Mittwoch, 18. Januar 2017

Oxfam-Studie - eine Mahnung in der Wüste


Die Hilfsorganisation Oxfam hat im Vorfeld des Weltwirtschaftsgipfels in Davos ihre neueste Studie zur Vermögensverteilung veröffenticht. Demnach nimmt die globale Ungleichheit immer dramatischere Ausmaße an. Die acht (!) reichsten Männer verfügen über ein ähnlich großes Vermögen wie die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung. Die Zahlen sind aber umstritten. Oxfam beruft sich bei der Veröffentlichung der Studie auf Daten des amerikanischen Magazins Forbes und der Schweizer Bank Credit Suisse.

Wenn eine Hilfsorganisation eine Feststellung über die Verteilung des Vermögens trifft, ist dies ein klares Zeichen dafür, daß sich an den bestehenden Verhältnissen und der immer krasser werdenden Umverteilung von unten nach oben nichts ändern wird. Dieser Bericht wird diese verantwortungslose Welt nicht ändern. Ist also zu vermuten, daß der nächste Bericht der Studie ähnlich ausfallen wird. Da der Bericht ja mit keiner klaren Handlungsaufforderung oder praktischen Empfehlung verbunden ist, bleibt es also bei der Präsentation der nackten Zahlen und insgesamt alles beim Alten - so wie die Reichen sich das eben vorstellen.

Politiker, die als armselige Handlanger der Reichen und Besitzenden mit ihrer Schlafmützenpolitik nach Kräften geholfen haben, diese gewaltige Kluft entstehen und stetig anwachsen zu lassen, und die Vernögenden dieser Welt werden diesen Bericht ohnehin nicht lesen, geschweige ihn als Aufforderung verstehen, an den ungerechten Stukturen, welcher der Vermögensverteilung zugrunde liegt, irgend etwas zu ändern. Außerdem fehlt das für notwendige Veränderungen geeignete politische Personal. Um eine Veränderung zu bewirken, muss die Verfassung und die Gesetze geändert werden, denn diese Ungerechtigkeit ist von der Verfassung des jeweiligen Landes entweder gewollt oder billigend in Kauf genommen.

Die Reichen werden also Profiteure des Neoliberalismus und derGlobalisierung also weiterhin keine Steuern mehr zahlen und die Armen können ja ruhig am Existenzminimum ihr Dasein fristen und Oxfam bleibt ein Mahner in der Wüste. Ihre Studie ist dann eine folgenlose Feststellung bzw. Erkenntnis. Da aber die ungleiche Verteilung der Vermögen auch die ungleiche Verteilung politischen Einflusses entspricht, ist beinahe jede Maßnahme, diesen undemokratischen Zustand zu ändern, zum Scheitern verurteilt.Ungerechtigkeit ist als Systemfehler in den Kapitalismus eingebaut.

Und hier noch eine höchst unfreillige Entlarvung: Mit herrschender Demokratie hat diese hemmungslose Bereichung im übrigen sehr wenig zu tun, denn sie das Produkt der tatsächlichen Herrschaftsform: nämlich der Plutokratie, also der Herrschaft des Geldes. Das so ein System auf demokartischen Wege niemals zustande gekommen wäre, wissen natürlich auch die Reichen - Irgendwann werden die sich immer mehr bereichernden Geldaristokraten dieser Welt merken, daß man Geld nicht essen kann, aber dann ist es für sie wahrscheinlich bereits zu spät. Wohl dem, der aus seiner Steuer- und Wohlstandoase vorher mit einem Helikopter zu einem sicheren Landeplatz geflohen ist.

Weblink:

Soziale Ungleichheit – wie weiter nach Davos? - www.oxfam.de

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