Sonntag, 5. Dezember 2010

Furcht vor Flut geheimer Papiere geht um

Kaum hat Wikileaks neue Enthüllungen angekündigt, sind Ministerien und Geheimdienstein Aufruhr. Ein Furcht vor der Flut geheimer Papiere geht um. Erste Details zu den mutmaßlichen Geheim-Dokumenten sickern bereits durch - und versprechen wenig schmeichelhafte Details über prominente Staatsmänner aus aller Welt.

Für dei Verfasser der geheimen Dossiers, die nun von der Online-Plattform Wikileaks eröffentlicht werden, bleibt nun nur die Flucht nach vorn, um diplomatische Schadensbegrenzung zu betreiben.

US-Außenministerin Hillary Clinton hat die politischen Führungen zahlreicher Staaten über die absehbare Veröffentlichung vertraulicher US-Dokumente auf der Online-Plattform Wikileaks unterrichtet. Sie hat asuch die deutsche Bundesregierung auf eine mögliche Enthüllung diplomatischer Geheimnisse im Internet vorbereitet.

Die US-Regierung befürchtet, dass Wikileaks in Kürze eine Flut geheimer Papiere aus dem amerikanischen Außenministerium öffentlich macht. Dabei könnte es sich etwa um Protokolle vertraulicher Diplomaten-Gespräche handeln oder um persönliche Einschätzungen von US-Botschaftern über Regierungsmitglieder des jeweiligen Landes.

Dienstag, 30. November 2010

Angela "Teflon" Merkel

Teflon-Pfannen pflegen durch ihre Pfannenbeschichtung vieles abgleiten zu lassen. Was sich bei der Beschichtung einer Pfanne bestens bewährt und als praktisch erwiesen hat, ist für die Charakterisierung einer Person weniger erfreulich, da hier auf non-chalante Weise der Vorwurf des Abrallen lassens enthalten ist.

Mit dieser undiplomatischen Bezeichnung und wenig schmeichelhaften Beurteilung spielen US-Botschafter darauf an, dass vieles an unserer Kanzlerin abgleite. Dennoch ist die Charakterisierung durchaus aufschlussreich. Wer gedanklich in die Nähe des Teflon gerückt wird, hat Scheuklappen und weigert sich, Probleme zu lösen - und kann auch als beratungsresistent eingestuft werden.

Ausländischen Diplomaten wird nachgesagt, dass sie eine bessere Wahrnehmung über Poliitiker aus fremden Ländern besitzen. Die Dossiers geben Auskunft darüber, wie US-Diplomaten Politiker einschätzen. Wollten die Mitarbeiter des Außendienstes, deren geheime Dossiers nun von Wikikleaks enthüllt wurden, damit etwa andeuten, dass die Probleme in diesem Land von der Bundeskanzlerin einfach abprallen wie von einer Teflon-Pfanne?


So Unrecht hätten diese mit damit jedenfalls nicht. Unbestritten ist auch, dass die Kanzlerin viele drängende Probleme einfach nicht bereit oder in der Lage ist, zu lösen, sondern eher aussitzt. Daher ist der non-chalante Vorwurf amerikanischer Diplomaten durchaus nicht aus der Welt gegriffen.

Sonntag, 28. November 2010

Minister der Mogelpackung

Als Angela Merkel Ende Oktober 2009 ihr Kabinett vorstellte, zählte Wolfgang Schäuble zu den wenigen Mitgliedern, denen das Etikett "politisches Schwergewicht" angeheftet wurde. Nach 13 Monaten im Amt ist davon wenig übriggeblieben: Schäuble hat sich dem ausbaufähigen Gesamtniveau dieser Koalition längst mühelos angepaßt - sowohl in seiner Rolle als Steuer-, wie auch als Haushalts- und Finanzkrisenminister.

Der Finanzkrisenminister ist zu einem Minister in der Krise geworden. Das ist vielerlei Hinsicht unerfreulich, besonders mit Blick auf den Haushalt, der am Freitag den Bundestag passierte. Statt ihm seinen Stempel auszudrücken, ihn mit eigenen Ideen und Inhalten zu füllen und durch zusätzliche Steuereinnahmen auf eine solide Grundlage zu stellen, hat Schäuble zugesehen, wie sein Sparpaket solange zugunsten der Wirtschaft geändert wurde, bis es in ein bedenkliche Schieflage geraten ist.

Auch die neue sog. "Schuldenbremse" ist eine weitere typische Mogelpackung, denn Schäuble hat hier wieder einmal getrickst - hält er diese nur dem Worte nach, aber nicht dem Geiste nach ein: So setzt die Kreditaufnhame 2011 doch höher an als nötig, um sich auch für die Folgejahre zusätzliche Verschuldungsspielräume zu verschaffen.

Der SPD-Verdacht, die Koalition richte sich hier eine "Kriegskasse" ein, um vor der nächsten Wahl doch noch die Steuern senken zu können, drängt sich geradezu auf. Diese "Schuldenbremse" kann so nicht unbedingt als Ausdruck seriöser Finanzpolitik angesehen werden, da sie stille Reserven schafft, die an anderer Stelle im Haushalt viel sinnvoller ausgegeben werden könnten.