicklung führte jedoch zu einem übersteigerten Nationalgefühl.

Hinter der blühenden Kultur verschärften sich die Gegensätze im Zuge der Industrialisierung. Durch die zunehmende Verstädterung lebten immer mehr Menschen in ärmlichen Verhältnissen - in Hinterhöfen und Mietskasernen. Die Umwälzungen führen zunehmend zu sozialen Problemen, die politisch nicht gelöst werden konnten. Auch die soziale Kluft wurde immer größer.

Weblink:

Der taumelnde Kontinent: Europa 1900 - 1914
Der taumelnde Kontinent: Europa 1900 - 1914
;von Philipp Blom

Mittwoch, 22. Januar 2014

Europa im Aufbruch



In den Jahren zwischen 1900 und 1914 befand sich Europa im Aufbruch. Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war eine Epoche voller radikaler Veränderungen und großer Umbrüche. Es herrschte ungehmmeter Optimismus und Fortschrittsgläubigkeit - alles schien möglich. Viele Entdeckungen und Entwicklungen waren vor 100 Jahren aufregend neu. Autorennen, Flugzeuge, permanente Kommunikation - was unser heutiges Leben bestimmt, hat um 1900 begonnen.

Durchbrüche in Technik und Wissenschaft veränderten die Welt von heute auf morgen fast über Nacht. Die zweite Welle der Industriellen Revolution, mit Schwerpunkten in der chemischen Industrie, der Elektrotechnik, der Stahlindustrie und im Verkehrswesen, hatte eingesetzt. Das Zeitalter der industriellen Massenproduktion hatte begonnen und die Verstädterung setzte ein.

Die Menschen dieser Periode, aufgewachsen mit Pferdekutschen, schummrigen Gaslicht und ohne Strom sahen sich plötzlich einer ganz neuen Lebensqualität gegenüber. Die Menschen waren optimistisch hinsichtlich der politischen, technischen und kulturellen Aussichten. Die Umwälzungen waren so rapide, dass sie viele Menschen überforderten. Der berechtigte Stolz über diese Entwicklung führte jedoch zu einem übersteigerten Nationalgefühl.

Hinter der blühenden Kultur verschärften sich die Gegensätze im Zuge der Industrialisierung. Durch die zunehmende Verstädterung lebten immer mehr Menschen in ärmlichen Verhältnissen - in Hinterhöfen und Mietskasernen. Die Umwälzungen führen zunehmend zu sozialen Problemen, die politisch nicht gelöst werden konnten. Auch die soziale Kluft wurde immer größer.

Weblink:

Der taumelnde Kontinent: Europa 1900 - 1914
Der taumelnde Kontinent: Europa 1900 - 1914
von Philipp Blom

Montag, 20. Januar 2014

Die »Belle Époque« zu Beginn 20. Jahrhunderts

Belle Epoque

Die »Belle Époque« (frz. für „schöne Epoche“) war eine Periode der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Blüte - eine Zeit von Optimismus und Fortschritt, von Kunst und großen Schritten in unsere moderne Zukunft. Ein richtiges goldenes Zeitalter hatte begonnen - kein Grund also, die Welt in einen sinnlosen Krieg und in den Abgrund zu stürzen.



Die »Belle Époque« umschließt ungefähr die Zeit von 1880 bis 1914 und schließt somit nicht bloß das »fin de siècle« ein, sondern noch dazu einen großen Teil der edwardianischen Epoche. Die »Belle Époque« ist eine Zeit von Optimismus und Fortschritt, von Kunst und großen Schritten in unsere moderne Zukunft. Ein richtiges goldenes Zeitalter.

Die 1880er und 1890er Jahre stellten, technisch und wissenschaftlich gesehen, die Welt auf den Kopf : Der Mensch machte sich die Elektriziät zu eigen und bald darauf waren die Städte durch elektrisches Licht hell erleuchtet, die ersten Automobile fuhren auf den Straßen, die ersten Untergrund- und Straßenbahnen, Solarzellen, Motorräder, elektrische Flugschiffe.

Belle Epoque


Durchbrüche in Technik und Wissenschaft veränderten die Welt von heute auf morgen fast über Nacht. Die zweite Welle der Industriellen Revolution, mit Schwerpunkten in der chemischen Industrie, der Elektrotechnik, der Stahlindustrie und im Verkehrswesen, hatte eingesetzt. Das Zeitalter der industriellen Massenproduktion hatte begonnen.

Die Menschen dieser Periode, aufgewachsen mit Pferdekutschen, schummrigen Gaslicht und ohne Strom sahen sich plötzlich einer ganz neuen Lebensqualität gegenüber. Die Menschen fühlten sich zweifellos in größerem Umfang als zuvor materiell gesichert und waren optimistisch hinsichtlich der politischen, technischen und kulturellen Aussichten.

Es ist jedoch nicht angebracht, die »Belle Époque« nur als eine Zeit des uneingeschränkten Lebensgenusses und der allgemeinen gesellschaftlichen Sorglosigkeit zu sehen. Die große Zahl der Bauern und Landarbeiter hatte kaum Anteil an einer schönen Zeit, dasselbe gilt für die Masse der Industriearbeiter und kleinen Angestellten, die nach viel-stündigen Arbeitstagen in die lichtarmen Hinterhofquartiere der schnell wachsenden Städte zurückkehrten.

Die »Belle Époque« war für viele die Anmutung einer schönen Zeit, für andere einfach nur die Zeit des Umruchs und des Aufbruchs in eine ungewisse Zukunft.

»Das Schöne ist der Anfang vom Ende.«

Rainer Maria Rilke

Weblinks: »Belle Epoque« - www.la-belle-epoque.de Paris, Belle Epoque 1880 - 1914 von Kulturstiftung Ruhr Essen
Paris, Belle Epoque 1880 - 1914
von Kulturstiftung Ruhr Essen

Sonntag, 19. Januar 2014

Vor 25 Jahren war die DDR ein »Land ohne Hoffnung«

Vor 25 Jahren war die DDR ein »Land ohne Hoffnung«. In der DDR herrschte eine »bleierne Zeit«. Zeichen der Hoffnung, die auf einen Umbruch hinwiesen, haben sich damals nicht erkennen lassen. Die DDR war am Ende und es gab keine Hoffnung mehr auf Besserung.

Die DDR war eingemauert und politisch isoliert, doch die Staatsführung war sich ganz sicher: Die Mauer werde noch lange Bestand haben. Auch in der Bevölkerung glaubte zu dieser Zeit kaum jemand an einen bevorstehenden Wandel.

In der DDR verweigerte Staats- und Parteichef Erich Honecker jegliche Reformen. Die DDR drohte die Staatspleite, doch der greise Staatschef hielt in Verkennung der gesellschaftlichen Lage unbeirrbar am Sozialismus fest.

»Die Mauer wird solange bestehen bleiben, wie die Bedingungen nicht geändert werden, die zu ihrer Entstehung geführt haben«, erklärte der Staats- und Parteichef am 19. Januar 1989. »Sie wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt sind.« - Das stille Eingeständnis eines Beton-Kommunisten, der die Zeichen der Zeit nicht verstanden hatte.

Erich Honecker »Die Mauer wird in 50 Jahren und
auch in 100 Jahren noch bestehen.«

Die Sätze trafen viele DDR-Bürger mitten ins Herz und die DDR-Bürger ließen alle Hoffung fahren und wollten die DDR verlassen und ins Ausland ausreisen. Im Spätsommer 1989 kam es zu einer großen Ausreisewelle, der Anfang vom Ende der DDR.

Selten hat ein Staatschef so geirrt. Die dazu vorhandenen Gründe für den Bestand der Mauer konnten unter Honecker nicht mehr beseitigt werden. - So dauerte es nur noch wenige Monate, bis die Mauer im November 1989 fiel und die DDR schon bald Geschichte werden sollte. - Honeckers vollmundige Worte jedoch blieben als »Treppenwitz der Geschichte« im Gegensatz zur Mauer bis heute bestehen.

Weblink:

Erich Honecker-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Samstag, 18. Januar 2014

Für Russland ist Syrien ein Vorposten im Nahen Osten

Für Russland ist Syrien das einzig verbliebene Land im Nahen Osten und daher als Vorposten von strategischer Bedeutung. Russland will nicht zuzulassen, dass das "libysche Modell" zur Norm wird, dass also in einem Bürgerkrieg äußere Kräfte entscheiden, welche Seite die richtige ist und dieser an die Macht verhelfen.

Die Regierung in Moskau rüstet eine der beiden Konfliktparteien, nämlich die syrische Diktatur, mit Waffen aus und unterhält dort einen Militärstützpunkt. Russland steht damit eindeutig auf einer Seite des Konfliktes.

Das Russland hier nicht mehr zustande gebracht hat, liegt daran, dass Russland zwar ein Eingreifen nicht legitimieren, es sich ansonsten aber einfach in der Rolle des Zuschauers bequem machen wird.

Russland scheint sich ganz wohl zu fühlen in der Rolle des Mahners, mit der sich das Land begnügt. Dabei hätte es in einem früheren Stadium sehr wohl zu einer Lösung beitragen können.

Seit vielen Jahren fordert Russland bereits das einzig vernünftige, nämlich dass sich die Bürgerkriegsparteien an einen Tisch setzen und verhandeln. Das wurde bisher stets von Amerikanern und Al-Quaida-Terroristen abgelehnt, nicht jedoch vom Assad-Regime, dass sich bereits seit 2011 verhandlungsbereit zeigt.

Nicht Russland hat eine Gelegenheit nach der anderen verstreichen lassen, sondern die Westmächte und die Golfmonarchien, die seit Beginn des Konflikts nie an einer Beilegung desselbigen sondern stets an Eskalation interessiert waren. So darf der "Metzger Assad" in seinem Land weiter unbehelligt gegen die Zivilbevölkerung wüten.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Russland – die neue Supermacht?

Wladimir Putin

Unter Präsident Wladimir Putin strebt Moskau wieder nach Weltgeltung. Die Reaktion des Westens ist unbeholfen. Der Ausgang des Streits um die Ukraine wird zur Nagelprobe für das Verhältnis des Westens zu Russland.

Das Riesenreich zwischen Murmansk auf Kola und Petropawlowsk auf Kamtschatka wird nicht mehr von einem Betrunkenen regiert, der auf Rat windiger Experten aus West und Ost eine ganze Volkswirtschaft ruiniert und sein Land der Lächerlichkeit preisgibt.

Putin will seinem Land wieder zu jenem Status zu verhelfen, den einst die Sowjetunion hatte, dem einer Supermacht. Nicht zufällig hält der 61-jährige den Zerfall der UdSSR für die "die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts".

Strategisch besteht kein Zweifel, dass zwischen Moskau und Washington unverändert ein atomares Patt besteht. Das atomare Patt sichert das strategische Gleichgewicht der Supermächte. Daran ändert auch die NATO-Osterweiterung nichts.

In Russlands Wirtschaft herrschen die Oligarchen, ein paar Leute, die das Land unter sich aufteilen. Der wirtschaftliche Aufschwung seit der Überwindung der Finanzkrise 1998 gründet sich auf den Erdöl- und Erdgasvorkommen in Sibirien und auf auf gestiegenen Preise für Erdöl und –gas.
Auch in der Außenpolitik versucht Russland, dem Anspruch einer Weltmacht gerecht zu werden. Außen- und sicherheitspolitisch kann der Kreml auf Erfolge verweisen, wie seit langem nicht mehr. So gelang es, in der Syrien- und Iranfrage eine militärische Eskalation zu verhindern.

Innenpolitisch hat Putin das Land fest im Griff. Im Zuge einer groß angelegten Amnestie will Kremlchef Wladimir Putin Tausende Gefangene in Russland freilassen, darunter wohl auch einige seiner Kritiker. Die Staatsduma nahm in erster Lesung ein entsprechendes Dekret des Präsidenten einstimmig an. Doch Wladimir Putin meint es nach Ansicht von Menschenrechtlern nicht ehrlich mit der Amnestie.

Weblinks:


Putins Russland von Anna Politkovskaja
Putins Russland
von Anna Politkovskaja

Wladimir: Die ganze Wahrheit über Putin
Wladimir: Die ganze Wahrheit über Putin
von Stanislaw Belkowski

Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung
Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung
von Masha Gessen

Politik, Video, Gesellschaft, Politiker, Russland

<center><img title="Russland – die neue Supermacht?" src="http://bilder4.n-tv.de/img/incoming/crop11934911/5599152628-cImg_17_6-w680/32872200516601FD.jpg" width="300" alt="Wladimir Putin"/></center>

Unter Präsident <a title="Stanislaw Belkowski Wladimir: Die ganze Wahrheit über Putin " href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3868814841/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">Wladimir Putin</a> strebt Moskau wieder nach Weltgeltung. Die Reaktion des Westens ist unbeholfen. Der Ausgang des Streits um die Ukraine wird zur Nagelprobe für das Verhältnis des Westens zu Russland.

Das Riesenreich zwischen Murmansk auf Kola und Petropawlowsk auf Kamtschatka wird nicht mehr von einem Betrunkenen regiert, der auf Rat windiger Experten aus West und Ost eine ganze Volkswirtschaft ruiniert und sein Land der Lächerlichkeit preisgibt.

<center><!-- <iframe width="300" height="220" src="http://www.youtube.com/embed/FX4Wf0o1qcY?feature=player_detailpage" frameborder="0" allowfullscreen> --><iframe width="300" height="220" src="//www.youtube.com/embed/JgHg-djVRe4?feature=player_detailpage" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
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<a title="Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung von Masha Gessen" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/349205529X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">Putin</a> will seinem Land wieder zu jenem Status zu verhelfen, den einst die Sowjetunion hatte, dem einer Supermacht. Nicht zufällig hält der 61-jährige den Zerfall der UdSSR für die "die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts".

Strategisch besteht kein Zweifel, dass zwischen Moskau und Washington unverändert ein atomares Patt besteht. Das atomare Patt sichert das strategische Gleichgewicht der Supermächte. Daran ändert auch die NATO-Osterweiterung nichts.

In Russlands Wirtschaft herrschen die Oligarchen, ein paar Leute, die das Land unter sich aufteilen. Der wirtschaftliche Aufschwung seit der Überwindung der Finanzkrise 1998 gründet sich auf den Erdöl- und Erdgasvorkommen in Sibirien und auf auf gestiegenen Preise für Erdöl und –gas. <!-- Russland ist jedoch ein von seinen Rohstoffexporten völlig abhängiges und ausgeplündertes Land. Sinkt der Ölpreis, dann droht sehr schnell der ökonomische Kollaps. -->

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Auch in der Außenpolitik versucht Russland, dem Anspruch einer Weltmacht gerecht zu werden. Außen- und sicherheitspolitisch kann der Kreml auf Erfolge verweisen, wie seit langem nicht mehr. So gelang es, in der Syrien- und Iranfrage eine militärische Eskalation zu verhindern.

Innenpolitisch hat Putin das Land fest im Griff. Im Zuge einer groß angelegten Amnestie will Kremlchef Wladimir Putin Tausende Gefangene in Russland freilassen, darunter wohl auch einige seiner Kritiker. Die Staatsduma nahm in erster Lesung ein entsprechendes Dekret des Präsidenten einstimmig an. Doch Wladimir Putin meint es nach Ansicht von Menschenrechtlern nicht ehrlich mit der Amnestie.

Weblinks:
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<a href="http://www.n-tv.de/politik/Russland-die-neue-Supermacht-article11936146.html">Russland - die neue Supermacht? -->

<a title="Anna Politkovskaja Putins Russland" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3832179194/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Putins Russland von Anna Politkovskaja" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3832179194.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Putins Russland </a> von Anna Politkovskaja

<a title="Stanislaw Belkowski Wladimir: Die ganze Wahrheit über Putin " href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3868814841/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Wladimir: Die ganze Wahrheit über Putin " src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3868814841.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Wladimir: Die ganze Wahrheit über Putin</a> von Stanislaw Belkowski

<a title="Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung von Masha Gessen" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/349205529X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/349205529X.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung</a> von Masha Gessen

Sonntag, 12. Januar 2014

Auftritt wie ein Zar: Wladimir Putin im Kreml

Russlands Präsident Wladimir Putin

Viele Beobachter sprechen bereits von einer Rückkehr der Diktatur in Russland. Und Präsident Wladimir Putin gebärdet sich wie ein Zar. Bei seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation, ein pompöser Auftritt im Kreml, gab sich Putin nun aber fast ein bisschen bescheiden: „Wir beabsichtigen nicht, als Supermacht angesehen zu werden, also als globaler oder regionaler Hegemon”, sagte Putin.

Russland wolle „niemandem belehren, wie er zu leben hat”. Ein Seitenhieb gegen die USA, aber eine eher unglaubwürdige Stichelei. Putin arbeitet hart daran, dass die Weltgemeinschaft bei wichtigen Entscheidungen nicht mehr an ihm vorbei kommt: Syrien, Ex-Geheimdienstler Edward Snowden – aktuell ist auch die Lage in der Ukraine. Putin hatte eine engere Anbindung der Ukraine an die EU durch massive Handels-Anreize und Drohungen verhindert.

Bei seiner Rede bekräftigte er den Willen Russlands zur Partnerschaft mit der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik bekräftigt. „Wir zwingen niemandem etwas auf. Aber wenn unsere Freunde den Wunsch zur gemeinsamen Arbeit haben, sind wir bereit”, so der russische Präsident bei seinem zaristischen Auftritt.

Russland versucht seit Jahren, den Nachbarn von den Vorteilen einer post-sowjetischen Zollunion und eurasischen Wirtschaftsunion zu überzeugen. „Unser Integrationsprojekt beruht auf Gleichberechtigung, auf echten wirtschaftlichen Interessen”, warb Putin bei der live im Staatsfernsehen übertragenen Rede.

Weblink:

Putin: „Russland will keine Supermacht sein“ - www.bild.de

Samstag, 11. Januar 2014

Über Redner und ihre Reden in der Politik

Für viele im Bundestag vertretenen Politiker ist dieser Beruf weniger eine Berufung als eine Beförderung bzw. Weglobung nach oben. Sind solche Politker schon vorher den Interessen des Volkes - im Gegensatz zu dem des Kapitals - nicht sonderlich gewogen, droht oben erst recht Weltfremdheit, Realitätsferne und Abgehobenheit.

Nicht jedem Politiker ist es gegeben, sein Talent dort im Amt zu entfalten, wo es gebraucht wird. Häufig stehen auch die Anforderungen an das Amt mit den Qualifikationen des Amtsträgers und seiner Bildung in einem krassen Missverhältnis. Kein Wunder also, daß ihre rhetorischen Begabungen und das Talent, Dinge auf den Punkt zu bringen, hinter den Anforderungen zurückstehen.

Aus dem Leben in einer Eigenwelt drohen auch ganz eigene Weltsichten, die dem normalen Bürger verborgen blieben, wenn der Politiker nicht gerade eine Rede halten würde bzw. müsste. Rhetorische Fehlleistungen entstehen regelmäßig dort, wo die Realität hinter den Erwartungen an die Politiker zurückgeblieben sind. Je weiter sich ein Politiker von der Realität entfernt hat, desto größer ist das Risiko einer verbalen Ausfälligkeit. Ein sicherer Hinweis auf die fehlerhafte Weglobung in dieses Amt.

Dort wo rednerisches Talent durchaus vorhanden ist, wird es nur allzu oft vor den Karren des Populismus gespannt und für hohle Phrasen von Politikern missbraucht, die zu Phrasendreschern mutieren. Dort, wo Redner zu Populisten werden, ist seine eigentliche Begabung schon verloren.

Eine Rede ist meist als Weckruf gedacht, aber aufgrund der Realitätsferne des Redners geht der Schuss dann nach hinten los und wird zum Boomerang für den Redner. Ein besonders krasses Beispiel ist die Rede des FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle, der im Februar 2010 zur Attacke blies.

Guido Westerwelle attackierte in seiner »Kassandra«-Rede den Sozialstaat und geißelte inidiekt seine Nutzer. Ufere die Hartz-IV-Mentalität aus, würde Deutschland "spätrömische Dekadenz" drohen, fürchtete der FDP-Chef. Wollte er damit das Ende der Sozialstaatlichkeit herbeireden? Offenbar hatte er ein schiefes Geschichtsbild. Sonst hätte er nicht solche Phrasen verbreitet - die zudem die Falschen treffen.

Westerwelle outete sich damals als Politiker und Mitglied einer Partei, dessen Mentaltät selbst Ausdruck tiefster spätrömischer Dekadenz ist. Nicht etwa die Hartz-IV-Empfänger sind spätrömisch dekadent in Deutschland, weil systematsich armgerechnet und ausgeplündert, sondern abgehobene Politiker, die sich von der Lebenswirklichkeit der Menschem allzu grob fahrlässig verabschiedet haben.

Man muss nicht gar nicht spätrömisch dekadent sein, um zu begreifen, in welcher abgehobenen und abgeschotteten Welt Politiker heute leben und welche Mentalität der selbsternanten und vermenitlichen "Eliten" in diesem Land sich dahinter verbirgt - Eliten, welche angesichts des Verschuldens zweier Weltkriege in einem Jahrhundert besonders krass versagt haben.

Diese "Eliten" haben dafür gesorgt, dass ein aus Österreich entlaufener erfolgloser Maler mit zweifelhaftem Geschichtsbild als Kanzler des Deutschen Reiches mit seinen wahnhaften Vorstellungen den Kontinent in den Abgrund gestürzt hat. Diesem Ungeist kann man nun aber alles vorwerfen, aber nur nicht ein Mangel an rednerischem Talent. - Ungeist und Abgrund sind hier Wesensverwandte.

Es gibt aber natürlich auch viele rhetorische Ausnahmen und Talente, bei denen Geist und Talent in Einklang stehen. Rednerische Begabung entfaltet sich dann am besten, wo Talent auf Geist stösst - in Deutschland (leider) eher eine Ausnahme - aber der politisch glücklose Baron Theodor zu Guttenberg war ein solches Ausnahmetalent.

Manchmal entfaltet sich rednerische Begabung dort, wo sie eigentlich gar nicht gefragt ist. Immer wieder äußert sich Bundespräsident Gauck zu außenpolitischen Themen und sorgt für Kontroversen. In einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages heißt es laut "Bild" nun, Gauck müsse jede Form der "Nebenaußenpolitik" vermeiden.

Manche Redner können mit einer einzige Rede eine ganze Nation anfeuern hinter sich versammeln. Winston Churchill hat mit seiner »Blut, Schweiß und Tränen«-Rede die Briten auf die drohende Invasion eingestimmt und von ihnen entsprechende Bereitschaft zum Kampf und auch Opfer abverlangt.

Der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King hat am Denkmal Abraham Lincolns in Washington eine berühmten Rede gehalten, die als Sternstunde Amerikas gilt. Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King bei einer friedlichen Demonstration in Washington seine berühmte Rede »Ich habe einen Traum.«. Die bewegende Rede war eine der wichtigsten Ansprachen während des Marsches der Bürgerrechtsbewegung nach Washington und zugleich der Höhepunkt der Bewegung, die sich für mehr Gleichberechtigung der Schwarzen einsetzte.

Redner gibt so viele, wie es Rednertypen gilt. Manche davon regen durchaus zum Träumen an.

Weblinks:

<a href="http://blog.my-skills.com/2007/05/03/grossartige-reden-des-20-jahrhunderts.html" target="blank">Grossartige Reden des 20. Jahrhunderts</a> - http://blog.my-skills.com

<a href="http://kulturwelt.blog.de/2013/08/28/50-jahren-hielt-martin-luther-king-beruehmte-rede-i-have-a-dream-19685233" target="blank">Vor 50 Jahren hielt Martin Luther King seine berühmte Rede »I have a dream«</a> - http://kulturwelt.blog.de

<a href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/herbstgutachten-wirtschaftsweise-rechnen-mit-sattem-konjunkturplus-a-728126.html" target="blank">Westerwelles Sozialstaatsattacke: Er kam, sah und patzte ...</a> - www.spiegel.de

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Westerwelle vermutete also spätrömische Dekadenz in Deutschland und macht indirekt Hartz-IV-Empfänger dafür verantwortlich. Da darf man sich schon mal besorgt fragen: Welche apokalyptischen Szenen mag Westerwelle der Seher vor seinem inneren Auge erblickt haben? Enthemmte Hartz-IV-Horden, die sich für ihren Regelsatz von 359 Euro kistenweise Aldi-Schampus kaufen? Und die dann auf ihren Third-Hand-Sofas aus dem Caritas-Möbellager wilde Orgien feiern, bei denen neue Almosenempfänger-Generationen gezeugt werden? -->

Freitag, 10. Januar 2014

»Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis« von Michail Chodorkowski

Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis
Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis

Michail Chodorkowski war einer der größten Oligarchen Russlands. Sein Öl- und Bankenimperium wuchs unaufhaltsam, die Beziehungen zu Wirtschaft und Politik waren ausgezeichnet. Doch dann stellte sich Putin im Jahr 2003 gegen ihn und erklärte ihn zum Staatsfeind Nr. 1. Chodorkowski wurde in ein sibirisches Gefängnis gebracht und mehrerer Vergehen beschuldigt. Auf seine Freilassung musste er bis Ende 2013 warten.

Vor seiner Festnahme war Chodorkowski bei seinen Landsleuten nicht sehr beliebt. Vielmehr repräsentierte er die Oligarchen, die sich bei den Privatisierungen nach dem Zerfall der Sowjetunion bereichert hatten, als Staatseigentum in dunklen Deals für lächerlich wenig Geld verkauft wurde. Hinter Gittern jedoch wandelte sich der einstige Tycoon in eine ausgesprochen politische Persönlichkeit und einen vielbeschäftigten

Kolumnisten. Seine Texte zeigen, wie stark er sich in der Zeit der Gefangenschaft politisch weiterentwickelte.
Seit seiner Verhaftung im Jahr 2003 war Michail Chodorkowski der bekannteste Häftling Russlands. 2011 wurde er erneut zu mehreren Jahren Haft verurteilt, in einem Prozess, den viele als Farce kritisieren. Im Dezember 2013 wurde er im Zuge einer Amnestie aus der Haft entlaasen.

»Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis« von Michail Chodorkowski ist 2012 in der Haft erschienen. Putins Gefangener Michail Chodorkowski erzählt sein Leben. Michail Chodorkowski will hier nicht etwa seine Autobiografie vorlegen, dafür wäre es noch viel zu früh. Daher nennt er sein Buch auch »Politisches Bekenntnis«.

Im Wechsel mit der in Frankreich lebenden russischen Journalistin Natalja Geworkjan schreibt Chodorkowski über sein bisheriges Leben. Er schreibt über sich, seinen Aufstieg und Fall, seine Haftbedingungen, seine ersten Blicke als Politiker hinter die Kulissen und sie beschreibt im Weiteren Entwicklungen und tiefer gehende politische Betrachtungen.

In diesem Buch, das während des Jahres 2012 in der Haft entstand und kapitelweise herausgeschmuggelt wurde, erzählt Chodorkowski erstmals ausführlich und offen von seiner Kindheit und Jugend, seinem Aufstieg zu einem der reichsten Ölunternehmer Russlands und von seinen Überzeugungen, die ihn zum Gegner Wladimir Putins werden ließen.

In dieser Biografie erlebt man einen nachdenklichen Mann, der sich nicht leicht in eine Schublade stecken lässt, der sich mutig für eine offene Gesellschaft engagiert in einem Staat, in dem Regimekritiker gefährlich leben, und der sich auch in der Haft noch unbeugsam zeigt. Die russische Journalistin Natalija Geworkjan ergänzt die Aufzeichnungen Chodorkowskis um Kapitel, die die Hintergründe weiter ausleuchten.

Weblink:

Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis
Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis
von Michail Chodorkowski

Mittwoch, 8. Januar 2014

Michail Chodorkowski und sein Wandel als politischer Häftling

<center><img title="Michail Chodorkowski und sein Wandel als politischer Häftling" src="https://encrypted-tbn2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcS74f8DPYdqRvXshq7oMetP9C_y0Qoo8n2egKORJG2BWfD26IGcpQ" alt="Michail Chodorkowski"/></center>

<a title="Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis  Michail Chodorkowski" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3421045100/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">Michail Chodorkowski</a> zählte zu den umstrittensten russischen Wirtschaftsführern in den 1990er Jahren. Der Mann wurde binnen weniger Jahre zum Multimilliardär, was auf legalem Weg kaum möglich gewesen sein dürfte. Chodorkowski war Chef von Russlands größtem Ölproduzenten Yukos. Er galt als reichster Mann des Landes mit einem geschätzten Vermögen von 15 Milliarden Dollar (etwa 11 Milliarden Euro).

Allerdings hielt er sich nicht an Putins stillschweigende Vorgabe, dass sich die Oligarchen aus der Politik heraushalten sollten, falls sie ihr Vermögen behalten wollten. Chodorkowski unterstützte Oppositionsparteien sowie unabhängige Medien und äußerte politische Ambitionen.

<center><iframe width="300" height="220" src="//www.youtube.com/embed/bISfjo6l_aw?feature=player_detailpage" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></center>

<div style="float: right; margin: 0px 0px 10px 0px; width: 75px">
<a title="Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis  Michail Chodorkowski" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3421045100/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis " src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3421045100.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis </a> von Michail Chodorkowski</div>

<!-- Seit seiner Verhaftung im Jahr 2003 war Michail Chodorkowski der bekannteste Häftling Russlands. 2011 wurde er erneut zu mehreren Jahren Haft verurteilt, in einem Prozess, den viele als Farce kritisieren. -->
Chodorkowski kam 2003 hinter Gitter und wurde im Mai 2005 wegen Steuerhinterziehung zu neun Jahren Haft verurteilt, die Strafe reduzierte ein Revisionsgericht im selben Jahr auf acht Jahre. Später wurde er zusätzlich wegen Öldiebstahls verurteilt. Seine Freilassung war für August 2014 vorgesehen. Kritiker sahen beide Verfahren als rein politisch motiviert, um Putins größten Gegner auszuschalten.

<center>
<table width="60%" border="0">
<tr>
<td>
<blockquote><center>
<i>Das Wichtigste, was einen ehemaligen
Häftling nährt, ist die Hoffnung.</i>
<p align="right">Michail Chodorkowski </p>

</center></blockquote>
</td>
</tr>
</table>
</center>

Vor seiner Festnahme war Chodorkowski bei seinen Landsleuten nicht sehr beliebt. Vielmehr repräsentierte er die Oligarchen, die sich bei den Privatisierungen nach dem Zerfall der Sowjetunion bereichert hatten, als Staatseigentum in dunklen Deals für lächerlich wenig Geld verkauft wurde. In Russland haben sich alle bedient, die Gelegenheit dazu hatten, Staatseingetum an sich zu reißen. Devisen, Aluminium, Öl, Gold, alles was man sich vorstellen kann.

Allerdings bewunderte man ihn dafür, dass er aus Yukos das erste größere russische Unternehmen mit einer Buchführung nach westlichem Standard gemacht hatte. Andererseits galt er als unbarmherziger Chef. Hinter Gittern jedoch wandelte sich der einstige Tycoon in eine ausgesprochen politische Persönlichkeit und einen vielbeschäftigten Kolumnisten. Seine Texte zeigen, wie stark er sich in der Zeit der Gefangenschaft politisch weiterentwickelte.

Weblink:

<a title="Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis  Michail Chodorkowski" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3421045100/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis " src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3421045100.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Mein Weg: Ein politisches Bekenntnis </a> von Michail Chodorkowski

Mittwoch, 1. Januar 2014

Sturz des kubanischen Diktators Fulgencio Batista


Der Sturz des kubanischen Diktators Fulgencio Batista und die Vertreibung des Dikatators aus Kuba am 1. Januar 1959 beendete den bewaffneten Kampf der Kubanischen Revolution. Am Abend verkündete Fidel Castro in Santiago de Cuba den Sieg der Revolution.

Am Jahresende 1958 gingen die Rebellen in die Offensive. Am 29. Dezember 1958 fand die entscheidende Schlacht um die Stadt Santa Clara statt. Nach einem mehrstündigen Gefecht fiel ein Zug voll beladen mit Waffen in die Hände der Guerilleros. Die Eroberung der Stadt Santa Clara folgte kurz danach. In den Morgenstunden des 1. Januar 1959 floh Batista in die Dominikanische Republik.

Entscheidend für den landesweiten Sieg der kubanischen Revolution war die Unterstützung aus den Städten. Zahlreiche kleine Gruppen von Aufständischen führten den Kampf gegen Batista und seine Geheimpolizei in allen kubanischen Städten. Wichtig war auch die große soziale und politische Breite der Bewegung, die alle Bevölkerungsschichten umfasste.

Begonnen hatte die Kubanische Revolution sechs Jahre zuvor mit dem Angriff auf die Moncada-Kaserne. Der Revolutionär Fidel Castro und seine Männer überfielen am 26. Juli 1953 eine der symbolischen Hochburgen der Batista-Diktatur, die Moncada-Kaserne in der ostkubanischen Stadt Santiago de Cuba.



Obwohl die Militäraktion 1953 scheiterte, gilt die Attacke auf die Kaserne heute als Beginn der Kubanischen Revolution. Die Aktion, bei der mehrere Rebellen starben, leitete den Beginn der gut sechs Jahre später siegreichen Kubanischen Revolution und damit das Ende der Diktatur von Machthaber Fulgencio Batista (1952-1959) ein.

2014 ist ein historisches "Supergedenkjahr"

Berlin Mauerfall


2014 ist ein historisches "Supergedenkjahr". Nicht nur jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal, der Zweite Weltkrieg begann vor 75 Jahren, sondern auch das wohl einschneidendste Ereignis der jüngsten deutschen Geschichte, der Fall der Mauer zwischen den damaligen beiden deutschen Staaten, jährt sich zum 25. Mal.

2014 gibt es eine ganze Reihe von Jahrestagen, mit denen an Ereignisse erinnert wird, die für die Weltgeschichte von erheblicher Bedeutung waren. In vielen Ländern steht schon fest, wann und wo Gedenkveranstaltungen mit prominenter internationaler Beteiligung stattfinden werden. Deutschland als einer der Hauptbeteiligten tut sich noch schwer.



Eine unselige Allianz von Thron und Altar stürzte ganze Völker in den Abgrund. Ein Verkettung von Allianzen ließ Europa in den Ersten Weltkrieg stürzen - ein Krieg, der durchaus vermeidbar gewesen wäre. Nationales Pathos und eine kriegstreiberische Presse taten ihr übriges  zur Entzündung eines Weltenbrandes. Deutschland war die zweitgrösste Industriemacht nach den USA und bis an die Zähne bewaffnet.

Kaum jemand dachte an den Ausbruch eines <a title="Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3871347205/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">großen Krieges</a>, als die Welt am 28. Juni 1914 von der Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajewo erfuhr. Doch als vier Wochen nach dem Attentat Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärte, löste es damit eine Kettenreaktion aus, an deren Ende ganz Europa und die Welt brannten.

<center><img title="2014 ist ein historisches Supergedenkjahr" src="https://encrypted-tbn1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRWGEBZSd9AUzuhrkAZzw8MRtQR1nDyHpWZin94aaCPPA-BL24X8w" alt="Erster Weltkrieg"/></center>


Erster Weltkrieg


»Das Denken der Zukunft
muss Kriege unmöglich machen.«


Dabei hatte das 20. Jahrhundert so hoffnungsvoll begonnen. Europa befand sich mitten in der »Belle Epoque«. Die »Belle Époque« war eine Periode der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Blüte - eine Zeit von Optimismus und Fortschritt, von Kunst und großen Schritten in unsere moderne Zukunft. Ein richtiges goldenes Zeitalter - kein Grund also, die Welt in einen sinnlosen Krieg und in den Abgrund zu stürzen.

2014 ist auch das 1.200 Todesjahr Karls des Großen. Der aus dem Geschlecht der Karolinger stammende Herrscher starb am 28. Januar 814 in Aachen. Seit dem Mittelalter gilt Karl als einer der bedeutendsten Herrscher des Abendlandes von europäischem Format. Das Frankenreich erfuhr unter ihm seine größte Ausdehnung. Mit seiner Krönung durch Papst Leo III. am Weihnachtstag 800 in Rom wurde das Kaisertum im Westen Europas erneuert.



Weblinks:

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918>
von Herfried Münkler

Belle Epoque-Weblink:

<a href="http://www.la-belle-epoque.de/beintrod.htm" target="blank">Die in Europa</a> - www.la-belle-epoque.de

Freitag, 27. Dezember 2013

Wladimir Putin regiert wie ein Zar

<center><img title="Wladimir Putin regiert wie ein Zar" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRBzg7MKHcvLJm7kk6Pfpc5bbzr9EnjCaVMbBtawBKMCYgjThUk" alt="Wladimir Putin im Kreml"/></center>

In einer Wahl, die nicht mehr als eine Farce war, ist Wladimir Putin am 1. März 2012 in das Präsidentenamt Russlands zurückgekehrt. In den Jahren seiner Herrschaft – erst selber als Präsident, dann als Ministerpräsident, jetzt dann wieder als auch formell erster Mann in Russland – hat er eines der größten Länder der Erde zu seinem persönlichen Herrschaftsbereich gemacht.

Wladimir Putin regiert wie ein Zar, nur effektiver. Die zaghaften demokratischen Ansätze nach dem Ende des Kommunismus hat er erstickt: Die Opposition ist mundtot gemacht, prominente Kritiker wie Anna Politkowskaja oder Alexander Litwinenko wurden ermordet.

<center><img title="Wladimir Putin regiert wie ein Zar" src="https://encrypted-tbn1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSkFzvcdneNG3OznIAe1fO8qKBzyRcWJe7fP6RoHe0rEvhv5CZZ" alt="Wladimir Putin regiert wie ein Zar"/></center>

In Putins Reich ist der Werdegang der russischen Gesellschaft festgelegt: Eine dünne Oberschicht und eine handvoll Oligarchen werden unermesslich reich – wenn sie Putin folgen. Wenn nicht, landet sie im Gefängnis, wie der früher so reiche und mächtige Michail Chodorkowski. Jeder findet seinen geregelten Platz in dieser erstarrten post-totalitären Gesellschaft.

Putin ist schnell bei der Hand mit politischen Prozessen, doch nun - kurz vor der Olympiade im eigenen Land - reicht er die Hand zur Begnadigung seiner prominenten politischen Opfer. Eine <!-- großmütige Geste -->Geste der Großmut des roten Zaren im Kreml in der berechtigen Hoffnung auf milde Gestimmung im Ausland.

Weblink:

<a title="Masha Gessen Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/349205529X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/349205529X.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung</a> von Masha Gessen