In der FDP findet zur Zeit eine offene Personaldiskussion über die Ablösung des Parteivorsitzenden Guido Westerwelle statt. Innerhalb der FDP hat sich eine nervöse Stimmug breit gemacht. Die Zeichen stehen bei der FDP auf Trennung von ihrem Vorsitzenden. Westerwelle ist mittlerweile ein echter Wackelkandidat geworden.
In einigen FDP-Landesverbänden macht sich derzeit eine Anti-Westerwelle-Stimmung breit. Der Parteivorsitzende ist vor allem in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg nicht allzu gern gesehen. Kein Wunder, dort wird im nächsten Jahr gewählt - und angesichts kontinuierlich sinkender Umfragewerte wächst dort die Nervosität. Für das anhaltende Stimmungstief wird in den Landesverbänden die Führungsspitze auf Bundesebene - allen voran Guido Westerwelle - verantwortlich gemacht.
Scharfer Wind war Westerwelle am Wochenende bereits aus dem hohen Norden entgegengeweht. Wolfgang Kubicki, Fraktionschef in Schleswig-Holstein, diagnostizierte Auflösungserscheinungen und verglich die Situation der FDP mit der Spätphase der DDR. Obwohl Kubicki als Schnellsprecher und Westerwelle-Kritiker bekannt ist, schlugen seine Worte in der Öffentlichkeit hohe Wellen. Nicht, weil die Empörung so laut war. Nein, auffällig war vor allem, wie zaghaft und halbherzig sich die Westerwelle-Sympathisanten zu Wort meldeten.
Inzwischen wird in der Partei offenbar mehr oder weniger offen über einen möglichen Rückzug des langjährigen Vorsitzenden diskutiert. Zuletzt zu Wochenbeginn. Als möglicher Termin für einen Rückzug Westerwelles wird das Dreikönigstreffen der Liberalen am 6. Januar in Stuttgart genannt.