Der von der Plagiats-Affäre geplagte ehemalige CSU-Minister hat in
einer Stellungnahme sein Verhalten nochmals gerechtfertigt. Karl-Theodor
zu Guttenberg ist nicht nur ein Meister der Ausblendung und
Realitätsverweigerung, sondern er schafft sich seine eigene Realität.
Es zeugt von einer kaum nachvollziehbaren Realitätsverweigerung
einer offensichtlich narzistisch strukturierten Persönlichkeit, dass
Karl-Theodor zu Guttenberg bis zuletzt auf seine Vorzugsbehandlung in
der Plagiatsaffäre wegen seiner Doppelbelastung von Beruf und Familie
gesetzt hat.
Seine bestenfalls Milteid erregende Darstellung seiner Überforerung
und die Unfähigkeit, eine Schwäche einzugestehen, zeigen, wie fatal sich
fehlende Selbstkritk und Selbstkontrolle gerade in der Wissenschaft
auswirken.
Das eigentlich Erschütternde an dieser sog. Plagiats-Affäre ist
nicht der erhobene Plagiatsvorwurf, sondern wie der Beschuldigte damit
umgegangen ist. Sein Verhalten zeigt eindeutig Züge von Ausblendung und
Realitätsverweigerung. - Ist dieser Umgang ein Sinnbild für die
politische Klasse in diesem Land?
Torpedo-Blog ist ein infomativer Gesellschafts- und Politik-Blog für Aufklärung und gesellschaftlichen Wandel. Dieser Nachrichten-Blog informiert tagesaktuell über das politische Geschehen und Ereignisse aus aller Welt. Der Blog zu Politik, Gesellschaft und Zeitgeschehen schreibt Artikel über Politik und Gesellschaft im Spiegel der Zeit. Dieser Nachrichten-Blog informiert über das politische Geschehen und Ereignisse aus aller Welt, u.a. über Europa, Brexit, Gelbwesten, May, Macron, Frankreich
Freitag, 13. Mai 2011
Donnerstag, 12. Mai 2011
Guttenberg begründet sein Plagiat mit Dauerstress
Karl-Theodor zu Guttenberg hat in einem Anfall von Wahrheitsdrang in einer abstrusen Erklärung sein akademisches Fehlverhalten bei der Erstellung seiner wissenschaftlichen Doktorarbeit eingeräumt und zugegeben und kommt dabei zu einer differenzierten Einsicht.
Guttenberg begründet sein erstelltes Plagiat mit Dauerstress. Der Grund für sein Fehlverhalten sei eine "massive Überforderung angesichts seiner beruflichen und politischen Arbeitsbelastung".
In seiner Stellungnahme zum Abschlussbericht der Universität Bayreuth erklärte Guttenberg, angesichts seiner beruflichen und politischen Arbeitsbelastung sei ihm die Arbeit "teilweise über den Kopf gewachsen". Guttenberg wollte weder die Erwartungshaltung seiner Familie noch seinen Doktorvater enttäuschen. "Ich wollte mir eine Schwäche nicht eingestehen", wird er zitiert.
Wenn er jedoch die Universität Bayreuth bei der Erstellung seiner Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht hat, ist die Erklärung nicht plausibel, denn diese schliesst "vorsätzliches wissenschaftliches Fehlverhalten" bei seiner Doktorarbeit aus.
Nach strukturierter Überlegung sieht das alles nicht aus. Indem er nun auf das Argument ""Doppelbelastung von Beruf und Familie" setzt, beweist er damit, dass er sich eine Schwäche immer noch nicht eingestehen kann. Er kann seine Schwäche auch anderen gegenüber nicht eingestehen - ein Merkmal einer narzitisch geprägten Persönlichkeit.
Zu seinen bereits offenkundigen Schwächen kommt nun eine weitere hinzu: ein grundlegender Mangel an Einsicht in sein Tun. Sein spätes Eingeständnis ist nicht unbedingt ein Akt der Läuterung. - »Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung«
Mittwoch, 11. Mai 2011
Guttenberg hat absichtlich getäuscht
Die Universität Bayreuth hat Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg "vorsätzliches wissenschaftliches Fehlverhalten" bei seiner Doktorarbeit bescheinigt. Er habe "die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht", teilte die zuständige Kommission der Universität Bayreuth mit. Mit anderen Worten: er hat die Universität bei der Erstellung seiner Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht.
Über die gesamte juristische Doktorarbeit hinweg fänden sich Stellen, die eindeutig als Plagiate zu qualifizieren seien. Guttenberg habe Originaltexte umformuliert, Syntax umgestellt, Synonyme verwendet oder Zitat-Passagen ausgelassen. Das setzte bewusstes Vorgehen voraus. Die Kommission der Universität Bayreuth betonte in der Stellungnahme weiter, dass für diese wissenschaftliche Arbeit die Vergabe der Höchstnote für diese Prädikatsarbeit nicht gerechtfertigt sei.
Den kompletten 40-seitigen Bericht wollen Hochschulpräsident Rüdiger Bormann und der Kommissionsvorsitzende Stephan Rixen am kommenden Mittwoch vorstellen. Eine Mitverantwortung von Guttenbergs Doktorvater Peter Häberle und des Zweitgutachters Rudolf Streitz sieht die Kommission nicht. Allerdings hätte die Benotung der Doktorarbeit mit dem Prädikat "summa cum laude" einer ausführlicheren Erklärung bedurft, hieß es. Es sei nicht ersichtlich, welche hervorstechenden Thesen oder besonderen Ergebnisse der Arbeit die Vergabe der Höchstnote gerechtfertigt hätten.
Vor rund einer Woche, kurz vor Ablauf einer von der Universität gesetzten Frist zu einer Stellungnahme, hatte Guttenberg der Hochschule eine dreiseitige Stellungnahme zu den Vorwürfen übermittelt. Laut
Medienberichten hatte er darin erklärt, nicht vorsätzlich gehandelt zu haben und von einem "Missverständnis" gesprochen. Laut "Spiegel"-Informationen legte er Wert darauf, die Arbeiten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages nur für seine Abgeordnetentätigkeit und nicht für die Dissertation verwendet zu haben. Die Uni Bayreuth jedoch kommt zu einem ganz anderen Urteil: Laut Gutachten lassen sich die Plagiatsvorwürfe anhand der verwendeten Ausarbeitungen des Wissenschaftlichen Dienstes besonders gut belegen.
Guttenberg war wegen der Vorwürfe, er habe zahlreiche Passagen seiner Doktorarbeit von anderen Autoren übernommen und dies nicht gekennzeichnet, Anfang März von allen politischen Ämtern zurückgetreten. Die Uni Bayreuth hatte ihm bereits am 23. Februar den Doktortitel aberkannt. Zunächst hatte er sich gegen eine Veröffentlichung des Gutachtens gesperrt, mittlerweile jedoch zugestimmt. Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelt gegen ihn.
Tagesschau-Weblinks
Guttenberg hat absichtlich getäuscht - Gutachten der Universität Bayreuth
Guttenberg begründet Plagiat mit Dauerstress - Stellungnahme zum Abschlussbericht der Universität Bayreuth
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