Donnerstag, 12. Mai 2011

Guttenberg begründet sein Plagiat mit Dauerstress

Guttenberg

Karl-Theodor zu Guttenberg hat in einem Anfall von Wahrheitsdrang in einer abstrusen Erklärung sein akademisches Fehlverhalten bei der Erstellung seiner wissenschaftlichen Doktorarbeit eingeräumt und zugegeben und kommt dabei zu einer differenzierten Einsicht.

Guttenberg begründet sein erstelltes Plagiat mit Dauerstress. Der Grund für sein Fehlverhalten sei eine "massive Überforderung angesichts seiner beruflichen und politischen Arbeitsbelastung".

In seiner Stellungnahme zum Abschlussbericht der Universität Bayreuth erklärte Guttenberg, angesichts seiner beruflichen und politischen Arbeitsbelastung sei ihm die Arbeit "teilweise über den Kopf gewachsen". Guttenberg wollte weder die Erwartungshaltung seiner Familie noch seinen Doktorvater enttäuschen. "Ich wollte mir eine Schwäche nicht eingestehen", wird er zitiert.

Wenn er jedoch die Universität Bayreuth bei der Erstellung seiner Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht hat, ist die Erklärung nicht plausibel, denn diese schliesst "vorsätzliches wissenschaftliches Fehlverhalten" bei seiner Doktorarbeit aus.

Nach strukturierter Überlegung sieht das alles nicht aus. Indem er nun auf das Argument ""Doppelbelastung von Beruf und Familie" setzt, beweist er damit, dass er sich eine Schwäche immer noch nicht eingestehen kann. Er kann seine Schwäche auch anderen gegenüber nicht eingestehen - ein Merkmal einer narzitisch geprägten Persönlichkeit.

Zu seinen bereits offenkundigen Schwächen kommt nun eine weitere hinzu: ein grundlegender Mangel an Einsicht in sein Tun. Sein spätes Eingeständnis ist nicht unbedingt ein Akt der Läuterung. - »Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung«

Mittwoch, 11. Mai 2011

Guttenberg hat absichtlich getäuscht

Guttenberg

Die Universität Bayreuth hat Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg "vorsätzliches wissenschaftliches Fehlverhalten" bei seiner Doktorarbeit bescheinigt. Er habe "die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht", teilte die zuständige Kommission der Universität Bayreuth mit. Mit anderen Worten: er hat die Universität bei der Erstellung seiner Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht.

Über die gesamte juristische Doktorarbeit hinweg fänden sich Stellen, die eindeutig als Plagiate zu qualifizieren seien. Guttenberg habe Originaltexte umformuliert, Syntax umgestellt, Synonyme verwendet oder Zitat-Passagen ausgelassen. Das setzte bewusstes Vorgehen voraus. Die Kommission der Universität Bayreuth betonte in der Stellungnahme weiter, dass für diese wissenschaftliche Arbeit die Vergabe der Höchstnote für diese Prädikatsarbeit nicht gerechtfertigt sei.

Den kompletten 40-seitigen Bericht wollen Hochschulpräsident Rüdiger Bormann und der Kommissionsvorsitzende Stephan Rixen am kommenden Mittwoch vorstellen. Eine Mitverantwortung von Guttenbergs Doktorvater Peter Häberle und des Zweitgutachters Rudolf Streitz sieht die Kommission nicht. Allerdings hätte die Benotung der Doktorarbeit mit dem Prädikat "summa cum laude" einer ausführlicheren Erklärung bedurft, hieß es. Es sei nicht ersichtlich, welche hervorstechenden Thesen oder besonderen Ergebnisse der Arbeit die Vergabe der Höchstnote gerechtfertigt hätten.

Vor rund einer Woche, kurz vor Ablauf einer von der Universität gesetzten Frist zu einer Stellungnahme, hatte Guttenberg der Hochschule eine dreiseitige Stellungnahme zu den Vorwürfen übermittelt. Laut
Medienberichten hatte er darin erklärt, nicht vorsätzlich gehandelt zu haben und von einem "Missverständnis" gesprochen. Laut "Spiegel"-Informationen legte er Wert darauf, die Arbeiten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages nur für seine Abgeordnetentätigkeit und nicht für die Dissertation verwendet zu haben. Die Uni Bayreuth jedoch kommt zu einem ganz anderen Urteil: Laut Gutachten lassen sich die Plagiatsvorwürfe anhand der verwendeten Ausarbeitungen des Wissenschaftlichen Dienstes besonders gut belegen.

Guttenberg war wegen der Vorwürfe, er habe zahlreiche Passagen seiner Doktorarbeit von anderen Autoren übernommen und dies nicht gekennzeichnet, Anfang März von allen politischen Ämtern zurückgetreten. Die Uni Bayreuth hatte ihm bereits am 23. Februar den Doktortitel aberkannt. Zunächst hatte er sich gegen eine Veröffentlichung des Gutachtens gesperrt, mittlerweile jedoch zugestimmt. Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelt gegen ihn.

Tagesschau-Weblinks

Guttenberg hat absichtlich getäuscht - Gutachten der Universität Bayreuth

Guttenberg begründet Plagiat mit Dauerstress - Stellungnahme zum Abschlussbericht der Universität Bayreuth

Montag, 9. Mai 2011

Bin Laden hat ganz unbehelligt gewohnt

Osama Bin Laden

Jahrelang hat Osama Bin Laden ganz unbehelligt und abgeschirmt in einem Haus des pakistanischen Nobelortes Abottabad gelebt, ohne das seine Umgebung etwas von der Anwesenheit seiner Person gewußt hätte. Seine Anwesenheit war ein offensichtlich gut gehütetes Geheimnis. Denn ohne ein pakistanisches Unterstützer-Netzwerk und dessen Hilfe hätte er dort nicht jahrelang unbemerkt unter Schutz und Obhut leben können.

Ausgerechnet Informationen aus Folterverhören brachten die USA auf die Spur zu Osama Bin Laden. Die Fakten hierzu sind noch umstritten. Angeblich waren es die Verhöre mit Khalid Scheich Mohammed, der die Ausführung der Anschläge des 11. September 2001 geplant hatte, sowie seinem Nachfolger Abu Faraj al-Libi, die auf die Spur des Kuriers von Osama bin Laden und letztlich nach Abbottabad führten. Mohammed wurde im Jahr 2003 ganze 183 Mal einem Waterboarding unterzogen.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die USA ihre Terrorgefangenen in CIA-Gefängnissen auf der ganzen Welt foltern liess. Was bis vor kurzem noch als Schande galt, erlebt seit der vermeintlichen Tötung Osama bin Ladens neuen Aufschwung. Denn unter Folter erzwungene Aussagen sollen zum historischen Coup beigetragen haben. Konservative fordern darum die offizielle Wiedereinführung der Folter.

Weil Folterverhöre die USA auf die Spur zu Bin Laden brachten, lebt eine unselige Debatte neu auf: Führen Methoden wie das Waterboarding doch zum Ziel? Präsident Barack Obama bleibt zu dem heiklen Thema erstaunlich schweigsam und gibt so den Hardlinern erneut Gelegenheit, über die Effektivität von Folter zu diskutieren - nicht über ihre Moral.

Blog-Artikel:

USA: Konservative fordern Wiedereinführung der Folter - atonal1.blog.de

Samstag, 7. Mai 2011

Al-Qaida bestätigt Bin Ladens Tod

Osama Bin Laden

Nun ist es quasi amtlich und auch offiziell:

Das Terrornetzwerk Al-Qaida hat den Tod Osama Bin Ladens bestätigt und Vergeltung angekündigt, um die Deutungshoheit wieder zu gewinnen. Bin Laden sei nun ein Märtyrer. Das Blut des Al-Qaida-Gründers dürfe nicht umsonst vergossen worden sein, erklärte die Terror-Organisation in einer im Internet veröffentlichten Botschaft.

Die Tötung Bin Ladens werde "zu einem Fluch für die Amerikaner" und ihre Helfer werden, der sie in- und außerhalb ihrer Länder verfolgen werde. Die Freude in den USA werde in Trauer umschlagen und ihr Blut werde sich mit Tränen mischen, drohte Al-Qaida.

Außerdem rief Al-Qaida alle Muslime in Pakistan zum Aufstand auf, um die "Schande" zu tilgen, die durch eine "Bande von Verrätern und Dieben" über sie gebracht worden sei. Die Terrorgruppe kündigte an, den "Pfad des Dschihad" fortzusetzen.

Zudem wurde die "baldige" Veröffentlichung einer Audio-Botschaft Bin Ladens zu den Aufständen in der arabischen Welt angekündigt. Diese sei eine Woche vor seinem Tod aufgezeichnet worden.

Weblink:

Al-Qaida bestätigt Bin Ladens Tod

Freitag, 6. Mai 2011

Osama Bin Laden Tod - Rache oder Gerechtigkeit?

Die USA sind sichtlich bemüht, den Tod von Osama Bin Laden durch ein Einsatz-Spezialkommando nicht als von oben befohlene Exekution, sondern als Tötung in Notwehr erscheinen zu lassen. Dahinter steht die Frage: aus Rache oder Gerechtigkeit erfolgt?

Wäre sein Tod eine befohlene Exekution, dann ständen die USA in keinem guten Licht dar, denn sein Tod verstösst eindeutig gegen geltendes Völkerrecht und wäre somit eine völkerrechtswidrige Aktion - um die sich die Amerikaner wieder einmal nicht geschert haben. Es würde dabei die Vermutung gelten, er sei aus Rache getötet worden.

Osama Bin Laden

Aus gutem Grunde stellen die USA Osama Bin Ladens gewaltsame Tötung als einen Akt der Notwehr dar, mit der Begründung, dass er sich bei seiner Festnahme heftig gewehrt haben soll. Osama habe sich gewehrt und Widerstand bei seiner Festnahme geleistet, heisst es aus offiziellen Kreisen.

"40 minütiges Feuergefecht" und "Bin Laden konnte nicht festgenommen werden, weil er sich ‚heftigst gewehrt habe" – so hieß die offizielle Version der US-Regierung bisher. Immerhin hat die US-Regierung also zugegeben, Bin Laden in einer völkerrechtswidrigen Aktion erschossen haben, denn er war unbewaffnet.

Sind die Amerikaner nun glorreiche Halunken oder ganz einfach nur die sympatischeren Schurken? Die Reaktionen sind da durchaus geteilt.


Aljazeera - english

Osama's Tod Weblinks

US-Spezialeinheit erschießt Bin Laden -
Doppeltreffer in den Kopf - Osama bin Ladens letzte Minuten
Soldaten auf Kill Mission - Festnahme war nicht geplant
Die Jagd auf Osama bin Laden - Interaktive Zeitstrahl-Darstellung

Dienstag, 3. Mai 2011

Osama Bin Laden von US-Spezialeinheit erschossen

Der meistgesuchte Mann der Welt ist tot, dabei dürften sich viele gewundert haben, dass der Al Quida-Chef überhaupt noch gelebt hat. Der Top-Terrorist Osama Bin Laden fiel einem Anschlag einer US-Spezialeinheit in seinem 1-Millionen-Domizil in einem Nobelort 60 km nordöstlich von Islamabad zum Opfer. Eine mehrjährige, geradezu gespentisch anmutende Jagd nach dem Terroristen-Chef ist damit zu Ende.
Rund zehn Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ist die Jagd auf Osama Bin Laden zu Ende. US-Spezialkräfte erschossen den Terrorchef in einem Feuergefecht in der pakistanischen Stadt Abbottabad. Bei ihrem Einsatz wurden sie von pakistanischen Einheiten unterstützt. Angeblich wurde der Leichnam anschließend im Meer beigesetzt
US-Präsident Barack Obama gab den Tod des Terrorchefs in einer TV-Ansprache in der Nacht bekannt. Er teilte mit, dass er den Einsatz in der vergangenen Woche befohlen habe, nachdem es bereits im vergangenen August erste Hinweise auf den Aufenthaltsort des seit Jahren Flüchtigen Bin Laden gegeben habe.
Osama Bin Laden

Das US-Elitekommando wurde offenbar aus Afghanistan eingeflogen und erhielt Unterstützung von pakistanischen Einheiten. Wie aus pakistanischen Sicherheitskreisen weiter verlautete, begann die Operation gegen den Al Quida-Terrorchef kurz nach Mitternacht (Ortszeit) und dauerte insgesamt mehrere Stunden. US-Regierungsbeamte berichteten, dass die Soldaten der Einheit "Navy Seals" mit zwei Hubschraubern im Einsatz waren.

Bin Laden und seine Mitstreiter hätten sich zur Wehr gesetzt, im Gefecht seien neben dem Terrorchef drei weitere Männer sowie eine Frau getötet worden. Letztere sei von einem der Kämpfer als menschliches Schutzschild benutzt worden. Die Identität der Toten ist noch ungewiss. Möglicherweise handelt es sich um einen Sohn Bin Ladens sowie um zwei Kuriere des Netzwerks.

Barack Obama teilte in seiner Ansprache mit, kein US-amerikanischer Soldat sei verletzt worden. Allerdings verlor die Einheit einen Hubschrauber im Gefecht und flog mit mehreren Gefangenen in dem verbliebenen Hubschrauber zurück. Dabei soll es sich um Ehefrauen des Top-Terroristen, um weitere Söhne sowie um enge Mitstreiter handeln.

Weblinks zu Osama's Tod:

US-Spezialeinheit erschießt Bin Laden - www.tagesschau.de/ausland
 
Doppeltreffer in den Kopf - Osama bin Ladens letzte Minuten - www.sueddeutsche.de/politik





Soldaten auf Kill Mission - Festnahme war nicht geplant - www.sueddeutsche.de/politik

Die Jagd auf Osama bin Laden - Interaktive Zeitstrahl-Darstellung - www.sueddeutsche.de

Montag, 2. Mai 2011

Glückliches Britannien für einen Tag


Die königliche Hochzeit hat Grossbritannien viele glückliche Menschen beschert, die sich für einen Augenblick in einem wahren Taumel des Glücks befunden haben - obwohl längst nicht alle Bewohner auf der Insel überzeugte Roylisten sind. Diese glücklichen Menschen auf dem Inselreich und anderswo haben fest an ein Märchen geglaubt, jedenfalls an diesem besonderen Tag der königlichen Hochzeit.

Royal Wedding

Die Menschen haben sich bei dem Royal Wedding an der farbenprächtigen Zeremonie berauscht, an dem damit einhergehenden Schauspiel und grandiosen Spektakel, das ihnen erlaubte, sich einige einige Stunden lang vor der tristen Realität ablenken zu lassen: vor Schulden und Arbeitslosigkeit, vor sozialem Kahlschlag und gesellschaftlicher Kälte.

Denn die Wirklichkeit in Grossbritannien ist für viele alles andere als glitzernd und prächtig, sie liefert quasi das Kontrastporgramm zu dieser königlichen Hochzeit. Das Königreich ist hochverschuldet, hat mehr Schulden als Exportgüter, irrt orientierungslos zwischen Amerika und Europa umher. Grosbritannien ist ein Land, das zunehmend von Selbstzweifeln gequält wird, da es keine tragende Idee und gar Rolle in der Welt gefunden hat.

Das alles ist vergessen, wenn Soldaten in Bärenfell mützen an imperialen Prachtbauten, die an vergagngene Grösse erinnern, vorbeiziehen und wenn königliche Majestäten und Hohlheiten aus aller Herren Ländern aus goldverzierten Kutschen huldvoll ins Publikum und auch ins geschundene Volk winken. Dann ist dieses Land wieder ein grosses Britannien, so wie früher, als es noch Ozeane und ganze Kontinente beherrschte. Der Anlass hat das Volk geeint.

Da wirkt so eine Prinzenhochzeit wie Balsam auf die Wunden und das Volk jubelt fast dankbar dem glücklichen Hochzeitspaar zu. Ich sage es euch: Es ist zwar in diesem Moment wie im Märchen gewesen, aber es war doch nur ein eher launiges Wohlgefühl auf Zeit, denn nach dem Fest und dem Rausch kommt der Kater und mit dem Kater auch wieder der Alltag auf der Insel.