Mittwoch, 1. April 2015

Medien im Sinkflug

Als Beobachter der Medien und als Betroffener hat der Torpedo-Blog eine Bitte an die Medien: Hören Sie endlich auf, den schrecklichen Tod von 150 Menschen auszuschlachten. Die Menschen sind diese einfältige und widerliche Art der "Berichterstattung" aus der journalistischen Endlosschleife leid.

Die Medien sind wie bei dem Pawlowschen Reflex der Hund auf die Wurst dressiert. Sie sind wie verirrte Flugzeuge, die in einer Endlosschleife über einem Ort ihre Runden drehen. Es ist ja bekannt, dass solche Unglücke ein Geschenk für die Medien sind. Billiger kann man ein Programm nicht machen. Aber muss denn dieser Kommerz einer jämmerlichen Gewinn-und-Verlust-Rechnung Ihr tägliches Programm bestimmen?

Was sollen denn die immer wiederkehrenden Interviews mit einem sichtlich betroffenen Schulleiter in Haltern? Was sollen die immer wiederkehrenden dummen Sprüche über die psychologische Betreuung? Das ist irgendwie Mode geworden, so als würde die Betreuung durch einen ASB-Funktionär aus München oder durch eine Psychologin aus irgendwo den betroffenen, trauernden Menschen helfen.

Die Medien bauen eine Scheinwelt des modernen Abbaus von Leid auf. Aber das ist alles Betrug. Also lassen Sie das bitte sein. Die öffentlich-rechtlichen Medien vorne weg. Wenn Sie noch ein bisschen Erinnerung an Ihren Auftrag haben, dann beschränken Sie sich auf die notwendigen Informationen.

Es gibt auch noch andere Probleme auf der Welt. Nutzen Sie die jetzt Trauernden und Verzweifelten nicht auch noch als Folie zum Ablenken.

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