Freitag, 4. Februar 2011

"Tag des Abgangs" - Ultimatum für Mubarak läuft aus

Am Freitag droht in Ägypten nach den Freitagsgebeten neue Gewalt:

Tausende Mubarak-Gegner versammeln sich zu Protesten. Die Opposition fordert den Präsidenten auf, an diesem Freitag das Land zu verlassen. Ein Ultimatum der Opposition an den Präsidenten läuft aus - er soll das Land verlassen.

 
Die blutigen Straßenkämpfe der vergangenen Tage mit 13 Toten halten die ägyptischen Regimekritiker nicht davon ab, auch am Freitag zu protestieren: Tausende versammeln sich in Kairo auf dem Tahrir-Platz und fordern den verhassten Präsidenten Hosni Mubarak zum Rücktritt auf.
 
Die Opposition hat ihm ein Ultimatum gesetzt, doch der Autokrat will nicht weichen - weil dem Land sonst "Chaos" drohe, wie er in einem Fernsehinterview sagte. Die USA bemühen sich einem Medienbericht zufolge um eine Nachfolgeregelung ohne Mubarak.

Auch der ägyptische Verteidigungsminister Mohammed Hussein Tantawi und mehrere Generäle der ägyptischen Armee sind auf dem Tahrir-Platz. Beim ägyptischen Staatsfernsehen hieß es dazu: "Verteidigungsminister Tantawi inspiziert die Lage am Tahrir-Platz".

Am elften Protesttag, dem letzten Tag des Rückzugsultimatums für Mubarak, soll es einen Sternmarsch zum Tahrir-Platz, zum Gebäude des staatlichen Fernsehens und zum Parlament geben. Die geplante Kundgebung steht unter dem Motto "Tag des Abgangs".

Viele Ägypter stehen vor der bangen Frage: Wird dies der "Tag der Entscheidung" werden?

Montag, 31. Januar 2011

Der "Marsch der Million" ins Zentrum der Macht

Die Proteste in Ägypten nehmen kein Ende: das Land steht vor dem Showdown: Präsident Mubarak will die Krise mit neuen Platitüden und Ministern der alten Garde aussitzen, doch die Zeit der leeren Versprechen ist vorbei. Die Opposition gibt sich damit nicht zufrieden. Muslimbrüder und Demokraten bereiten sich gemeinsam darauf vor, die Macht zu übernehmen - ihr "Marsch der Million" soll bis in den Präsidentenpalast führen.
Empört Euch!
"Am letzten Freitag haben schon zwei Millionen Menschen in Ägypten gegen den Präsidenten protestiert. Wenn Hosni Mubarak bis kommenden Freitag noch immer Ägyptens Präsident ist, dann stehen die Protestierenden nicht mehr auf dem Tahrir-Platz im Zentrum Kairos. Dann stehen wir am kommenden Freitag vor seinen Präsidentenpalast in Heliopolis.", sagt ein Muslimbruder, der für die Webseite »Islam-Online« arbeitet.
Säkulare und islamistische Oppositionelle marschieren in Ägypten mittlerweile gemeinsam. Am Dienstag soll der "Marsch der Million" eine siebenstellige Zahl von Protestierenden auf die Strasse und dann die Entscheidung in Ägypten bringen.








Empört Euch!


»Empört Euch!«, von Stéphane Hessel
Ullstein Verlag, 8. Februar 2011
Broschiert,
32 Seiten, 3,99 EUR.
ISBN-13: 978-3550088834

Sonntag, 30. Januar 2011

»Seefahrt ist not« - Die Deutschen und Gorch Fock

Auch auf einem Segelschiff herrscht eine eigene Sprache, die in einem knarzenden Befehlston von den Offizieren an Deck übermittelt wird.

"In die Wanten!", lautet ein gängiger Befehl auf See und ist doch wie das Kielholen oft als Strafe gedacht. Kapitäne weisen damit aufsässige Matrosen in die Schranken und stellen ihre Autorität wieder her. Alles ist eine Frage von Befehl und Gehorsam, Drill und Schliff - im Roman und noch viel mehr im echten Leben.

Gorch Fock
 
"Seefahrt ist not", wusste schon Gorch Fock, der unter seinem Pseudonym als Heimatdichter das Lied vom Meer und dem Leben der Hochseefischer heroisierend zu singen wusste. Als Johann Wilhelm Kinau ist er Ende August 1916 in der berühmten Seeschlacht am Skagerrak gefallen. Es war die größte Flottenschlacht des Ersten Weltkriegs mit 2551 Tote und 507 Verwundeten allein auf deutscher Seite. Gorch Fock hatte Dienst als Ausguck auf dem vorderen Masten.