"German Angst" ist wieder da. Die gegenwärtige humanitäre Krise und die zunehmende Angst vor Terroranschlägen hat die Bevölkerung tief verunsichert und lässt sie an einer positiven Zukunft zweifeln.
Unter "German Angst" versteht der Forscher das Phänomen, dass die Deutschen schon Mimmer Sorgen hatten, die Zukunft werde nicht so positiv wie die Gegenwart.
Der Rechtstrend bei Wahlen in Polen, Frankreich, Ungarn, Österreich, Schweden, Großbritannien, Dänemark oder der Schweiz zeigt in ganz Europa die große Verunsicherung der Bevölkerung, die Angst um den eigenen Wohlstand hat, sich vor Überfremdung fürchtet und nationale Interessen in den Vordergrund stellt.
Zugleich befindet sich das Vertrauen in die Politiker auf einem neuen Tiefpunkt, wie die Umfrage weiter ergab. 87 Prozent vermuten, dass die Politiker weiter an Zustimmung verlieren werden. 2014 hatte dieser Anteil bei 81 Prozent gelegen, 2013 bei 77 Prozent.
Durch alle Gesellschaftsschichten hindurch zieht sich eine große Unzufriedenheit mit den gegenwärtigen Volksvertretern.
Noch hat sich "German Angst" nicht in Wahlen und in konkreten Wählerstimmen und Wahlergebnissen ausgedrückt. Doch das dürfte ab März anders werden.
"Ängste ernst nehmen" ist eine schöne Worthülse, die nichts anderes sagt, dass Ängste ruhig ignoriert werden können, solange sie nicht in handfesten Protest und ungünstige Wahlergebnisse umschlagen. Und wie man sieht, wird auch dann noch weiter kräftig ignoriert.
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