Mittwoch, 20. Januar 2016

Oxfam-Studie über die Verteilung des Reichtums der Weltbevölkerung

Die Umverteilung der Vermögen in Welt nimmt immer mehr zu und die Kluft zwischen arm und reich wächst stetig an. Dies geht aus der jährlich im Januar veröffenlichten Oxfam-Studie hervor.

Nach einer am 18. Januar 2016 veröffentlichten Oxfam-Studie besitzen die 62 reichsten Einzelpersonen genauso viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Nach dem Bericht "An Economy for the 1 Percent" nahm das Gesamtvermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung in den vergangenen fünf Jahren um rund eine Billion US-Dollar ab - was rund 41 Prozent entspricht. Parallel dazu sei das Vermögen der reichsten 62 Personen um mehr als eine halbe Billion US-Dollar gewachsen, hieß es in der Studie.

Alarmiernde Zahlen, die aber keinen aufzurütteln vermögen.


Samstag, 16. Januar 2016

Die wachsende Ungleichheit der Gesellschaft

Reich und Arm: Die wachsende Ungleichheit in unserer Gesellschaft
Reich und Arm:
Die wachsende Ungleichheit in unserer Gesellschaft

Mit seinem Bestseller »Der Preis der Ungleichheit« hat sich Joseph Stiglitz an die Spitze der Debatte über die zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft in Reich und Arm gesetzt. In seinem neuen Buch »Reich und Arm« beweist der Nobelpreisträger erneut, dass er nicht nur ein brillanter Ökonom, sondern auch ein scharfsinniger politischer Denker ist, der beherzt für eine gerechtere Verteilung des Wohlstands kämpft.

Wachsende Ungleichheit ist kein Schicksal, sondern Folge politischer Entscheidungen, diese Überzeugung vertritt Joseph Stiglitz vehement. Deswegen fordert er eine Politik, die den Wohlstand endlich wieder gerechter verteilt. In seinem neuen Buch zeigt er uns, jenen 99 Prozent der Bevölkerung, denen die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Reich und Arm schadet, welche Risiken die wachsende Ungleichheit birgt und was wir gegen sie tun können. Er geht ferner der Frage nach, warum die Ungleichheit wächst und was wir dagegen tun können.

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Dank der neoliberalen Politik der politischen Klasse geht die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander. Politiker sind nur der verlängerte Arm und traurige Handlnager des Kapitals. Die wachsende Ungleichheit der Gesellschaft wird von ihnen nicht nur wie ein Naturgesetz hingenommen, sondern durch ihre Polittik noch verstärkt.

»Reich und Arm« versammelt die einflussreichsten Texte von Joseph Stiglitz aus den letzten Jahren, erstmals sind seine kämpferischen Einwürfe nun auf Deutsch zu lesen. Wer über die wachsende Ungleichheit in unserer Gesellschaft mitdiskutieren will, wird an »Reich und Arm« nicht vorbeikommen.

Exklusion, wörtlich Ausschluss (aus lat. exclusio), sinngemäß auch Ausgrenzung, beschreibt in der Bildungssprache die Tatsache, dass jemand (aus unterschiedlichen Gründen, ggf. gegen seinen Willen) von einem Vorhaben, einer Versammlung und Ähnlichem ausgeschlossen (exkludiert) wird. Die Teilnehmer möchten – oft aus Gründen des Herrschafts- und Machterhalts, aus Misstrauen oder aus anderen Reputationsgründen – unter sich, d. h. exklusiv bleiben, womit eine gewisse Abwertung bis hin zur Diskriminierung derer, die ausgeschlossen werden, einhergeht. Der Gegenbegriff ist die Inklusion.

Literatur:

Reich und Arm: Die wachsende Ungleichheit in unserer Gesellschaft
Reich und Arm: Die wachsende Ungleichheit in unserer Gesellschaft
von Joseph Stiglitz

Die Kanzlerin hat die Realität nicht mehr im Blick


Die Kanzlerin hat die Realität nicht mehr im Blick. Merkel macht nie etwas zufällig. Mit ihrer Einladungsgeste an die Flüchtlinge hat sie aber völlig neben der Stimmung in der Bevölkerung und der Leistungsfähigkeit unseres Landes gelegen. Sie hat auch die Bedürfnisse Deutschlands verkannt.

Das Land braucht Zuwanderung von Fachkräften. Laut Sozialministerin Nahles werden nur zehn Prozent der Flüchtlinge diesen Fachkräftebedarf decken. 90 Prozent werden vorerst nicht arbeiten können, wegen Sprachbarrieren, mangelnder Bildung und auch wegen des Mindestlohns. Diese Gruppe wird von den staatlichen Sozialsystemen finanziert werden müssen.

Die Flüchtlingskrise wird zur Zerreißprobe für die Regierung. Die Luft wird für Merkel fast wöchentlich dünner, die Zahl der innerparteilichen Kritiker steigt rasant. Ich sage daher voraus, dass die nächsten 100 Tage entscheidend sein werden – nicht bloß für die Lösung der Flüchtlingskrise, sondern auch für Merkel persönlich. Denn die Frage, ob Deutschland eine funktionierende Strategie für die aktuelle Situation finden wird, ist untrennbar mit ihrem Namen verbunden.

Eine stringente, lösungsorientierte Strategie kann man bei Herrn Seehofer auch nicht gerade erkennen. Seine Positionierung gegen die Kanzlerin und die SPD mag aus seiner Perspektive politisch sinnvoll sein, doch hilft sein Agieren in der Sache nicht weiter. Fakt ist, dass er sich mit den von ihm aufgestellten Ultimaten selbst zunehmend unter Druck setzt. Und Druck ist selten ein kluger politischer Ratgeber.

Frau Merkel muss eine Ansprache ans Volk richten, was sie eigentlich genau plant. Zweitens: Die so demoskopiegläubige Kanzlerin sollte den Mut aufbringen, die Menschen direkt zu fragen, ob sie den eingeschlagenen Kurs in der Flüchtlingskrise mitgehen wollen. Eine Volksbefragung zur Flüchtlingspolitik wäre jetzt der richtige Weg. So wie die Griechen wie selbstverständlich über die Euro-Frage abgestimmt haben, so sollten auch die Deutschen es in der jetzigen grundlegenden Veränderung der politischen Lage tun.

Schatten auf der Wand mit dem CDU-Logo

Wir dürfen nicht vergessen: Merkel hat den ursprünglichen Kurs der CDU, für den sie gewählt worden ist, komplett gedreht. Die Kanzlerin muss jetzt eine Antwort des Volkes erhalten: Soll sie den Kurs fortsetzen oder stoppen? Ich glaube, die große Mehrheit der Deutschen ist nicht einverstanden mit Merkels Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik. Wenn sie schon nicht auf ihre Partei hört, dann sollte sie auf die Menschen im Land hören.

Es wirkt auf viele geradezu befremdlich, dass ganz normale Bürger plötzlich in mörderische Wut ausbrachen, als Frau Merkel den Osten Deutschlands besuchte. Hemmungslos wünschten sie ihr Tod und Verderben. Unterstellten ihr, der frommen Protestantin, verbrecherische Motive, sie wolle das deutsche Volk auslöschen.

Weblink:

Die Kanzlerin hat die Realität nicht mehr im Blick - www.welt.de