Mittwoch, 26. November 2014

Sorge um das Seelenheil Europas

Papst Franziskus zu Besuch in Brüssel


Papst Franziskus hat Brüssel besucht und eine durch und durch pessimistische Einschätzung der Lage vorgetragen: Europa sei "selbstverliebt und krank", habe seine Lebenskraft eingebüßt, sei "nicht mehr fruchtbar und lebendig".

In diesem Dampfbad des Negativismus wurde kein Trost gespendet. Franziskus betrachtet das Leben offenbar als einen großen Schicksalsschlag. Wehmütig erinnert man sich an den polnischen Papst Johannes Paul II., der Optimismus verkörperte. Dessen Botschaft: "Der Mensch ist zur Freiheit berufen."

Viele kümmerten sich nur noch um sich selbst, seien gleichgültig gegenüber Alten und Armen. Europa müsse jünger und frischer werden, sagte Franziskus. "Man gewinnt den Eindruck der Müdigkeit und der Alterung, dass Europa eine Großmutter ist und nicht fruchtbar und lebendig."

Seiner Ansicht nach hängt die Zukunft Europas davon ab, ob die Menschen zwei Dinge wiederentdecken: den Himmel als Symbol für die Welt der Ideen, und die Erde als konkrete Wirklichkeit. Geschieht das nicht, bestehe die Gefahr, dass Europa allmählich seine Seele verliere und seinen humanistischen Geist, meint der Papst.

Papst Franziskus hat vor dem EU-Parlament zu einer Rückbesinnung auf die Werte der Europäischen Union aufgerufen: zur Achtung der Menschenwürde und zur Solidarität mit den Armen. Erneut kritisierte er die Flüchtlingspolitik.

Aber immer, wenn es um Wertediskussionen geht, sind  das meist genau die Werte, die vorher bereits vorher verraten worden sind - oder kirchlich gesprochen: auf dem Altar geopfert worden sind.

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