Mittwoch, 12. März 2014

Die Halbinsel Krim ist ein Zankapfel zwischen Moskau und Kiew

Halbinsel Krim

Die Halbinsel Krim liegt im Schwarzen Meer und ist eine autonome Republik. Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist seit langem Zankapfel zwischen Russen und Ukrainern. Der neu entfachte Streit um die Halbinsel hat historische Gründe.

Noch bis zum Jahr 1954 gehörte das 26.000 Quadratkilometer große Gebiet zu Russland. Der neue Kremlchef Nikita Chruschtschow machte damals die Halbinsel, seiner Heimat, der Ukraine zum Geschenk. Seit 1954 gehört die Krim zur Ukraine, die sich 1991 unabhängig von der Sowjetunion erklärte.

Karte der Krim

Innerhalb der Sowjetunion spielten die Grenzen der Teilrepubliken noch keine große Rolle, nach der Auflösung der Sowjetunion wurde die mehrheitlich von Russen bewohnte Krim aber zum Problem. Die Ukraine konnte 1992 geradeso ein Unabhängigkeitsreferendum verhindern und gestand der Krim die Bildung einer Autonomen Republik innerhalb der unabhängigen Ukraine zu. Ein Anschluss an Russland war damit vorerst vom Tisch.

Die Krim ist ein von vielen Völkern besiedeltes Gebiet. Die Mehrheit der Bevölkerung auf der Halbinsel Krim sind Russen. Von den mehr als zwei Millionen Einwohnern sind derzeit knapp 60 Prozent Russen und etwa 25 Prozent Ukrainer. Außerdem siedelten sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Zehntausende Krimtataren wieder an, die einst die Halbinsel bewohnt hatten, in den Vierziger Jahren des 20. Jahrhudnerts aber auf Stalins Befehl nach Zentralasien deportiert worden war - sie stellen heute rund 12 Prozent der Bevölkerung.

Montag, 10. März 2014

Der Fall Hoeneß und die Frage der Moral

Der heute in München beginnende Prozeß gegen Uli Hoeneß im Lichte der Öffentlichkeit hat viele Gesichter. Es geht nicht nur um die Person des Uli Hoeneß, sondern auch um Moral, Gerechtigkeit, Gier und Doppelmoral. Uli Hoeneß, der mächtige Präsident des FC Bayern, soll in großen Stil Steuern hinterzogen haben.

Vor allem die öffentliche Begleitung wird auch die Moral und Unmoral, den Anspruch und die Wirklichkeit eines Mannes in den Mittelpunkt rücken, der sich nicht nur selbst als Gutmenschen sieht, sondern der zweifelsohne auch Gutes geleistet hat.

Der Prozess wird in den Details juristisch wohl schwer zu fassen sein, aber er fordert ein klares Urteil. Es geht hier um die Ehre eines Mächtigen mit mindestens zwei Gesichtern: hier der polarisierende, aber doch sozial eingestellte Boss, dort der Zocker, der seinen Spieltrieb nicht in den Griff bekommen hat.

Nun muss sich Hoeneß für seine "dunkle Seite der Macht" verantworten. Sein Pech ist dabei zugleich eine Errungenschaft des deutschen Rechtssystems: dass sich diese dunkle Seite nicht einfach mit Wohltätigkeiten wegwischen lässt, dass eine weiße Weste nicht käuflich ist und dass auch dem der Prozess gemacht wird, der sich sein eigenes Paradies mit Millionen von Fans und Unterstützern aus Politik und Wirtschaft durch Klugheit erschaffen hat.

Das große Interesse an seinem Fall hat Hoeneß selbst verschuldet: durch sein Auftreten als Saubermann und die forschen Angriffe gegen die Verfehlungen der anderen. Ein tiefer Fall erfordert viel Hochmut. Die Fallhöhe des Uli Hoeneß ist daher enorm.

Krim-Parlament für Anschluss an Moskau

Das Parlament der ukrainischen Halbinsel Krim hat einstimmig für einen Anschluss an Russland gestimmt. Das Parlament auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat sich für einen Beitritt zu Russland ausgesprochen. Zudem stimmten die Abgeordneten dafür, das Referendum schon am 16. März abzuhalten. Moskau reagierte begeistert, aus Kiew gab es Ablehnung.

Zudem beschlossen die Abgeordneten im Regionalparlament von Simferopol, das Referendum über den künftigen Status der Krim um zwei Wochen auf den 16. März vorzuverlegen. Dabei sollen die Krim-Bewohner darüber entscheiden, ob die Autonome Republik im Staatsverband der Ukraine bleibt oder sich künftig Russland anschließt.

Den Wählern auf der Krim soll auch die Möglichkeit gegeben werden, sich dafür zu entscheiden, Teil der Ukraine zu bleiben, dann aber mit vergrößerter regionaler Macht.
Ein Abgeordneter sagte: "Das ist unsere Antwort auf das Chaos und die Gesetzlosigkeit in Kiew. Wir werden selbst über unsere Zukunft entscheiden."

Die Mitglieder von Putins Partei Geeintes Russland reagierten begeistert auf den Beschluss des Krim-Parlaments als "richtige Antwort" an die neue prowestliche Regierung in Kiew.
Die kremltreue Partei Gerechtes Russland kündigte an, ein neues Gesetz für eine schnelle Aufnahme der Autonomen Republik an Russland voranzutreiben.