Montag, 4. Mai 2020

Armin Laschet und die Corona-Krise

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

Armin Laschet ist ein wirklich guter Onkel, ein Macher ist er aber nicht und als Kanzler ist er auch völlig ungeeignet. Mal forsch, mal fahrig, mal patzig - Armin Laschet wirkt in der Corona-Krise oft wie ein Getriebener. Die Rolle des Machers hat ein anderer übernommen.

Die Krise ist für Politiker so etwas wie die Stunde der Bewährung, in der sie ihre Macher-Qualitäten beweisen können. Die Krise wird bewältigt, wenn Vernunft auf Augenmaß trifft. Dem einen gelingt diese Form der Bewährung, dem anderen eher nicht.

Armin Laschet will Lebensqualität und mit Augenmaß öffnen, denn Merkel und Söder treffen hierzu keine mutigen Entscheidungen. Alle "Lockerungen" sind wirtschaftlichen Urprungs und trotz aller guten Fallzahlen gefährlich für den Bürger. Viele Läden lassen einfach geschloseen, weil die sog. Lockerung niemanden in die Läden lockt. Für viele ist es besser, die Läden zu schliessen, als ein weiteres wirtschaftliches Desaster.

Laschet hat früh erkannt, daß die Bundesregierung mit Drosten auf den Falschen hört und zumindest partiell Schaden von den Menschen abgewendet. Er bleibt aber inkonsequent, die Maskenpflicht nach Ende der Pandemie einzuführen ist komplett unlogisch, gefährlich und eigentlich unverzeihlich. Er könnte noch zum "Macher" werden, wenn er jetzt die ganzen unsinnigen Anti-Corona-Maßnahmen fristlos aufheben würde, dazu fehlt ihm aber wohl der Mumm.

Wie wird Armin Laschet auf die Corona-Krise reagieren? Der Ministerpräsident von NRW wird versuchen, das öffentliche Leben mit Augenmaß zu normalisieren.

Wer politisch agiert oder sich profilieren will, muß seinen eigenen Laden im Griff haben. Der Schlingerkapitän Laschet ist bei genauem Hinschauen auf die NRW-Landespolitik als Ministerpräsident in normalen Zeiten schon an seine Grenzen gestoßen. Mit Corona ist er schlichtweg überfordert. Er täte daher gut daran, von sich aus auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten. Sollte er aber doch zum Kanzlerkandidat aufsteigen, wird er vermutlich als Martin Schulz 2.0 enden.



Laschet hat die Situation häuslicher Gewalt, Übergriffigkeit und die besonderen Herausforderungen und Gefahren für Menschen mit psychischen, seelischen oder lebensgeschichtlichen Belastungen angesprochen.
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Samstag, 2. Mai 2020

»Berlin 1945 - Das Ende« von Antony Beevor









Berlin 1945 - Das Ende
»Berlin 1945 - Das Ende«

Der britische Historiker Antony Beevor, Jahrgang 1946, hat sich mit mehrfach ausgezeichneten und in zahlreiche Sprachen übersetzten Büchern zur Geschichte einen Namen gemacht. Beevor ist neben Ian Kershaw weltweit der erfolgreichste Autor zu historischen Themen. In »Berlin 1945 - Das Ende« schildert Antony Beevor den Untergang von Nazi-Deutschland und den Endkampf um die Reichshauptstadt Berlin im April 1945.


Nazi-Deutschland kämpft im Frühjahr 1945 verzweifelt gegen die Niederlage an. Von Osten rollt Stalins Millionenheer heran, im Westen führen die Alliierten ebenfalls einen erbitterten Kampf gegen die deutsche Wehrmacht. Gemeinsames Ziel ist Berlin, das Herz des Nazi-Regimes. Der Krieg, welcher 1939 von Deutschland ausgegangen und entfesselt worden war, kehrte mit verheerender Zerstörung am Ende nach Deutschland zurück.

Im Apri 1945 herrschte in der Reichshauptstadt eine seltsame Stimmung. Berlin wog sich Anfang 1945 in der Illusion, den Krieg zu überstehen. Jeden Tag gab es Bombenangriffe, jeden Tag wurden Leichen bestattet und Brände gelöscht. Über dem Himmel der Stadt hatten englische Piloten Angst, abgeschossen zu werden, während sich die Menschen in den Bunkern vor dem Feuersturm fürchteten.

Aber jeden Tag ging auch der Alltag weiter, zeigten die Kinos Unterhaltungsfilme, spielten die Orchester, öffneten die Läden und arbeiteten die Behörden wie gewohnt. Arbeiter aus ganz Europa wurden in die Rüstungsindustrie gezwungen und Juden in den Tod geschickt.

Die Macht des Dritten Reiches war ungebrochen, aber die Front rückte näher. Der Krieg zog unaufhaltsam der Stadt entgegen und schloß den Kreis: Er kehrte zurück an seinen Ausgangspunkt und er kannte kein Erbarmen. Er traf Frauen und Männer, Alte und Junge, Kinder und Greise. Er holte sich glühende Nationalsozialisten ebenso wie Zwangsarbeiter, die auf ihre Befreiung warteten.



Mit der Präzision des Historikers und der sprachlichen Kraft des Romanautors schildert Antony Beevor hautnah und mit erschütternder Authentizität jenen Albtraum aus Gewalt, Tod und Zerstörung, den Millionen Menschen auf allen Seiten erleben mussten.

Antony Bevoor wertet wie kaum ein anderer die sowjetischen Quellen aus und stellt neben der deutschen auch die russische Seite dar, um ein detailliertes Gesamtbild zu erzeugen. Das macht er ausgesprochen unterhaltsam und so liest sich das Buch zunächst sehr gut und fesselnd.

Dargestellt werden die Sichtweisen vom obersten Kriegsherrn - Stalin, Hitler, Roosevelt - bis zum einfachen Landser oder anderen Opfer des Krieges. Und diese Sichtweisen wechseln recht häufig in Form von kurzen Anekdoten oder Erlebnissen.

Beevors detailreiche und gekonnte Geschichtsschreibung ist gut recherchiert und verständlich geschrieben. »Berlin 1945 - Das Ende« ist trotz einiger Schwächen ein herausragendes und packend geschriebenes zeitgeschichtliches Dokument.

Das Buch ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber keine ernstzunehmende wissenschaftlich-historische Dokumentation. Antony Beevor gleitet zu oft in Phrasen ab, wie man sie in den "Kriegsschinken" der 1960er und 1970er Jahren zu lesen bekommt, vergisst Quellenangaben zu benennen und kommt zu Schlussfolgerungen anhand von Zitaten, die er nicht belegt.

Möglicherweise hält er die für selbstverständlich, sind sie aber nicht. Grundsätzlich bleibt er aber neutral und versucht, sich und seine Meinung oder seine Schlussfolgerungen zu erklären, was ihm im großen und ganzen auch gelingt.



Literatur:

Berlin 1945 - Das Ende
»Berlin 1945 - Das Ende«
von Antony Beevor

Ein Ende der Corona-Krise nicht abzusehen










Corona ist nicht einmal ansatzweise überwunden, es gibt keine allgemeine Immunität, es gibt weder ein Medikament noch eine Impfung, und das Virus ist weiterhin im Umlauf.

Die Krise wird bewältigt, wenn Vernunft auf Augenmaß trifft. Wir leben in pandeimschen Zeiten und ein Ende der Corona-Krise ist bis jetzt keinesfalls abzusehen und je länger sie andauert, desto größer wird auch die Belastung für die Bevölkerung. Corona wird uns so lange beschäftigen, bis es einen wirksamen Impfstoff oder ein Medikament dagegen geben wird.

Keine Großveranstaltungen bis August wurden einfach mal so beschlossen und verkündet, ohne ein Wort zu den Konsequenzen. Nun sind das natürlich keine lebensnotwendigen Veranstaltungen und sicher ist bei so etwas die Ansteckungsgefahr gegeben.

Ändert aber nichts daran, dass ein Großteil der betroffenen Betriebe das nicht überstehen kann, da die schon normalerweise in einem sehr unsicheren Umfeld arbeiten. Und jetzt also ein halbes Jahr keine Jahrmärkte, keine Konzerte, keine Messen, kein Sport vor Publikum, wahrscheinlich kein Kino, Theater, keine Diskotheken.

Das kostet erst mal direkt unzählige Jobs und bald dann auch indirekt, weil die ganzen zusätzlichen Arbeitslosen zu Weihnachten als Konsumenten fehlen.

Mal ganz davon abgesehen: Schon die alten Römer wussten, dass es Brot und Spiele braucht, um das Volk unter Kontrolle zu halten.


Es wird im weiteren Verlauf der Krise dann nicht mehr ausreichen, nur eine gute Begründung für weitere erhebliche Zumutungen zu liefern, so wie es Herr Schellnhuber formuliert hat. Wenn diese auch noch mit weitreichenden finanziellen Belastungen, ohne temporäres Limit, verbunden sind, werden sich auch die Zustimmungsquoten innerhalb der Bevölkerung sehr in Grenzen halten.

Und nach der Corona-Krise wird es wohl vornehmlich heißen - für Menschen und Wirtschaft gleichermaßen - die niederliegende Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und Versäumtes erst einmal wieder nachzuholen.

»Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus,

die sie erst hervorbringen soll.«


Weblink:


Johns Hopkins University

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